Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  4. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  5. Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
  6. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  7. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  8. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  9. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld
  10. USA: 20.000 Ständige Diakone - Aber zu wenige kommen nach, trotz der Zulassung von Verheiraten!
  11. Vatikan "sehr besorgt" wegen Sterbehilfe-Urteilen in Italien
  12. Papst an Seminaristen: Freundschaft mit Christus für Berufung zentral
  13. Große Baltikum-Reise mit kath.net!
  14. Gebrochen, um zu nähren – Die göttliche Logik der Eucharistie
  15. Brot, das verbindet – Der Leib Christi als Ursprung der Gemeinschaft

Die größte Sünde heute ist der Verlust des Gespürs für die Sünde!

31. Jänner 2014 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus-Perle des Tages: ohne die Gegenwart Gottes geht das Gespür für die Sünde verlustig. Die Märtyrer unserer christlichen Mittelmäßigkeit bezahlen den Preis für die Macht des Menschen an der Stelle der Herrlichkeit Gottes. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Wenn die Gegenwart Gottes unter den Menschen abhanden kommt, verliert man das Gespür für die Sünde, die größte Sünde unserer Zeit (Pius XII.). Dies bekräftigte Papst Franziskus in seiner Predigt am Freitag der dritten Woche im Jahreskreis im vatikanischen Gästehaus „Domus Sanctae Marthae“.

Der Papst ging von der ersten Lesung des Tages aus dem zweiten Buch Samuel aus (2 Sam 11,1-4a.c.5-10a.13-17), die vom Ehebruch des Königs David mit Batseba berichtet, eine Sünde, die als zu lösendes Problem herabgemindert werde. So wird für Franziskus die Entscheidung Davids zum Spiegel für jedes christliche Gewissen. David verliebe sich in Batseba, die Tochter Ammiëls, Frau des Hetiters Urija, eines seiner Generale. Er nehme sie ihm und sage: „Stellt Urija nach vorn, wo der Kampf am heftigsten ist, dann zieht euch von ihm zurück, so dass er getroffen wird und den Tod findet“ (V. 15). So verschulde er den Tod Urijas und begehe de facto einen Mord. Dennoch erschütterten ihn weder der Mord noch der Ehebruch. David stehe vor einer großen Sünde, aber er verspüre die Sünde nicht. Es komme ihm nicht in den Sinn, um Vergebung zu bitten: „Was ihm einfällt, ist: wie löse ich das jetzt?“.


„Uns allen kann das geschehen“, so der Papst: „Wir alle sind Sünder und wir alle stehen in der Versuchung, und die Versuchung ist unser tägliches Brot. Würde einer von uns sagen: ‚Ich aber wurde noch nie versucht’, so wäre der entweder ein Cherubim oder ein wenig dämlich, nicht wahr? Ja, das ist selbstverständlich… Im Leben ist der Kampf normal, und der Teufel gibt nie Ruhe, er will seinen Sieg. Doch das Problem — das schwerste Problem in diesem Textabschnitt — sind nicht so sehr die Versuchung und die Sünde gegen das neunte Gebot, sondern wie David handelt. Und David spricht hier nicht von Sünde, er spricht von einem Problem, das er lösen muss. Das ist ein Zeichen! Wenn das Reich Gottes abhanden kommt, wenn das Reich Gottes abnimmt, ist eines der Zeichen dafür, dass man das Gespür für die Sünde verliert“.

Jeden Tag bäten wir Gott beim Beten des „Vaterunser“: „Dein Reich komme…“, was bedeute: „Dein Reich wachse“. Wenn dagegen das Gespür für die Sünde verloren gehe, komme auch das Gespür für das Reich Gottes abhanden. An dessen Stelle trete eine „übermächtige anthropologische Sicht“ zu Tage, die Sicht des „Ich vermag alles“:

„Die Macht des Menschen an der Stelle der Herrlichkeit Gottes! Das ist das tägliche Brot. Aus diesem Grund an allen Tagen das Gebet zu Gott: ‚Dein Reich komme, dein Reich wachse‘, denn: das Heil wird nicht aus unserer Schläue, aus unserer Listigkeit, aus unserer Intelligenz beim Erledigen der Dinge kommen. Das Heil wird aus der Gnade Gottes und aus der tagtäglichen Übung kommen, die wir dieser Gnade im christlichen Leben zukommen lassen“.

„Die größte Sünde heute ist, dass die Menschen das Gespür für die Sünde verloren haben“: Der Papst zitierte diese Worte seines Vorgängers Pius XII. (Radiobotschaft an den Nationalen Katechetischen Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika in Boston; 26. Oktober 1946) und widmete seine Aufmerksamkeit dann erneut Urija, dem unschuldigen Mann, der durch das Verschulden seines Königs in den Tod geschickt wurde. Urija werde so zum Sinnbild aller Opfer unseres uneingestandenen Hochmuts:

„Ich gestehe euch: wenn ich dieses Unrecht, diesen menschlichen Hochmut sehe, auch wenn ich die Gefahr sehe, dass mir derartiges geschieht, die Gefahr, das Gespür für die Sünde zu verlieren, dann tut es mir gut, an die vielen Urija in der Geschichte zu denken, an die vielen Urija, die auch heute unsere christliche Mittelmäßigkeit erleiden, wenn wir das Gespür für die Sünde verlieren, wenn wir es zulassen, dass das Reich Gottes fällt… Das sind die Märtyrer unserer nicht eingestandenen Sünden. Es wird uns heute gut tun, für uns zu beten, dass der Herr uns immer seine Gnade schenke, das Gespür für die Sünde nicht zu verlieren, damit das Reich in uns nicht untergehe. Es wird uns gut tun, auch eine geistliche Blume zum Grab dieser zeitgenössischen Urija zu bringen, die die Rechnung für das Festmahl der Sicheren bezahlen, jener Christen, die sich sicher fühlen“.

Dem Autor auf Twitter folgen!


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus in Santa Marta

  1. Der Papst und die Engel
  2. Die Gnade des Gebetes, der Nähe, der Gerechtigkeit-Barmherzigkeit
  3. Der Heilige Geist lehrt uns die Sanftmut der Kinder Gottes
  4. Der Hass des Geistes der Weltlichkeit
  5. Der Geist der rigiden Starrheit bringt immer Verstörung
  6. Interreligiöses Gebet für die Befreiung von allen Pandemien
  7. Wie gibt die Welt den Frieden und wie gibt der Herr ihn?
  8. Die Mystik des Bleibens in Jesus
  9. Der Beistand –- der Geist, der im Glauben wachsen lässt
  10. Europa wachse vereint in der Brüderlichkeit






Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net!
  2. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  3. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  4. Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
  5. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  6. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  7. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  8. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  9. Bistum Eichstätt beendet Dienstverhältnis mit Priester
  10. Schlicht und authentisch: Neues Exorzisten-Drama im Kino
  11. Gebrochen, um zu nähren – Die göttliche Logik der Eucharistie
  12. Gänswein warnt vor Fake-Auktion mit angeblicher Papst-Kleidung
  13. Schottischer Priester feiert Messe auf Mount Everest
  14. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  15. Tschechien: Jesuiten-Provinzial setzt Schritte gegen Rupnik-Umfeld

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz