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Die heilige Messe — eine Theophanie, kein Theater oder Event

10. Februar 2014 in Aktuelles, 18 Lesermeinungen
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Franziskus-Perle des Tages: Die Liturgie — Zeit Gottes und Raum Gottes. Die Messe ist keine Darstellung des Letzten Abendmahls. Der Herr wird auf dem Altar gegenwärtig, um dem Vater für das Heil der Welt aufgeopfert zu werden. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) In seinen Betrachtungen bei der heiligen Messe am Montag der fünften Woche im Jahreskreis im vatikanischen Gästehaus „Domus Sanctae Marthae“ ging Papst Franziskus von der ersten Lesung aus dem Alten Testament aus (1 Kön 8,1-7.9-13), die von der Erscheinung Gottes zur Zeit des Königs Salomon spricht. Der Herr kam in einer Wolke über den Tempel herab: „Sie konnten wegen der Wolke ihren Dienst nicht verrichten; denn die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus des Herrn“ (9,11).

Der Herr spreche zu seinem Volk auf viele Weisen, so der Papst: durch die Propheten, durch die Priester, durch die Heilige Schrift. Doch bei seiner Erscheinung, bei der „Theophanie“ spreche er auf andere Weise: nicht durch das Wort, sondern durch eine andere Gegenwart, die näher und unvermittelt sei.

Dies geschehe ebenso bei der liturgischen Feier. Die Liturgie „ist kein gesellschaftliches Event, kein guter sozialer Akt. Sie ist keine Versammlung der Gläubigen, um miteinander zu beten. Sie ist etwas anderes. In der Liturgie ist Gott gegenwärtig“, nicht aus der Ferne, sondern in der Form einer nahen Gegenwart. In der heiligen Messe „ist die Gegenwart des Herrn real, wirklich real“:


„Wenn wir Messe feiern, machen wir keine Darstellung des Letzten Abendmahls: nein, das ist keine Darstellung. Es ist etwas anderes: es ist gerade das Letzte Abendmahl selbst. Es werden im eigentlichen Sinne ein weiteres Mal das Leiden und der Erlösungstod des Herrn gelebt. Sie ist eine Theophanie. Der Herr wird auf dem Altar gegenwärtig, um dem Vater für das Heil der Welt aufgeopfert zu werden. Wir hören oder sagen: ‚Aber nein, ich kann jetzt nicht, ich muss zur Messe gehen, ich muss die Messe besuchen’. Die Messe ‚besucht’ man nicht einfach, man nimmt an ihr teil, und so nimmt man an dieser Theophanie teil, an diesem Geheimnis der Gegenwart des Herrn unter uns“.

Die Krippe, der Kreuzweg: das seien Darstellungen. Die Messe dagegen „ist ein reales Gedächtnis, das heißt eine Theophanie: Gott nähert sich uns und ist mit uns, und wir haben Anteil am Geheimnis der Erlösung“. Franziskus unterstrich, dass wir leider bei der Messe oft auf die Uhr blickten und die Minuten zählten: „Das aber ist nicht die richtige Haltung, die uns die Liturgie abfordert: die Liturgie ist Zeit Gottes und Raum Gottes, und wir müssen und dorthinein begeben, in die Zeit Gottes, in den Raum Gottes, und dabei nicht auf die Uhr schauen“:

„Liturgie heißt, in das Geheimnis Gottes eintreten, sich zum Geheimnis tragen lassen und im Geheimnis sein. Zum Beispiel: ich bin sicher, dass ihr alle hierher kommt, um in das Geheimnis einzutreten. Aber vielleicht sagt einer: ‚Ah, ich muss zur Messe nach Santa Marta gehen, weil zum Touristenrundgang durch Rom jeden Morgen gehört, den Papst in Santa Marta zu besuchen. Das ist ein wenig touristisch, nicht wahr?“, so der Papst mit einem Lachen: „Ihr alle kommt hierher, wir versammeln uns hier, um in das Geheimnis einzutreten: das ist die Liturgie. Sie ist die Zeit Gottes, der Raum Gottes, sie ist die Wolke Gottes, die alle umfasst“

Franziskus erinnerte sich an einen Gesang bei seiner Vorbereitung als Kind auf die Erstkommunion. Dieser Gesang habe darauf verwiesen, dass der Altar von Engeln behütet werde, um so den Sinn für die Herrlichkeit Gottes, für den Raum Gottes, die Zeit Gottes zu geben. Und als während der vorbereitenden Proben in der Kirche die Hostien gebracht worden seien, habe man den Kindern gesagt: „Schaut her, das sind nicht die Hostien, die ihr empfangen werdet: die hier sind nichts wert, weil sie erst noch konsekriert werden müssen!“. So bedeute die Feier der Liturgie, die Bereitschaft zu haben, in das Geheimnis Gottes einzutreten, in seinen Raum, in seine Zeit, und sich diesem Geheimnis anzuvertrauen.

„Es wird uns heute gut tun“, so der Papst abschließend, „den Herrn zu bitten, dass er allen diesen ‚Sinn für das Heilige’ schenke, diesen Sinn, der uns begreifen lässt: eines ist es, zuhause zu beten, in der Kirche, den Rosenkranz, viele andere Gebete, den Kreuzweg zu beten, viele andere schöne Dinge, die Bibel zu lesen… Und etwas ganz anderes ist die Feier der Eucharistie. In der Messfeier treten wir in das Geheimnis Gottes ein, wir betreten jenen Weg, den wir nicht kontrollieren können: allein Er ist der Eine, Er ist die Herrlichkeit, Er ist die Kraft, Er ist alles. Bitten wir um diese Gnade: dass der Herr uns lehre, in das Geheimnis Gottes einzutreten“.

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