Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. "Der Priester fungiert als Ikone Christi"
  2. ‚Tote-Hühner‘-Tanztruppe erhält ‚Exzellenzförderung Tanz‘ des Bundeslandes NRW
  3. "Am Ende besteht die deutsche Kirche nur noch aus Zahlen"
  4. Die Umsetzung des Zweiten Vatikanischen Konzils
  5. Kurienkardinal Kurt Koch: „Papst Leo hat eine innere Beziehung zu den Kirchen des Ostens“
  6. „Es war mit Abstand der trockenste Regen seit anno dunnemal“
  7. Brauchen wir zum Erkennen von Menschenwürde Juristen?
  8. Papst ruft junge Christen zu klaren Lebensentscheidungen auf
  9. "Was die Welt retten wird, ist der Mensch, der vor Gott kniet"
  10. „Ich bin wertvoll, weil ich bin“
  11. CDU-Politiker Kiesewetter äußert Grundsatzkritik an Luftbrücke mit Hilfe für den Gazastreifen
  12. Anonymer Beitrag auf X: „bin jetzt 58 und kinderlos. am ende ungewollt“
  13. "Du hast mir den Weg nach Ars gezeigt; ich werde dir den Weg in den Himmel zeigen"
  14. Suche den, der dich erschaffen hat. Eure Hoffnung ist Christus!
  15. Jede Sekunde beginnen fünf heilige Messen irgendwo auf der Welt

Die Schönheit der Ehe

28. Februar 2014 in Aktuelles, 11 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus-Perle des Tages: Die Falle der Kasuistik gegen den Menschen und gegen Gott. Wer das Scheitern in der Liebe erleidet, darf nicht verurteilt, sondern muss begleitet werden. Christus und seine Braut. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) In seiner Predigt zur heiligen Messe am Freitag der siebten Woche im Jahreskreis in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ ging Papst Franziskus vom Tagesevangelium aus (Mk 10,1-12) und konzentrierte seine Betrachtungen auf die Schönheit der Ehe.

Die Pharisäer kämen zu Jesus mit dem Problem der Scheidung: „Darf ein Mann seine Frau aus der Ehe entlassen? Damit wollten sie ihm eine Falle stellen“ (V. 2). Ihr Stil sei immer derselbe: die Kasuistik: „Ist das rechtens oder nicht? Es geht immer um den kleinen Fall. Und das ist die Falle: hinter der Kasuistik, hinter dem kasuistischen Denken ist immer eine Falle. Immer! Gegen die Menschen, gegen uns und gegen Gott, immer! ‚Ist es erlaubt, das zu tun? Die eigene Frau zu verstoßen?’. Und Jesus antwortete ihnen, indem er sie fragt, was das Gesetz sagt („Mose hat erlaubt, eine Scheidungsurkunde auszustellen und die Frau aus der Ehe zu entlassen“), und erklärt, warum Mose das Gesetz so gegeben hat („Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot gegeben“). Doch er begnügt sich nicht damit: von der Kasuistik geht er zum Zentrum des Problems und stößt dabei bis in die Tage der Schöpfung vor. Dieser Bezug, den der Herr herstellt, ist sehr schön: ‚Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau geschaffen. Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins’ (V. 6-8)“.


Der Herr beziehe sich somit auf das Meisterwerk der Schöpfung: Mann und Frau. Gott „wollte nicht, dass der Mann allein ist, er wollte ihn zusammen mit seiner Weggefährtin“. Der Papst betonte die Poetik des Augenblicks, als Adam Eva begegnet: „Das ist der Beginn der Liebe: geht zusammen, als seid ihr ein Fleisch“. Der Herr nehme also immer einen kasuistischen Gedanken und führe ihn zurück auf den Beginn der Offenbarung.

Andererseits habe dieses Meisterwerk nicht in jenen Tagen der Schöpfung sein Ende gefunden, „da der Herr dieses Bild gewählt hat, um die Liebe zu erklären, die er zu seinem Volk hat“. Dies gehe so weit, dass er zum untreuen Volk mit Worten der Liebe spreche:

„Der Herr nimmt diese Liebe des Meisterwerks der Schöpfung, um die Liebe zu erklären, die er zu seinem Volk hat. Und noch einen Schritt weiter: wenn Paulus das Geheimnis Christi erklären muss, so tut er dies auch in Bezug auf seine Braut: denn Christus ist verheiratet, Christus war verheiratet, Christus heiratete die Kirche, sein Volk. Wie der Vater das Volk Israel geheiratet hatte, so heiratete Christus sein Volk. Das ist die Geschichte der Liebe, das ist die Geschichte des Meisterwerks der Schöpfung! Und vor diesem Weg der Liebe, vor diesem Bild fällt die Kasuistik und wird Schmerz. Wenn aber dieses Verlassen von Vater und Mutter, um sich mit einer Frau zu vereinen, um ein Fleisch zu sein und so voranzugehen, wenn diese Liebe scheitert – denn oftmals scheitert sie – müssen wir den Schmerz des Scheiterns spüren, wir müssen jene Menschen begleiten, die dieses Scheitern in ihrer Liebe erlitten haben. Nicht verurteilen! Mit ihnen gehen! Und ihre Situation nicht zum Gegenstand einer Kasuistik machen“.

Beim Lesen dieses Abschnittes aus dem Evangelium denke man an diesen Plan der Liebe, an diesen Weg der Liebe der christlichen Ehe, „die Gott im Meisterwerk seiner Schöpfung gesegnet hat“. Dabei handle es sich um einen Segen, „der nie aufgehoben worden ist. Auch die Erbsünde hat ihn nicht zerstört!“. Wenn man an das denke, „so sieht man, wie schön die Liebe ist, wie schön die Ehe ist, wie schön die Familie ist, wie schön dieser Weg ist und wie viel Liebe und Nähe auch wir für die Brüder und Schwestern aufbringen müssen, denen im Leben das Unglück des Scheiterns in der Liebe zuteil wurde“.

Auf den Apostel Paulus verweisend betonte Franziskus abschließend die Schönheit der Liebe Christi für seine Braut, die Kirche: „Auch wir müssen aufpassen, dass die Liebe nicht scheitert! Und wir dürfen nicht von einem Christus sprechen, der zu sehr Junggeselle ist: Christus heiratete die Kirche! Und Christus kann nicht ohne die Kirche verstanden werden, so wie die Kirche nicht ohne Christus zu verstehen ist. Das ist das große Geheimnis des Meisterwerks der Schöpfung. Der Herr schenke uns allen die Gnade, es zu begreifen, und auch die Gnade, nie in diese kasuistischen Haltungen der Pharisäer, der Gesetzeslehrer zu verfallen“.

Dem Autor auf Twitter folgen!


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus in Santa Marta

  1. Der Papst und die Engel
  2. Die Gnade des Gebetes, der Nähe, der Gerechtigkeit-Barmherzigkeit
  3. Der Heilige Geist lehrt uns die Sanftmut der Kinder Gottes
  4. Der Hass des Geistes der Weltlichkeit
  5. Der Geist der rigiden Starrheit bringt immer Verstörung
  6. Interreligiöses Gebet für die Befreiung von allen Pandemien
  7. Wie gibt die Welt den Frieden und wie gibt der Herr ihn?
  8. Die Mystik des Bleibens in Jesus
  9. Der Beistand –- der Geist, der im Glauben wachsen lässt
  10. Europa wachse vereint in der Brüderlichkeit






Top-15

meist-gelesen

  1. Sommerspende für kath.net - Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit!
  2. "Der Priester fungiert als Ikone Christi"
  3. "Am Ende besteht die deutsche Kirche nur noch aus Zahlen"
  4. Kurienkardinal Kurt Koch: „Papst Leo hat eine innere Beziehung zu den Kirchen des Ostens“
  5. Papst ruft junge Christen zu klaren Lebensentscheidungen auf
  6. "Was die Welt retten wird, ist der Mensch, der vor Gott kniet"
  7. „Es war mit Abstand der trockenste Regen seit anno dunnemal“
  8. John Henry Newman – Lehrer der Kirche und warum er katholisch wurde
  9. Norwegen: Eine neue Generation von Katholiken wächst heran
  10. ‚Tote-Hühner‘-Tanztruppe erhält ‚Exzellenzförderung Tanz‘ des Bundeslandes NRW
  11. Anonymer Beitrag auf X: „bin jetzt 58 und kinderlos. am ende ungewollt“
  12. Bisher unveröffentlichter Brief von Benedikt XVI.: „Ich habe auch auf das munus verzichtet“
  13. Ein Durst, den kein Wasser stillt. Der Grund der Wirklichkeit
  14. Suche den, der dich erschaffen hat. Eure Hoffnung ist Christus!
  15. Die Umsetzung des Zweiten Vatikanischen Konzils

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz