Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Der alte und künftige römische Ritus
  2. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  3. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  4. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  5. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  6. Papst Franziskus hat neue Regeln für kommende Papst-Beerdigungen festgelegt
  7. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  8. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  9. Christbaum für Petersplatz: Proteste gegen Fällung uralter Tanne - "Anachronistisches Massaker"
  10. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  11. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  12. Mit allen Mitteln gegen das Recht auf Leben
  13. 'Das einzige Argument, das uns bleibt, ist die Heiligkeit'
  14. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  15. Alle Macht den synodalen Räten?

Die schwere Krankheit des ‚Jona-Syndroms’ und das ‚Zeichen des Jona’

14. Oktober 2013 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus-Perle des Tages: eine perfekte pharisäische Religiosität ‚aus der Reinigung’ nützt nichts ohne den Blick auf die barmherzige Liebe Gottes. Die Werke sind eine Folge, eine Antwort auf diese rettende Liebe. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Man muss gegen das „Jona-Syndrom“ kämpfen, das zum heuchlerischen Gedanken führt, es genügten unsere Werke, um uns zu retten. Dies betonte Papst Franziskus in seiner Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“, bei der er vom Evangelium des Montags der 28. Woche im Jahreskreis ausging (Lk 11,29-32: „Es wird dieser Generation kein anderes Zeichen gegeben werden als das Zeichen des Jona“). Franziskus warnte vor einer Haltung der perfekten Religiosität, die zwar auf die Lehre blicke, sich aber nicht um das Heil der „armen Leute“ kümmere.

Das „Jona-Syndrom“ und das „Zeichen des Jona“ standen im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen des Papstes. Jesus spreche im Evangelium von einer „bösen Generation“. Dieses starke Wort beziehe sich nicht auf die Leute, die ihm voller Liebe nachfolgten, sondern auf die Gesetzeslehrer, die versuchten, ihn auf die Probe zu stellen und in eine Falle tappen zu lassen. Diese Leute nämlich hätten Jesus um Zeichen gebeten. Doch der Herr antworte, dass ihnen kein anderes gegeben werden werde als das „Zeichen des Jona“.

Gleichzeitig aber bestehe auch die Gefahr des „Jona-Syndroms“. Der Herr fordere Jona auf, nach Ninive zu gehen. Doch er fliehe nach Spanien. Für Jona seien die Dinge „klar“ gewesen: „das ist die Lehre“, „das muss man tun“, und: „die Sünder sollen zuschauen, wie sie zurecht kommen, ich gehe weg“. Jene, die entsprechend dem „Jona-Syndrom“ lebten, nenne Jesus „Heuchler“, da sie das Heil der armen Leute, der „Ignoranten und Sünder“ nicht wollten.


„Das ‚Jona-Syndrom’“, so Franziskus, „hat keinen Eifer für die Bekehrung der Leute, es sucht eine Heiligkeit – ich erlaube mir das so zu sagen – eine Heiligkeit wie aus der ‚Reinigung’, ganz schön, ganz gut gemacht, aber ohne jenen Eifer, hinzugehen und den Herrn zu verkünden. Doch angesichts dieser Generation, die am ‚Jona-Syndrom’ erkrankt ist, verheißt der Herr das Zeichen des Jona. Die andere Version, die des Matthäus, sagt: ‚Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird auch der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Innern der Erde sein’ (vgl. Mt 12,40). Damit hat er sich auf Jesus um Grab bezogen – auf seinen Tod und seine Auferstehung –, und das ist das Zeichen, das Jesus verheißt, gegen die Heuchelei, gegen diese Haltung der perfekten Religiosität, gegen diese Haltung einer Gruppe von Pharisäern“.

Der Papst erinnerte an das Gleichnis, das diesen Aspekt kennzeichne: das Gleichnis vom Pharisäer und vom Zöllner, die im Tempel beteten. Der Pharisäer, seiner selbst ganz sicher, danke Gott vor dem Altar dafür, dass er nicht wie jener Zöllner sei, der dagegen den Herrn nur um dessen Erbarmen bitte und sich als Sünder erkenne. So sei das Zeichen, das Jesus für dessen Vergebung durch seinen Tod und seine Auferstehung verheiße, die Barmherzigkeit: „Barmherzigkeit will ich und keine Opfer“ (vgl. Mt 12,6).

