Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  3. Papa Francesco – ein Papst, der die Menschen liebte
  4. Initiative "Neuer Anfang" protestiert gegen Handreichung von DBK/ZDK "für die Praxis der Segnung"
  5. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  6. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  7. „Kardinäle werden Papst mit ‚traditionellerer Sicht‘ der katholischen Lehre wählen“
  8. Kardinal Müller hofft, dass der zukünftige Papst den Islam-Dialog überdenkt
  9. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  10. "Es gibt nichts Schöneres, als Ihn zu kennen und anderen die Freundschaft mit Ihm zu schenken"
  11. Der Anker und der Mann mit dem hörenden Herzen
  12. Selenskyj: Gespräch mit Trump im Petersdom vielleicht historisch
  13. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  14. Kardinal Erdö ist bereits in Rom - "Franziskus war Papst der Völker"
  15. Bischof Hanke: „Als Christen und als Staatsbürger für das Lebensrecht der Schwächsten demonstrieren“

Baden-Württemberg: CDU-Kritik am Bildungsplan wächst

25. Jänner 2014 in Deutschland, 32 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


CDU-Fraktionsführer Hauk an Grünen-Politiker: „Ihr Umgang mit Kritikern ist eigentlich beschämend, nach eigenem Maßstab intolerant, vielleicht auch diskriminierend“ – EAK erinnert an grüne Pädophiliediskussion und fragt: Wo endet sexuelle Vielfalt?


Stuttgart (kath.net/idea/pl) Der Fraktionsführer der CDU-Landtagsfraktion, Peter Hauk, hat am Mittwoch in einer stark beachteten Rede im Stuttgarter Landtag kritisiert, dass es die Grünenpolitiker des Baden-Württemberger Landtags „beim Thema Toleranz doch sehr an Toleranz missen“ ließen. „Ihr Umgang mit Kritikern ist eigentlich beschämend, nach eigenem Maßstab intolerant, vielleicht auch diskriminierend“. Der Oppositionsführer erläuterte im Landtag weiter: „Jeder hat das Recht, sich mit einer Petition an die Gesetzgebungskörperschaft in Deutschland zu wenden, jeder. Als Politikern steht es uns nicht zu, dieses elementare Bürgerrecht bei seiner Anwendung zu beurteilen oder viel schlimmer noch, wie Sie es getan haben, zu verurteilen.“ Zuvor hatte der grüne Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann (auch Mitglied des Zentralkomitees deutscher Katholiken), die Unterstützer der Petition gegen den Bildungsplan abwertend als „religiös imprägniert“ bezeichnet.

In der baden-württembergischen CDU wird der umstrittene Bildungsplan der grün-roten Landesregierung derzeit stark diskutiert. Der Entwurf sieht vor, dass Themen wie Homo-, Bi- und Transsexualität im Schulunterricht intensiver und fächerübergreifend behandelt werden. Diesem Anliegen stimmt der Stuttgarter CDU-Bundestagsabgeordnete Stefan Kaufmann zu. Zusammen mit Parlamentariern anderer Parteien hatte er einen parteiübergreifenden Aufruf gegen die Online-Petition „Zukunft-Verantwortung-Lernen: Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens“ organisiert. Zu Toleranz und Weltoffenheit gehörten „auch die Akzeptanz sexueller Vielfalt und selbstbestimmter Lebensentwürfe“, heißt es darin.


Inzwischen zeigt es sich allerdings, dass der Aufruf, den Kaufmann in seiner Funktion als Abgeordneter (also nicht als Kreisvorsitzender) unterschrieben hat, wohl nicht die klare Mehrheitsmeinung in der Partei wiederspiegelt.

Es formiert sich der CDU-Widerstand gegen den Bildungsplan 2015. Beispielsweise stellte sich der stellvertretende Landesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CDU, Pfarrer Johannes Bräuchle (Stuttgart) gegen den Bildungsplan. Toleranz gegenüber verschiedenen Lebensentwürfen dürfe nicht mit Akzeptanz von sexueller Vielfalt gleichgesetzt werden. Jede auf Gleichwertigkeit mit „bunten Lebensentwürfen“ zielende Relativierung des Leitbildes von Ehe und Familie sei entsprechend dem biblischem Zeugnis und der Verfassung abzulehnen.

Zudem, kritisierte Bräuchle, sei nicht definiert, wo sexuelle Vielfalt ende: „Angesichts der offenen Debatten in Kreisen der Grünen zum Beispiel um Pädophilie ist hier Vorsicht geboten.“ Jugendliche brauchten eine Ermutigung zu verbindlichen Treuebeziehungen, aus denen Familie entstehen könne, „aber keine Bestärkung im Ausreizen und Ausprobieren aller sexuellen Varianten und Orientierungen“.

Im selben Sinn äußert sich auch David Müller, der ebenfalls stellvertretender Landesvorsitzender der EAK Baden-Württemberg ist. Auf Anfrage von kath.net sagte er am Freitag: „Die Landesverfassung verlangt, dass die Jugend in Ehrfurcht vor Gott und im Geiste der christlichen Nächstenliebe zu erziehen ist. Wenn dies an den Schulen überzeugend erfolgt, dann ist Toleranz gegenüber allen Minderheiten eine natürliche Folge. Eine einseitige Ausrichtung auf die gesellschaftlich umstrittene Thematik der 'sexuellen Vielfalt' lehne ich ab.“

Auch mehrere EAK-Kreisverbände haben sich bereits gegen den Bildungsplan ausgesprochen. Beispielsweise fordert der EAK-Kreisverband Stuttgart, dass in der Schule Ehe und Familie weiterhin Leitbild sind. Die Landesregierung solle einen „Runden Tisch“ einberufen, um mit den Kritikern des Bildungsplans und den Initiatoren der Petition „auf Augenhöhe und in gegenseitigem Respekt“ Gespräche zu führen. Die Petition unterstützen bisher knapp 166.000 Bürger. Der EAK Karlsruhe-Land sprach in seiner Stellungnahme sogar explizit von einer „Hetzkampagne gegen die 'Stängle-Petition'“.

Als erster Kreisverband hat sich schon der CDU-Kreisverband Rems-Murr und sein Kreisvorsitzender, der Bundestagsabgeordnete Joachim Pfeiffer, gegen den Bildungsplan gestellt, in weiteren Kreisverbänden wird derzeit über die Positionierung diskutiert.

Anhörung der Grünen: Einfluss der Kirchen „verheerend“

Die Vizepräsidentin des baden-württembergischen Landtags, Brigitte Lösch (Grüne), ist nach eigenen Angaben in den vergangenen Tagen mit kritischen Anfragen zu ihrem Kirchenverständnis „bombardiert“ worden. Anlass waren Zitate aus einer Anhörung der Grünen-Landtagsfraktion zum „Aktionsplan für Toleranz und Gleichstellung“. Die im Internet dokumentierte Veranstaltung hatte bereits im April 2012 stattgefunden. Aber im Zuge der Diskussion über den Bildungsplan 2015 erinnerte sich ein Kritiker daran und verbreitete in sozialen Netzwerken unter anderem einen Redebeitrag, der fälschlicherweise Lösch zugeschrieben wurde.

Darin heißt es: „Wir müssen auch verhindern, dass die Kirchen so einen Aktionsplan torpedieren. Gerade in der Sexualkunde. In der Schule zum Beispiel ist der Einfluss der Kirchen verheerend. Dass über Abtreibung lange nicht geredet werden durfte, da haben sich irgendwelche Rechtsaußen, evangelikale Gruppen unglaublich eingemischt. Das ist auch so ein entscheidender Punkt: Wie verhindern wir, dass die Kirchen ihren Einfluss geltend machen und vieles verwässern, was wir vorhaben?“

Auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea erklärte Lösch, dass sie Moderatorin der Gesprächsrunde gewesen sei und inhaltlich nicht Stellung genommen habe. Lösch wurde im Dezember für den links-liberalen Gesprächskreis „Offene Kirche“ in die württembergische Landessynode gewählt. Sie ist auch Sprecherin für die Belange von LSBTTI-Menschen (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Transsexuelle, Intersexuelle) der Grünen-Fraktion. Die Kirchenkritik war bei der Anhörung unwidersprochen geblieben.

Link zur Petition und zur Unterzeichnungsmöglichkeit: „Zukunft-Verantwortung-Lernen. Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens“.

CDU-Fraktionsführer im Baden-Württemberger Landtag, Peter Hauk: Spaltet ein ideologisierter Bildungsplan unser Land? - Rede im Landtag




Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Gesellschaft

  1. Mike Johnson: Westen muss sich wieder auf christliche Werte besinnen
  2. Unschuldig angeklagt und verurteilt
  3. Scott Hahn: ‚Mit Kompromissen gewinnen wir nicht’
  4. Verkauf eines Feminismus-kritischen Buchs auf Facebook und Instagram gesperrt
  5. Österreichs Integrationsministerin richtet „Dokumentationsstelle politischer Islam“ ein
  6. Eine Kathedrale in Istanbul - und eine in Nantes
  7. US-Stadt will barbusige Frauen in öffentlichen Parks erlauben
  8. „Wäre das Kinderkopftuch eine christliche Tradition, wäre es schon lange verboten“
  9. CNN-Moderator Chris Cuomo: Amerikaner "brauchen keine Hilfe von oben"
  10. Fridays For Future Weimar: „Die Polizei diskriminiert, mordet, prügelt, hehlt“







Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  3. Vatikan veröffentlicht Testament von Papst Franziskus
  4. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  5. Papa Francesco – ein Papst, der die Menschen liebte
  6. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  7. „Kardinäle werden Papst mit ‚traditionellerer Sicht‘ der katholischen Lehre wählen“
  8. Papst Franziskus wird am Samstag beigesetzt
  9. Initiative "Neuer Anfang" protestiert gegen Handreichung von DBK/ZDK "für die Praxis der Segnung"
  10. Kardinal Müller hofft, dass der zukünftige Papst den Islam-Dialog überdenkt
  11. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  12. Papst Franziskus starb an einem Schlaganfall und Herzversagen
  13. Der Volkspapst – Was bleibt vom Franziskus-Pontifikat?
  14. Papst Franziskus nach Überführung im Petersdom aufgebahrt
  15. Franziskus' letzte Stunden: Papst starb ohne sichtbare Leiden

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz