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Wirbel im bayrischen Landtag um Katholische Uni Eichstätt

3. April 2014 in Deutschland, 5 Lesermeinungen
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Die katholische Kirche als Träger der Uni hatte trotz Einladung keinen Gesprächspartner zur Sitzung des Hochschulausschusses des Landtags entsandt. Kirchlicherseits wurde auf eine zu kurzfristige Ladung verwiesen.


München (kath.net/KNA) Die derzeit präsidentenlose Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) hat am Mittwoch für Wirbel im Bayerischen Landtag gesorgt. Der Hochschulausschuss vertagte sich zum Thema, nachdem die katholische Kirche als Träger der Uni trotz Einladung keinen Gesprächspartner ins Maximilianeum entsandt hatte. Kirchlicherseits wurde auf eine zu kurzfristige Ladung verwiesen. Diese Haltung löste fraktionsübergreifend Unmut aus, wie der Ausschussvorsitzende Michael Piazolo (Freie Wähler) gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) bestätigte.

Nach Auskunft des Münchner Erzbischöflichen Ordinariats hatte das Ausschuss-Sekretariat am 25. März Kardinal Reinhard Marx als Großkanzler der KU eingeladen. Zwei Tage später habe sein Stellvertreter, Generalvikar Peter Beer für Marx und auch für seine Person abgesagt, zugleich aber seine Gesprächsbereitschaft für einen längerfristig planbaren Termin erklärt.


Piazolos Stellvertreter Oliver Jörg (CSU) überzeugte diese Reaktion nicht. «Als es um die Studienbeiträge ging, war der Kontakt auch schnell da, wenn sich der Landtag interessiert, wie es mit der einzigen katholischen Universität in Deutschland weitergeht, dann soll das kurzfristig nicht gehen.» Es müsse auch noch andere auskunftsfähige Trägervertreter außer Marx und Beer geben.

Die Grünen-Hochschulpolitikerin Ulrike Gote empörte sich, der Landtag werde in Sachen KU nun schon «jahrelang von der Kirche an der Nase herumgeführt». Es sei an der Zeit, nach Wegen zu suchen, die KU als staatliche Universität weiterzuführen. Jörg nannte diese Forderung «völlig überzogen». Solche Schnellschüsse seien weder für die Studierenden noch für die Uni förderlich.

Am 14. Mai soll es einen neuen Anlauf im Hochschulausschuss geben. Die Abgeordneten legen laut Piazolo Wert darauf, das komplexe Thema «im Ganzen» zu behandeln. Deshalb soll es in einer gemeinsamen Sitzung mit einem Vertreter des Wissenschaftsministeriums, der Universitätsleitung und des Trägers erörtert werden.

Die KU zieht nach dem vorzeitigen Rücktritt von Präsident Richard Schenk vor wenigen Wochen erneut politische und öffentliche Aufmerksamkeit auf sich. Damit steht der fünfte Führungswechsel innerhalb von sechs Jahren an. Nach mehreren gescheiterten Präsidentenberufungen seit 2008 und wechselnden Interimslösungen hatten der Träger und die Hochschulgremien neue Satzungen verabschiedet. Dazu zählt auch eine geänderte Wahlordnung.

Noch unter Schenk verabschiedete die KU nach kontroversen Debatten zum Jahreswechsel einen Hochschulentwicklungsplan. Er sieht unter anderem eine Schärfung des katholischen Profils und Verbesserungen in der Forschung vor.

(C) 2014 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 Mnich 8. April 2014 
 

Chancen nutzen

Befremdlich ist das Verhalten der Eichstätter schon. Das staatliche Interesse sollte man derart nicht vergraulen. Wäre doch schade um diese Universität.


0
 
 Christin16 3. April 2014 

Als ehemalige

Studentin der KUE (so hieß sie damals noch), lese ich diese Meldungen mit großem Bedauern. Diese Uni bietet mit ihren Möglichkeiten gute Chancen, jenseits von Massenunis und Massenthemen eine dem kath. Glauben verpflichtete Ausbildung zu erteilen. Allerdings war dieses Angebot schon zu meiner Studienzeit vor 30 Jahren umstritten unter den Studenten.
Die große Bitte an die Verantwortlichen und an die Studenten: Nutzt diese Uni mutig für ein eigenes, eigenständiges Profil jenseits des Mainstreams. Besonders im Gedenken an die (damals bei den Studenten teilweise umstrittene) Verleihung der Ehrendoktorwürde an Kardinal Ratzinger.
Mögen sich hier an der KU(E) Glauben, Vernunft und Forschung immer wieder neu zu einem gesegneten und für die Menschen fruchtbaren Ganzen zusammenfügen, im Sinne unseres großen Papstes em. Benedikt XVI.
Damit das Wort des damaligen Präsidenten v. Lobkowitz des "geistigen Dünnbrettbohrers" hier in Zukunft weiterhin fehl am Platze sei.


5
 
  3. April 2014 
 

aber auch beim Kirchenvolk

Aber auch beim kath.Kirchenvolk scheint das Interesse an "seiner" Universität nicht besonders groß zu sein. Da sagt sich so manche/-r: sei schlau, bleib dumm! 1978 kam in den Nachrichten die Meldung, das katholisch Bildungsdefizit sei beendet; vielleicht kommt´s wieder?


2
 
  3. April 2014 
 

das erinnert an Weltbild

Das erinnert etwas an Weltbild. Die Verantwortlichen sind handlungsunfähig oder überfordert und schieben die Probleme so lange vor sich her bis es zur großen Pleite kommt. Und das trotz größtem Wohlwollen der Bayerischen Staatsregierung.


2
 
 Max Emanuel 3. April 2014 

Katholisches Profil nicht machbar?

Die von Präsident Schenk angestrebte "Schärfung des katholishcen Profils" ist dringend geboten aber wohl leider nicht zu erreichen. Hängt Schenks Rücktritt damit zusammen? Welche Rolle spielt der Großkanzler Kardinal Marx bei der Profilsuche? Hat er Schenk unterstützt?
Schade daß der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke die Verantwortung auf Kardinal Marx übertragen hat!


4
 

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