Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Klerikalismus im Bistum Passau
  2. Experte: In Liturgie öfter das "Große Glaubensbekenntnis" verwenden
  3. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  4. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  5. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  6. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  7. Der verkleidete Menschenfreund
  8. Von der Unfähigkeit, ruhig in einem Raum zu bleiben
  9. Gott will, dass wir treu sind!“
  10. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  11. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  12. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  13. Christentum im Norden Nigerias „wächst astronomisch“
  14. Wann hat Frau Esken das letzte Mal mit einem Normalbürger gesprochen?
  15. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy

Zentralrat der Muslime fordert Gewaltverzicht in Ägypten

15. August 2013 in Aktuelles, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


«Furchtbar die vielen hundert Toten und Verletzten der letzten Tage durch die Staatsgewalt»


Köln (kath.net/KNA) Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) hat den Westen aufgerufen, die neuen Machthaber in Ägypten zum sofortigen Gewaltverzicht gegen die Demonstranten zu bewegen. «Furchtbar die vielen hundert Toten und Verletzten der letzten Tage durch die Staatsgewalt», sagte der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek am Donnerstag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Köln. Wenn das Blutvergießen weitergehe, verlören Ägypten und die Demokratie.

Mazyek kritisierte die militärische Absetzung von Mohammed Mursi als ägyptischem Präsidenten: «Ein Putsch ist das Gegenteil von Demokratie.» In der Demokratie seien Wahlergebnisse zu respektieren, auch wenn diese als Zumutung empfunden würden. Auch hierzulande versuchten immer wieder rechtsextremistische Gruppen, Fuß zu fassen, «ohne dass wir gleich einen Staatsstreich herbeirufen».


Die Absetzung Mursis beruht nach den Worten des ZMD-Vorsitzenden auf den Spielregeln eines diktatorischen Regimes. Allenfalls vorgezogene Wahlen oder die Bildung einer Einheitsregierung wären der richtige Schritt gewesen. Nun sei der ohnehin schleppende demokratische Weg in Ägypten «zum Erliegen gekommen». Zudem mache die staatliche Gewalt «alles noch schlimmer».

Mazyek forderte, den arabischen Ländern die Möglichkeit zu geben, sich demokratisch und zivilgesellschaftlich zu entwickeln. Dies sei ein langwieriger Prozess, der auch Rückschläge einschließe. «Die Demokratie in Europa ist ja auch nicht vom Himmel gefallen», sagte der ZMD-Vorsitzende.

Der Verbandschef wandte sich gegen Bezeichnungen wie «politischer Islam» oder «Islamismus». Dies seien «Kampfbegriffe» und «das Werk von Propagandisten und Ideologen». Die Menschen in den arabischen Ländern seien nicht in erster Linie für den Islam auf die Straße gegangen, sondern für Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie.

Mazyek wies die Kritik der Bonner Wissenschaftlerin Christine Schirrmacher zurück, dass der Islam nicht zur Demokratie passe: «Es gehört zum Geschäft sogenannter Islamexperten, dass sie einer fundamentalistischen Lesart des Islam stets das Wort reden.» Eine Diktatur sei durch den Islam schwerlich zu begründen. Auch wenn es im Islam nur wenige Hinweise zur Gestaltung des Staatswesens gebe, ließen sich Prinzipien wie freie Wahlen, Gewaltenteilung oder Meinungsfreiheit aus der islamischen Lehre ableiten, sagte Mazyek und verwies auf das Prinzip der Schura, der politischen Beratung und Abstimmung.

Der ZMD-Vorsitzende kritisierte aber auch die Muslimbruderschaft in Ägypten. Sie hätte direkt nach der Wahl «trotz aller taktischen Tricksereien der Opposition» eine Einheitsregierung aufstellen müssen. Die Muslimbrüder seien «politisch unerfahrene Frischlinge», die sich selbst über- und alte Seilschaften unterschätzt hätten. Zudem seien sie völlig abhängig vom alten Staatsapparat gewesen. «Das sind ein paar Fehler zu viel», sagte Mazyek.

(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Ägypten

  1. Papst gedenkt der Opfer von Kirchenbrand in Ägypten
  2. Ägypten: Mindestens 41 Tote bei Brand in koptischer Kirche in Kairo
  3. Ägypten legalisiert 1.800 kirchliche Gebäude
  4. Ägypten: „Ich habe Mitleid mit den Tätern“
  5. Bedeutendes frühchristliches Heiligtum in Kairo restauriert
  6. Keine Angst vor Corona
  7. Ägypten: Wegen Pandemie keine öffentlichen Ostergottesdienste
  8. Ägypten: Bisher knapp 1.200 Kirchen "legalisiert"
  9. Katharinenkloster auf der Sinai-Halbinsel besser zu erreichen
  10. Ägypten: Regierung legalisiert weitere christliche Kirchengebäude






Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Eine wichtige BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  3. Klerikalismus im Bistum Passau
  4. Der verkleidete Menschenfreund
  5. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  6. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  7. Christentum im Norden Nigerias „wächst astronomisch“
  8. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  9. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  10. Gott will, dass wir treu sind!“
  11. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  12. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy
  13. Wann hat Frau Esken das letzte Mal mit einem Normalbürger gesprochen?
  14. Neuer Blitz-Auftritt des Papstes nährt Spekulation um Osterfeier
  15. Experte: In Liturgie öfter das "Große Glaubensbekenntnis" verwenden

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz