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Grüner Ministerpräsident geht auf Bildungsplangegner zu

24. Februar 2014 in Deutschland, 15 Lesermeinungen
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Initiatoren der Gegen-Petition nennen es „erfreulich“, „dass der Ministerpräsident endlich klar Stellung gegen jegliche Indoktrination bezieht – an dieser eindeutigen Aussage müssen sich der Bildungsplan und die Landesregierung messen lassen!“


Stuttgart (kath.net) „Wir müssen alles tun, um zu verhindern, dass da Kulturkämpfe entstehen.“ Dies sagte unter Bezug auf die heftigen Diskussionen um den Bildungsplan 2015 Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Politiker der Grünen und Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), bereits Anfang letzter Woche in Stuttgart, wie die „Stuttgarter Nachrichten“ berichteten. Vorwürfe, wonach die Landesregierung Schüler umerziehen wolle, wies der Ministerpräsident „in aller Schärfe und Härte“ zurück, „davon sind wir so weit weg wie der Mond“. Alle Menschen könnten ihre Kinder vertrauensvoll in die Schulen schicken, erläuterte Kretschmann, denn „wir indoktrinieren im Unterricht keine Kinder. Denn das verbietet unsere Verfassung und das Grundgesetz.“ Die grün-rote Regierung strebe an, Schüler im Unterricht künftig stärker über unterschiedliche Formen des Zusammenlebens zu informieren. Dies stellte Kretschmann auch nicht infrage, kündigte aber an, dass Formulierungen in dem Papier überarbeitet würden, um „missverständliche Interpretationen“ zu verhindern und Ängsten entgegenzutreten.

Die Initiatioren der Petition „Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogen“ nahmen daraufhin zu den Kretschmann-Äußerungen Stellung. In einer Pressemeldung schrieben sie: „Wir als Initiatoren der Petition begrüßen die aktuelle Ankündigung des Ministerpräsidenten ausdrücklich, die zeigt, dass der Landesregierung die offensichtlichen Schwachstellen in den bisherigen Arbeitspapieren zur Bildungsplanreform bewusst geworden sind.“ Man teile die Ansicht Kretschmanns, „dass kein ‚Kulturkampf‘ in Baden-Württemberg entstehen dürfe“. Den Initiatoren der Petition „war und ist“ eine „sachlich argumentative Auseinandersetzung „über die Gesprächsbereitschaft des Ministerpräsidenten und seine Aussage, dass er die Sorgen der Eltern ernst nehmen und Ängste abbauen will. Dieser Schritt auf die Unterzeichner der Petition zu ist wichtig und richtig.“


Die Initiatoren erinnerten außerdem daran, dass es „die Aufgabe von Kultusminister Andreas Stoch (SPD)“ sei, dafür Sorge zu tragen, „dass im neuen Bildungsplan keine gesellschaftliche Gruppe ausgeschlossen, aber auch keine überrepräsentiert wird“. Im Mittelpunkt müsse „die Vermittlung eines allgemeinen Verständnisses für Toleranz stehen“. Die Verantwortlichen bezeichneten es auch als „erfreulich“, „dass der Ministerpräsident endlich klar Stellung gegen jegliche Indoktrination bezieht – an dieser eindeutigen Aussage müssen sich der Bildungsplan und die Landesregierung messen lassen!“ Die Petition hatte über 190.000 Unterschriften gegen den Bildungsplan sammeln können.

Sehr grundsätzliche Kritik an der rot-grünen Landesregierung äußerte am Montag zum wiederholten Male Peter Hauk, CDU-Fraktionsführer im Baden-Württemberger Landtag. „Die Grünen betreiben in allen Bereichen ihrer Politik einen Gesinnungsterrorismus“, sagte er im Hinblick auf den Bildungsplan und auf den „Veggie-Day“, wie die „Stuttgarter Nachrichten“ berichtete, es komme dabei zu einem „grünen Overload“. Doch „wenn nur noch normal und gesellschaftlich gewünscht ist, was sich die Grünen vorstellen, wird die Welt garantiert nicht besser“. „Die Landesregierung wirft uns vor, wir würden einen Kulturkampf anheizen“, so Hauk. Doch „der Kulturkampf wird im Augenblick durch die Landesregierung angeheizt“. Hauk sagte wörtlich: „Wir haben einen Vorschlag gemacht, wie man das Thema im gesellschaftlichen Konsens begradigen könnte: indem man das Leitprinzip Toleranz und nicht das Leitprinzip sexuelle Vielfalt im Bildungsplan aufnimmt.“

Der Bildungsplan der baden-württembergischen Landesregierung war bundesweit heftig und kontrovers diskutiert worden, kath.net hat mehrfach berichtet. In einer Rede im Stuttgarter Landtag hatte Hauk bereits im Januar der Landesregierung vorgeworfen: „Ihr Umgang mit Kritikern ist eigentlich beschämend, nach eigenem Maßstab intolerant, vielleicht auch diskriminierend“. Der Bildungsplan sieht vor, Schülern ab der ersten Grundschulklasse verschiedene Formen des Zusammenlebens als gleichberechtigt vorzustellen. Dabei geht es um die Interessen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen und Intersexuellen (LSBTTI).

