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Marsch fürs Läbe: Die Unkultur des Todes überwinden

23. September 2014 in Schweiz, 2 Lesermeinungen
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Bischofsvikar Casetti beim „Marsch fürs Läbe“ in Zürich: „Die Abwendung vom abendländischen Menschenbild hat durch die Liberalisierung und Legalisierung der Abtreibung eine unerhörte Beschleunigung erfahren.“


Zürich (kath.net) „Die Abwendung vom abendländischen Menschenbild hat durch die Liberalisierung und Legalisierung der Abtreibung eine unerhörte Beschleunigung erfahren. Tausendjährige Werte in Bezug auf Ehe und Familie sowie die Würde auch des schwachen und kranken Menschen werden mehr und mehr verworfen. Und es lässt sich zeigen, dass es immer wieder auch Christen und christliche Parteien waren, welche zu diesen Gesetzesänderungen Hand geboten oder geschwiegen haben.“ Darauf wies der Churer Bischofsvikar Christoph Casetti in seiner Kurzpredigt während des „Marsch fürs Läbe“ in Zürich am vergangenen Samstag hin. Am Ende der von über 2.500 Teilnehmern besuchten Kundgebung predigte er in einem ökumenischen Gottesdienst.

kath.net dokumentiert die Predigt von Bischofsvikar Christoph Casetti beim „Marsch für´s Läbe“ in Zürich

Unser Marsch für das Leben findet statt am Vortag des Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettages. Das fügt sich gut. Der Bettag ist in Notzeiten entstanden und er will bis heute die politisch und konfessionell fragmentierte Schweiz zusammenführen.

Wir sind hier versammelt - Menschen, Gemeinschaften und Organisationen mit unterschiedlichen Geschichten und Auffassungen -, weil uns allen der Schutz des menschlichen Lebens in all seinen Phasen und unter allen Umständen heilig ist. Denn Gott allein ist der Schöpfer und Herr des Lebens. Da er das Leben schenkt, dürfen wir nicht darüber verfügen. In Gedanken verbunden sind wir auch mit dem Marsch für das Leben in Berlin, der ebenfalls heute stattfindet. Wenn Papst Franziskus ermutigende Worte nach Berlin geschrieben hat, dann gelten sie auch uns. In dem Schreiben aus dem Vatikan heißt es: „Das Recht auf Leben ist Grundlage der Kultur und des verfassten Gemeinwesens. Jeder Mensch hat eine unverbrüchliche Würde. Er darf nicht zur Wegwerfware werden. Wo Menschen ausgesondert werden, beraubt sich die Gesellschaft der Wurzeln ihrer Existenz. Sie wird zu einem System, in dem alles dem Streben nach Gewinn und Nützlichkeit unterworfen ist und der Mensch als Person keine Rolle mehr spielt. Treten wir als Christen dafür ein, den unantastbaren Wert eines jeden Menschenlebens deutlich zu machen, der unabhängig vom augenblicklichen Nutzen ist”.


1. Ja, wir haben Busse zu tun. Die Abwendung vom abendländischen Menschenbild hat durch die Liberalisierung und Legalisierung der Abtreibung eine unerhörte Beschleunigung erfahren. Tausendjährige Werte in Bezug auf Ehe und Familie sowie die Würde auch des schwachen und kranken Menschen werden mehr und mehr verworfen. Und es lässt sich zeigen, dass es immer wieder auch Christen und christliche Parteien waren, welche zu diesen Gesetzesänderungen Hand geboten oder geschwiegen haben. Wir Christen haben in den vergangenen Jahrzehnten wohl zu wenig für den Lebensschutz getan und gebetet. Wir haben zu wenig getan, um Müttern in Not zur hoffnungsvollen Annahme ihres Kindes zu ermutigen. Wir haben uns immer wieder mehr vom Zeitgeist als vom Geist Gottes leiten lassen. Doch im Zeitgeist wirkt der Fürst dieser Welt, der uns vorgaukelt, wir könnten sein wie Gott, und uns dadurch ins Elend führt. Wir bedürfen der Umkehr aus dem Glauben.

2. Aber wir dürfen auch danken. Wir dürfen danken dafür, dass uns die Not beten lehrt. Wir dürfen danken dafür, dass wir Christen, die wir diesen Marsch für das Leben mittragen, aus unserem Glauben heraus einig sind, dass jedes menschliche Leben von Gott bejaht ist, dass jeder Mensch von Gott her seine Würde hat, dass Gott für jeden Menschen einen Lebensplan hat. Wir dürfen danken dafür, dass auf dem Hintergrund der Erfahrungen mit den traurigen Folgen der Kulturrevolution der vergangenen Jahrzehnte viele Christen die Schönheit des Planes Gottes für Ehe und Familie ganz neu entdecken dürfen.

Wenn wir uns vielleicht noch nicht alle einig sind, auf welche Art und Weise wir gesellschaftlich und politisch dem Lebensschutz am wirkungsvollsten dienen, so sind wir uns doch im Ziel einig. Und dafür dürfen wir dankbar sein. Ja, wir dürfen dankbar sein, dass es diese Organisationen und Gruppen gibt, die sich für den Lebensschutz und die Hilfe für Mütter in Not einsetzen und die uns jedes Jahr aufrufen zum Marsch für das Leben.

Die Tötung von Kindern im Mutterleib ist und bleibt ein grosses Unrecht, eine Schuld vor Gott und den Menschen. Diese Schuld könnte uns in die Verzweiflung stürzen, wenn wir nicht glauben dürften, dass Gott barmherzig ist. So gilt es heute auch zu danken, dass Gott im Verzeihen gross ist, wie es in der Bibel heisst. Wenn wir unsere Schuld bereuen und umkehren von unseren falschen Wegen, schenkt Gott uns Vergebung und Heilung unserer Wunden. Er kann uns befreien von allen Bindungen an den Geist und Fürsten dieser Welt.

3. Vor allem müssen und dürfen wir beten. Die kulturelle Revolution der letzten Jahrzehnte führt zu einer Unkultur des Todes. Sie begann mit der Legalisierung der Abtreibung. Sie führt über die systematische Schwächung von Ehe und Familie zur Legalisierung der Euthanasie bis hin zur legalen Tötung von kranken Kindern. Wir finden die Unkultur des Todes nicht nur in unseren Parlamenten und Regierungen, wir finden sie auch in Resolutionen von internationalen Organisationen und gerichtlichen Entscheidungen. Um die Unkultur des Todes zu überwinden, sind unsere menschlichen Kräfte zu schwach. Wir brauchen die Hilfe Gottes. Er möge unseren Glauben vermehren. Er möge unsere Hoffnung stärken. Er möge unsere Liebe entzünden. Er möge uns die richtigen Wege zeigen, das menschliche Leben in all seinen Phasen wirksam zu schützen.

Ich schliesse mit einem Gedicht von Reinhold Schneider, das in notvoller Zeit viele ermutigt hat:

Allein den Betern kann es noch gelingen
Das Schwert ob unsern Häuptern aufzuhalten
Und diese Welt den richtenden Gewalten
Durch ein geheiligt Leben abzuringen.

Denn Täter werden nie den Himmel zwingen:
Was sie vereinen, wird sich wieder spalten,
Was sie erneuern, über Nacht veralten,
Und was sie stiften, Not und Unheil bringen.

Jetzt ist die Zeit, da sich das Heil verbirgt,
Und Menschenhochmut auf dem Markte feiert,
Indes im Dom die Beter sich verhüllen,

Bis Gott aus unsern Opfern Segen wirkt
Und in den Tiefen, die kein Aug’ entschleiert,
Die trockenen Brunnen sich mit Leben füllen.

Amen.

Marsch fürs Läbe 2014, Kundgebung, Zürich - Prof. Holm Schneider, Frau Conny Albert und weitere zusammen rund 2500 Teilnehmern


Impressionen vom Marsch fürs Läbe 2014 Zürich




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