Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. "Der Priester fungiert als Ikone Christi"
  2. "Am Ende besteht die deutsche Kirche nur noch aus Zahlen"
  3. Die Umsetzung des Zweiten Vatikanischen Konzils
  4. Kurienkardinal Kurt Koch: „Papst Leo hat eine innere Beziehung zu den Kirchen des Ostens“
  5. „Es war mit Abstand der trockenste Regen seit anno dunnemal“
  6. CDU-Politiker Kiesewetter äußert Grundsatzkritik an Luftbrücke mit Hilfe für den Gazastreifen
  7. Papst ruft junge Christen zu klaren Lebensentscheidungen auf
  8. Brauchen wir zum Erkennen von Menschenwürde Juristen?
  9. "Was die Welt retten wird, ist der Mensch, der vor Gott kniet"
  10. „Ich bin wertvoll, weil ich bin“
  11. Anonymer Beitrag auf X: „bin jetzt 58 und kinderlos. am ende ungewollt“
  12. "Du hast mir den Weg nach Ars gezeigt; ich werde dir den Weg in den Himmel zeigen"
  13. Jede Sekunde beginnen fünf heilige Messen irgendwo auf der Welt
  14. Bisher unveröffentlichter Brief von Benedikt XVI.: „Ich habe auch auf das munus verzichtet“
  15. Suche den, der dich erschaffen hat. Eure Hoffnung ist Christus!

'Gebet setzt Übung voraus. Und viel Geduld'

25. August 2013 in Buchtipp, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Ein ungewöhnliches Buch aus dem Herzen des Kartäuserordens. Ein Lesetipp von Hans Jakob Bürger


St. Ottilien (kath.net) Ein kleines, feines und handliches Buch mit wunderschönen Fotos und einem angenehmen Schriftbild lässt aufhorchen und hebt sich wohltuend vom Markt esoterischer Literatur ab, auf dem sich so manche christliche Autoren tummeln. Über das Herzensgebet und über das göttliche Gebet schreibt hier kein Theoretiker und niemand, der mit einer hohen Auflage Geld verdienen möchte. Dom André Poisson war Kartäusermönch und es lag ihm nicht daran, dass seine Schriften gelesen würden.

Was wissen wir von diesem Mönch? - Étienne Poisson wurde am 28. Februar 1923 in der Nähe von Angers in Frankreich geboren. Nach dem Abitur studierte er an der „Ecole Polytechnique" in Paris. In dieser Zeit erspürte er seine Berufung zum Ordensleben. Im Jahr 1946 trat in die Große Kartause ein (Grande Chartreuse, das Mutterkloster des Ordens). Er erhielt bei seiner Einkleidung den Ordensnamen André und legte am 2. Februar 1948 seine Profess ab. Im Jahr 1954 wurde er zum Priester geweiht. Früh erhielt er wichtige Aufgaben im Orden. Unter anderem war er zuständig für den Bau des Kartäuser-Museums, der Correrie, unterhalb des eigentlichen Klosters der Großen Kartause. Dadurch sollten die Touristenströme von Kloster weggeführt werden. Die Correrie ist seither zum Anziehungspunkt für alle, die etwas über das Leben der Kartäuser erfahren möchten, geworden. Noch im vergangenen Jahr wurden großzügige Renovierungsarbeiten abgeschlossen, die es ermöglichen einen noch besseren Eindruck vom Geist und vom Leben in der Kartause zu erfahren.

Am 8. Mai 1967 wurde Dom André von den Mönchen der Grande Chartreuse zu ihrem Prior gewählt. Dadurch wurde er gleichzeitig auch Ordensgeneral aller Kartäuser. Diese wichtige Doppelfunktion übte Dom André über 30 Jahre in großer Verantwortung aus. Im Nachgang des Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) wurden die Ordensstatuten überarbeitet und erneuert (1971). Viele tiefgreifende Entscheidungen standen in diesen Jahren an. Bestehende Kartausen mussten geschlossen werden, neue Kartausen galt es zu gründen. Dadurch gab es riesige Ordens-geografische Veränderungen. Erstmals wurde außerhalb Europas gegründet (USA, Argentinien, Brasilien). Der weibliche Zweig des Ordens erhielt manche Möglichkeiten sich zu erneuern. Denn wie die Chor-Mönche können nun auch die Chor-Nonnen, wie ihre Brüder, in einer noch vollständigeren Einsamkeit nun auch in Einsiedeleien leben.


Ein Höhepunkt in Dom Andrés Leben war sicher die Feier des 900. Jahrestag der Gründung des Ordens im Jahre 1984, zu dem Papst Johannes Paul II. ein wichtiges Schreiben an den Orden sandte und bald darauf auch eine Kartause besuchte (Serra San Bruno in Kalabrien). Im Jahr 1997 trat André Dom als Prior der Großen Kartause und als Ordensgeneral zurück. Er wurde noch für zwei Jahre Prior eines Klosters in der neuen Welt, in der Kartause Transfiguration in Vermont, USA. Anschließend wurde er für zwei Jahre Spiritual der Kartäusernonnen von Vedana, einer vormaligen Männer-Kartause. 2001 zog er sich ganz zurück in der Grande Chartreuse, wo er am 20. April 2005 starb.

Dom André Poisson hat viele geistliche Schriften verfasst. Manche wurden veröffentlicht und können uns dabei helfen, seine Spiritualität der Liebe, der Güte und der Barmherzigkeit Gottes verstehen zu können. Die beiden in diesem Büchlein abgedruckten Werke gehören dazu.

Die Texte atmen die Einfachheit des Lebens in der Kartause. Sie entsprechen der Sicht dieses Lebens. Das Herzensgebet sei „die Frucht einer langen Erfahrungssammlung“ heißt es da. Wie können wir also denken, mit ein paar Übungen könnten wir ein perfektes geistliches Leben erreichen. Gott möchte „mich genau nach seinem Bild“, nicht nach dem wie ich mich sehe. Im Herzensgebet, dem Jesusgebet, sollen wir Christus, Jesus den Sohn Gottes und ihn selbst, empfangen. Der Sohn soll „in meinem Herzen“-schaffen, dort „sein Königreich“ aufrichten. Das „göttliche Gebet“ will im Herzen Orientierung hervorrufen. Das ist die Richtung dieses Gebetes: „Mein Herz“ zeigt direkt auf „das Herz Gottes“ in der direkten Begegnung mit ihm. Wir müssen lernen, dass wir auf unserem Weg nicht einer Quelle nachgehen, die es nicht gibt. Nichts darf in unserem Herzen den Platz Gottes einnehmen. Die Haltung meines Herzens – darauf kommt es an. Gott hat „schon so lange vergeblich angeklopft“, weil „ich mich im Gebet zuerst mit mir selbst beschäftigt hatte“. „Gott wartet, dass du ihn fragst“. Und „wenn deine Gebete umsonst zu sein scheinen, sind sie es sicher nicht“. Unser Glaube an Gott soll nicht durch Nachlässigkeit oder durch Unwissenheit unbeschäftigt bleiben, denn „dann rostet und verkalkt er, obwohl wir unsere Kräfte mit geistlichen Übungen vergeuden“, doch die gefallen uns oft viel mehr, obgleich sie keinerlei Frucht bringen.

Zuletzt ist noch ein kurzes Wort über den Übersetzer zu verlieren. Dr. Jörg Schneider ist evangelischer Theologe und kenntnisreicher Freund der Kartäuser und ihrer Spiritualität. Die vielen ganzseitigen Fotos stammen von ihm und in ihnen wird sein inneres Gespür für das, was notwendig ist, deutlich: Einfachheit und Stille. Zwar verwende die Sprache Bilder, aber diese „sind nur Abbilder und Annäherungsversuche“, sagt er. Dagegen beschreibe die Sprache der Liebe „ziemlich gut das Verhältnis von Gott und Mensch“, auch wenn sie nur dem menschlichen Bereich entnommen sei.

