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Wesenszüge der Identität des Christen

14. Februar 2014 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
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Franziskus-Perle am Festtag der heiligen Cyrill und Method, Patrone Europas. Die christliche Identität: Gehen — wie ein Lamm — voller Freude. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Wie muss der Jünger Christi sein? Am Festtag der heiligen Cyrill und Method, Patrone Europas, betrachtete Papst Franziskus bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae" das Wesen der Identität des Christen. Die erste Lesung vom Tag kommentierend (Apg 13, 46-49) betonte der Papst, dass der Christ ein Gesandter sei. Der Herr entsende seine Jünger und fordere von ihnen, vorwärts zu gehen. So sei der Christ ein Jünger des Herrn, der unterwegs sei und immer weiter gehe:

„Man kann nicht an einen Christen denken, der stehen bleibt: ein Christ, der stehen bleibt, ist in seiner christlichen Identität krank, er hat irgendeine Krankheit in jener Identität. Der Christ ist Jünger, um unterwegs zu sein, um zu gehen. Wir haben es im Antwortpsalm gehört, wie der Herr Abschied nimmt: ‚Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet allen das Evangelium‘. Geht hinaus. Macht euch auf. Ja, eine erste Haltung der christlichen Identität besteht im Gehen, in einem Gehen auch unter Schwierigkeiten, in einem Gehen über die die Schwierigkeiten hinaus“.

Dies sei dem Völkerapostel Paulus in Antiochia in Pisidien geschehen, wo es Probleme mit der jüdischen Gemeinde gegeben habe und er sich daher nun an die Heiden wende (vgl. Apg 13,46). Jesus mahne dazu, an die Straßenkreuzungen zu gehen und alle einzuladen, sie Guten und die Schlechten: „So sagt es das Evangelium: auch die Schlechten! Alle“. Der Christ gehe also hinaus. Wenn es zu Schwierigkeiten komme, gehe über diese hinaus, um zu verkünden, dass das Reich Gottes nahe ist.


Einen zweiten Aspekt der Identität eines Christen erkannte Franziskus darin, dass der Christ immer „Lamm“ bleiben müsse. Der Christ „ist ein Lamm und muss diese Identität bewahren“. Der Herr entsende uns „wie Schafe mitten unter die Wölfe“ (Lk 10,3). Dabei jedoch könne es einem in den Sinn kommen, Gewalt gegen sie zu benutzen: „Denken wir an David, als er gegen die Philister kämpfen musste: sie wollten ihm die Rüstung Sauls anlegen, und er konnte sich nicht bewegen“. Auf diese Weise sei er nicht er selbst gewesen, „er war nicht demütig, er war nicht der einfache David“. Am Schluss habe er die Schleuder genommen und die Schlacht gewonnen.

„Wie Lämmer… nicht zu Wölfen werden“, so der Papst: „Denn bisweilen lässt uns die Versuchung denken: ‚Das ist aber schwierig, diese Wölfe sind listig, und ich werde noch listiger sein als sie, ja?‘. Lamm. Nicht dämlich, sondern Lamm. Mit der christlichen Schläue, doch immer Lamm. Denn wenn du Lamm bist, verteidigt er dich. Wenn du dich aber stark fühlst wie ein Wolf, verteidigt er dich nicht, er lässt dich allein, und die Wölfe werden dich roh fressen. Wie ein Lamm“.

Der dritte Aspekt der christlichen Identität bestehe im „Stil des Christen“, der die Freude sei. Die Christen „sind Menschen, die voller Freude sind, weil sie den Herrn kennen und den Herrn bringen“. So sei es unmöglich, „christlich zu gehen ohne Freude, man kann nicht ohne Freude wie ein Lamm gehen“. Auch unter Problemen und Schwierigkeiten, auch in den Fehlern und Sünden sei die Freude Jesu gegenwärtig, der immer vergebe und helfe. So also müsse das Evangelium vorwärts gehen, mit Freude getragen von diesen Lämmern, die der Herr entsandt habe.

„Jene Christen“, so Franziskus, „deren Tempo ein ‚Adagio lamentoso’ ist, die immer so leben, über alles klagen, ganz traurig sind… sie tun weder dem Herrn noch der Kirche einen Gefallen. Das ist nicht der Stil des Jüngers. Der heilige Augustinus sagte zu den Christen: „Geht, geht weiter, singt und geht!‘ (Vgl. Tract. 256). Voll Freude: das ist der Stil des Christen. Das Evangelium voll Freude verkünden. Und der Herr macht alles. Zu viel Traurigkeit dagegen, diese übermäßige Traurigkeit und auch die Verbitterung bringen uns dazu, ein sogenanntes Christentum ohne Christus zu leben: das Kreuz entleert die Christen, die wie Magdalena weinend vor dem Grab stehen, doch ohne die Freude, den Auferstandenen gefunden zu haben“.

Am Festtag der heiligen Cyrill und Method lasse uns die Kirche über die christliche Identität nachdenken, wiederholte der Papst abschließend. Der Christ bleibe nie stehen, „er ist ein Mann oder eine Frau, die immer gehen, die über die Schwierigkeiten hinausgehen“. Und der Christ gehe wie ein Lamm, das wisse, dass seine Kräfte allein nicht ausreichen: „er ist ein Mann oder eine Frau, die voller Freude gehen“:

„Durch die Fürsprache dieser beiden heiligen Brüder, Patrone Europas, schenke uns der Herr die Gnade, als Christen zu leben, die wie Lämmer und voll Freude gehen“.

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Lesermeinungen

 agnese 16. Februar 2014 
 

agnese

Unser Papst hat mir auch heute eine gute Wegweisung gegeben.Besonders in unserer Zeit das einzig richtige Verhaltensweise!


0
 
  14. Februar 2014 
 

"Preiset den Herrn, Halleluja"

Auf den Punkt genau getroffen.
Von ganzem Herzen Danke lieber Papst
I Love you:)I Love my Church:)

Gottes Segen


3
 

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