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Keiner besitzt die Wahrheit?

14. Oktober 2014 in Kommentar, 78 Lesermeinungen
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Tübinger Theologieprofessorin Johanna Rahner: „Die Kirche soll von der Wahrheit sprechen, aber auch wissen: Keiner besitzt sie. Wir sind alle auf der Suche“. Von Hubert Gindert


Kaufering (kath.net/Forum Deutscher Katholiken) „Die Kirche soll von der Wahrheit sprechen, aber auch wissen: Keiner besitzt sie. Wir sind alle auf der Suche“, so die Theologin Johanna Rahner (Foto) in einem Zeitungsinterview aus Anlass ihrer Antrittsvorlesung als Lehrstuhlinhaberin für Dogmatik an der Universität Tübingen. (Quelle: Konradsblatt 29.2014, S. 3)

Den Worten von Frau Prof. Johanna Rahner entnehmen wir, dass zwar die Kirche über die Wahrheit sprechen darf, ja sogar soll, aber die Wahrheit nicht hat. Das erstaunt. Dachten wir doch bisher, dass die Kirche die Botschaft Jesu Christi lehrt, der von sich gesagt hat: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“. Wir hatten weiter geglaubt, dass Theologen, insbesondere jene, die Dogmatik lehren, die Lehre Christi, die die Kirche lehrt, erforschen, vertiefen und verständlich darstellen. Wenn dem nicht so ist, wie Frau Rahner behauptet, dann kann die Kirche wie alle übrigen Religionen dieser Welt, von Wahrheit, besser von ihrer Wahrheit sprechen, denn „alle (sind) auf der Suche“, sowie auch alle Philosophen ihre „Welterklärungen“ zum Besten geben. Morgen werden neue Wahrheiten auf den Markt der Meinungen kommen. Das Wahrheitskarussell wird sich weiter drehen und wir bleiben im Ungewissen.


Wenn „keiner die Wahrheit besitzt“, warum sollten sich dann die Menschen an eine Kirche binden? Das Angebot an „Wahrheiten“ ist groß. Viele, die konsequenterweise mit dem Gedanken spielen, sich von den angeblichen „Fesseln“ der Kirche zu befreien, können sich jeden Tag ihre Wahrheit aussuchen. Frau Johanna Rahner lehrt Dogmatik an der Universität Tübingen. Tübingen liegt in der Diözese Stuttgart-Rottenburg. Dort sind im ersten Halbjahr 2014 so viele Katholiken aus der Kirche ausgetreten, wie 2011 und 2012 im gesamten Jahr (10.000).

„Aufgabe der Kirche ist es aus der Sicht des Bischofs Fürst von Stuttgart-Rottenburg, Menschen auf ihrer Suche nach religiöser und ethischer Orientierung zu begleiten. Dabei müsse die Kirche dem Anspruch gerecht werden, die Menschen in der Eigenständigkeit von Denken, Glaubensvollzug und Lebensgestaltung zu respektieren, zugleich aber der Botschaft des Evangeliums treu zu sein“ (Quelle: kath.net 15. Juli 2014). Die Frage ist, ob die o.a. Feststellung von Frau Prof. Johanna Rahner bzgl. der Wahrheit die Botschaft des Evangeliums getreu wiedergibt.

Foto Prof. Rahner (c) Universität Tübingen


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Lesermeinungen

 Cyprianus 18. Oktober 2014 

Korrektur (Rechtschreibung) - Sacra! :-)

M. Heidegger, Was heißt denken? (2. Teil)

"Durch diese Zuneigung ist unser Wesen in den Anspruch genommen."


0
 
 Cyprianus 18. Oktober 2014 

zur Inspiration: M. Heidegger, Was heißt denken? (1952), 2. Teil

"Denn, etwas vermögen heißt: Etwas nach seinem Wesen bei uns einlassen, inständig diesen Einlass hüten. Doch wir vermögen nur solches, was wir mögen; solches, dem wir zugetan sind, indem wir es zulassen. Wahrhaft mögen wir nur jenes, was je zuvor von sich aus uns mag, und zwar uns in unserem Wesen, indem es sich diesem zuneigt.
Durch diese Zuneigung ist unser Wesen in den Anspuch genommen. Die Zuneigung ist Zuspruch. Der Zuspruch spricht uns auf unser Wesen an, ruft uns ins Wesen hervor und hält uns so in diesem. Halten heißt eigentlich hüten. Was uns im Wesen hält, hält uns jedoch nur solang, als wir, von uns her, das uns Haltende selber - behalten. Wir behalten es, wenn wir es nicht aus dem Gedächtnis lassen. Das Gedächtnis ist die Versammlung des Denkens. Worauf (worauf versammelt)? Auf das, was uns im Wesen hält, insofern es zugleich bei uns bedacht ist."


1
 
 Cyprianus 18. Oktober 2014 

zur Inspiration: M. Heidegger, Was heißt denken? (1952), 1. Teil

Anfang:

"Wir gelangen in das, was denken heißt, wenn wir selber denken.
Damit ein solcher Versuch glückt, müssen wir bereit sein, das Denken zu lernen.
Sobald wir uns auf das Lernen einlassen, haben wir auch schon zugestanden, dass wir das Denken noch nicht vermögen (können). Aber der Mensch gilt doch als jenes Wesen, das denken kann? Er gilt dafür mit Recht. Denn der Mensch ist das vernünftige Lebewesen. Die Vernunft aber, die ratio, entfaltet sich im Denken.
Als das vernünftige Lebewesen muss der Mensch denken können, wenn er nur will. Doch vielleicht will der Mensch denken, und kann es doch nicht. Am Ende will er bei diesem Denken-Wollen zuviel, und kann deshalb zuwenig. Der Mensch kann denken, insofern er die Möglichkeit (Fähigkeit?) dazu hat. Allein, dieses Mögliche verbürgt (sichert, garantiert) uns noch nicht, dass wir es vermögen."


1
 
 Bentheim 18. Oktober 2014 
 

Lieber Cyprianus

Ich möchte Ihnen keine Wiederholung zumuten, denn @Marcoman denkt wie ich.
Lediglich zu Ihrem Schlusssatz Folgendes: "Das ist weniger Mystik, als vielmehr Dogmatik".
In der Dogmatik hat die klare und abgeschlossene Definition der Begriffe die Priorität vor dem aus ihnen zu gewinnenden Denkzusammenhang. Sie sehen die Priorität umgekehrt: Der Begriff wächst aus der Entwicklung des Denkzusammenhanges heraus.


0
 
 Marcoman 17. Oktober 2014 

@ Cyprianus

Man könnte auch so sagen: „Die Begegnung mit der Wahrheit schließt ihren Besitz ein.“ oder: „Die Begegnung mit der Wahrheit schließt den Besitz (eben dieser) Wahrheit mit ein.“
Mit Verlaub, weder noch. Jesus ist die Wahrheit, ihm begegnen wir in der Eucharistie. Es ist eine Begegnung wie mit einer unerhörten Schönheit, wie mit einer natürlichen Erhabenheit, sie verleiht uns Kraft, sie flößt uns Gnade ein. Dadurch besitzen wir sie doch nicht! Weder werden wir Eigentümer noch erlangen wir Verfügungsrechte, dass wir mit dem Mysterium anfangen dürften, was uns einfiele (=Besitztumsrechte). Die Wahrheit ist und bleibt eine jenseitige Größe.


0
 
 Cyprianus 17. Oktober 2014 

Lieber Bentheim

Gegenfrage:
Sie stimmen dem Satz: „In einer Beziehung aber findet ein Austausch statt.“ zu („sine dubio“).
„Was“ oder besser: „Wer“ wird denn ausgetauscht?
Wenn Gott dem Menschen überhaupt etwas gibt, was kein wahrer Christ bestreiten wird, dann doch wohl nicht einen „Teil“ von sich selbst. Ist Gott etwa teilbar? Oder gibt es überhaupt „etwas“ neben ihm, was er dem Menschen geben könnte, als allein und ausschließlich sich selbst?
Wenn die Kirche in der Überlieferung dennoch von „Anteil“ (im Sinne von „Mit-Erbe“) spricht, dann wird damit der Empfang der Göttlichkeit „zusammen mit Christus“ bezeichnet. Oder wenn Paulus von einem „stückweisen“ Empfang der Gnade (die Gott als den Gebenden charakterisiert) spricht, so meint er diesen im Bezug auf die Zeit, im Sinne von „zeitweise“ oder auch im Bezug auf die individuelle (zeitweise) Fassungsfähigkeit des einzelnen Gläubigen. Immer jedoch gibt sich Gott dem Menschen als Ganzes "zu erkennen".

Das ist weniger Mystik, als vielmehr Dogmatik.


0
 
 Cyprianus 17. Oktober 2014 

@Bentheim

Ist das wirklich missverständlich?
Auf den Satz: „Die Begegung mit der Wahrheit umfasst auch ihren Besitz.“ folgt: „Ist es eine Begegnung, dann ist es auch eine Beziehung. In einer Beziehung aber findet ein Austausch statt.“
Man könnte auch so sagen: „Die Begegnung mit der Wahrheit schließt ihren Besitz ein.“ oder: „Die Begegnung mit der Wahrheit schließt den Besitz (eben dieser) Wahrheit mit ein.“
Man darf es aber nicht so verstehen, als ob durch das „umfassen“ der Wahrheit die Begegnung „über“ der Wahrheit stehen würde. Beides bedingt („begrenzt“) sich gegenseitig, was in dem Satz: „In einer Beziehung aber findet ein Austausch statt.“ mit zum Ausdruck kommt.


0
 
 Cyprianus 17. Oktober 2014 

Korrektur

"@Bentheim"
Vielleicht sollte es besser heißen: "die Präexistenz des Wortes im Bezug auf/im Zusammenhang mit die/der Kontinuität des Empfangs der Göttlichkeit"

"wahrhaft Gott und wahrhaft Mensch"
zur Grammatik: "Eine Verständnishilfe zu diesem wichtigen Zusammenhang gibt die sogenannte "communicatio idiomatum..."


0
 
 Cyprianus 17. Oktober 2014 

@Bentheim - Vorschlag zur Einigung

Ein Zusammenhang, der in der ganzen Diskussion überhaupt noch nicht angespochen wurde, ist die sprachliche Unterscheidung zwischen „Besitz“ und „Eigentum“.
Obwohl beide Begriffe nicht prinzipiell voneinander zu trennen sind, so steht doch das „Haben“ im Sinne von „Besitz“ in einem engeren Bezug zur Zeit. Ein „Besitz“ erscheint gewissermaßen als ein zeitweises (auch verlierbares) „Eigentum“, während in dem Begriff „Eigentum“ mehr (aber auch expizit) die Kontinuität zum Ausdruck kommt.
Freilich hat diese Unterscheidung auch ihre Grenzen. Wenn man auf der einen Seite das „Haben“ der Göttlichkeit im Bezug auf den einzelnen Gläubigen einen zeitweisen „Besitz“ nennt, wird man es andererseits im Bezug auf die Kirche im Sinne der Kontinuität als „Eigentum“ bezeichnen müssen, was schwer zu vermitteln sein dürfte.
Dennoch kann die Unterscheidung sinnvoll sein, weil mit dem "Besitz" gegenüber dem "Eigentum" die Bedeutung der „Weitergabe“ besser zum Ausdruck kommen kann.


0
 
 Bentheim 17. Oktober 2014 
 

Cyprianus: " Ist es eine Begegnung,

dann ist es auch eine Beziehung. In einer Beziehung aber findet ein Austausch statt." Sine dubio.
Aber der folgende Satz steht dazu in Widerspruch: "Die Begegung mit der Wahrheit umfasst auch ihren Besitz." Gäbe es neben der Begegnung diesen Besitz der Wahrheit, bedeutete das auch den Besitz der Göttlichkeit, was dem Menschen aber niemals möglich ist. Die Möglichkeit eines Austauschs ist damit eo ipso ausgeschlossen.


1
 
 Bentheim 17. Oktober 2014 
 

Begegnung mit der Wahrheit oder Besitzergreifung der Wahrheit?

@Marcoman spricht nicht, wie manche hier, von "Besitz" der Wahrheit, sondern setzt das Wort des Papstes dazu seinen eigenen Worten voran: "Die Wahrheit ist Begegnung, kein Besitz." (P.Franziskus). Wenn Jesus die Wahrheit ist, und man diese Wahrheit besitzen könnte, ergäben sich daraus theologisch unhaltbare Folgerungen. was die Göttlichkeit Jesu betrifft. Denn man müsste dann folglich auch diese Göttlichkeit besitzen können. Mehr als Begegnungen mit der Wahrheit sind dem Menschen also gar nicht möglich.
Ganz klar folgert Marcoman daraus:
"Was ist daran so missverständlich? Ich sehe das Problem gar nicht und erst recht keine Gründe "erstaunt" (Herr Gindert) zu sein. Die Aussage ist dogmatisch unstrittig wie auch zielführend und erfüllt somit die Aufgabe einer Lehrerin in unserer Kirche."


1
 
 Cyprianus 17. Oktober 2014 

Irenäus von Lyon - Gegen die Häresien; 3. Buch, 6. Kap.,1.

http://www.unifr.ch/bkv/kapitel654.htm

„Gott steht in der Versammlung der Götter, in ihrer Mitte aber richtet er die Götter“ (Ps 82,1). Vom Vater und vom Sohne spricht er und von denen, welche die Kindschaft empfangen haben, und diese sind die Kirche. Das nämlich ist die Versammlung Gottes, welche Gott, d.h. der Sohn selbst, durch sich zustande gebracht hat. Und abermals heißt es von ihm: „Gott, der Herr der Götter, hat geredet und rief die Erde“ (Ps 50,1). Und wer ist der Herr, von dem er sprach: „Gott wird sichtbar kommen, unser Gott, und er wird nicht schweigen“ (Ps 50,3)? Das ist der Sohn, der in sichtbarer Gestalt zu den Menschen kam und spricht: „Offenkundig bin ich denen geworden, die mich nicht suchen“ (Jes 65,1). Wer aber sind die Götter? Die, zu denen er spricht: „Ich habe gesagt, Götter seid ihr und Söhne des Höchsten alle“ (Ps 82,6; vgl. Joh 10,34f), die nämlich, welche die Gnade „der Kindschaft erlangt haben, durch welche wir rufen: Abba, Vater“ (Röm 8,15).

maranâ' thâ'


1
 
 Bentheim 17. Oktober 2014 
 

Der hier unter „UnivProf“ stehende Text macht den Fehler,

Frau Rahner eine „relativistische Grundhaltung“ vorzuwerfen, die in Frau Rahners Text überhaupt nicht vorliegt. Ferner stellt er eine Frage, die ein Universitätsprofessor niemals über ein Nachrichtenportal stellen würde: „Weiß der Bischof überhaupt, was für ein Unsinn seinen Studenten zugemutet wird?“ Noch weniger würde er respektlos als Über-schrift: „Bischöfliche Unwissenheit? formuliert haben, sondern als Wissenschaftler gewartet haben, ob nicht doch der zuständige Bischof eine andere Auffassung vertritt.
Wir jedoch sehen uns auf diesen Text hin bezüglich des Nickname zu der Frage veranlasst: „UnivProf“ = Universitätsprofessor? Jedem Leser ist es überlassen, wie er diese Frage beantwortet.


2
 
 Cyprianus 17. Oktober 2014 

"wahrhaft Gott und wahrhaft Mensch"

Eine Verständnishilfe zu diesem wichtigen Zusammenhang gibt sogenannte „communicatio idiomatum“, die aus der durch das Konzil von Chalkedon verkündeten Einheit der Person Christi „in zwei Naturen“ folgt. Es ist die Fähigkeit, die Eigenschaften der Gottheit auf die Menschheit zu beziehen und umgekehrt. Die „Kommunikation der Eigenschaften“ findet in beide Richtungen statt: Das Göttlich-Unbegrenzte wird vom Menschen ausgesagt und das Menschlich-Begrenzte von Gott (vgl. Konzil von Ephesus, Anathematismi Cyrilli Alex., DH 255).
Es ist deshalb nicht falsch, zu sagen, er besitzt "als Erstgeborener von vielen Brüdern" (vgl. Röm 8,29) in der Gottheit die Menschheit und in der Menschheit die Gottheit.
Die einseite Sicht auf die absolute Transzendenz Gottes verstellt den Blick auf ihre Beziehung zur Erkenntnis des Menschen. Die Größe Gottes wird gerade darin „erkannt“, dass er das tun kann, was dem Menschen unmöglich erscheint.


1
 
 UnivProf 16. Oktober 2014 
 

Bischöfliche Unwissenheit?

Es geht nicht um eine verunglückte Nebenbemerkung, sondern eine relativistische Grundhaltung. Grund genug für ein Verfahren zum Entzug der Lehrbefugnis.
Weiß der Bischof überhaupt, was für ein Unsinn seinen Studenten zugemutet wird?


5
 
 Marcoman 16. Oktober 2014 

"Die Wahrheit ist Begegnung, kein Besitz." (P. Franziskus)

„Die Kirche soll von der Wahrheit sprechen, aber auch wissen: Keiner besitzt sie. Wir sind alle auf der Suche“ Was ist daran so missverständlich? Ich sehe das Problem gar nicht und erst recht keine Gründe "erstaunt" (Herr Gindert) zu sein. Die Aussage ist dogmatisch unstrittig wie auch zielführend und erfüllt somit die Aufgabe einer Lehrerin in unserer Kirche. Zu bedenken gibt eher, wie respektlos hier zum Teil argumentiert wird, als ginge es nicht um gegenseitige Aufklärung sondern irgendein schnödes Planfeststellungsverfahren. Es stimmt traurig mitanzusehen, wie der Anwurf "Kirchenleerer" auch noch Empfehlungen anhäuft: Ich sehe das als reine Personenschelte ohne jeglichen Inhalt.


2
 
  16. Oktober 2014 
 

Wer Jesus gefunden hat, hat die Wahrheit gefunden.

Wer Jesus gefunden hat hat die Wahrheit gefunden.Wer Jesus hat hat die Wahrheit und braucht nicht zu suchen.
Was gibt es jenseits von Christus was suchenswert wäre?

Viele Christen scheint aber Christus nicht auszureichen und sie suchen und suchen und suchen und sind die Ewigsuchende und landen in der Esoterik oder im Relativismus.


6
 
 Der Makkabäer 16. Oktober 2014 
 

Zeitgeistanbiederung statt Wahrheitsanspruch

Wir haben die Wahrheit, denn Gott hat sie uns geoffenbart.

Hierzu zwei Ausschnitte aus dem wunderbaren Dokument „Dominus Jesus“:

„Es ist nämlich fest zu glauben, dass im Mysterium Jesu Christi, des fleischgewordenen Sohnes Gottes, der »der Weg, die Wahrheit und das Leben« (Joh. 14,6) ist, die Fülle der göttlichen Wahrheit geoffenbart ist:….

Die Enzyklika Redemptoris missio bekräftigt, dass die Kirche die Aufgabe hat, das Evangelium als die Fülle der Wahrheit zu verkünden: »In diesem endgültigen Wort seiner Offenbarung hat Gott sich in vollendetster Weise der Welt zu erkennen gegeben: er hat der Menschheit mitgeteilt, wer er ist. Und diese endgültige Selbstoffenbarung Gottes ist der tiefste Grund, weshalb die Kirche ihrer Natur nach missionarisch ist. Sie kann nicht davon absehen, das Evangelium, d.h. die Fülle der Wahrheit, die Gott uns über sich selbst zur Kenntnis gebracht hat, zu verkünden«.


7
 
 Bentheim 16. Oktober 2014 
 

„Die Diskussion kann und soll nicht ins Endlose fortgesetzt werden.“

Ich fasse zusammen, was ich geschrieben habe: Der christliche Begriff der ontologischen Wahrheit ist die der Trinität zukommende Göttlichkeit in ihrer ganzen Fülle, wie sie sich in der Hl.Schrift offenbart hat. Niemand außer der Trinität kann diese Göttlichkeit besitzen. Unter den in der Hl.Schrift genannten ethischen Voraussetzungen kann jedoch jeder von ihrem Geist erfüllt werden.


1
 
 Cyprianus 16. Oktober 2014 

Entschuldigung

Ich habe wohl aus Ungeduld zwei leicht verschiedene Versionen gesendet.
Im Ganzen stimmen sie aber überein.


2
 
 M.Schn-Fl 15. Oktober 2014 
 

Für den Christen ist die Wahrheit Person, Jesus Christus

Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben: niemand kommt zum Vater als durch Ihn.
Das heutige Evangelium Joh. 15,1-8 spricht vom Weinstock. Christus ist der Weinstock, wir sind die Reben. Da Er die Wahrheit und das Leben ist, fließt der Saft des Weinstocks in die Reben. Der Saft ist die Wahrheit und das Leben. Nur wer an diesem Weinstock nicht mehr bleibt, hat die Wahrheit und das Leben nicht. Die Reben die abfallen, fallen zu Boden und verfaulen.
Das Evangelium ist doch so klar und einfach. Was gibts da groß zu diskutieren?


9
 
 Cyprianus 15. Oktober 2014 

Die Diskussion kann und soll nicht ins Endlose fortgesetzt werden

Jesus Christus ist das Wort Gottes (Joh 1,1). Mit seinem Wort gibt sich der Vater zu erkennen. Der Sohn ist also die Erkenntnis des Vaters, d.h. er kennt den Vater. Die Kenntnis des Vaters setzt aber die Gabe und den Empfang der Er-kenntnis voraus.
Der Sohn ist als Empfänger der Erkenntnis verschieden vom Vater. Er hat sowohl die Gabe (die Fähigkeit), zu empfangen, als auch die Erkenntnis (als Gabe) vom Vater.
Der Sohn ist aber nur dann in Wahrheit der Sohn, wenn der Gebrauch seiner Gabe als Fähigkeit mit dem Empfang der Gabe als Erkenntnis des Vaters übereinstimmt.
Freilich ist Jesus Christus als solcher einzigartig, weil er immer empfängt.
(In gewisser Hinsicht verstärkt er sogar den Vater, indem er weitergibt, was er empfangen hat.)
Die Übereinstimmung zwischen dem Gebrauch der Erkenntnis-Fähigkeit (Vernunft) und dem tatsächlichen Empfang der Erkenntnis „des Gebers im Bezug auf die Gabe“ ist die Wahrheit und mit dem Heiligen Geist - dem "Geist der Wahrheit" - identisch.


1
 
 Veritatis Splendor 15. Oktober 2014 

Lehre die Wahrheit!

»Irrtümer breiten sich aus, weil die Wahrheit nicht gelehrt wird. Wir müssen die Wahrheit lehren, sie wiederholen, ohne jene anzugreifen, die Irrtümer lehren, weil das würde niemals enden - sie sind so zahlreich.
Wir müssen die Wahrheit lehren!

Jedesmal, wenn wir die Wahrheit sagen, gleichen wir uns dem an, was Christus lehrt und was durch die Kirche gelehrt wird.
Jedesmal, wenn wir für die Wahrheit aufstehen, finden wir eine von Gott kommende innere Gnade, welche die Wahrheit begleitet.

Die Wahrheit vermag nicht sofort den Geist und das Herz derer zu berühren, zu denen wir sprechen, aber die Gnade Gottes ist da, und zur richtigen Zeit wird Gott ihre Herzen öffnen, und sie werden sie annehmen.

Der Irrtum hat keine Gnade, die ihn begleitet.
Er mag alle äußeren Mittel haben, aber Gottes Gnade begleitet ihn nicht.«

(Heiliger Johannes Paul II. an Kard. Gagnon, 1989)


4
 
 Bentheim 15. Oktober 2014 
 

Suarez (II)

5)Welchen Wahrheitsbegriff Frau Rahner nun hier meint, versuche ich seit heute morgen hier mitzudiskutieren. Dass dieser Begriff nicht so schnell fassbar wird, können Sie den Postings entnehmen. Nach nunmehr 50 Postings dürfte wenigstens feststehen, dass die Übereinstimmung von Sachverhalt und einer Aussage darüber gar nicht gemeint ist. Gemeint sind auch nicht die durch die Hl.Schrift geoffenbarten Glaubenswahrheiten, um die Sie sich sonst mit Recht sorgen.
********************************
Nun noch etwas ganz Anderes:
Der HR (Fernsehen) kündigt für Sa Nachmittag eine Sendung über Limburg an mit dem (irreführenden) Titel: "Es geht auch ohne Bischof"!
Mit einem 'Guten Abend' mache ich jetzt Schluss. M.Bentheim


1
 
 Bentheim 15. Oktober 2014 
 

Suarez (I)

Trotz eines anstrengenden Tages wenigstens ein paar Anmerkungen:
1)Ein „an sich“ des MA ist transzendent, ein „an sich“ Kants transzendental. Dieser Unterschied lässt keine Vergleiche zwischen MA u.Kant zu. So sind Erkenntnisse des MA u.Kants etwas kategorial Verschiedenes.
2)"darum kann die Kirche als Empfängerin der Offenbarung die ganze Wahrheit in der Lehre ausdrücken…“ Ohne Zweifel. Das bestreitet auch Frau Rahner nicht. Ihr Wahrheitsbegriff ist ein anderer!
3)„Damit verkürzte Kant Erkenntnis auf das bloß Sichtbare, auf die sinnliche Erscheinung.“ Das ist leider eine falsche Schlussfolgerung aus dem vorausgehenden Absatz. Kants Verstandesbegriff ist nicht unserer des Alltages. Und Positivismus liegt hier schon gar nicht vor.
4)„Wahrheit zu erkennen“ ist eine Formulierung, die den Wahrheitsbegriff nicht definiert bzw. beschreibt und daher offen bleibt. Sie tangieren auf diese Weise Frau Rahner nicht einmal, wenn Sie ihren Ansatz als „einfach untauglich“ bezeichnen.


1
 
 Callixtus 15. Oktober 2014 
 

Was soll diese Diskutiererei?

Lest das Interview aus der Zeit. Da braucht dann niemand mehr zu spekulieren, wie die kurzen zietierten Aussagen gemeint sein könnten...
Z.B. Zitat: "Hans Küng nahm kein Blatt vor den Mund, sondern sprach schon früh aus, was andere nicht zu sagen wagen. Sein Blick auf Rom, auf die Zustände in der katholischen Kirche, seine massive Kritik hat uns Studenten geprägt. "

Nochmal der Link:http://www.zeit.de/2014/29/johanna-rahner-katholische-kirche


2
 
 Cyprianus 15. Oktober 2014 

Die Überlegungen von "Suarez" sind gut

Die Diskussion kann nicht ins Endlose fortgesetzt werden.

Jesus Christus ist das Wort Gottes. Mit seinem Wort gibt sich der Vater zu erkennen. Der Sohn ist also die Erkenntnis des Vaters, d.h. der Sohn kennt den Vater. Die Kenntnis des Vaters setzt aber die Gabe und den Empfang der Kenntnis des Vaters voraus.
Der Sohn ist also als Empfänger der Erkenntnis des Vaters verschieden vom Vater. Er hat sowohl die Gabe (die Fähigkeit), zu empfangen als auch die Erkenntnis (als Gabe) vom Vater.
Der Sohn ist aber nur dann in Wahrheit der Sohn, wenn der Gebrauch seiner Gabe als Fähigkeit mit dem Empfang der Gabe als Erkenntnis des Vaters übereinstimmt.
Freilich ist Jesus Christus als solcher einzigartig, weil er immer empfängt.
Die Übereinstimmung zwischen dem Gebrauch der Fähigkeit (Vernunft) und dem tatsächlichen Empfang der Erkenntnis „der Gabe und des Gebers“ wird Wahrheit genannt und ist mit dem Heiligen Geist identisch, weswegen er auch „der Geist der Wahrheit“ genannt wird.


1
 
  15. Oktober 2014 
 

@Bentheim - Die "reinen" Verstandesbegriffe

Sie meinen die reinen Verstandeskategorien?

Dass zur Erkenntnis immer die Fähigkeit gehört, erkennen zu können, also für die Wahrnehmung des zu Erkennenden befähigt zu sein, ist keine so geniale Erkenntnis, sondern entspringt der Logik, wie wir sie z.B. aus der Scholastik kennen.

Entweder man setzt logisch voraus, dass es eine Wahrheit gibt, die wir auch erkennen können oder man bestreitet das. Zwar sind wir als erkennendes Subjekt nicht immer in der ganzen Erkenntnis der Wahrheit, das ist sicher richtig und wird auch niemand ernsthaft bezweifeln wollen, doch darum kann die Kirche als Empfängerin der Offenbarung die ganze Wahrheit in der Lehre ausdrücken. Die kirchliche Lehre ist als geoffenbarte Wahrheit, die sich geschichtlich entfaltet, eine gesicherte Erkenntnis. Der Irrtum wurde in einem langen Klärungsprozeß unter Mitwirkung des Heiligen Geistes ausgesondert.

Darum kann die Kirche auch nicht hinter eine einmal als wahr erkannte Wahrheit zurückgehen.


6
 
 Bentheim 15. Oktober 2014 
 

Cyprian

Würde Ihrem Vorschlag gern entgegenkommen und ausrufen: Procedamus in pace!
Aber dass „Wir besitzen in diesem Leben "zeitweise" die Wahrheit (eben solange wir von ihr erfüllt sind)…“ bedarf der Erklärung, wovon wir denn „erfüllt“ sind: vom Beistand es Hl.Geistes, von der Gnade Gottes etc.? Was Sie hier weiter schreiben, trifft auf diese zu. Aber warum erfüllt von der „Wahrheit“? Ist das für Sie in einem mystischen Sinne alles identisch?


1
 
 Bentheim 15. Oktober 2014 
 

Suarez

Vergessen Sie bitte nicht Kants transzendentale Deduktion der reinen Verstandesbegriffe!
J.Rahners Ansatz wirkt provokativ. Gerade das sollte manchen zum Denken anregen. Etwas "Untaugliches" ist an R.s Ansatz nicht zu finden.


1
 
 finemlauda 15. Oktober 2014 
 

Kant zur Recht verurteilt - damals

Und deswegen wird der Kantismus auf den katholischen Fakultäten als die de facto leitende Philosophie hoch gehalten, da er die philosophische Grundlage für den Relativismus bietet. Natürlich hatte Kant unrecht und schrieb Unsinn, beiläufig bemerkt. Da also 1. keine Wahrheit, dann 2. keiner kann sich irren, 3. die Lehre wird passend gemacht, 4. wann immer und von wem immer es verlangt wird. Mit Kant kein Problem! Was ist also die übergreifende Einheit? Der gesellschaftliche Konsens des jeweiligen Staates. Ich bin ok, dann bis du auch ok, oder so ähnlich. Schade, dass die deutschen Bischöfe in der NS-Zeit keine Kantisten waren (Sarkasmus aus). Denn gerade aufgrund des Thomismus und des absoluten Wahrheitsbegriffes haben sich die Katholiken damals als wesentlich widerstandsfähiger gegen die NS-Ideologie als die Protestanten (Deutsche Christen etc.) erwiesen.
Aber diese Rahner-Leute meinen es wirklich so. Es ist nicht nur Pragmatismus.


2
 
 Cyprianus 15. Oktober 2014 

Vorschlag zum Frieden

Lieber "Bentheim", was halten Sie von der Einschränkung: Wir besitzen in diesem Leben "zeitweise" die Wahrheit (eben solange wir von ihr erfüllt sind), können sie aber auch verlieren (und verlieren sie auch tatsächlich) und müssen sie deshalb immer neu wiederfinden?
Auf diese Weise bleibt beides festgehalten: Das Leben erscheint als ein noch unvollkommener Weg und gleichzeitig gibt uns Gott durch die zeitweise "Erfüllung" die Kraft, diesen Weg überhaupt zu gehen.


0
 
  15. Oktober 2014 
 

@Bentheim - Das kantische Ding an sich?

Auch Kant hat nicht bestritten, dass es außerhalb des erkennenden Subjektes eine Wahrheit gibt, die er als "Ding an sich" bezeichnete. Er bestritt jedoch, diese Wahrheit in ihrem objektiven Charakter erkennen zu können, da alle Erkenntnis durch den Verstand und die Sinne vermittelt sei.

Damit verkürzte Kant Erkenntnis auf das bloß Sichtbare, auf die sinnliche Erscheinung. Offenbarungen kann es in einem solchen erkenntnistheoretischen Ansatz nicht geben. Der Positivismus ist streng genommen notwendig atheistisch, darum hat Schopenhauer Kants Festhalten an einen Gott so strikt abgewiesen.

Wenn wir nicht fähig sind, Wahrheit zu erkennen, dann hat Wahrheit auch keine Bedeutung für uns. Wir wüssten ja nicht einmal, ob Wahrheit überhaupt existiert und was darunter zu fassen ist.

Wenn wir sie jedoch erkennen können, müssen wir fragen, wie wir sie erkennen können und wie sich der Erkenntnisprozess genau vollzieht.

Frau Rahners methodischer Ansatz ist einfach untauglich.


6
 
 Bentheim 15. Oktober 2014 
 

@M.Schn-Fl

Frau Rahner ... folgt der "modernen Theologie", dass es DIE Wahrheit gar nicht gibt. Und das ist nicht mehr christliches Denken."
WIR besitzen DIE Wahrheit nicht.
Das heißt KEINESWEGS: " ...dass es DIE Wahrheit gar nicht gibt" und das nicht mehr christliches Denken sei.


2
 
 Cyprianus 15. Oktober 2014 

Augustinus - Vortäge über das Johannes-Evangelium (63.,1.)

"Suchen wir ihn, damit er gefunden werde; suchen wir ihn auch, wenn er gefunden ist. Um gesucht zu werden, bevor er gefunden ist, ist er verborgen; um gesucht zu werden, nachdem er gefunden ist, ist er unermeßlich. Darum heißt es anderswo: "Suchet sein Antlitz immerdar!". Denn er sättigt den Suchenden, soweit er ihn faßt, und macht den Findenden fassungsfähiger, damit er aufs neue erfüllt zu werden trachte, sobald er mehr zu fassen angefangen hat. Es heißt also nicht so: "Suchet sein Antlitz immerdar!" wie von einigen: "Immer lernen sie und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen sie nie", sondern vielmehr so wie jener sagt: "Wenn der Mensch am Ende ist, fängt er wieder an", bis wir zu jenem Leben gelangen, wo wir so erfüllt sind, daß wir nicht mehr fassungsfähiger werden, weil wir so vollendet sein werden, daß wir nicht mehr fortschreiten."


1
 
 raph 15. Oktober 2014 
 

wünsche eine gute Suche

Dann möge Frau Professor weiterhin die Wahrheit suchen, aber bitte nicht am Lehrstuhl. Dort versitzt sie nur den Weg zur Wahrheit für viele andere Suchenden.


8
 
 Callixtus 15. Oktober 2014 
 

Hier mehr Info...

http://www.zeit.de/2014/29/johanna-rahner-katholische-kirche


1
 
  14. Oktober 2014 
 

Behauptung mit Wahrheitsanspruch

Wenn Frau Rahner behauptet "Keiner besitzt die Wahrheit", dann meint sie doch, dieser Ausspruch sei wahr. Offenbar sind die Frauen von der Behauptung ausgenommen (Da sie nur die männliche Form verwendet). Schmunzle.


7
 
 Cyprianus 14. Oktober 2014 

@Bentheim - Nachtrag

Mir ist noch die Stelle bei Joh 16,12-13 eingefallen: "Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen.
Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen."
Interessant in diesem Zusammenhang auch die "Frauen, die immer lernen und die doch nie zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen können." (2Tim 3,7)

Ihre Kritik, ich würde nicht sagen, warum Frau Rahners Aussagen ein falsches Glaubensverständnis voraussetzen, kann ich nur zum Teil nachvollziehen. Vielleicht hätte ich mehr auf die Widerlegung der Unwahrheit als auf die Darstellung der Wahrheit eingehen können. Idealerweise wird man wohl beides versuchen müssen, was in diesem Rahmen allerdings auch seine Grenzen hat.
Ich würde aber auch fragen, ob nicht der innere nachvollziehbare Zusammenhang der Wahrheiten Gottes für sich selbst spicht; in dem Sinne, dass sich der transzendente Gott selbst mit seiner (von ihm verschiedenen) Schöpfung verbunden hat, wie es ja der Fall ist?


1
 
 M.Schn-Fl 14. Oktober 2014 
 

@Calimero

Wenn zwei "das Gleiche" sagen, ist es noch lange nicht das gleiche.
Frau Rahner spricht nämllich nicht im Sinne von Benedikt XVI. sondern sie folgt der "modernen Theologie", dass es DIE Wahrheit gar nicht gibt. Und das ist nicht mehr christliches Denken.


11
 
 Ehrmann 14. Oktober 2014 

Wissenschftliche Erkenntnis und Offenbarungswahrheit

Durch menschliche Beobachtung und Forschung Erkanntes kann natürlich nie als unverrückbar und wahr betrachtet werden - es muß immer korrigierbar bleiben,ist nicht mit Wahrheit ident. Demgegenüber ist die uns das von Gott Geoffenbarte doch wohl als Wahrheit anzusehen, besonders wenn es sich durch Sein menschgewordenes Wort persönlich erfahrbar macht. Hier liegt es nicht mer daran, ob es Wahrheit ist oder nicht, sondern nur mehr an unserer Offenheit für dieses Wort. Die Dogmatik ist meines Erachtens doch dazu da, uns das Verständnis - das bessere Verstehen dieser v o r h a n d e n e n - uns gegebenen -Wahrheit zu erleichtern und zu vermitteln, das, was die Kirche und ihre Lehrer immer mehr erhellt (nicht "erfunden") haben weiterzugeben. Das aber ist das Erschreckende an der Einstellung von Frau Rahner, noch mehr an der Tatsache, daß sie als Lehrende für angehende Theologen (von wem??) bestellt wurde: daß sie das Objekt ihrer Lehre nicht erhellen möchte, sondern an sich in Frage stellt.


2
 
  14. Oktober 2014 
 

Bergführer-Vergleich / "als Glaubende gehen wir unseren Weg"

@ PBaldauf

Ja, ein guter Bergführer leitet an, selbst die geeigneten Schritte zu entwickeln, gibt nicht seine Erfahrung als "einzig wahre" Weise vor. Er weiss auch, dass sein "Wissen" um den "richtigen Weg" korrigiert werden muss, wenn das Gelände sich - etwa durch einen Bergsturz - wesentlich verändert hat. Und er muss Wetter, Sicht, Kondition der Geführten etc. berücksichtigen. Nur mit der Überzeugung, "die Wahrheit zu besitzen", kommt man nirgendwohin - außer in die "besondere Aufbewahrung" ;-)

@ Cyprianus @ M.Schn-Fl
Wir sind uns einig: IN Jesus Christus zu leben, sich von ihm ergreifen und besitzen zu lassen, bedeutet, IN der Wahrheit und IN der Liebe zu leben. Unser Weg, unsere Wahrheit, unser Leben ist eine PERSON, an die wir GLAUBEN, und kein "absoluter Besitz einer abstrakten Erkenntnis".

@nilpf hat treffend Benedikt XVI. zitiert: "Wir haben nicht die Wahrheit ... Die Wahrheit hat uns ... sie führt uns".
"Als Glaubende gehen wir unseren Weg, nicht als Schauende" (2 Kor 5,7)


2
 
  14. Oktober 2014 
 

Grundsätzlich dürfen wir Katholiken, also gleichberechtigt

Wie alle anderen, von unserer Religion behaupten, dass sie die einzige Wahre ist und zur Wahrheit führt. Allein schon durch die Meinungsfreiheit begründet. Jeder Erwachsene Mensch hat eine Meinung und darf diese vertreten. Wir Katholiken glauben nun, dass Gott uns die Wahrheit offenbart hat. Wir nehmen sie nicht einfach blind an, wie uns das oft Atheisten vorwerfen, sondern beschäftigen uns mit dem Wort Gottes, suchen die Verbindung im Gebet und halten uns an Gottes Gebote, damit der Heilige Geist uns die Wahrheit erkennen lässt. Wir vergleichen aber auch Für alle erkennbare Tatsachen mit unserer Theorie und Erkennen keine Widersprüche, egal wo wir sie anlegen oder mit was wir sie vergleichen. Und das Wichtigste: wir erleben göttliches Wirken hautnah!


3
 
 Bentheim 14. Oktober 2014 
 

Stiller

So wie Sie formulieren, sind wir wohl
bezüglich dessen, was ich dazu geschrieben habe, einer Meinung.


3
 
 Calimero 14. Oktober 2014 
 

Wir haben die Wahrheit nie .....

Benedikt 2010: "Wir haben die Wahrheit nie, bestenfalls hat sie uns"

http://www.kath.net/news/29125

Wenn zwei das gleich sagen.


3
 
  14. Oktober 2014 
 

Teil II

Die objektive Wahrheit ist also für den Menschen allein schwer zu erkennen. Generell müsste er alle seine Vorurteile und Gelerntes in Frage stellen und aus den Blickwinkel der anderen Theorien sehen, deren Argumentation betrachten und nach all dem die Theorien objektiv nach Nähe zu Logik und der Möglichkeit der Wahrscheinlichkeit in Anbetracht der erkennbaren Wahrheitsanteile zu bewerten. Dann könnte man von der wahrscheinlich besten, der Wahrheit nahe kommenden Theorie sprechen.


1
 
 Bentheim 14. Oktober 2014 
 

Cyprianus

Vielen Dank! Leider sagen Sie nicht, warum Frau Rahners "konkrete Aussagen ein falsches Glaubensverständnis voraussetzen". Ihr Wahrheitsbegriff bezieht sich nicht auf Wissenserwerb und Erkenntnisvorgänge, sondern allein auf das Wesen Gottes. Exegetische Hinzufügungen müssten aus der Hl.Schrift belegt werden.


4
 
 PBaldauf 14. Oktober 2014 
 

Wenn mir die katholische Kirche – z. B. – ein Mariendogma vorgibt, werde ich nicht gefragt, ob der Inhalt des Dogmas mit meinem eigenständigen Denken kompatibel ist. Vielmehr ist es so, dass mir durch das Dogma etwas mitgeteilt wird, auf das wir mit unserem in der Regel doch sehr begrenzten Verstand vermutlich gar nicht gekommen wären…
Dieses Betonen (bzw. gelegentliche Überbetonen) des „eigenständigen Denkens“ deutet m. E. auf eine Überschätzung des allgemeinen Denkvermögens, das auch schon KANT an den Tag legte, als er zum Mut aufforderte, sich des eigenen Verstandes zu bedienen. Er hätte sich vielleicht erst einmal fragen sollen, ob man denn einfach annehmen kann, dass überall Verstand zur Grundausstattung gehört.
Dieses „wir sind alle Suchende“ ist m.E. einem Hang zum Subjektivismus geschuldet, der sich in den letzten ca. 400 Jahren immer mehr herausgebildet hat. Ein ewiges auf der Suche sein wollen kann auch darauf hindeuten, dass man vielleicht gar nicht ankommen will…

www.kathshop.at/suche.php?sb=9783903028371


7
 
  14. Oktober 2014 
 

"Wir haben nicht die Wahrheit....

...die Wahrheit hat uns. Sie nimmt uns an der Hand und führt uns."
Papst Benedikt XVI. Twitter am 21.12.2012


7
 
  14. Oktober 2014 
 

die Wahrheit ist immer objektiv

Es gibt eine Realität, eine Wahrheit. Diese ist objektiv vorhanden. Allerdings können die Menschen sie mit ihren Möglichkeiten nicht oder nur teilweise erkennen. Sie können Theorien über die Wahrheit aufstellen und diese mit den erkenn- und messbaren Anteilen der Wahrheit vergleichen. Schwierigkeit: Sie haben unterschiedliche Blickwinkel auf vorhandene Erkennbare Tatsachen und durch ihre Kultur, Religion (oder den Atheismus), von Ihrer Umwelt übernommene Meinungen unterschiedliche Interpretationsansätze und sogar eine innere Verweigerung der Erkenntnis von Tatsachen. Das was der einzelne Mensch aus sich alleine erkennt und interpretiert ist immer subjektiv und kann fern oder nah der Wahrheit sein. Da aber kein Mensch die ganze Wahrheit erkennen und sie richtig deuten kann und sie darum aber auch von niemandem erkannt werden kann hat auch kein Mensch das Recht darauf zu behaupten seine Ansicht sei die Richtige bzw. Er "besäße" die Wahrheit. Soweit die Begründung der Relativisten.


2
 
 Herbert Klupp 14. Oktober 2014 
 

Wer bezahlt diese Frau Johanna Rahner ?

Der Glaubensverfall an katholischen Fakultäten, Fachbereichen und Akademien ist schon lange offensichtlich. Dazu kommen eine päpstlicher Weisung feindselig stehende Grundhaltung und materiell (real) eine echte Abwendung von der Kirche (bei manchmal gleichzeitig nach außen vorgetragener "Frömmigkeit"). Vielleicht ist das alles nicht mehr zu stoppen wegen eines (falsch verstandenen) Begriffes der
"Freiheit der Wissenschaft". Sollen sie fortfahren mit ihren untheologischen,
jedenfalls unchristlichen Tiraden. Aber eines entzieht sich völlig meinem
Verständnis:
Wieso werden diese "Kirchenfeinde" weiterhin von der Kirche bezahlt ?


8
 
  14. Oktober 2014 
 

@SCHLEGL

Ich lernte es auch so.
D i e Wahrheit können wir nicht erfassen.
Menschen, die wir sind, können nur der Wahrheit begegnen in Gott. Und sie vielleicht ein wenig erfassen.
Der Weg führt über Jesus Christus: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater denn durch mich“ – so wird Jesus im Johannesevangelium (14,6) zitiert.

Es gibt also einen Weg der Beziehung, um mit der Wahrheit in Kontakt zu treten. Christen wissen zwar nicht alles, aber sie können auf den verweisen, der Wahrheit ist.
Sie haben damit mehr zu bieten als ihre eigene Erkenntnis oder Meinung.
Und sie können Menschen einladen, die Wahrheit selbst herauszufinden: In einer Beziehung mit dem lebendigen Gott, der in der Person Jesus Christus die Wahrheit in die Welt brachte. Durch Jesus Christus wird die Wahrheit greifbar.

Danke für Ihre Vertiefung, die mich anregte zu schreiben.


4
 
 girsberg74 14. Oktober 2014 
 

Zitat Gindert:
„Wenn ‚keiner die Wahrheit besitzt’, warum sollten sich dann die Menschen an eine Kirche binden?“

Das Problem das hinter seiner Frage steht, hätte Hubert Gindert noch anders fassen können, nämlich:
„Wozu soll die Kirche Menschen für ‚Wahrheit’ – ‚Wahrheit’ hier als ein ungefähres Synonym für ‚Dogmatik’ – besolden (lassen), wenn diese Menschen gar keine ‚Wahrheit’ (zu lehren) haben?“


7
 
 Cyprianus 14. Oktober 2014 

@synesis

Wenn wir mit Jesus Christus die Liebe mit der Wahrheit verbinden, sind wir uns einig.

Der Herr überzeugt den Menschen zugleich stark und mild - fortiter ac suaviter.


1
 
 Fink 14. Oktober 2014 
 

"Die Menschen auf ihrer Suche begleiten"

-das sei Aufgabe der Kirche, sagt ein Diözesanbischof. "Auch die Kirche besitzt die Wahrheit nicht" sagt eine Professorin für katholische Dogmatik. So, so. Wie erbärmlich. Das klingt nach Ausverkauf.


6
 
  14. Oktober 2014 
 

Tübingen und Rahner

Tübinger Theologieprofessorin Johanna Rahner: Die Wahrheit ist, dass man dem Namen verpflichtet zu sein scheint.


6
 
 SCHLEGL 14. Oktober 2014 
 

Rom (kath.net/as) Evangelisierung ist kein Proselytismus. Dies betonte Papst Franziskus in seiner Predigt zur heiligen Messe am Mittwoch der sechsten Osterwoche vor den Gläubigen in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae". Der Papst bekräftigte, dass der Christ, der das Evangelium verkünden will, mit allen in einen Dialog treten muss, dies im Wissen, dass keiner die Wahrheit besitzt, da die Wahrheit durch die Begegnung mit Jesus empfangen wird.„Ein Christ muss Jesus Christus in einer Weise verkünden“, so der Papst, „dass dieser akzeptiert und empfangen und nicht abgelehnt wird. Und Paulus weiß, dass er diese Botschaft des Evangeliums aussäen muss. Er weiß, dass die Botschaft Jesu Christi nicht leicht ist, aber nicht von ihm abhängt: er muss alles Mögliche tun, doch die Botschaft Jesu Christi, die Botschaft der Wahrheit, hängt vom Heiligen Geist ab.Msgr.Franz Schlegl


4
 
  14. Oktober 2014 
 

@ Cyprianus
@ M.Schn-Fl
Da sind wir uns einig: Entscheidend ist, "in Christus/in der Wahrheit zu SEIN", sich "besitzen" zu lassen - und den "Geist Christi" haben kann nur, wer sich vom Gesit "in Besitz nehmen" läßt - und wer kann schon behaupten, dass das immer zutrifft?!

@ M.Schn-Fl
Auch ich mag die vollständige Version von Matthias Claudius' "Der Mond ist aufgegangen" sehr!
Auch die 3. und 4. Strophe ;-)

"Seht ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen
und ist doch rund und schön.
So sind wohl manche Sachen,
die wir getrost verlachen,
weil unsere Augen sie nicht seh'n.

Wir stolzen Menschenkinder
sind eitel arme Sünder
und wissen gar nicht viel;
wir spinnen Luftgespinste
und suchen viele Künste
und kommen weiter von dem Ziel."

Und am Schluss steht doch wieder die ganz konkrete Liebe - nicht nur, aber auch zum "Nachbarn".


4
 
 M.Schn-Fl 14. Oktober 2014 
 

(Kirchlich anerkannte) Botschaft der "Frau aller Völker"

Am 14.1951 sagt die Muttergottes in Amsterdam:
"Ich habe gesagt, Theologie muss weichen vor der Sache meines Sohnes. Damit will ich sagen: Theologen, der sohn sucht immer das Kleine und Einfache für seine Sache! Glaubt ihr an das Kleine und Einfache, so wir ihr das auch anderen vorhaltet? Einfach glauben!
Wir haben keine Zeit, um lange zu warten. Diese Zeit ist unsere Zeit!"


6
 
 M.Schn-Fl 14. Oktober 2014 
 

@synesis

Keiner kann die Wahrheit beisitzen?
Wenn ich mit gläubigem Herzen die Eucharistie nehme, dann vereinige ich mich mit dem, der die Wahrheit ist.
Mir ist nicht so wichtig, ob ich Ihn besitzte; denn "Ich gehe nicht um mit Dingen , die mir zu hoch sind" (Ps.131). Mir ist wichtig, dass Er mich besitzt.

"Gott laß dein Heil uns schauen,
auf nichts Vergänglichs bauen
nicht Eitelkeit uns freun.
Laß uns einfältig werden
und vor Dir hier auf Erden
wie Kinder fromm und fröhlich sein."
(Matthias Claudius: Der Mond ist aufgegangen.)

Wann werden wir endlich Kinder Gottes? "Denn die ganze Schöpfung liegt in Wehen und sehnt sich nach dem Offenbarwerden der Kinder Gottes" Paulus im Römerbrief


8
 
 Arrow 14. Oktober 2014 

" 'I AM' - telling you the TRUTH!!! "

True - Wer hierzu keine "BEZIEHUNG" hat kann die Wahrheit nicht erkennen. "Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen" (Joh 16,13).


5
 
 Cyprianus 14. Oktober 2014 

Die Frage nach der Existenz Gottes ist falsch gestellt

Wenn ich sage: "Gott existiert", muss ich doch zuerst fragen: welcher Gott oder was für ein Gott existiert? Dahinter steht die Frage: Wer ist Gott? bzw. Wer ist der wahre Gott? Genau genommen ist die Aussage, dass Gott existiert, eine leere Aussage. Man setzt dabei beim Zuhörer einen Begriff von Gott voraus, den man in Wahrheit gar nicht voraussetzen kann.
Nun entsteht freilich scheinbar das Problem, dass ich einen Gott beschreiben soll, dessen Existenz der Zuhörer nicht annimmt. Wenn man aber die Dinge in der Tiefe betrachtet, wird man erkennen, dass jeder Mensch indirekt schon in einer Beziehung mit dem Absoluten und Vollkommenen (das Beste im Sinne von wahr und/oder gut, das Höchste, das Schönste) steht, selbst wenn er unter „Gott“ etwas anderes oder falsches versteht.
Man wird also versuchen müssen, unseren Gott zu seinen „Göttern“ in Beziehung zu setzen und durch gemeinsames Erkennen der Wahrheit eine „Reinigung“ bzw. Aufklärung zum wahren Gottes hin zu bewirken.


0
 
  14. Oktober 2014 
 

Keiner BESITZT die Wahrheit

Ein wenig mehr an HINHÖREN täte der Diskussion gut.
Wenn Frau Rahner (oder auch schon mal der Papst) davon sprechen, das keiner die Wahrheit "BESITZT", so ist der Hinweis, dass Jesus Christus doch die Wahrheit IST, sich uns OFFENBART etc. noch kein schlüssiges Gegenargument. Niemand (auch die Kirche nicht!) kann wohl behaupten, dass er/sie Jesus "BESITZT".
JA, Jesus Christus IST die WAHRHEIT, die uns GEGEBEN ist, aufgenommen sein will, von der WIR uns ERGREIFEN LASSEN sollen, STREBEN sollen, sie zu ergreifen - demütig wie der heilige Paulus:
"Christus WILL ICH ERKENNEN und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden; sein Tod soll mich prägen. So HOFFE ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen. NICHT daß ich es SCHON ERREICHT hätte oder daß ich schon vollendet wäre. Aber ich STREBE danach, es zu ergreifen, weil auch ich VON CHRISTUS JESUS ERGRIFFEN worden bin ... ich bilde mir NICHT ein, daß ich es schon ergriffen hätte ..." (Phil 3,10-13)


6
 
 Bentheim 14. Oktober 2014 
 

Was bedeutet "Wahrheit" im Sinne dieses Artikels?

In dem Satz „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ bedeutet der Begriff „Wahrheit“ keineswegs die Wahrheit unseres Wissens. Er bedeutet vielmehr das absolut in sich ruhende echte Sein, das keiner Veränderung unterliegt. Wir als Menschen können in unserer Gesamtverfassung dieses Sein nicht besitzen, da unser Sein der Veränderung unterliegt. Wir suchen, wenn wir z.B. die Hl. Schrift lesen, die göttliche Seinswahrheit in ihrem Sein irgendwie innerlich zu erfahren. Wir suchen sie dort und können sie vielleicht ein wenig erahnen. Besitzen können wir diese göttliche Wahrheit nicht.
Auch das ist nicht die Wahrheit des Wissens und entkräftet nicht die Theologie, nicht die Lehre der Kirche, sondern ist Theologie der Dogmatik.


3
 
 Quirinusdecem 14. Oktober 2014 
 

@Johannes Evangelista

..wie immer man das formulieren möge ( JHWE meint Gott ist) oder wie wir beten "wie im Anfang so auch Jetzt und in Ewigkeit) ist das wahr oder nicht. Für mich als Christen im Allgemeinen und als Katholik im Besonderen ist das Wahr und ich bin damit im Besitz dieser von mir erkannten Wahrheit. Richtig ist, ich bin nicht der Eigentümer und Urheber derselben. Wenn in Christus die Wahrheit Person ist, so ist Christus auch Eigentümer und Urheber der Wahrheit


8
 
 Cyprianus 14. Oktober 2014 

Gott verbindet sich im Gebet mit dem Menschen

Das Gebet ist ein zeitlicher Erkenntnisakt und eine Zuwendung zu Gott als Person.
Haben wir die Wahrheit im Sinne eines Wissens? Nein, wenn Wissen das Ende des Denkens bedeutet.
Im Akt der Erkenntnis der Wahrheiten Gottes hat der Gläubige die Wahrheit! Es ist ein besseres Kennenlernen Gottes, ein Vertiefen oder Entfalten der Wahrheit. (Origenes spricht irgendwo sogar von „Konstruktion“).
Irenäus bezeichnet den wahren Christen als „Wiederkäuer“ (G.d.H., 5.Buch, 8. Kap, 3.).

Die Schwierigkeit ist, dass der Mensch nicht zur Erkenntnis der höchsten Geheimnisse gelangen kann, wenn er kein Vertrauen hat, sie erreichen zu können. Der Glaube ist auch in diesem Sinn zu verstehen: Man muss zuerst glauben, um erkennen zu können (Jes 7,9).
Wir können dabei auch einiges von den besten Philosophen lernen. Der erste Satz des Heraklit etwa lautet: „Für dieses Wort ("lógos") aber, ob es gleich ewig ist, gewinnen die Menschen kein Verständnis, weder ehe sie es vernommen, noch sobald sie es vernommen."


2
 
 Johannes Evangelista 14. Oktober 2014 
 

Wahrheit ist niemals Besitz

@Quirinusdecem und andere: Sie meinen: Der Satz "Es gibt Gott" ist wahr. Dann kann man doch im Besitz der Wahrheit sein.
Aber: Stimmt das? Schauen Sie auf den Satz: Wer ist "es"? Wie soll man sich "geben" vorstellen? Ist es nicht besser zu sagen: "Gott ist" (der Brite sagt: There is God") oder "Der wahre Gott existiert" oder "Gott lebt"? Welche dieser Aussagen am besten das Geheimnis der Gegenwart Gottes beschreibt, ist ein Denk- und Suchprozess. Die eine richtige Lösung gibt es nicht, nur Annäherungen.
Einige zitieren Jesus (Joh 14,6). Ja, er ist die Wahrheit. Aber das heißt: Die Wahrheit ist personal. Es kommt nicht so sehr auf möglichst richtige Sätze an, sondern auf die möglichst angemesse Begegnung mit Jesus Christus. Wer ihn kennt und lieb gewinnt, begegnet der Wahrheit.


5
 
 waghäusler 14. Oktober 2014 
 

Wenn diese Theologieprofessorin den Katechismus
ablehnt, so sollte sie doch die Bibel einmal zur Hand nehmen. dort befindet sich sehr viel Wahrheit.

Aber es ist wieder das alte Lied der fehlende Demut des Menschen, eine Wahrheit zu akzeptieren, auch wenn sie deutlich vor Augen liegt, nur weil sie nicht in das eigene Weltbild passt. Wir sind Kirche ist so ein Beispiel dafür.


9
 
 Quirinusdecem 14. Oktober 2014 
 

Wahrscheinlichkeitsrechnung

Beginnen wir mit der ersten Frage in diesem Zusammenhang:

Ist die Aussage : Es gibt einen Gott wahr oder nicht wahr.

Da niemand im Besitz der Wahrheit ist, ist also auch die Kirche nicht im Besitz derselben ( auch nicht durch die apostolische Begegnung mit Christus?!?) und kann die Frage nach Gott nicht wahrheitsgemäß beantworten. Daraus folgt, sie kann auch alle daraus folgenden Fragen nicht ableiten, also nicht wahrheitsgemäß antworten. Warum gibt es sie dann? Ist Theologie dann eine Form von Wahrscheinlichkeitsrechnung mit säkularer Standardabweichung?
Arme Menschen.....


14
 
 Dottrina 14. Oktober 2014 
 

Setzen: 6

Ich glaube, diese Dame hat klar den Beruf verfehlt. Jesus hat doch klipp und klar gesagt: "Ich bin der Weg, die WAHRHEIT und das Leben".


21
 
 Waldi 14. Oktober 2014 
 

"Was ist Wahrheit"?

„Die Kirche soll von der Wahrheit sprechen, aber auch wissen: Keiner besitzt sie. Wir sind alle auf der Suche“.
Wer heute, nach 2000 Jahren immer noch voller Zweifel auf der "Suche nach der Wahrheit" ist, hat von Jesus Christus, der personifizierten Wahrheit nichts verstanden! Alle großen Mystikerinnen und Mystiker, alle Heiligen Frauen und Männer haben diese Wahrheit, die die Kirche lehrt, (oder einmal gelehrt hat), als unumstößliche Wahrheit erkannt. Wenn das Auffinden der Wahrheit so schwierig ist, dann liegt es nicht an der Wahrheit, sondern an den Theologen, die sie so sträflich verbogen haben!


18
 
 frajo 14. Oktober 2014 

Rahner?

Nomen est omen!


13
 
 Uwe Lay 14. Oktober 2014 
 

Das überfordert mich

Frau Rahner überfordert mich: wenn ich urteile, das ist kein Baum, muß ich doch wissen, was ein Baum ist, um zu urteilen, daß das keiner ist. Woher weiß diese Professoren, daß das, was die Bibel, die Tradition und die Kirche über Gott lehrt, nicht die Wahrheit ist? Entweder ist sie allein im Besitz der Wahrheit und verurteilt darum alle anderen, oder wenn sie selbst nicht weiß, was die Wahrheit ist, dann kann sie auch der Kirche nicht vorwerfen, etwas als wahr zu lehren, was nicht wahr ist! Zudem: warum hat sich Gott in Jesus Christus selbst offenbart, wenn dann eine Theologin erklärt: wir kennen die Wahrheit nicht? Gott hat sich doch uns zum Erkennen gegeben, damit wir die Wahrheit erkennen! Etwas salopp formuliert: es ist schon ein arges Stück, daß Gott sich so viel Mühe gibt, sich uns bekannt zu machen, durch die natürliche Gotteserkenntnis, durch Offenbarungen und durch Jesus Christus und da sagt eine Berufstheoloin: Wir können Gott nicht kennen.
Uwe C.Lay /Pro Theol Blogspot


22
 
 Antas 14. Oktober 2014 
 

Theologen studieren doch die Bibel. Demnach auch die Lehre Christi, unseres Gottes und Erlösers. Wie kann man dann mit dem Wissen und mit der Kenntnis, dass die Kirche die Lehre Christi verkündet, der Meinung sein, die Kirche sei nicht im Besitz der Wahrheit. Es tut mir leid so'was von einer Theologieprofessorin zu hören. Noch mehr kommt aber Mitleid auf, der "Verwirrungsstifter" scheint wieder ganze Arbeit zu leisten...


19
 
 nemrod 14. Oktober 2014 
 

" Theologen" vom Schlager dieser Dame sind die KIRCHENLEERER der Gegenwart. Kein Wunder, daß vor allem diese Gilde stark gegen Benedikt XVI agiert hat (und agiert) - hat dieser doch deren wachsweichen Relativismus klar erkannt!


28
 
 Historiker 14. Oktober 2014 
 

Keiner ist Herr der Wahrheit

"Keiner ist Herr der Wahrheit. Die Wahrheit ist Begegnung, kein Besitz"

Franziskus-Perle vom 8.5.2013
http://www.kath.net/news/41222


7
 
 bernhard_k 14. Oktober 2014 
 

Konstruktivismus pur!

"Die Wahrheit werde nicht gefunden, sondern erfunden". Wer's glaubt ...


9
 
 dominique 14. Oktober 2014 
 

Tja, die Wahrheit steht einsam und allein in der Bibel,

aber wir kommen nicht ran. Wie schade aber auch. Vielleicht der Wahrheit des Erlösers ab und zu mal ins Gesicht schauen - das entsorgt viel hausgemachten und nichtigen Zweifel.


18
 

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