Die Fotos sind alle in der ehemaligen Kartause Sélignac entstanden. Dieses Kloster wird seit dem Jahr 2001 nicht mehr von Mönchen bewohnt. Der Orden hat das Haus auf vielfachen Wunsch von Menschen, die gerne einmal in einer Kartause eine Zeitlang leben möchten ohne dem Orden beizutreten, geöffnet und entschieden, diese Kartause umzuwidmen. Es entstand eine Art „Kloster“ für eine Laiengemeinschaft. Das ganze Jahr über können sich hier Männer und Frauen, für eine gewisse Zeit, zurückziehen und leben nach dem Rhythmus der Kartäuser. Es handelt sich um eine noch nie da gewesene Möglichkeit, Einkehrtage zu verbringen. In dieser Atmosphäre ist das Vorhaben zur Übersetzung der Texte Poissons und deren Veröffentlichung entstanden.

kath.net-Buchtipp
Über das Herzensgebet und über das göttliche Gebet. Meditationen eines Kartäusers
Von Dom André Poisson
Übersetzt, erläutert und bebildert von Jörg Schneider
EOS Verlag Sankt Ottilien 2013
Gebundene Ausgabe, 128 Seiten
ISBN 978-3-8306-7588-4
Preis: 17.50 €

Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:

- Link zum kathShop

- Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus:
Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected]
Für Bestellungen aus der Schweiz: [email protected]
Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und dem RAPHAEL Buchversand (Auslieferung Schweiz) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch entstehen nur Inlandsportokosten.

Film über die Kartause Marienau (Deutschland)


Preisgekrönter Dokufilm über die Kartäuser: "Die Große Stille" - Der Trailer


Betlehemsschwestern: In der Mitte des Geheimnisses (Au milieu du mystère) - Betlehemsschwestern leben in der Tradition der Kartäuser


Foto: (c) EOS-Verlag


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Gebet

  1. ‚Gott hat uns nicht verlassen’
  2. Mexiko: 10 Millionen Pilger zum Guadalupe-Fest erwartet
  3. Ukrainische Soldaten: ‚Wir spüren Eure Gebetsunterstützung’
  4. Betet, betet für Österreich! Jeden Tag einen Rosenkranz!!!
  5. Gebet bleibt wichtigstes Kommunikationsmittel
  6. Augsburg: Bischof Bertram gemeinsam mit Papst Franziskus
  7. Mittagsgebet mit Mailands Erzbischof vom höchsten Büroturm Italiens
  8. "Österreich betet gemeinsam" von 13. Mai bis Pfingstmontag
  9. Mehr als 150.000 Menschen bei 'Deutschland betet'
  10. Angebote von „Kirche in Not“ zum Josefsjahr






Top-15

meist-gelesen

  1. Sommerspende für kath.net - Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit!
  2. "Der Priester fungiert als Ikone Christi"
  3. "Am Ende besteht die deutsche Kirche nur noch aus Zahlen"
  4. Kurienkardinal Kurt Koch: „Papst Leo hat eine innere Beziehung zu den Kirchen des Ostens“
  5. Papst ruft junge Christen zu klaren Lebensentscheidungen auf
  6. "Was die Welt retten wird, ist der Mensch, der vor Gott kniet"
  7. „Es war mit Abstand der trockenste Regen seit anno dunnemal“
  8. John Henry Newman – Lehrer der Kirche und warum er katholisch wurde
  9. Norwegen: Eine neue Generation von Katholiken wächst heran
  10. Anonymer Beitrag auf X: „bin jetzt 58 und kinderlos. am ende ungewollt“
  11. Bisher unveröffentlichter Brief von Benedikt XVI.: „Ich habe auch auf das munus verzichtet“
  12. Ein Durst, den kein Wasser stillt. Der Grund der Wirklichkeit
  13. Suche den, der dich erschaffen hat. Eure Hoffnung ist Christus!
  14. Die Umsetzung des Zweiten Vatikanischen Konzils
  15. Tallinn: Namen sämtlicher Kommunismus-Opfer werden vor Profittlich-Seligsprechung verlesen

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz