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Kompromisse mit der Welt und gekaufte Freude führen zu innerer Leere

30. Mai 2014 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
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Franziskus-Perle des Tages: Habt keine Angst! Nicht das ganze Leben des Christen ist ein Fest, sondern Freude in Hoffnung. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Euer Kummer wird sich in Freude verwandeln“: die Verheißung Jesu an seine Jünger im Tagesevangelium (Joh 16,20-23a) stand im Mittelpunkt der Predigt von Papst Franziskus am Freitag der sechsten Woche im Osterkreis in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“. Die Betrachtungen standen ganz im Zeichen der christlichen Freude.

Auf die erste Lesung aus der Apostelgeschichte Bezug nehmend (Apg 18,9-18) erklärte der Papst, dass Paulus ein mutiger Mann gewesen sei, da er die Kraft des Herrn gehabt habe. Gewiss sei auch der Völkerapostel bisweilen von Angst ergriffen worden, wie dies allen Menschen geschehe. Dabei frage man sich dann gern, ob es nicht besser wäre, die Messlatte niedriger zu setzen, nicht ganz so sehr Christ zu sein und einen Kompromiss mit der Welt zu suchen. Paulus jedoch habe gewusst, „dass das, was er tat, weder den Juden noch den Heiden gefiel“. Dennoch habe er nicht eingehalten und müsse daher Probleme und Verfolgungen ertragen. Diese Tatsache lasse uns an unsere Ängste denken. Auch Jesus habe in Getsemani Furcht und Angst gehabt. Und in seiner Abschiedsrede sage er den Jüngern ganz deutlich, dass die Welt sich über ihr Klagen und Weinen freuen werde (vgl. Joh 16,20), wie dies den ersten Märtyrern im Kolosseum geschehen sei.


„Und wir müssen uns die Wahrheit sagen“, so Franziskus: „Nicht das ganze christliche Leben ist ein Fest. Nicht das ganze! Man weint, oftmals weint man. Wenn du krank bist; wenn du in der Familie ein Problem mit dem Sohn, mit der Tochter, mit der Frau, mit dem Mann hast; wenn du siehst, dass das Gehalt nicht bis zum Ende des Monats reicht und du ein krankes Kind hast; wenn du siehst, dass du die Kreditrate für das Haus nicht bezahlen kannst und ihr es verlassen müsst... Viele Probleme, viele Probleme, die wir haben. Doch Jesus sagt uns: ‚Fürchtet euch nicht!’ Ja, ihr werdet traurig sein, ihr werdet weinen und auch die Leute werden sich darüber freuen, die Leute, die gegen dich sind“.

„Es gibt aber noch eine weitere Traurigkeit“, so der Papst weiter : „die Traurigkeit, die in uns allen aufsteigt, wenn wir auf einem Weg gehen, der nicht gut ist. Wenn wir, um es einfach zu sagen, hingehen, um die Freude, um die Heiterkeit zu kaufen, jene Heiterkeit der Welt, der Sünde, dann steht am Schluss die Leere in uns, die Traurigkeit“. Das sei die Traurigkeit der schlechten Heiterkeit. Die christliche Freude dagegen „ist eine Freude in Hoffnung, die kommt“:

„Doch im Augenblick der Prüfung sehen wir sie nicht. Es ist dies eine Freude, die durch die Prüfungen – auch durch die Prüfungen aller Tage – geläutert wird: ‚Eure Traurigkeit wird sich in Freude verwandeln’. Aber es ist schwer, wenn du zu einem Kranken oder zu einer Kranken gehst, die viel leiden, zu sagen: ‚Mut! Mut! Morgen wirst du die Freude haben !’ Nein, das kann man nicht sagen! Wir müssen ihn sich so fühlen lassen, wie Jesus die anderen sich fühlen lassen hat. Auch wir sehen nichts, wenn wir in der Finsternis sind: ‚Ich weiß, Herr, dass sich diese Traurigkeit in Freude verwandeln wird. Ich weiß nicht wie, aber ich weiß es!’. Ein Akt des Glaubens an den Herrn. Ein Akt des Glaubens!“

Um die Traurigkeit zu verstehen, die sich in Freude verwandle, stelle Jesus vor das Beispiel der Frau, die gebärt (vgl. Joh 16,21): „Wenn die Frau gebären soll, ist sie bekümmert, weil ihre Stunde da ist; aber wenn sie das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an ihre Not über der Freude, dass ein Mensch zur Welt gekommen ist“. Was bleibe, sei die Freude Jesu, „eine geläuterte Freude“, die bleibend sei. Eine Freude, „sie sich in einigen Momenten des Lebens verbirgt, die man nicht in den hässlichen Augenblicken spürt, die aber nachher kommt: eine Freude in Hoffnung“.

Dies also sei die Botschaft der Kirche heute: „Habt keine Angst!“: „Mutig sein im Leiden und denken, dass nachher der Herr kommt, dass nachher die Freude kommt, dass nach der Finsternis die Sonne kommt. Der Herr schenke uns allen diese Freude in Hoffnung. Und das Zeichen dafür, dass wir diese Freude in Hoffnung haben, ist der Friede. Wie viele Kranke, die unter Schmerzen am Ende ihres Lebens sind, haben doch diesen Frieden in der Seele... Das ist der Same der Freude, das ist die Freude in Hoffnung, der Friede. ‚Hast du Frieden in der Seele – in den Augenblicken der Finsternis, in den Augenblicken der Schwierigkeiten, in den Augenblicken der Verfolgungen, wenn sich alle über dein Leid freuen? Hast du Frieden? Wenn du Frieden hast, dann hast du den Samen jener Freude, die nachher kommen wird’. Der Herr lasse uns diese Dinge begreifen“.

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Lesermeinungen

 Der Nürnberger 1. Juni 2014 

Genau so soll es sein

Da erinnere ich mich an einen Pfarrvikar unserer Gemeinde. Der hatte es auch so drauf, in einfachen Worten zu predigen. Halt "dem Volk auf's Maul g'schaut". Und siehe da, die Zahl der Gottesdienstbesucher ging nach oben. Unser Pfarrer i. R. dagegen setzte bei jedem voraus, zuhause eine Bibliothek stehen zu haben, selbstverständlich alle Bücher derselben gelesen zu haben, bzw. er hielt akademische Vorträge. So manchesmal erinnere ich mich hier an tatsächlich eingenickte Besucher.
Fazit: es geht doch. In einfachen, klaren Worten sprechen. Aber in Deutschland muß ja alles künstlich verkompliziert werden.


0
 
 benefranz 31. Mai 2014 
 

"Die Traurigkeit der schlechten Heiterkeit"

Auch wenn es manchmal etwas schmerzt; die Art, wie unser Papst einfache und glasklare Worte für komplexe Zusammenhänge findet, tut einfach gut.

Diese Sprache ist um so wertvoller, je mehr diese pflaumenweiche "political correctness" um sich greift.

Auch in Anlehnung an unsere "älteren Brüder" - reden wir lieber öfter "Tacheles" anstatt vor dem Zeitgeist zu kuschen.

Lobet den Herrn!


3
 
 medpilger89 31. Mai 2014 

Deo gratias

Wie Worte aufbauen können, wenn sie eine Realität beschreiben aber auch Hoffnung vermitteln. Es ist einfach die Wahrheit, die uns fehlt. Danke Franziskus, Stellvertreter unseres Herrn Jesus.


4
 

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