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Wenn PERFEKT nicht gut genug ist

27. Oktober 2014 in Buchtipp, 2 Lesermeinungen
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Die Psychokrankheit des Zeitgeistes heißt heute Perfektionismus. Das ist die logische Folge des Gottesverlustes. Das neue Buch des katholischen Psychiaters Raphael Bonelli


Wien (kath.net) „Ein Perfektionist strebt Perfektion nicht an, weil er sich an der Vollkommenheit erfreut, sondern weil es ihm um die damit verbundene Unangreifbarkeit geht. Perfektionismus ist ein Vermeidungsverhalten: Wer perfekt arbeitet, kann weder getadelt noch kann ihm gekündigt werden.“

Jeder von uns kennt das Gefühl, noch mehr leisten zu müssen, jeder tut sich schwer, Fehler und Schwächen bei sich und anderen zu akzeptieren. Doch wenn das Gefühl der Überforderung und der fehlenden Anerkennung immer stärker wird, ist der Weg zur psychischen Krankheit nicht weit. Krankhafter Perfektionismus entwickelt sich immer mehr zur Modekrankheit unserer Zeit.
Der Wiener Psychiater und systemische Psychotherapeut Raphael M. Bonelli macht in seinem neuen Buch deutlich, woran man Perfektionismus erkennen und von gesundem Ehrgeiz unterscheiden kann. Perfektionisten zeichnen sich durch Pflichtbewusstsein, Pedanterie und Rigidität aus – und können sehr ungemütlich werden, wenn ihre Fehlerlosigkeit auch nur andeutungsweise in Frage gestellt wird. Ein Perfektionist fordert von sich, dass er keine Fehler machen und sich keine Blöße geben darf. Nichts kann sein, was nicht sein darf, die Diskrepanz zwischen dem Soll- und Ist- Zustand ist für ihn unerträglich.


Anhand von 77 teils tragischen, teils komischen, meist aber berührenden Patientengeschichten aus seiner Praxis analysiert Bonelli Symptome zwanghaft perfektionistischer Charaktere – von der Braut, die sich nicht traut, und vom hilflosen Hochstapler, von mickrigen Genitalien und Prüfungsangst, von bedrohlichen Liebesbriefen, übergriffigen Schwiegermüttern, Adonis- Komplexen, "Elefantenschenkeln", "Wespentaillen" und "Superbusen", von eingebildeten Krankheiten und jeder Menge sonstiger Patienten, die sich im Schönheits-, Schlankheits-, Leistungs- und Gesundheitswahn verheddert haben. Er zeichnet ein Bild von irrationalen Ängsten, falschem Ehrgeiz und Lebenslügen, das zeigt, dass nur glücklich ist, wer die Maske des Perfektionismus abnimmt und sich in seiner eigenen Fehlerhaftigkeit selbst annehmen kann.

Zum Autor:
Raphael M. Bonelli, Jahrgang 1968, ist Neurowissenschaftler an der Sigmund-Freud-Universität in Wien sowie Psychiater und Psychotherapeut in eigener Praxis. Forschungsaufenthalte führten ihn an die Harvard University, die University of California Los Angeles und an die Duke University. Zahlreiche Publikationen im Bereich der Gehirnforschung und Habilitation im Bereich Neuropsychiatrie. 2013 erschien bei Pattloch „Selber schuld! Auswege aus seelischen Sackgassen“.

Weitere Infos und Kontaktmöglichkeit: www.bonelli.info

kath.net-Buchtipp – erscheint 3. November 2014, bei kath.net bereits vorbestellbar!
Perfektionismus
Wenn das Soll zum Muss wird
Von Raphael M. Bonelli
Hardcover, 336 Seiten
2014 Pattloch
ISBN 978-3-629-13056-3
Preis 20,60 EUR

Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:

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Für Bestellungen aus der Schweiz: [email protected]
Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und dem RAPHAEL Buchversand (Auslieferung Schweiz) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch entstehen nur Inlandsportokosten.

Tischgespräche: Prof. Raphael M. Bonelli und Martin Lohmann im Gespräch
Teil 1:


Teil 2:



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Lesermeinungen

 Cyprianus 28. Oktober 2014 

Jesus Christus

Der überzeitliche Gott bringt mit der Zeit eine erkennbar von ihm verschiedene Schöpfung hervor und geht gleichzeitig mit der Zeit in sie ein bzw. auf sie zu. Warum? Um sie sich einzuverleiben bzw. sie in seine Gemeinschaft, die er selbst ist, aufzunehmen.
Es besteht eine Verbindung zwischen einmaliger zeitlicher Schöpfung und ewiger überzeitlicher Neuschöpfung.
Wir erkennen den (sukzessiven) Eingang Gottes mit der Zeit in die Schöpfung, bis die Zeit in der Menschwerdung Gottes erfüllt war. Wir unterscheiden deshalb zwischen der Person des Schöpfer-Gottes und dem eingeborenen Gottmenschen Jesus Christus.
Das Ende der Zeit erscheint also in der „Mitte“ der Zeit. Warum? Damit der Mensch nicht an der Ungewissheit des Ausgangs verzweifelt, sondern die Furcht in der Gewissheit genießen darf.
Das ist die wahre Freude.


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 jadwiga 27. Oktober 2014 

Eine perfekte Mumie mit der schwarzen Seele.

Wenn man bedenkt wie viel Zeit und Sorge der Mensch dem eigenem Körper widmet, dann muss man schon sagen, dass die ganze Menschheit eigentlich erkrankt ist! Jede Drogerie hat einen breiten Sortiment an kosmetischen Angeboten, der kein normaler "Otto", ba, kein Experte durchschauen kann. Man kann sich mit diesen Angeboten vom Kopf bis zum Fuß "mumifizieren". Ist das nicht krank?

Warum sorgen sich die Menschen nicht so um ihre Seelen, die eigentlich viel wichtiger als der Körper sind? Man geht ein mal im Monat zum Friseur, zur Fußpflege, in Solarium u.s.w. Und was ist mit der Beichte? Da hätte ich mir persönlich mehr Perfektionismus gewünscht, allerdings mit einer Dose Ehrlichkeit; Wir sind alle nur Sünder.


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