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Die Freude des Trostes, das Kreuz und das Gebet

7. Juli 2013 in Aktuelles, 1 Lesermeinung
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Franziskus an die Seminaristen, Novizen und Novizinnen: Ohne die ständige Beziehung zu Gott wird die Sendung zum Geschäft. Die Gefahr des Aktivismus, des zu großen Vertrauens auf die Strukturen, lauert uns immer auf


Rom (kath.net/as) Letzte große Messe im Petersdom vor der Sommerpause zusammen mit rund 10.000 Seminaristen, Novizen, Novizinnen und jungen Menschen auf einem Berufungsweg aus allen Teilen der Erde, mit denen Papst Franziskus bereits am gestrigen Abend zu einer langen und intensiven Audienz zusammengetroffen war.

„Ihr repräsentiert die Jugend der Kirche!“, rief Papst Franziskus den jungen Menschen zu: „Wenn die Kirche die Braut Christi ist, dann stellt ihr in gewissem Sinn die Phase der Verlobung dar, den Frühling der Berufung, die Zeit der Entdeckung, der Überprüfung, der Formung“. In dieser schönen Zeit würden die Fundamente für die Zukunft gelegt werden.

Wie es seiner Gewohnheit entspricht, gliederte der Papst seine Predigt in drei Punkte und betonte die Freude des Trostes, das Kreuz und das Gebet. Dabei ging er von den Texten der Lesungen vom Tag aus, in deren Mittelpunkt die Sendung steht, und fragte sich: „Woher kommt die Sendung?“ Die Antwort sei einfach: „Sie geht aus einer Berufung hervor, aus dem Ruf des Herrn, und wen er ruft, den ruft er, um ihn auszusenden“. Wie aber muss der Stil des Gesendeten sein? Welches sind die Bezugspunkte der christlichen Sendung?

Das erste Element sei die Freude des Trostes. Der Prophet Jesaja wende sich an ein Volk, das die dunkle Zeit des Exils durchgemacht und eine sehr harte Prüfung durchlitten habe. Jetzt aber sei für Jerusalem die Zeit des Trostes gekommen; Traurigkeit und Angst müssen der Freude weichen. Es ist eine große Einladung zur Freude. „Warum? Was ist der Grund?“, fragte sich Franziskus. Der Herr „wird über die Heilige Stadt und ihre Bewohner einen ‚Strom’ des Trostes, der mütterlich-zärtlichen Liebe ausgießen: ‚Ihre Kinder wird man auf den Armen tragen und auf den Knien schaukeln. Wie eine Mutter ihren Sohn tröstet, so tröste ich euch’ (V. 12-13)“.


„Jeder Christ und vor allem wir sind gerufen, diese Botschaft der Hoffnung zu bringen, die Unbeschwertheit und Freude schenkt: den Trost Gottes, seine zärtliche Liebe zu allen. Diese Botschaft aber können wir vermitteln, wenn zuerst wir selbst die Erfahrung machen, von ihm getröstet, von ihm geliebt zu sein“. Das sei wichtig, damit die Sendung fruchtbar werde: „den Trost Gottes spüren und weitergeben!“ „Habt keine Angst vor dem Trost“, unterstrich der Papst. Die Menschen bräuchten heute gewiss auch Worte, „vor allem aber brauchen sie unser Zeugnis der Barmherzigkeit, der zärtlichen Liebe des Herrn, die das Herz erwärmt, Hoffnung weckt und zum Guten hinzieht. Die Freude, den Trost Gottes zu bringen!“.

Der zweite Bezugspunkt der Sendung sei das Kreuz Christi. Der heilige Paulus schreibe in seinem Brief an die Galater: „Ich aber will mich allein des Kreuzes Jesu Christi, unseres Herrn, rühmen" (6,14). Er spreche von „Zeichen Jesu", das heißt von den Wundmalen des gekreuzigten Jesus als Kennzeichen, als Unterscheidungsmerkmal für sein Leben als Apostel des Evangeliums.

„In seinem Dienst hat Paulus Leiden, Schwachheit und Niederlage erfahren, aber auch Freude und Trost“, so der Papst weiter. Das sei das Pascha-Mysterium Jesu: Geheimnis des Todes und der Auferstehung. Gerade dadurch, dass er den Tod Jesu in sich Gestalt annehmen ließ, „konnte der heilige Paulus an Jesu Auferstehung, an seinem Sieg teilhaben“. In der Stunde des Dunkels und der Prüfung „ist das erste Aufleuchten des Lichtes und des Heiles schon da und bereits am Werk. Das Pascha-Mysterium ist das lebendige Herz der Sendung der Kirche! Und wenn wir in diesem Mysterium bleiben, sind wir sowohl vor einer weltlichen, triumphalistischen Sicht der Sendung, als auch vor der Entmutigung geschützt, die angesichts der Prüfungen und der Misserfolge aufkommen kann“.

