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Die Messe ist kein soziales Event

3. Oktober 2013 in Aktuelles, 11 Lesermeinungen
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Franziskus-Perle des Tages: Das Gedächtnis des Heils darf nicht zu einer Erinnerung an Fernes werden. Die Gnade des nahen Gedächtnisses, das Freude schenkt und Kraft gibt. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Auch die heutige Frühmesse in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ konzelebrierte Papst Franziskus mit den Mitgliedern des Kardinalsrats, der vom 1. bis zum 3. Oktober zusammengetreten ist. In seiner Predigt betonte der Papst, dass das Kommen Gottes immer Anlass zum Fest ist. Das Gedächtnis des Heils dürfe nicht zu einer Erinnerung an Fernes oder zu einem gewohnheitsmäßigen Ereignis werden. Die heilige Messe sei somit kein „soziales Event“, sondern die Gegenwart des Herrn mitten unter den Menschen.

Franziskus ging bei seinen Betrachtungen von der ersten Lesung des Tages aus dem Buch Nehemia aus (Neh 8,1-4a.5-6.7b-12) und konzentrierte sich auf das Thema des Gedächtnisses. Der Schriftgelehrte Esra lese von der Kanzel aus dem Buch des Gesetzes, das als verloren gegolten habe: „Alle Leute weinten, als sie die Worte des Gesetzes hörten“ (V. 9).

Das Volk Gottes „hatte ein Gedächtnis des Gesetzes, doch es war dies eine ferne Erinnerung“. An jenem Tag dagegen sei das Gedächtnis nahe gekommen und habe an das Herz gerührt. Die Menschen hätten vor Freude und nicht vor Schmerz geweint, da sie in die Erfahrung der Nähe des Heils gekommen seien:


„Und das ist nicht nur bei den großen historischen Momenten wichtig, sondern auch in den Augenblicken unseres Lebens: wir alle haben das Gedächtnis des Heils, wir alle. Aber ich frage mich: ist dieses Gedächtnis nahe, oder ist es ein Gedächtnis, das ein wenig fern, zerstreut, archaisch ist, ein wenig wie bei einem Museum... es kann fern sein... Und wenn das Gedächtnis nicht nahe ist, wenn wir die Nähe des Gedächtnisses nicht erfahren, so tritt dieses in einen Prozess der Veränderung ein, und das Gedächtnis wird zu einer einfachen Erinnerung“.

Wenn sich das Gedächtnis in der Ferne verliere, „verwandelt es sich in Erinnerung. Wenn es aber nahe kommt, verwandelt es sich in Freude, und das ist die Freude des Volkes“. Darin liegt für Franziskus ein Prinzip unseres christlichen Lebens. Wenn das Gedächtnis nahe komme, so geschähen zwei Dinge: es wärme das Herz und schenke Freude.

„Und diese Freude ist unsere Kraft“, so der Papst: „Die Freude des nahen Gedächtnisses. Das gezähmte Gedächtnis dagegen, das sich entfernt und zu einer bloßen Erinnerung wird, wärmt das Herz nicht, es schenkt keine Freude und gibt uns keine Kraft. Diese Begegnung mit dem Gedächtnis ist ein Heilsgeschehen, sie ist eine Begegnung mit der Liebe Gottes, der mit uns Geschichte gemacht und uns gerettet hat. Es ist eine Begegnung des Heils. Und es ist so schön, gerettet worden zu sein, dass man ein Fest feiern muss“.

„Wenn Gott kommt und sich nähert, ist das immer ein Fest“, so Franziskus weiter. Oft hätten wir Christen Angst vor dem Fest, „vor diesem einfachen und brüderlichen Fest, das ein Geschenk der Nähe des Herrn ist“. Das Leben „bringt uns dazu, diese Nähe zur Ferne werden zu lassen, nur die Erinnerung an das Heil zu bewahren, nicht das Gedächtnis, das lebendig ist“. Die Kirche habe ihr Gedächtnis: das Gedächtnis des Leidens des Herrn. Auch uns jedoch geschehe es, so die Warnung des Papstes, dieses Gedächtnis in die Ferne zu rücken und es in eine Erinnerung zu verwandeln, in ein „gewohnheitsmäßiges Ereignis".

„Jede Woche gehen wir in die Kirche, oder es ist einer gestorben, dann gehen wir zur Beerdigung... und dieses Gedächtnis langweilt uns oft, weil es nicht nahe ist. Es ist traurig, aber die Messe wird oft zu einem sozialen Event und wir sind dem Gedächtnis der Kirche nicht nahe, das in der Gegenwart des Herrn vor uns besteht. Stellen wir uns diese schöne Szene aus dem Buch Nehemia vor: Esra, der das Buch des Gedächtnisses Israels bringt, und das Volk, das sich seinem Gedächtnis nähert und weint, das Herz ist erwärmt, es ist freudig, es spürt, dass die Freude des Herrn seine Kraft ist. Und es feiert ein Fest, ohne Angst, einfach so“.

„Bitten wir den Herrn um die Gnade“, so Franziskus abschließend, „dass wir sein Gedächtnis immer nahe bei uns haben, nicht gezähmt von der Gewohnheit, von vielen Dingen, und nicht in der Ferne einer einfachen Erinnerung“.

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Videoausschnitt der Predigt - man sieht auch die Kardinäle (italienisch)



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Lesermeinungen

 willibald reichert 4. Oktober 2013 
 

Waldi

Man könnte auch sagen:Wie man in den Wald
hineinruft, so kommt es zurück. Papst
Benedikt hat nicht umsonst den Relativis-
mus die Krankheit unserer Zeit genannt.
Die Saat ist aufgegangen und die Früchte
kann jeder registrieren, der noch Augen
hat, zu sehen und Ohren, um zu hören.
Mir kommt, man möge mir den Hinweis auf
die Analogie bitte nicht verübeln, der
Slogan:Geiz ist geil einer bestimmten
Firma in Erinnerung, wenn ich an das
denke, was heute als katholisch gelehrt
und gelebt wird!


1
 
 Tannhäuser 4. Oktober 2013 
 

Marienzweig,

die Gegenwärtigsetzung des Kreuzesopfers wird wie die Wandlung dann gegenwärtig, wenn der Priester die Wandlungsworte spricht. Die Elevation der Hostie und des Kelches ist "nur" ein Zeigeritus für das Volk.


1
 
 Thomas-Karl 4. Oktober 2013 

@Marienzweig

Der biblische Begriff "Gedächtnis" (lateinisch: memoria, hebräisch: zikkaron) BEDEUTET Vergegenwärtigung!


2
 
 Waldi 4. Oktober 2013 
 

Die Ursachen unserer leeren Kirchen...

sind mehrschichtig. Wenn die Fähigkeit glauben zu können, wie Konrad Adenauer sagte, eine Gnade Gottes ist, so ist folglich der Glaubensverlust auch ein Verlust der Gnade. Angesichts des desolaten, ethischen und moralischen Zustandes der heutigen Gesellschaft ist das durchaus möglich. Man denke nur an die unzähligen Abtreibungen ungeborener Kinder, die man nun, falls die Abtreibung nicht gegriffen hat, auch nach der Geburt noch entsorgen möchte. Diesem Glaubensverlust fielen nicht nur die einfachen Katholiken zum Opfer, sondern auch der Klerus. Deshalb kommt von der Eucharistie, von Priestern mit Glaubensdefizit inszeniert, bei den glaubensschwachen Kirchgängern nichts mehr an. Das habe ich in unserer Pfarrgemeinde über drei Jahre selbst erlebt. Und ich war nicht überrascht, als unser Pfarrer Ende August die Pfarrgemeinde darüber informierte, dass er nach langer und reiflicher Überlegung sein Priesteramt ablegt und in die freie Wirtschaft zurückkehrt. So was fühlt die Seele!


3
 
 Thomas-Karl 4. Oktober 2013 

Rede...

ist nicht Schreibe. Gerade deshalb werden die - vorbereiteten, aber frei gesprochenen - Homilien des Papstes nicht 1:1 publiziert. Sich dann da an einzelnen Ausdrücken aufzuhängen ist nicht fair. Leider ist die deutsche Übersetzung der zitierten Passagen nicht immer korrekt.


2
 
 Marienzweig 3. Oktober 2013 

kein Event - aber auch mehr als Gedächtnis

Papst Franziskus hat Recht.
Die heilige Messe ist kein Event oder sollte es zumindest nicht sein.
Aber auch -mit Verlaub- deutlich mehr als nur Gedächtnis.
Ist sie nicht Vergegenwärtigung des Opfers Christi?
Wann denn sonst, wenn nicht hier und an diesem Ort werden wir uns dessen gewiss, spätestens dann, wenn der Priester die Hostie erhebt.


4
 
 carl eugen 3. Oktober 2013 

Lieber @Wiederkunft!

Ja, die Predigt ist etwas verwirrend. Wir müssen uns an diese Art des Redens noch ein wenig gewöhnen. Aber ein entschiedenes NEIN: Der Heilige Vater reduziert die Eucharistie keinesfalls. Er sagt ganz klar:"Es ist traurig, aber die Messe wird oft zu einem sozialen Event und wir sind dem Gedächtnis der Kirche nicht nahe, das in der GEGENWART DES HERRN vor uns besteht." Es ist auch für mich noch ziemlich schwierig, die etwas verworrene Sprache des Heiligen Vaters richtig zu verstehen. Benedikt XVI. war in dieser Hinsicht immer sehr viel klarer. Wir müssen dem Heiligen Vater einfach mehr vertrauen, das gilt auch besonders für mich. Er würde niemals eine Glaubenswahrheit leugnen. Die Gegenwart Christi in der Eucharistie ist eine Tatsache, und der Heilige Vater würde das niemals bezweifeln. Gottes Segen für Sie!


5
 
 rabmar 3. Oktober 2013 

memoria

der Papst hat italienisch von "memoria" gesprochen als einem lebendigen "Gedächtnis" im Sinne von ganz bei sich haben, ganz beim Herrn "sein", in seiner "Gegenwart".
Im Gegensatz dazu stellt er die "Erinnerung" (ital. "ricordo"), man könnte auch "Andenken" sagen, als etwas Fernes, etwas in der Vergangenheit, etwas ohne Leben!


2
 
 Thomas-Karl 3. Oktober 2013 

@ Wiederkunft

"Gedächtnis" im biblischen Sinn ist ein ganz dichter und zentraler theologischer Begriff und meint: Die Heilstaten Gottes werden im Kult gegenwärtig. Die Eucharistie als Gedächtnisfeier zu bezeichnen ist also keine Reduktion, ganz im Gegenteil.


2
 
 quovadis 3. Oktober 2013 
 

Was ich verstanden habe

Das, was zB. während der Eucharistiefeier geschieht, soll uns als aktuelles Geschehen (mehr) betreffen, berühren, letztlich freudig stimmen; tatsächlich, und nicht bloß als ein fernes theologisches Faktum.


2
 
 Wiederkunft 3. Oktober 2013 
 

Gedächnis ?

Für mich wieder ein bisschen verwirrend, über soviel "Gedächtnis." Wird hier die Eucharistie reduziert auf Gedächtnisfeier, oder habe ich es falsch verstanden. Wer kann helfen?


5
 

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