Informatives Kurzvideo: „Die Debatte um den Bildungsplan 2015 - Worum geht´s?“


CDU-Fraktionsführer im Baden-Württemberger Landtag, Peter Hauk: Spaltet ein ideologisierter Bildungsplan unser Land? - Rede im Landtag



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Lesermeinungen

 Providelis 26. Februar 2014 

Pressemeute nicht füttern

Die Demo bringt wohl nicht(s) weiter, sie bringt nichts voran. Es ist leider sehr naiv zu glauben, alle Bürger, Ministerpräsidenten, die Presse usw. schauen auf ein paar hundert Samstagsdemonstranten. Die Medien kochen ihr Süppchen daraus, in deren Sinne. Nicht in unserem. Die Pressemeute wird eine Demo für weitere negative Artikel benutzen und in ihrem Sinn missbrauchen, ganz sicher.

Meines Wissens hat eine Demo keine Wirkung über das jetzt Erreichte hinaus. Weitere Briefe an die Verantwortlichen aller Couleur bewirkt im Moment weit mehr.

Ich bin auf die bald folgenden angekündigten Ideen und Maßnahmen der Initiatoren sehr gespannt. Wir dürfen sie nicht ausgrenzen.


1
 
  25. Februar 2014 
 

Taktiker

Wenn Menschen mit solchen Zielen au einen zu gehen, würde ich einen Schritt zurücktreten.

Nicht die Worte zählen, sondern die Taten. Und die kann man sich in den rot/grüne regierten Bundesländern anhand der Bildungspolitik anschauen.

Da würde ich jetzt erstmal verlangen, dass die derzeitige Regierung in VORLEISTUNG tritt, und den Quatsch komplett fallen lässt.


0
 
 Lilli-Lou 25. Februar 2014 
 

Herr Kretschmann möchte glauben machen, und behauptet „wir indoktrinieren im Unterricht keine Kinder. Denn das verbietet unsere Verfassung und das Grundgesetz.“ Eine Umerziehung läge so fern wie der Mond. Wie sagte Lenin: "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser." In diesem Fall: Baden-Württemberg, grün-roter Bildungsplan, GEW, abgeschottete Klassenzimmer. Dazu sage ich: Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube!


3
 
 Providelis 25. Februar 2014 

Bestens, Herr Hauk

Nicht die Landesregierung will Schüler umerziehen – aber die LSBTTI-Gruppierungen und -Lobby wollen das, Herr Kreschmann. Ihn halte ich tatsächlich für so naiv und grünideologisch-idealistisch, dass er den Umerziehungsaspekt verdrängt und darum von sich weist. Dass er deswegen nicht unschuldig in der ganzen Sache wäre – hauptverantwortlich ist er am Ende ohnehin –, ist jedoch unbestritten.

Wenn er wirklich nur an Formulierungen oberflächlich herumbastelt und denkt, damit wäre den "Ängsten" der vielen Kritiker begegnet, wäre das eine weiterer Beleg für seine Naivität, unkritische und fehlende Weitsicht und idelologisch verbohrte Grundhaltung. Das hätte er sich dann gleich sparen können. Natürlich werden auch die Initiatoren das kritisch begleiten und beobachten.

Zu glauben, der ganze "Toleranzparagraph" solle und müsse aus dem Bildungsplan verschwinden, ist allerdings ebenso unerreichbar wie naiv. Soviel "Größe und Blöße" kann und wird die Politik nicht liefern.


4
 
 Paddel 25. Februar 2014 

@Konrad Georg

Wir sind mit dem Zug gefahren. Hauptbahnhof aussteigen und die Königsstraße hochlaufen, dann kommt man am schnellsten zum Schloßplatz.
Vom Planetarium aus kommt man auch recht schnell zu Fuß hin. Schauen Sie doch einfach bei Google Map. Es wäre schön, Sie in Stuttgart zu treffen:)
Öffentlich fährt es sich am besten.


3
 
 Lilli-Lou 25. Februar 2014 
 

1. Scheineffekt

Dieser umstrittene Unterrichtsvorschlag der GEW mit diesem idiotischen Fragebogen ist nun aus dem Netz genommen worden.


0
 
 Giovanni Bosco 25. Februar 2014 

e-mail Petition

bitte hier die e-mail Petition unterstützen:

http://www.abgeordneten-check.de/initiativen/elternrechte-wahren-akzeptanz-sexueller-vielfalt-per-schulpflicht-nein/petition-unentschiedene/


5
 
  25. Februar 2014 
 

Fallt bloß nicht auf den rein!

Er wird den "Bildungsplan" entschärfen, aber intern die Lehrer anweisen, genau das zu tun, was geplant war!


5
 
 Konrad Georg 24. Februar 2014 
 

Wie wärs mit Infos

zur Demo in Stuttgart. Wir sind keine Hellseher. Wo kann man parken, wie kommt man weiter, wo ist ein Stadtplan usw.

Von Ideologen lernen heißt kämpfen lernen. Die wissen, wie man Kampagnen einfädelt.


3
 
 Leandra 24. Februar 2014 
 

Begrüßenswert

Ich finde die Reaktion von Kretschmann durchaus begrüßenswert. Vielleicht hat er sich doch einige Schreiben und Gedanken noch einmal zu Herzen genommen. Nicht zuletzt ist er ja auch selbst Katholik und ihm sollte die Glaubensfreiheit am Herzen liegen. Bedauerlich allerdings, dass die Medien überregional kaum darüber berichten, dass die Petententen somit schon mal einen Teilerfolg erzielt haben. Es ist ihnen und ihrem Engagement zu gönnen.


2
 
 Stanley 24. Februar 2014 
 

Leitprinzipen?

Leitprinzipien hin oder her - es geht doch im Kern darum, dass Bildungspläne für Schulen immer noch von der Politik bestimmt werden und nicht von denen, die eigentlich dafür kompetent wären: Elternverbänden, Arbeitgeberverbänden und katholischer Kirche. Der Arbeitsmarkt interessiert sich keinen Deut um aufgeblasenes Ballastwissen wie Toleranz und sexueller Vielfalt. Da kommt es darauf an, welchen konkreten Beitrag jeder Schüler für den Ausbildungsbetrieb und später für das Arbeitgeberunternehmen zu leisten im Stande ist. Und wie sieht es mit der Förderung von Kunst, Musik und Literatur an deutschen Schulen aus? Von alldem ist bei Grün/Rot keine Rede.


7
 
  24. Februar 2014 
 

grün-rot mag rudern aber nicht zurück

Lediglich die Formulierungen im Bildungsplan soll sich ändern, jedoch nichts an der Zielführung vor allem die Akzeptanz sexueller Vielfalt als Querschnittsthema in allen Lehrfächern durchzusetzen.

Vormerken:
Am Samstag den 01.03. gibt es die zweite Demo in Stuttgart der Aktion besorgte Eltern.
"Die Demonstration richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger, unabhängig von Religion und politischer oder sozialer Herkunft.

Gerne können eigene Transparente mitgebracht werden.

Start ist um 14 h am Schlossplatz Stuttgart, zusammen ziehen wir zum Staatstheater.
Eine Anmeldung der Teilnehmerzahl kann an die E-Mail-Adresse [email protected] erfolgen."


13
 
 Thomas59 24. Februar 2014 
 

Maoist Kretschmann

Ein Friedensvertrag verschiebt den Konflikt bis die Zeit reif ist für die kommunistischen Ideen des Maoisten Kretschmann. Der Bildungsplan ist ein schlauer Zug um die Schmerzgrenzen auszuloten.


13
 
 Paddel 24. Februar 2014 

Vertrauensvoll? Salamitaktik nenne ich das.

Heute kam unser 3. Klässler aus der Schule heim mit der Nachricht, dass sie im Internet nackte Frauen angeschaut hätten. Die Kinder dürfen frei die 3 PCs im Klassenraum nutzen die 3 Comp., die im Klassenraum stehen, um im Internet nach Informationen für ihre Sachvorstellung zu suchen. Das war mir immer schon unrecht, aber ich ging bisher davon aus, dass ein Filter installiert ist. Solche und ähnliche Vorfälle häufen sich zunehmend. Auch wurde uns im letzten Schuljahr versprochen!!, die Ganztagesschule gelte nur ab Klasse 5, die Grundschule wäre davon ausgenommen. Am Freitag bekamen wir die Info dieser Schule, dass die gebundene Ganztagesschule nun auch auf die Grundschule ausgeweitet werden soll mit verbindlichem Mittagessen.
Salamitaktit nenne ich das. Selbst wenn die Grün-Rote Regierung zurückrudert, so haben sie doch schon ein paar Scheiben mehr der Salami durchgesetzt. Immer ein wenig mehr.


17
 
 Lilli-Lou 24. Februar 2014 
 

Gut, Herr Hauk!

Ich bin froh, dass Herr Hauk deutliche Worte gesprochen hat. Ganz richtig sagt er, dass der Kulturkampf durch die Landesregierung angeheizt wird und nicht durch die Bildungsgegner. Ebenso richtig ist, dass das Leitprinzip Toleranz besser sei, als das der Sexuellen Vielfalt. Auch der Vorhalt des "Gesinnungsterrorismus", von Herrn Hauk an die Grünen ist m.E. berechtigt. Man hat in den Medien gesehen, wie Frau Kelle, Herr Steeb, Frau Kuby u.a. mundtot gemacht oder denunziert werden. Dem Initiator der Petition gegen den Bildungsplan wurde auch übel mitgespielt. Als gläubiger Christ kriegt man schnell einen diskriminierenden Stempel aufgedrückt. Ich danke Herrn Hauk für seine deutlichen Worte gegen die Landesregierung.


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