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Kardinal Lehmann beklagt «abschätzigen Umgang» mit toten Embryos

27. Juni 2014 in Chronik, 11 Lesermeinungen
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Lehmann schreibt, er kenne «den abschätzigen Umgang mit ungeborenem Leben nach dem Tod» aus Gesprächen mit Krankenschwestern, die entgegen aller gesetzlichen Bestimmungen zur Assistenz bei Abtreibungen bereit sein mussten.


Berlin (kath.net/KNA/red) Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann (Foto) sieht in dem Massengrab im irischen Tuam mit fast 800 Babyleichen Parallelen zur Praxis in deutschen Kliniken. Er kenne «den abschätzigen Umgang mit ungeborenem Leben nach dem Tod» aus Gesprächen mit Krankenschwestern, die entgegen aller gesetzlichen Bestimmungen zur Assistenz bei Abtreibungen bereit sein mussten, schreibt der Mainzer Bischof in einem Beitrag für das Magazin «Cicero» (Juliausgabe). «Wer redet bei uns über solche Unmenschlichkeiten? Ich denke etwa an die Behälter mit abgetriebenen Föten für die kosmetische Industrie.»


In der irischen Ortschaft Tuam war bekanntgeworden, dass fast 800 Kinderleichen aus einem Heim für unverheiratete Mütter stammten. Das Heim war von katholischen Ordensfrauen geleitet worden. Die Kinder wurden zwischen 1925 und 1961 anonym verscharrt – die Meldung wurde inzwischen von der „Associated Press“ stark modifiziert, kath.net hat berichtet. Lehmann schreibt, unmenschlich sei sowohl die Art des Umgangs mit den Kindern, solange sie lebten, als auch mit den toten Kindern, die am Ort ihrer Bestattung nicht mit der Erinnerung an ihre Namen gewürdigt wurden. Die Ordensschwestern seien überfordert gewesen. «Aber vermutlich machte sie eine erschreckende Einstellung zur Sexualität und Zeugung so gefühllos.»

Der Kardinal schreibt weiter, es dürfe nicht darüber geschwiegen werden, dass auch in Deutschland durch die ganze Neuzeit hindurch schwangere unverheiratete Frauen zum Verheimlichen ihrer Schwangerschaft und oft zur Abtreibung gezwungen worden seien. «Auch in unseren Heimen stand nicht immer alles zum Besten», so Lehmann.

´Aaron´ - Eindrückliches Kurzvideo gegen Abtreibung (Englisch)


(C) 2014 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Foto Kardinal Lehmann (c) Bistum Mainz


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Lesermeinungen

 MAN 27. Juni 2014 
 

Froh

Bin froh, dass ich kein Bischof, Priester, politiker, etc. bin.

Jedes unterlassene und jedes zuviel gesprochene Wort wird gleich auf die Goldwaage gelegt.

Für Kirchenmänner ist es nicht gerade ermutigend, wenn aus den eigenen Reihen auf einem eingeschlagen wird. Bei uns Laien merkt nur niemand, wenn wir Quatsch reden oder wenn uns wie so oft der Mumm fehlt um Zeugniss zu geben...

Christen, die nur an andern rumnörgeln sind nicht gerade die, die andere zum Glauben führen können und sollten mehr an ihrem eigenen Glauben arbeiten.
Man muss nur um die Früchte des Hl. Geistes beten um solche Angewohnheiten auszutilgen.

MfG


1
 
 Diasporakatholik 27. Juni 2014 
 

Versäumnisse auch der Kirchen

Offiziell bestattet werden Leichen von Fehlgeburten erst ab einem bestimmten Zeitpunkt bzw. einem bestimmten Gewicht.
Davorliegend werden sie als medizin. Abfall entsorgt (verbrannt).
So ist es bis in unsere Zeit übrigens auch vor Änderung des §218 gewesen.
Was ich der Kirche kritisch vorwerfe, ist, dass sie (aus Bequemlichkeit/Trägheit?) jahrzehntelang - auch in der sog. guten alten vorkonziliaren Zeit - keine eigenen öffentlichen Zeichen dagegen gesetzt hat.

Wenn es stets ihre Lehre war, dass es sich ab der Befruchtung um einen Menschen handelte, warum erst jetzt in den letzten Jahren Segensfeiern für Schwangere oder Gedächtnisfeiern für die sog. "Sternenkinder", für die es ja inzwischen auch auf manchen Friedhöfen Gedenkplätze gibt?


3
 
 Maxim 27. Juni 2014 
 

burchard63 Theodor69

"Und was in aller Welt bringt ihn dazu, dies in den Zusammenhang mit dem Gräberfund von 800 kleinen Kindern in Irland zu stellen, der selbstverständlich auch Fragen aufwirft?! War ihm die Richtigstellung der AP nicht bekannt?"
burchard63 Theodor69
Wollen Sie wirklich nicht verstehen, was Karmelblume meint. Es geht darum, dass Lehmann eine falsche und zu recht von der AB richtig gestellte mediale Hasstirade und Lüge über das Kloster im irischen Tuam jetzt wieder als richtig unterstellt und damit seine Stellungsnahme motivierend begründet. Ergebniss: Die falsche Berichterstattung wird im Gegensatz zur Richtigstellung durch die AP wieder grundsätzlich – sogar noch von einem KRDINAL-pervertiert und damit gefestigt. Die Kirche war doch immer schon so!! Welche psychische Wahrheitsschranke zur Kirche zeigt sich hier. Nur bei ihm ?


7
 
 SpatzInDerHand 27. Juni 2014 

@burchhardt63: nur weil jetzt zufällig ein paar Lehmannkritische Posts hier stehen,

müssen Sie nicht gleich einen Beißreflex vermuten - sonst vermute ich auch einen bei Ihnen!
Ich bin ebenfalls kein Lehmann-Freund, freue mich aber sehr über seine dezidierte Pro-Life-Äußerung!
Ich würde mir nur wünschen, dass er sich im Punkt Irland dringend auf den neuesten Stand (bereits eine Woche alt!) der Informationen bringt. Lehmann beweist derzeit leider nur, dass auch er sich von den Mainstreammedien leiten lässt.


5
 
 Helena_WW 27. Juni 2014 
 

Hat man denn Ursachen und Hintergründe der gefundenen

Babyleichen in Irland schon umfassend geklärt, bevor man instrumentaliserend damit punktend in den Medien haussiert ?
Sind Todesursachen und Hintergründe schon komplett aufgeklärt oder steht man erst am anfang von Ermittlungen ? Wie ist der Zusammenhang zur der hohen Kindersterblichkeit überhaupt in Irland zu dieser Zeitspanne und früher, wie waren die sozialen Bedingungen der armen katholischen Bevölkerung in Irland, wer war dafür verantwortlich ? Wie waren die sozialen Bedingungen in solchen Heimen, inwieweit kam der Staat seinen Verpflichtungen nach. Welche Folgen hatten Hungersnöte + systematisches Aushungern der armen katholischen Bevölkerung über Jahrzehnte/hunderte durch pachtzinshochtreibende Grundbesitzer denen Weidehaltung gewinnmaximierend wertvoller waren als Menschen. Wie hat das möglicherweise auch zur systematischen Entmenschlichung geführt, einer Kette von Entmenschlung und Wegwerfmentalität ?


3
 
 Theodor69 27. Juni 2014 
 

Kann Kard. Lehmann mal etwas sagen, ohne dass er kritisiert

und ihm alles mögliche unterstellt wird. Es sind wirklich einfach Reflexe, wie "burchard63" richtig schreibt. Anerkennende Worte für einen Kardinal, den man vielleicht nicht sympatisch findet und manche seiner Äusserungen nicht nachvollziehen kann, sind anscheinend undenkbar.


4
 
  27. Juni 2014 
 

Reflexe

Schön zu sehen, daß manche sich treu bleiben und aber auch jede Äußerung von Kardinal Lehmann zu Schaumbildung und Beißreflexen führt. Hier ist endlich ein mal Verlaß in dieser sonst so unübersichtlichen Welt.


6
 
 Leonid 27. Juni 2014 
 

Sich nur nicht unbeliebt machen

Ich kann mich des Verdachts nicht erwehren, dass die Aussagen von Kard. Lehmann in Zusammenhang mit seinem Wunsch nach guter Publicity stehen. Kritisiert und gefordert wird von ihm stets das, was vom Zeitgeist und den Medien beklatscht wird. Beklatscht wird die Verleumdung der kath. Kirche in Bezug auf die angeblich 800 Babyleichen in Irland, die es dann doch nicht gab, und beklatscht wird die doppelte Moral der Gutmenschen, den Körper von Föten ehrfurchtsvoll zu behandeln. Aber ohne die vielen Abtreibungen, die Kard, Lehmann nicht ausdrücklich kritisiert, gäbe es das Problem der ehrfurchtslosen Behandlung der Babyleichen doch erst gar nicht. Und vergessen hat er wohl auch, dass den Verleumdungen der Kirche durch die Presse eine angemessene Verteidigung der katholischen Kirche gegenüberstehen muss und nicht eine krankhafte, öffentliche und unterwürfig Selbstanklage


15
 
 Karmelblume 26. Juni 2014 
 

Unverständnis II

Ich kann dem Kardinal und allen unseren Hirten nur zurufen und auffordern, sich mit ganzer Kraft für das Leben der ungeborenen Kinder einzusetzen, denn diese haben ihr Leben vor sich, und die Gläubigen immer und immer wieder dazu aufzufordern, sich aktiv gegen Abtreibung und für den Schutz der ungeborenen Kinder und ihre Mütter einzusetzen und konkrete Unterstützungsmöglichkeiten für schwangere Frauen einzurichten und zu unterstützen. Und allem voran muss endlich wieder die reine Lehre der Kirche zu Sexualität, Ehe und Familie verkündet werden, denn nur so kann der Nährboden für gesunde und lebensbejahende Ehen geschaffen werden, in denen auch die Offenheit für und Freude auf Nachwuchs besteht.
Wir brauchen nicht ins Ausland gehen, denn wir haben das Grauen getöteter und geschundener Kinderseelen direkt vor der Haustür, da gibt es genug zu beklagen und vor allem zu tun!


12
 
 Chris2 26. Juni 2014 
 

Wichtige und erfreuliche Stellungnahme

Kardinal Lehmanns. Immer wieder werden progressive Bischofe nachdenklicher, wenn sie 'aus dem Tagesgeschäft heraus sind', älter werden mehr Zeit zum Nachdenken haben. Leider verwendet auch er mit «ungeborenes Leben nach dem Tod» einen Euphemismus der Abtreibungsbefürworter, da die Formulierung auch auf jedes Säugetier passen würde. Wer gegen die Tötung von Kälbchen protestieren möchte, würde jedenfalls auch "Kälbchen" sagen...


2
 
 Karmelblume 26. Juni 2014 
 

Unverständnis

Langsam habe ich für so etwas kein Verständnis mehr! Kard. Lehmann hat ja nicht ganz unrecht, wenn er den "den abschätzigen Umgang mit ungeborenem Leben nach dem Tod" beklagt. NUR, wieso beklagt er nicht, dass ungeborene Kinder nicht zur Welt kommen dürfen, weil sie massenhaft abgetrieben werden - da schweigen die meisten Bischöfe! Wieso beklagt er nicht den abschätzigen Umgang mit lebenden Embryonen und Föten, kleinen, kerngesunden Menschenkindern im Bauch ihrer Mütter? Wieso beklagt er nicht, dass Krankenschwestern überhaupt erst in diese extremen Situationen gebracht werden? Und was in aller Welt bringt ihn dazu, dies in den Zusammenhang mit dem Gräberfund von 800 kleinen Kindern in Irland zu stellen, der selbstverständlich auch Fragen aufwirft?! War ihm die Richtigstellung der AP nicht bekannt? Bei aller Liebe, und ich halte mich mit Kritik an unseren Hirten immer zurück, aber hier kann ich nicht schweigen.


14
 

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