Die Fruchtbarkeit der Verkündigung des Evangeliums hänge weder vom Erfolg noch vom Misserfolg nach den Kriterien menschlichen Ermessens ab, „sondern von einer inneren Ausrichtung nach der Logik des Kreuzes Jesu, welche die Logik des Aus-sich-Herausgehens und des Sich-Schenkens ist, die Logik der Liebe. Das Kreuz ist es – immer das Kreuz mit Christus –, das die Fruchtbarkeit unserer Sendung garantiert. Und aus dem Kreuz, dem höchsten Akt der Barmherzigkeit und Liebe, geht man als ‚neue Schöpfung’ hervor (Gal 6,15)“.

Das dritte Element sei schließlich das Gebet. „Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden“ (Lk 10,2), so im heutigen Evangelium. Die Arbeiter für die Ernte „werden nicht durch Werbekampagnen oder durch Aufrufe zum Dienst und zur Großherzigkeit ausgewählt, sondern sie sind von Gott ‚erwählt’ und ‚gesendet’. Darum ist das Gebet wichtig“.

Franziskus erinnerte daran, dass Benedikt XVI. uns wiederholt gesagt habe: „die Kirche gehört nicht uns, sondern Gott; das zu bebauende Feld ist sein“. So sei die Sendung vor allem Gnade: „Und wenn der Apostel Frucht des Gebets ist, wird er im Gebet das Licht und die Kraft für sein Handeln finden. Unsere Sendung ist nämlich unfruchtbar, ja sie erlischt im selben Moment, in dem die Verbindung zur Quelle, zum Herrn unterbrochen wird“.

„Liebe Seminaristen, liebe Novizinnen und liebe Novizen, liebe junge Freunde auf dem Berufungsweg“, so der Papst abschließend: „‚Die Evangelisierung wird kniend getan’, hat neulich einer von euch zu mir gesagt. Seid immer Männer und Frauen des Gebetes! Ohne die ständige Beziehung zu Gott wird die Sendung zum Geschäft. Die Gefahr des Aktivismus, des zu großen Vertrauens auf die Strukturen, lauert uns immer auf. Wenn wir auf Jesus schauen, sehen wir, dass er sich am Vorabend jeder wichtigen Entscheidung oder jedes wichtigen Geschehens in intensivem, langem Gebet sammelte“: Franziskus rief dazu auf, die kontemplative Dimension zu pflegen, auch im Strudel der eiligsten und dringendsten Verpflichtungen: „Und je mehr die Sendung euch ruft, bis an die existentiellen Grenzen zu gehen, umso mehr sei euer Herz mit dem Herzen Christi vereint, das voll Barmherzigkeit und Liebe ist. Hier liegt das Geheimnis der pastoralen Fruchtbarkeit eines Jüngers des Herrn!“

Jesus sende“ die Seinen ohne „Geldbeutel, ohne Vorratstasche und ohne Schuhe" aus (vgl. Lk 10,4). Die Verbreitung des Evangeliums „ist weder durch die Anzahl der Menschen, noch durch das Ansehen der Institution, noch durch die Menge der verfügbaren Mittel gewährleistet. Das ist es, worauf es ankommt: von der Liebe Christi durchdrungen zu sein, sich vom Heiligen Geist leiten zu lassen und sein Leben in den Baum des Lebens, das Kreuz des Herrn, einzupfropfen“.

Franziskus vertraute die Seminaristen, Novizinnen und Novizen der Fürsprache Marias an: „Sie ist die Mutter, die uns hilft, die endgültigen Entscheidungen in Freiheit und ohne Furcht zu treffen. Möge sie euch helfen, die Freude des Trostes Gottes zu bezeugen, euch nach der Logik der Liebe des Kreuzes auszurichten und in eine immer tiefere Einheit mit dem Herrn hineinzuwachsen. So wird euer Leben reich und fruchtbar sein!“.


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Lesermeinungen

 Wischy 7. Juli 2013 
 

Geschenk und Gnade

Alles hängt an der unverdienten Gnade, am gnadenhaften Ruf, am von Gott ausgehenden Zug des Herzens. Wie kommt es nur, dass in unseren Breiten so wenige junge Menschen diesen Ruf zu verspüren scheinen, so dass die "Amtskirche" sich gezwungen sieht, dem Priestermangel durch Zusammenlegung vieler bisher eigenständiger Pfarreien entgegenzuwirken? Ist das kulturelle Umfeld nicht günstig? Wird zu wenig gebetet? Gibt es Verweigerung und Vorbehalt? Oder ruft Gott zu schwach?


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