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Die größte Sünde heute ist der Verlust des Gespürs für die Sünde!

31. Jänner 2014 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
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Franziskus-Perle des Tages: ohne die Gegenwart Gottes geht das Gespür für die Sünde verlustig. Die Märtyrer unserer christlichen Mittelmäßigkeit bezahlen den Preis für die Macht des Menschen an der Stelle der Herrlichkeit Gottes. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Wenn die Gegenwart Gottes unter den Menschen abhanden kommt, verliert man das Gespür für die Sünde, die größte Sünde unserer Zeit (Pius XII.). Dies bekräftigte Papst Franziskus in seiner Predigt am Freitag der dritten Woche im Jahreskreis im vatikanischen Gästehaus „Domus Sanctae Marthae“.

Der Papst ging von der ersten Lesung des Tages aus dem zweiten Buch Samuel aus (2 Sam 11,1-4a.c.5-10a.13-17), die vom Ehebruch des Königs David mit Batseba berichtet, eine Sünde, die als zu lösendes Problem herabgemindert werde. So wird für Franziskus die Entscheidung Davids zum Spiegel für jedes christliche Gewissen. David verliebe sich in Batseba, die Tochter Ammiëls, Frau des Hetiters Urija, eines seiner Generale. Er nehme sie ihm und sage: „Stellt Urija nach vorn, wo der Kampf am heftigsten ist, dann zieht euch von ihm zurück, so dass er getroffen wird und den Tod findet“ (V. 15). So verschulde er den Tod Urijas und begehe de facto einen Mord. Dennoch erschütterten ihn weder der Mord noch der Ehebruch. David stehe vor einer großen Sünde, aber er verspüre die Sünde nicht. Es komme ihm nicht in den Sinn, um Vergebung zu bitten: „Was ihm einfällt, ist: wie löse ich das jetzt?“.


„Uns allen kann das geschehen“, so der Papst: „Wir alle sind Sünder und wir alle stehen in der Versuchung, und die Versuchung ist unser tägliches Brot. Würde einer von uns sagen: ‚Ich aber wurde noch nie versucht’, so wäre der entweder ein Cherubim oder ein wenig dämlich, nicht wahr? Ja, das ist selbstverständlich… Im Leben ist der Kampf normal, und der Teufel gibt nie Ruhe, er will seinen Sieg. Doch das Problem — das schwerste Problem in diesem Textabschnitt — sind nicht so sehr die Versuchung und die Sünde gegen das neunte Gebot, sondern wie David handelt. Und David spricht hier nicht von Sünde, er spricht von einem Problem, das er lösen muss. Das ist ein Zeichen! Wenn das Reich Gottes abhanden kommt, wenn das Reich Gottes abnimmt, ist eines der Zeichen dafür, dass man das Gespür für die Sünde verliert“.

Jeden Tag bäten wir Gott beim Beten des „Vaterunser“: „Dein Reich komme…“, was bedeute: „Dein Reich wachse“. Wenn dagegen das Gespür für die Sünde verloren gehe, komme auch das Gespür für das Reich Gottes abhanden. An dessen Stelle trete eine „übermächtige anthropologische Sicht“ zu Tage, die Sicht des „Ich vermag alles“:

„Die Macht des Menschen an der Stelle der Herrlichkeit Gottes! Das ist das tägliche Brot. Aus diesem Grund an allen Tagen das Gebet zu Gott: ‚Dein Reich komme, dein Reich wachse‘, denn: das Heil wird nicht aus unserer Schläue, aus unserer Listigkeit, aus unserer Intelligenz beim Erledigen der Dinge kommen. Das Heil wird aus der Gnade Gottes und aus der tagtäglichen Übung kommen, die wir dieser Gnade im christlichen Leben zukommen lassen“.

„Die größte Sünde heute ist, dass die Menschen das Gespür für die Sünde verloren haben“: Der Papst zitierte diese Worte seines Vorgängers Pius XII. (Radiobotschaft an den Nationalen Katechetischen Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika in Boston; 26. Oktober 1946) und widmete seine Aufmerksamkeit dann erneut Urija, dem unschuldigen Mann, der durch das Verschulden seines Königs in den Tod geschickt wurde. Urija werde so zum Sinnbild aller Opfer unseres uneingestandenen Hochmuts:

„Ich gestehe euch: wenn ich dieses Unrecht, diesen menschlichen Hochmut sehe, auch wenn ich die Gefahr sehe, dass mir derartiges geschieht, die Gefahr, das Gespür für die Sünde zu verlieren, dann tut es mir gut, an die vielen Urija in der Geschichte zu denken, an die vielen Urija, die auch heute unsere christliche Mittelmäßigkeit erleiden, wenn wir das Gespür für die Sünde verlieren, wenn wir es zulassen, dass das Reich Gottes fällt… Das sind die Märtyrer unserer nicht eingestandenen Sünden. Es wird uns heute gut tun, für uns zu beten, dass der Herr uns immer seine Gnade schenke, das Gespür für die Sünde nicht zu verlieren, damit das Reich in uns nicht untergehe. Es wird uns gut tun, auch eine geistliche Blume zum Grab dieser zeitgenössischen Urija zu bringen, die die Rechnung für das Festmahl der Sicheren bezahlen, jener Christen, die sich sicher fühlen“.

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