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Alles musste raus

4. Dezember 2013 in Chronik, 16 Lesermeinungen
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Liturgiereform führte zu neuer Blüte - und einem Bildersturm. Von Alexander Brüggemann (KNA)


Nimwegen/Bonn (kath.net/KNA) Ein seltsamer Ort, wie geschaffen für einen Krimi. Aufgereiht all die typischen «stumpfen Gegenstände», die der Gerichtsmediziner gern als typische Mordwaffe im Kunsthändlermilieu konstatiert: schwere Kerzenleuchter, Madonnen, Michaele, Jesuskinder aus Gips und Stuck in verschiedensten Maßstäben und Größen. Kreuzigungsgruppen, symmetrisch beieinander trauernd; mehrere Pfarrer von Ars mit unterlaufenen Augen; überlebensgroße Schmerzensmänner. Ein Panoptikum auf 5.000 Quadratmetern - heilige Albtraumkulissen in bizarrer Anordnung.

«Fluminalis», jenes riesige Kontor neugotischer Skulpturen im niederländischen Horssen bei Nimwegen, ist letztlich eine Frucht des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965). Denn dem euphorischen Aufbruch des Konzils folgte auch eine Zeit überbordender Experimentierfreude im Gottesdienst - und ein regelrechter Bildersturm bei Kircheneinrichtungen und liturgischen Kunstschätzen.

So schnell wie möglich sollten sie fort, die als oll, pathetisch und verzopft empfundenen Objekte der Frömmigkeit, und durch sachliche, klare Formen ersetzt werden. Monstranzen, Heiligenfiguren, Gewänder: alles raus, was vielen Katholiken über die Jahrhunderte lieb und heilig war. Neue Nüchternheit zog ein, wo vorher Statuetten, Tafelbilder und «Rumsteherchen» dem Kinderglauben Halt und Heimat gaben. Man kannte seine Heiligen und ihre Geschichten. Mit der Herrschaft der Theologen erhielt die Volksfrömmigkeit einen empfindlichen Tritt.


In den 70er Jahren reiste «Fluminalis»-Inhaber Jan Peters, eigentlich Lehrer und heute 65 Jahre alt, nach dem Unterricht nach Belgien, Frankreich, Deutschland, um Pfarrkirchen und Klöster auszuräumen: Kirchenbänke, Statuen, Beichtstühle. Das Gros verkaufte er weiter, die schönen Stücke und Bargeld für neue Käufe blieben.

Überall in Westeuropa dasselbe Bild. Selbst der Taufstein von Papst Benedikt XVI. flog raus: der neugotische Stein der Pfarrkirche von Marktl am Inn mit seinen vier Engelsköpfchen, an dem der neugeborene Joseph Ratzinger 1927 die Taufe empfing. Beim Umbau der Kirche 1965 landete das Stück im Pfarrgarten, als Auffangbecken für Regenwasser. Erst 1992 durfte es ins örtliche Heimatmuseum - und als aus Joseph Ratzinger 2005 Benedikt XVI. wurde, kehrte der Stein schließlich renoviert in die Kirche zurück. Die große Ausnahme.

Die Liturgiereform des Konzils, eingeleitet mit der Verabschiedung der Konstitution «Sacrosanctum concilium» vor 50 Jahren, am 4. Deutember 1963, hatte eine große Blüte christlicher Kunst zur Folge. Zugleich aber entfremdete sie durch die Ablösung von Hergebrachtem viele Katholiken ihrer geistigen Heimat. Der heilige Antonius wurde auf dem Dachboden entsorgt, liturgische Gewänder wanderten zur Altkleidersammlung. «Bei Kunst- und Einrichtungsgegenständen wurde das oft über die Renovierung von Chorräumen geregelt», so der Leiter des Deutschen Liturgischen Instituts in Trier, Eberhard Amon, nüchtern.

Verlässliche Zahlen gibt es nicht. Denn tatsächlich war es ja vielen Pfarreien und Ordensgemeinschaften unangenehm, ihre Ausstattung aus der Hand zu geben oder gar still und heimlich verschwinden zu lassen. Sammler Jan Peters berichtet von Klosterteichen, die abgepumpt und mit dem eigenen Kircheninventar aufgefüllt wurden. Viele Pfarrer ließen fromme Gegenstände schlicht in ihren Privatbesitz übergehen - ganz ohne Unrechtsbewusstsein, denn die Dinge wurden ja vor der Vernichtung gerettet. In Internetbörsen wie eBay kursieren bis heute unermessliche Schätze, frei zugänglich auch für Spinner, Freaks und Okkultisten.

Dabei hat das Kirchenrecht strenge Regeln, die den Verantwortlichen eigenmächtigen Umgang mit Kunst- und Vermögenswerten untersagen, betont Jakob Johannes Koch, Kunstreferent der Deutschen Bischofskonferenz. «Nacht- und Nebelaktionen» wie damals seien heute eigentlich nicht mehr möglich. Die meisten Diözesen führten genaue Inventare über kunsthistorisch bedeutsame Stücke, die via Internet meist gut zurückzuverfolgen seien, so Koch. Und dennoch droht heute schon eine neue, andere Welle des Bildersturms: Wo ganze Pfarreien aufgelassen werden samt Orgel, Kirchenfenstern und Bänken, da sorgt man sich am Ende wohl nur um die Filetstücke.

Papst Benedikt steht mit seinem Bruder Georg Ratzinger vor seinem Taufstein in Marktl am Inn



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Lesermeinungen

 speedy 11. Dezember 2013 
 

ich fühle mich am wohlsten in einer altmodischen kirc he, eine entkernte Kirche , damit meine ich so renovierte im Stil der60er, 70er, 80er Jahre finde ich schlimm.selbst die Kirchen die um 1800 bis 1900 gebaut wurden sind schöner und liebevoller als heute.
ich finde es schlimm wenn man einen grauen stein als Tabernakel hat, das wirkt so unscheinbar und kalt, war das so gewollt? sollten wir nicht für unseren Herrgott schöne Kirchen bauen, aus Dankbarkeit das er uns erbarmen schenkt? und uns liebt trotzdem wir Sünder sind?


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 Marienzweig 7. Dezember 2013 

Beispiel Kanzel

Nach dem Konzil wurden in unserer Dorfkirche die Kommunionbänke und die Kanzel entfernt.
Denn die Welt hatte damals etwas gegen Ermahnungen von der Kanzel herab.
In der evangelischen Kirche dagegen, die hier im Jahre 1974 erbaut wurde, ist die Kanzel normaler Bestandteil des Innenraums, die der Pfarrer auch regelmäßig besteigt, um die Predigt zu halten.
Warum also gilt in der katholischen Kirche die Kanzel als etwas anstößiges, altmodisches, vorkonziliares, als etwas beherrschendes, bevormundendes - während sie im Innenraum einer evangelischen Kirche dagegen als etwas ganz normales angesehen wird.
Nichts, was Anstoß erregt!
Ich empfinde dies als eine sehr unfaire und einseitige Betrachtungsweise.


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 Bern2 6. Dezember 2013 
 

@Hadrianus Antonius

Mein Kommentar war bewusst provokant und gibt nicht meine Meinung wieder. Ich liebe romanische Kirchen. Gerade in ihrer Dunkelheit und ihrer Armut an Bildern. Und gerade deswegen kann ich nicht verstehen, wenn manche es als verbindlich festschreiben wollen, dass eine katholische Kirche in barocker oder neugotischer Manier mit Bildern vollgestopft sein müsse und diese Bilder zur "Unterweisung des Volkes" unerlässlich seien.
Dass das "Katechese pur" war, ist auch ein subjektives Gefühl. Ich zum Beispiel bin ein typisches Kind der 80-er Jahre und kann mit irgendwelchen neugotischen Figuren gar nichts anfangen. Sie sind so fernab von meiner alltäglichen Lebenswirklichkeit und erschweren mir eher einen unverstellten Zugang zum Glauben.


0
 
 Stanley 5. Dezember 2013 
 

@Stiller

Woher wollen Sie wissen, dass es sich um den "angedeuteten Körper des Auferstandenen" handelt? Was kümmert mich der Lichteinfall zu bestimmten Tageszeiten durch farbige Fenster auf die Stele? Ich habe dieses abstoßende Machwerk nur so geschildert, wie es ist. Und so wie es ist, ist es alles Mögliche, nur keine katholische Sakralkunst. Und dann dieser mit Rost überzogene Metallschrott mitten im Kirchenschiff: Was soll das sein? Der Altar etwa?


3
 
 Hadrianus Antonius 5. Dezember 2013 
 

"Dunkle romanische Kirchen"

Verzeihung, aber Ihr Kommentar mit "dunklen romanischen Kirchen" ist Unsinn.
Romanische Kirchen bilden in mittel-und nordeuropäischen Gefilden eine deutliche Minderheit- es gibt viel mehr gotische und barocke Kirchen-, und dunkel sind die auch nicht alle (wobei auch eine dunkle Kirche zum Gebet und Verweilen einladen kann); mit Ihren Worten beleidigen Sie ganz Burgund mit Autun, Fontenay, Tournus- das mich sehr stark beeindruckte- und das herrliche Vézelay, das allein schon durch das Lichtspiel morgens mit dem leuchtenden gothischen Chor und dem romanischen Schiff missioniert.
Geehrter @stiller, Sie liegen leider falsch: es war keine Dummheit, kein Unwissen, kein falschgelaufenes gutes Vornehmen- sondern einfach ein Mordanschlag auf das Herz und die Seele der Kirche.
Glücklicherweise verfehlte er sein Ziel: wie GDanneels 2008 (traurig)beim Erfolg der von ihm nicht geliebten Prozessionen sagte: "Der Glauben lauft jetzt auf der Straße herum".


3
 
 Hadrianus Antonius 5. Dezember 2013 
 

Ein kultureller Tsunami I

Selten hat ein Artikel auf kath.net mich so berührt wie dieser-Dank dafür!
Man müßte fast weinen,wenn die Tränen damals in dieser Kulturrevolution nicht alle schon vergossen waren.
Der Autor hat nur vergessen die so beeindruckende Brustbilder vom Heigsten Herzen Jesu und die gewaltig lange Gipsbilder der Hl. Thérèse de Lisieux zu nennen. Es war, künstlerischer Wert hin oder her, Katechese pur für Kinder, für Einfache, für das Volk;
Und genau deshalb wurde alles kaputtgesägt, zerschlagen, verramscht: um den Glauben des Volkes zu vernichten.
Auch für Kunstdenkmäler kannte man keine Gnade: da wurde eine herrliche Barockkanzel abgebrochen,zersägt, mit Kalk abgebleicht (dunkles Eichenholz war post-Vat II tabu),und später in einen Schränk für Musikbücher umgemodelt; oder 3 seltene und schöne Glasmalereifenster der Nazarener zum Abbruch preisgegeben (von einem Résistancekommando nachts ausgebaut und gerettet); die Weihnachtskrippe wurde 2010 als "verloren 1972" gemeldet.
Miserere!


3
 
 Stiller 5. Dezember 2013 
 

@Stanley

Hm, ich stand schon vor dem Altarraum in St. Johannes in Leonberg.
Zu bestimmten Tageszeiten fällt das Licht der mit der Stele kommunizierenden farbigen Fenster so auf die Stele und den angedeuteten Körper des Auferstandenen, das ein ästhetisches Lichterspiel entsteht.
Mögen denn andere anderes sehen. Ich nicht.


1
 
 Christoph 5. Dezember 2013 
 

Bad Ischl /Fluminalis!

Der "Bildersturm" hat noch keine Ende. Siehe Bad Ischl: "http://kath.net/news/34314"
Und Fluminalis kenne ich auch. Was der der hortet, ist unglaublich. Aber auch seine Preise sind unglaublich überteuert... Hätte da mal versucht ein paar Kaseln zu kaufen. Aber da bleib ich bei eBay. Da sind die schönsten Kaseln billiger, als einfachsten oder häßlichsten bei Fluminalis... Aber Jan Peters könnte auch ein Buch darüber schreiben, was er an Unglaublichkeiten in so manchen Pfarren und Diözesen erlebt hat.

kath.net/news/34314


0
 
 Dottrina 4. Dezember 2013 
 

Gott sei es gelobt,

daß in vielen bayerischen Pfarreien noch wunderschöne Schnitzwerke und Malereien vorhanden sind, die zum Beten und Verweilen einladen. Wenn ich in der Innenstadt bin, gehe ich in München gerne mal für einige Minuten in den Alten Peter oder die Heilig-Geist-Kirche! Oder ins Asam-Kircherl in der Sendlinger Straße. Das ist einfach nur schön. Moderne, verschandelte Altarräume finde ich einfach nur kalt.


9
 
 Stanley 4. Dezember 2013 
 

@ Bern2

Die "vielen kargen und zudem dunklen romanischen Kirchen" haben mehr mystische Ausstrahlung und Erhabenheit der Gottesverehrung als die "nachkonziliaren" Kirchenräume mit ihrer oft nihilistischen Abstraktheit. Konkretes Beispiel: In der Leonberger Pfarrkirche gibt es anstelle eines Kreuzes eine mehrere Meter hohe Stehle mit einem nackten menschlichen Torso ohne Kopf, Arme und Beine. Das einzige Detail, welches optisch hervorsticht, ist - jetzt halten Sie sich fest - ein deutlich zu erkennender Penis!
Frage an Sie: Halten Sie diesen Stil etwa für katholisch? Also ich nicht.


8
 
 Bern2 4. Dezember 2013 
 

Die Frage...

... ist halt, wie viele Figürchen, Schnitzereien und Bilder die ersten Christen in ihren Jerusalemer Räumen so herumstehen hatten. Wenn die für den katholischen Glauben so unerlässlich sind, hätten die doch eine ganze Menge haben müssen.

Dass das immer "unermessliche Schätze" waren, die aus den Kirchen herausgenommen wurden, wage ich zu bezweifeln. Oft waren es wohl Erzeugnisse aus dem 19. Jhd. von künstlerisch eher geringerem Wert.

Einem gewissen Stil das Katholisch-Sein absprechen zu wollen, wie es bei Stanley anklingt, halte ich für problematisch. Wie müsste man sonst viele kargen und zudem dunklen romanische Kirchen beurteilen?


0
 
 Tannhäuser 4. Dezember 2013 
 

Schönes Zitat von Papst Paul VI.. Bedenken wir nur eines: Der Satan, von dem er spricht, war von Anfang an dabei und wurde vom HErrn selber zum Bischof geweiht. Vergessen wir das nicht.


1
 
 Immaculata Conception 4. Dezember 2013 

Mir kommt da ein Schriftstück aus kath-tube in den Sinn...

http://www.kathtube.com/player.php?id=6604&action=FH
wäre hierzu ein interessanter Link


1
 
 Stiller 4. Dezember 2013 
 

Heräsie - nein

So schlimm das für Einzelne sein mag, so wenig hatte die Veränderung der Liturgie und auch der Kirchenräume mit Heräsie zu tun, meine ich.
Törichtes Handeln wie das einfache Verkaufen von Altargegenständen, Messgewändern u.a. auf dem freien Markt, meinetwegen auch Flohmarkt, zeugt von wenig Achtung gegenüber dem jeweiligen und liturgisch über Jahre und Jahrzehnte genutzen Gegenstand, zeugt von geringem kulturellem Verständnis und zumindest fragwürdigem religiösen Verständnis.
An äußeren Dingen sollte sich unser Glaube aber nicht festmachen.

Die Profanierung eines Gotteshauses - ich habe schon zweie erlebt - ist etwas anderes. Hier werden die Altarreliquien aus dem Altar genommen und der bisherige Kirchenraum per bischöflichem Dekret als 'entwidmet' anderen Zwecken zur Verfügung gestellt.


2
 
 Stanley 4. Dezember 2013 
 

Überall dasselbe Bild

In den Jahren 1988 bis heute habe ich selbst immer wieder miterlebt, wie kostbarste Altargewänder mitsamt den zugehörigen Altargegenständen auf Flohmärkten verramscht wurden und immer noch werden.
Vor dem Konzil galt so etwas noch als "Sakrileg" und ich habe noch nie gelesen oder gehört, dass in Folge eines Konzils jemals zuvor solch eine Schande vorgekommen ist. Gerade daran sieht man sehr deutlich, dass das II. Vatikanische Konzil eben doch nicht in der Tradition aller vorhergehenden Konzilien steht, sondern einen neuen, häretischen Glauben in die Kirche hineintragen sollte.
"Manchmal könnte man wirklich meinen, der Rauch Satans sei in die Kirche eingedrungen" (Zitat von Papst Paul VI.)!
Es geht hier nicht um die äußeren Wahrzeichen an sich, sondern um die Glaubensinhalte, die mit diesen Wahrzeichen verschwinden sollten. Zum Glück ist diese Rechnung aber nicht aufgegangen, wie die überall aufblühenden Traditionsgemeinschaften belegen.


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 Stiller 4. Dezember 2013 
 

Bildersturm - ja, leider

So wichtig, so als Aufbruch in eine neue und mehr gemeinsam zu feiernde Liturgie die Beschlüsse des Vaticanum II. waren, so sehr haben die Veränderungen Vertrautes genommen, im Ablauf der Liturgie (das war das Wenigste, blieb doch die eigentliche Eucharistiefeier fast unangetastet), in der Gestaltung der Kirchenräume (da geschah teilweise Schlimmes, wurde tw. unwiederbringlich vernichtet).
Mit dem eigentlichen Text zur Liturgiereform - er liegt gerade vor mir - hatten die baulichen Veränderungen oft wenig zu tun. Die Altarraumumbauten für Gottesdienste 'versus populum' waren die geringsten Eingriffe.
Tiefgreifender und für viele Gläubige kaum nachvollziehbar waren die in vielen Gemeinden radikalen Umgestaltungen der Kirchenräume.

Glauben und somit Gott lieben war und ist immer auch emotionales Handeln.
Und vielen wurde hierfür die vertraute und (eben auch) geliebte Umgebung in den Kirchen genommen.

Es entstand für nicht wenige Gläubige kaum wieder gutzumachende Heimatlosigkeit.


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