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Die Flucht vor Gott

7. Oktober 2013 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
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Franziskus-Perle des Tages: Lassen wir die Geschichte unseres Lebens von Gott schreiben und hören wir offenen Herzens auf seine Stimme, die ruft, gerade auch im Gottfernen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Die Flucht vor Gott, das Leben mit Gott, das Leben von Gott schreiben lassen: diese Elemente betonte Papst Franziskus nach dem Bericht von "Radio Vaticana" in seiner Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ ausgehend von den Lesungen des Montags der 27. Woche im Jahreskreis (Jona 1,1-2,1.11; Lk 10,25-37). Bisweilen sei es möglich, dass auch ein Christ, ein Katholik vor Gott fliehe, während der als Gottferner betrachtete Sünder auf die Stimme des Herrn höre.

Jona diene dem Herrn und bete viel. Doch als ihn Gott rufe, um ihn nach Ninive zu schicken, fliehe er. Jonas „hatte seine bereits geschriebene Geschichte“, so der Papst, „und wollte nicht gestört werden“. Der Herr aber entsende ihn nach Ninive, er aber nehme das Schiff, um nach Tarschisch in Spanien zu fahren: „er floh vor dem Herrn“.

„Die Flucht vor Gott. Man kann vor Gott fliehen, auch wenn man Christ ist, wenn man katholisch ist, zur Katholischen Aktion gehört, Priester ist, Bischof, Papst... alle, alle können wir vor Gott fliehen! Das ist eine tägliche Versuchung. Nicht auf Gott hören, nicht auf seine Stimme hören, seinen Vorschlag, seine Einladung nicht im Herzen vernehmen. Man kann direkt fliehen. Es gibt andere Weisen der Flucht vor Gott, die ein wenig kultivierter, ausgefeilter sind, nicht? Im Evangelium (über den barmherzigen Samariter) liegt da dieser halbtote Mann, niedergeschlagen auf dem Boden der Straße, und zufällig ging ein Priester dieselbe Straße hinab – ein würdiger Priester, mit dem Talar, gut, ein sehr guter! Er hat es gesehen, er schaut: ‚Ich komme zu spät zur Messe’, und ist weitergegangen. Er hatte die Stimme Gottes nicht gehört, dort“.


Dann komme ein Levit vorbei, der vielleicht gedacht haben mag: „Wenn ich ihn jetzt nehme und wenn ich mich nähere, vielleicht wird er tot sein, und morgen muss ich zum Richter gehen und Zeugnis ablegen....“ und er gehe weiter. Auch der Levit fliehe vor dieser Stimme Gottes, denn: „Nur der hat die Fähigkeit, die Stimme Gottes zu verstehen, der seiner Gewohnheit nach vor Gott floh: ein Sünder, ein Samariter“.

Dieser sei ein Gottferner, und dennoch habe er die Stimme Gottes vernommen und sei näher gekommen. Ein Samariter „war nicht an die religiöse Praxis, an das moralische Leben gewohnt, auch in der Theologie irrte er“, denn „die Samariter glaubten, dass man Gott anderswo anbeten müsse und nicht dort, wo der Herr es wollte“. Und dennoch habe der Samariter verstanden, dass Gott ihn rief, „und er floh nicht: er ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn. Er hat den ganzen Abend verloren“.

„Der Priester kam rechtzeitig zur heiligen Messe“, so Franziskus, „und alle Gläubigen waren zufrieden. Der Levit hat am darauffolgenden Tag eine ruhige Zeit gehabt, entsprechend dem, was er sich vorgenommen hatte, weil er nicht all diese Probleme gehabt hatte, zum Richter zu gehen und all dies... Und warum floh Jona vor Gott? Warum floh der Priester vor Gott? Warum floh der Levit vor Gott? Weil sie ein verschlossenes Herz hatten, und wenn dein Herz verschlossen ist, kannst du die Stimme Gottes nicht vernehmen. Ein Samariter dagegen, der auf Reisen war, ‚sah und hatte Mitleid’: er hatte ein offenes Herz, er war menschlich. Und die Menschlichkeit ließ ihn näher treten“.

Jonas „hatte einen Plan für sein Leben: er war es, der dessen Geschichte schreiben wollte“. So geschehe es auch dem Priester und dem Leviten: „einen Arbeitsplan“. Dieser Sünder dagegen, der Samariter, „hat sein Leben von Gott schreiben lassen: an jenem Abend hat er alles geändert, weil der Herr ihm die Person dieses armen Mannes nahegebracht hat, der verletzt, schwer verletzt und auf die Straße geworfen worden war“.

„Ich frage mich“, so Franziskus: „und ich frage auch euch: lassen wir uns das Leben, unser Leben, von Gott schreiben oder wollen wir es alleine schreiben? Und damit sind wir bei der Fügsamkeit: sind wir dem Wort Gottes gegenüber fügsam? ‚Ja, ich will ihm folgen!’ Du aber, hast du die Fähigkeit, es zu hören, es zu vernehmen? Hast du die Fähigkeit, das Wort Gottes in der Geschichte aller Tage zu finden, oder sind es deine Ideen, die dich tragen, und lässt du es nicht zu, dass die Überraschung des Herrn zu dir spricht?“

„Drei Personen auf der Flucht vor Gott“, so der Papst abschließend, „und eine weitere, die sich in einer irregulären Situation befindet und es vermag, ihr Herz zu öffnen und nicht zu fliehen“. Franziskus zeigte sich davon überzeugt, „dass wir alle sehen, dass der Samariter, der Sünder, nicht vor Gott geflohen ist. Der Herr schenke es uns, seine Stimme zu hören, die uns sagt: ‚Geh und handle genauso’“.

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