Das wahre Zeichen des Jona „ist jenes, das uns das Vertrauen darauf schenkt, durch das Blut Christi gerettet zu sein. Wie viel Christen – und wie viele von diesen gibt es! – denken, dass sie allein durch das gerettet werden, was sie tun, durch ihre Werke. Die Werke sind notwendig, aber sie sind eine Folge, eine Antwort auf jene barmherzige Liebe, die uns rettet. Doch die Werke allein, ohne diese barmherzige Liebe, nützen nichts. Das ‚Jona-Syndrom’ dagegen setzt sein Vertrauen nur auf seine persönliche Gerechtigkeit, auf seine Werke“.

Jesus spreche somit von der „bösen Generation“ und ernenne die Heidin, die Königin des Südens, gleichsam zur Richterin: sie „wird beim Gericht gegen die Männer dieser Generation auftreten und sie verurteilen“ (vgl. Lk 11,31). Und dies sei der Fall, weil sie eine unruhige Frau gewesen sei, eine Frau auf der Suche nach der Weisheit Gottes.

„Das ‚Jona-Syndrom’“, so der Papst abschließend, „führt uns also zur Heuchelei, zu jener Genügsamkeit, dazu, saubere, vollkommene Christen zu sein, ‚weil wir diese Werke tun: wir erfüllen die Gebote, alles’. Das ist eine schwere Krankheit. Und das Zeichen des Jona, die Barmherzigkeit Gottes in Jesus Christus, der für uns gestorben und auferstanden ist, für unser Heil. Zwei Worte aus der ersten Lesung stehen in Verbindung damit (vgl. Röm 1,1-7). Paulus sagt von sich selbst, dass er nicht Apostel ist, weil er dafür studiert hätte, nein: ‚Paulus, Knecht Christi Jesu, berufen zum Apostel’ (V.1). Und den Christen sagt er: ihr seid von Jesus Christus berufen (V. 6). Das Zeichen des Jona beruft uns: dem Herrn nachzufolgen, Sünder, das sind wir alle, in Demut, in Milde. Das ist eine Berufung, aber auch eine Erwählung“.

Dem Autor auf Twitter folgen!



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 jadwiga 15. Oktober 2013 

Beten wie also, dass wir uns mehr um die Bekehrung der "armen Leute" nicht nur um "Heiligkeit wie aus der Reinigung", mühen.

Danke, lieber Papst.


2
 
 Israel 14. Oktober 2013 

Allein die Liebe zählt

Der Herr verlangt von uns keine großen Taten,sondern nur Hingabe und Dankbarkeit. Er braucht unsere Werke nicht, sondern allein unsere Liebe.
-Th. v. Lisieux-


3
 
 gertrud mc 14. Oktober 2013 
 

Wow!

Wieder mitten ins Schwarze getroffen!
Papst Franziskus ist wirklich ein großer Menschenkenner und er erkennt klar die Gefahren einer falschen Religiosität und warnt uns davor. Wie ein liebender und weiser Vater.


10
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus in Santa Marta

  1. Der Papst und die Engel
  2. Die Gnade des Gebetes, der Nähe, der Gerechtigkeit-Barmherzigkeit
  3. Der Heilige Geist lehrt uns die Sanftmut der Kinder Gottes
  4. Der Hass des Geistes der Weltlichkeit
  5. Der Geist der rigiden Starrheit bringt immer Verstörung
  6. Interreligiöses Gebet für die Befreiung von allen Pandemien
  7. Wie gibt die Welt den Frieden und wie gibt der Herr ihn?
  8. Die Mystik des Bleibens in Jesus
  9. Der Beistand –- der Geist, der im Glauben wachsen lässt
  10. Europa wachse vereint in der Brüderlichkeit







Top-15

meist-gelesen

  1. Heiliges Jahr - Große ROMREISE zu OSTERN 2025 - 9 Tage - Mit Assisi, Loretto, Manoppello und Padua
  2. JETZT ANMELDEN - Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025
  3. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  4. Der alte und künftige römische Ritus
  5. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  6. „Das Wunder der Welle“
  7. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  8. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  9. 'Das einzige Argument, das uns bleibt, ist die Heiligkeit'
  10. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  11. Unmittelbar vor der Todesspritze: Niederländerin (22) sagt NEIN zur Euthanasie
  12. Covid-Impfung verweigert – Katholikin erhält 12,7 Millionen Dollar nach ungerechtfertigter Kündigung
  13. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  14. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  15. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz