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Die Kirche: keine Bürokratie, sondern Spenderin der Gnade Gottes

8. Mai 2014 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
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Franziskus-Perle des Tages: Die drei Qualitäten des Christen – Fügsamkeit, Dialog und Vertrauen auf die Gnade. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Gott ist es, der die Evangelisierung verwirklicht. Wer in der Kirche dazu berufen ist, die Sakramente zu spenden, muss der Gnade Gottes Raum lassen und darf keine Hindernisse bürokratischer Natur stellen. Dies betonte Papst Franziskus in seiner Predigt am Donnerstag der dritten Woche im Osterkreis in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“.

Der Papst ging bei seinen Betrachtungen von der ersten Lesung aus der Apostelgeschichte aus (Apg 8,26-40). Der Apostel Philippus sei hierbei das Vorbild, anhand dessen drei Qualitäten des Christen sichtbar würden: Fügsamkeit gegenüber dem Geist, Dialog und Vertrauen auf die Gnade.

Die erste Qualität der Fügsamkeit trete in dem Moment hervor, als der Geist Philippus erkennen lasse, dass er seine Tätigkeiten unterbrechen müsse, um den Wagen zu erreichen, auf dem der Minister der Königin von Äthiopien zwischen Jerusalem und Gaza reiste:

„Er, Philippus, gehorcht, er ist gegenüber dem Ruf des Herrn fügsam. Gewiss hat er viele Dinge zurückgelassen, die er zu tun hatte, denn die Apostel waren in jener Zeit sehr mit der Evangelisierung beschäftigt. Er lässt alles zurück und geht. Und das lässt uns sehen, dass ohne diese Fügsamkeit gegenüber der Stimme Gottes keiner in der Lage ist, zu evangelisieren, dass ohne diese Fügsamkeit keiner Jesus Christus verkündigen kann: er wird im Allgemeinen sich selbst verkündigen. Gott ist es, der ruft, es ist Gott, der Philippus aufbrechen lässt. Und Philippus geht. Er ist fügsam.“


Für Philippus werde die Begegnung mit dem äthiopischen Minister zu einer Gelegenheit, das Evangelium zu verkündigen. Diese Verkündigung aber sei keine vom Himmel gefallene oder aufgezwungene Lehre. Es handle sich im einen Dialog, bei dem der Apostel Sorge trage, die geistliche Sensibilität seines Gegenübers zu respektieren, der einen Abschnitt aus dem Buch des Propheten Jesaja lese, ohne etwas davon verstehen zu können.

„Man kann nicht evangelisieren ohne Dialog“, so der Papst: „Das kann man nicht. Denn du musst von dort ausgehen, wo die Person steht, die evangelisiert werden soll. Und wie wichtig ist das! ‚Aber Pater, da verliert man so viel Zeit, weil doch jeder seine Geschichte hat, weil der damit kommt, mit seinen Vorstellungen...’. Und man verliert Zeit... Gott hat mehr Zeit bei der Schöpfung der Welt verloren, und er hat es gut gemacht! Der Dialog. Zeit mit einem anderen Menschen verlieren, weil jener Mensch der ist, von dem Gott will, dass du ihn evangelisierst. Dass du ihm die Botschaft von Jesus überbringst, ist wichtiger. Aber wie er ist, nicht wie er sein soll: wie er jetzt ist“.

Die Worte des Philippus erweckten im äthiopischen Minister das Verlangen, getauft zu werden: „Als sie nun weiterzogen, kamen sie zu einer Wasserstelle. Da sagte der Kämmerer: Hier ist Wasser. Was steht meiner Taufe noch im Weg? Er ließ den Wagen halten, und beide, Philippus und der Kämmerer, stiegen in das Wasser hinab, und er taufte ihn“ (Apg 8,36.38).

Philippus taufe den Äthiopier, „er bringt ihn in die Hände Gottes, in die Hände seiner Gnade“. Seinerseits sei der Minister nun in der Lage, den Glauben hervorzubringen, „und vielleicht wird uns dies helfen, besser zu verstehen, dass es Gott ist, der die Evangelisierung verwirklicht“.

„Denken wir an diese drei Momente der Evangelisierung“, so Franziskus abschließend: „die Fügsamkeit, um zu evangelisieren; das tun, was Gott aufträgt, im Dialog mit den Menschen – doch im Dialog geht man von dort aus, wo sie stehen –, und drittens: sich der Gnade anvertrauen: die Gnade ist wichtiger als alle Bürokratie. Denken wir daran. Und viele Male sind wir in der Kirche ein Unternehmen zur Produktion von Hindernissen, damit die Leute nicht zur Gnade gelangen können. Der Herr möge uns dies verstehen lassen“.

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Lesermeinungen

  13. Mai 2014 
 

@ Spenderin der Gnade Gottes, unter kirchensteuerlichen Voraussetzungen

Die Bürokratie der kath. Kirche in Deutschland ist einzigartig und Weltklasse. Milliarden werden dafür verwendet, um diese Bürokratie zu erhalten.
Ein Ordinariat ist wie ein Ministerium organisiert, mit Abteilungen, Subabteilungen, Referenten für dies und jenes, etc.
Die Pfarreien verfügen über Pastoralreferenten und Gemeindereferenten, und was auch sonst.
Einzigartiges Merkmal dieser Kirche ist es auch, dass sie ihre Bereitschaft, den Gläubigen die Gnade Gottes zu spenden davon abhängig macht,dass der Gläubige seine Steuerpflicht erfüllt.
Weigert er sich Kirchensteuer zu zahlen, trotz seiner Bereitschaft, die Kirche auf anderer Weise finanziell zu unterstützen, wird er von der Kirche wie ein Sünder und Publikan behandelt, früher sogar exkommuniziert.
Es ist so, als ob Jesus Christus den Menschenmengen zugerufen hätte: "Kommt zu mir alle, die beladen seid ... erledigt aber zuerst eure Kirchensteuerpflicht, sonst gibt es von mir keine Gnade!"
Grotesk aber in D/Ö/S wahr.


0
 
 benefranz 9. Mai 2014 
 

Weniger Bürokratie?

Bin sehr gespannt und auch skeptisch.
Erst einmal werden in solchen Fällen "Kommissionen zur Vereinfachung der Verwaltungsaufgaben" gebildet. Dazu brauch man in der Regel erst einmal wieder mehr Personal.. Dann "klicken die Relais" nach dem Motto: Wie dokumentiere ich unstrittig auch weiterhin meine absolute Unabkömmlichkeit.

Aber gut. Vielleicht sehe ich das alles aber auch viel zu negativ. Unserem Papst Franziskus könnte es gelingen, die Gesetze der sich selbst reproduzierenden Bürokratie zu neutralisieren oder gar umzukehren.

Dazu fällt mir ein weiser Spruch von David Ben Gurion ein, der einst meinte: "Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist"!

Nun denn. Auf zu einer neuen Glaubenslebendigkeit!


2
 
 carl eugen 8. Mai 2014 

Wahre Worte, werter @Stefan Fleischer!

Wo es keine Ordnung gibt, da herrscht Chaos! Und wir Menschen brauchen Ordnung in unserem Leben. Ohne Gesetz und Ordnung kein Friede. Der Heilige Vater mag sehr spontan und manchmal etwas missverständlich reden. Aber auch er steht für Gesetz und Ordnung in der Kirche. Wo aber die Kirche allein als "bürokratisches Ungetüm" wahrgenommen wird, da wird sie ihrem göttlichen Auftrag nicht gerecht, nämlich das Evangelium zu den Menschen zu bringen. Und ich denke, dass meint der Heilige Vater in seiner Predigt. Die vornehmste Aufgabe der Kirche ist die Verkündigung des Evangeliums, alles andere ergibt sich daraus. Die Lehre der Kirche fusst auf dem Evangelium. Die Lehre der Kirche ist unabdingbar für einen gläubigen Menschen. Aber das Evangelium ist die Quelle unseres Glaubens. Und die Kirche darf diese Quelle nicht "zubetonieren". Die Einheit von Evangelium und Lehre, ich denke, darum geht es dem Papst!


1
 
 Stefan Fleischer 8. Mai 2014 

Genau so ist es

"Gott will nicht von Buerokratie abhaengig sein." Aber: "Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern ein Gott des Friedens." (1.Kor 14.33)Unser heiliger Vater redet spontan und deshalb manchmal so, dass er missverstanden werden kann. Ich glaube kaum, dass er etwas gegen eine vernünftige Ordnung, gegen vernünftige Vorschriften und Regeln hat. Solche sind zur Erhaltung des Friedens und zur Effizient (und Glaubwürdigkeit) unserer Verkündigung, aber auch zur Bewahrung des ganzen und reinen Glaubens nötig. Wenn wir alle vernünftig und heiligmässig genug wären, würde sich die Bürokratie von selbst tot laufen. Weil wir es aber nicht sind, findet sie immer wieder eine Rechtfertigung.


1
 
  8. Mai 2014 
 

genau

Genau so ist es....
Gott will nicht von Buerokratie abhaengig sein.
Jeder Mensch auf der Welt hat das Recht die Botschaft von der Gnade und Liebe Gottes mehr als einmal zu hoeren.
Hier ist ein gebildeter Leser, der zur Spontantaufe gefuehrt wird unabhaengig von Buerokratie.
Die Variationen Gottes sind verblueffend erstaunlich.
Sicher ist nicht das gesamte Spektrum erfasst, aber sehr viel beschrieben.
Ein Rest frueher Schriftzeugnisse sollte ausreichen uns in Gottes Naehe zu bringen.


3
 
 Annemonika 8. Mai 2014 

Finde ich Klasse!

"Und viele Male sind wir in der Kirche ein Unternehmen zur Produktion von Hindernissen, damit die Leute nicht zur Gnade gelangen können." Papst Franziskus spart nicht mit Selbstkritik. Ein ander Mal sprach er von der Kirche, die krank ist. Gebe Gott ihm die Gnade, der Kirche zu helfen zu gesunden .


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