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‚Ihr aber, für wen haltet ihr mich?‘

20. Februar 2014 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
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Franziskus-Perle des Tages: Um Christus zu kennen, reicht das Studium des Katechismus allein nicht aus. Es bedarf der Nachfolge als Jünger und der Arbeit des Heiligen Geistes, der sein Geheimnis erklärt. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Das Leben als Jünger gestattet es mehr, Jesus wirklich zu erkennen, als ein Leben des Studiums. Dies erklärte Papst Franziskus am Donnerstag der sechsten Woche im Jahreskreis in seiner Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“. Der Papst ging bei seinen Betrachtungen vom Tagesevangelium aus (Mk 8,27-33): „Da fragte er sie: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete ihm: Du bist der Messias!“ (V. 29).

Der Weg des Jüngers ist für den Papst ein Weg in den Spuren des Meisters, auf dem sich klares Zeugnis und auch Verrat, Scheitern und neuer Elan miteinander verflechten können, ein Weg, der jedoch einen rein intellektuellen Zugang ausschließt. So werde Petrus gleichzeitig als mutiger Zeuge beschrieben, der Christus als den Messias bekenne, und sofort darauf als jener, der es für notwendig halte, Jesus Vorwürfe zu machen, da er soeben sein Leiden und seinen Tod angekündigt habe, um dann aufzuerstehen. „Oftmals“, so Franziskus, „wendet sich Jesus an uns und fragt uns: ‚Du aber, für wen hältst du mich?‘. Dabei wird ihm oft geantwortet, wie dies Petrus tat und was wir im Katechismus gelernt haben“. Dies aber reiche nicht:


„Es scheint, dass für die Antwort auf die Frage, die wir alle im Herzen haben —‚Wer ist Jesus für uns?‘ —, das, was wir im Katechismus gelernt und studiert haben, nicht ausreichend ist. Es ist wichtig, den Katechismus zu studieren und zu kennen, aber das reicht nicht. Um Jesus zu kennen, ist es notwendig, den Weg zu machen, den Petrus zurückgelegt hat: nach dieser Erniedrigung ist Petrus mit Jesus weitergegangen, er hat die Wunder gesehen, die Jesus wirkte, er hat seine Macht gesehen, dann hat er die Steuern bezahlt, wie ihm Jesus aufgetragen hatte, er hat einen Fisch gefangen, das Geldstück herausgenommen, er hat viele Wunder dieser Art gesehen. Doch an einem gewissen Punkt hat Petrus Jesus verleugnet, er hat Jesus verraten, und er hat jene so harte Wissenschaft — mehr denn Wissenschaft: Weisheit — der Tränen, des Weinens gelernt“.

Petrus bitte Jesus um Verzeihung, und dennoch höre er, wie er nach der Auferstehung am See Tiberias dreimal gefragt werde ‚Liebst du mich?“, und wahrscheinlich habe Petrus geweint, als er erneut seine totale Liebe zum Meister bekannt habe, und er habe sich wegen seiner dreimaligen Verleugnung geschämt.

„Diese erste Frage an Petrus“, so der Papst, „‚Für wen haltet ihr mich?‘, kann nur entlang eines Wegs verstanden werden, nach einem langen Weg, einem Weg der Gnade und der Sünde, einem Weg des Jüngers. Jesus hat zu Petrus und zu seinen Aposteln nicht gesagt: ‚Erkenne mich!‘. Er hat gesagt: ‚Folge mir nach!‘. Und diese Nachfolge Jesu lässt uns Jesus erkennen. Die Nachfolge Jesu mit unseren Tugenden, auch mit unseren Sündern, aber immer die Nachfolge Jesu. Das ist kein Studium von etwas — was notwendig ist —, sondern ein Leben als Jünger“.

Franziskus unterstrich, dass es der täglichen Begegnung mit dem Herrn bedürfe, „alle Tage, mit unseren Siegen und unseren Schwächen“. Doch es handle sich auch um einen Weg, den wir nicht alleine zurücklegen könnten. Es bedürfe des Wirkens des Heiligen Geistes:

„Jesus zu kennen ist gleichsam ein Geschenk des Vaters, er ist es, der uns Jesus erkennen lässt. Es ist dies eine Arbeit des Heiligen Geistes, der ein großer Arbeiter ist. Er ist kein Gewerkschafter, er ist ein großer Arbeiter, und er arbeitet für uns, immer. Er verrichtet diese Arbeit, die darin besteht, das Geheimnis Jesu zu erklären und uns dieses Verständnis für Christus zu geben. Wir wollen auf Jesus, Petrus, die Apostel blicken und in unserem Herzen diese Frage vernehmen: ‚Für wen hältst du mich?‘. Und wie die Jünger wollen wir den Vater bitten, dass er uns die Erkenntnis Christi im Heiligen Geist schenke, dass er uns dieses Geheimnis erkläre“.

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Lesermeinungen

  21. Februar 2014 
 

Klarheit

Es kann nur der etwas vertiefen, bei dem es etwas gibt, was vertieft werden kann. Die Kenntnis des Katechismus und das rechte Verständnis dafür sind zweifellos unumgängliche Conditio sine qua non.


1
 
 beertje 20. Februar 2014 
 

Hl.Geist

man sollte mehr das Wirken des hl. Geistes verstehen: WIE er 'spricht' und wann er sich einmischt: oft in ganz leisen Impulsen, aber auch im 'unguten' Gefühl - all das sollte man beachten!Auf den hl. Geist kann man sich verlassen.


1
 
 jadwiga 20. Februar 2014 

Gott hat auch mit den Professoren Mitleid....:-)

Diese Predigt erinnert mich an Mathematikunterricht und die notwendige und hinreichende Bedingung.

"Aussagelogisch betrachtet ist eine notwendige Bedingung B für eine Aussage K eine Aussage, die zwingend wahr sein muss, wenn K wahr ist. Es kommt also nicht vor, dass K erfüllt ist, ohne dass B erfüllt ist".

K- Katechismus-Kenntnisse
B- Bedingungslose Umsetzung des Wortes.


2
 
  20. Februar 2014 
 

Klare Worte

Denn genau so ist es;)
DANKE lieber Papst:)

Gottes Segen


5
 
  20. Februar 2014 
 

@AlbinoL

Wie der Papst sagt:
"Es ist wichtig, den Katechismus zu studieren und zu kennen, aber das reicht nicht".


7
 
 AlbinoL 20. Februar 2014 

Naja aber den Katechismus ist Grundlage

Wer den Katechismus nicht kennt, kann seine Glauben schwer vertiefen.


4
 

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