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Die Holzwürmer im Leib der Kirche

3. November 2014 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
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Franziskus in Santa Marta: Ehrgeiz, Rivalität und Prahlerei zerfressen den Zusammenhalt der Kirche. Die Freude eines Bischofs: Liebe, Eintracht, Einmütigkeit und Unentgeltlichkeit – die Luft, die Jesus in seiner Kirche will. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Wenn es Ermahnung in Christus gibt, Zuspruch aus Liebe, eine Gemeinschaft des Geistes, herzliche Zuneigung und Erbarmen, dann macht meine Freude dadurch vollkommen, dass ihr eines Sinnes seid, einander in Liebe verbunden, einmütig und einträchtig, dass ihr nichts aus Ehrgeiz und nichts aus Prahlerei tut. Sondern in Demut schätze einer den andern höher ein als sich selbst. Jeder achte nicht nur auf das eigene Wohl, sondern auch auf das der anderen“ (Phil 2,1-4).

In seiner Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am Montag der 31. Woche im Jahreskreis kommentierte Papst Franziskus die erste Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper.

Der Papst stellte zusammen mit Paulus fest, dass die Freude eines Bischofs darin bestehe, in seiner Kirche Liebe, Einheit und Eintracht zu sehen. Diese Harmonie „ist eine Gnade, die der Heilige Geist schafft, doch wir müssen unsererseits alles tun, um dem Heiligen Geist zu helfen, diese Harmonie in der Kirche zu schaffen“. Aus diesem Grund fordere Paulus die Philipper auf, „nichts aus Ehrgeiz und nichts aus Prahlerei zu tun“ (vgl. V. 3). Ebenso solle nicht gegeneinander gekämpft werden, „um sich sehen zu lassen, um den Eindruck zu erwecken, besser zu sein als die anderen“. So sei zu erkennen, dass dieses Problem nicht nur ein Problem unserer Zeit sei, sondern eine lange Geschichte habe:


„Und wie oft finden wird das, nicht wahr, in unseren Institutionen, in der Kirche, in den Pfarreien zum Beispiel, in den Kollegien? Die Rivalität. In Erscheinung treten. Die Prahlerei. Es ist zu sehen, dass das zwei Holzwürmer sind, die den Zusammenhalt der Kirche zerfressen und sie schwach machen. Die Rivalität und die Prahlerei richten sich gegen diese Harmonie, gegen diese Eintracht. Anstelle von Rivalität und Prahlerei – wozu rät Paulus? ‚Ein jeder von euch, mit aller Demut’ – was soll er demütig tun? – ‚schätze den andern höher ein als sich selbst’. Das spürte er, ja? Er qualifiziert sich als einen, der es nicht würdig ist, Apostel genannt zu werden, als den Letzten. Und da erniedrigt er sich sehr. Das war sein Empfinden: denken, dass die anderen höher waren als er“.

Am Festtag des heiligen Martin Porres zitierte Franziskus diesen „demütigen Dominikanerbruder“. Seine Spiritualität „bestand im Dienst, da er spürte, dass alle anderen, auch die größten Sünder, höher waren. Er spürte das wirklich“. Der heilige Paulus ermahne dann einen jeden, nicht nach den eigenen Interessen zu trachten oder auf das eigene Wohl zu achten:

„Das Wohl der anderen suchen. Den anderen dienen. Das ist die Freude eines Bischofs, wenn er sieht, dass seine Kirche so ist: Gemeinschaft des Geistes, dieselbe Liebe, und dabei einmütig und einträchtig sein. Das ist die Luft, die Jesus in der Kirche will. Man kann unterschiedlicher Meinung sein, einverstanden, doch immer in dieser Luft, in diesem Klima: der Demut, der Liebe, ohne irgend jemanden zu verachten“.

„Es ist hässlich“, so der Papst dann in Bezug auf das Tagesevangelium (Lk 14,12-14), „wenn wir in den Einrichtungen der Kirche, eines Bistums, in den Pfarreien Leute antreffen, die ihren Interessen nachgehen, nicht dem Dienst, nicht der Liebe. Und das ist es, was Jesus im Evangelium sagt: nicht nach den eigenen Interessen trachten, nicht den Weg der Gegenleistung beschreiten, nicht wahr? ‚Aber ja doch, ich habe dir diesen Gefallen getan, und du machst mir jetzt das...’. Und mit diesem Gleichnis, zum Abendessen jene einladen, die nichts vergelten können. Das ist die Unentgeltlichkeit. Wenn in einer Kirche Harmonie herrscht, wenn Einheit da ist, dann trachtet man nicht nach seinen eigenen Interessen, dann ist da diese Haltung der Unentgeltlichkeit. Ich tue das Gute, ich mache kein Geschäft mit dem Guten“.

Abschließend forderte Franziskus zu einer Gewissenserforschung auf: „Wie steht es in meiner Pfarrei ... wie ist meine Gemeinde? Hat sie diesen Geist? Wie ist meine Institution? Dieser Geist der Liebe, der Einmütigkeit, der Eintracht, ohne Rivalität oder Prahlerei, mit Demut, und denken, dass die anderen höher sind als wir, in unserer Pfarrei, in unserer Gemeinde... Und vielleicht werden wir finden, dass es da etwas zu verbessern gibt. Wie kann ich das heute verbessern?“.


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