Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  3. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  4. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  5. Gott behüte uns davor! Die Deutsche Bischofskonferenz will (wieder einmal) die 'Demokratie' retten.
  6. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  7. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  8. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  9. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  10. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  11. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  12. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  13. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  14. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  15. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’

'Petrus besucht Andreas': Vier Päpste in der Türkei

20. November 2014 in Chronik, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Vor Papst Franziskus besuchten auch Paul VI., Johannes Paul II. und Benedikt XVI. die Türkei


Ankara-Istanbul (kath.net/KAP) Papst Franziskus ist bereits der vierte Papst der jüngeren Geschichte, der zum Sitz des Ökumenischen Patriarchen nach Istanbul reist. Vor ihm kamen bereits Paul VI. (1967), Johannes Paul II. (1979) und Benedikt XVI. (2006) an den Bosporus. Johannes Paul II. hatte dabei kurz vor seiner Abreise das Wort geprägt "Petrus besucht Andreas" - eine Anspielung auf die beiden Apostel, die als Begründer der zwei bedeutendsten Bischofsstühle der Christenheit gelten.

Paul VI. war mit Patriarch Athenagoras bereits im Jänner 1964 in Jerusalem zusammengetroffen. Von 26. bis 27. Juli 1967 reiste er dann nach Istanbul. Am 27. Juli 1967 empfing Athenagoras den Papst in seiner Residenz in Istanbul, dem Phanar. Der Patriarch sprach vom "Dialog der Liebe und des gegenseitigen Verstehens".

Auch der armenisch-apostolischen Kirche in Istanbul galt ein Besuch Pauls VI. Als er am 26. Juli ins armenische Patriarchat in Istanbul im Stadtteil Kumkapi kam, begrüßte ihn Patriarch Shnork Kalustian im Beisein von 1.000 armenischen Gläubigen. Papst und Patriarch bekräftigten einander im Bemühen um die Einheit der Kirche, für die sie in der gegenüber dem Patriarchat liegenden Marienkirche beteten.

Staatsbesuch Johannes Pauls II.

Johannes Paul II. erklärte vor seinem Abflug, er wolle mit erneutem Einsatz das Streben nach Einheit aller Christen weitertragen. Im Unterschied zur Türkeireise Pauls VI. hatte die Reise Johannes Pauls II. vom 28. bis 30. November 1979 den Charakter eines Staatsbesuches. In Ankara wurde der Papst von den höchsten staatlichen Autoritäten des Landes begrüßt. Es folgte der obligatorische Besuch im Mausoleum Atatürks.


In Istanbul besuchte der Papst u.a. die Hagia Sophia, dann folgte eine Begegnung mit Patriarch Demetrios im Phanar. In seinem ersten Grußwort an den Patriarchen sprach Johannes Paul II. von einer "neuen Ära" des Bemühens der orthodoxen und der katholischen Kirche um vollkommene Einheit, "die durch traurige geschichtliche Umstände beeinträchtigt worden ist."

Auch gegenüber den armenisch-orthodoxen Christen bekräftigte der Papst wenig später sein Bekenntnis zum Willen nach Wiedervereinigung. In einer Begegnung mit Patriarch Shnork Kalustyan bezeichnete er seinen Besuch als "Zeugnis für die zwischen uns bereits bestehende Einheit und für die feste Entschlossenheit, mit der Gnade Gottes die volle Gemeinschaft unserer Kirchen zu erreichen."

Beim anschließenden Gottesdienst für die Katholiken Istanbuls in der Kathedrale St. Esprit waren auch Patriarch Demetrios, Patriarch Kalustyan, sowie der Großrabbiner von Istanbul anwesend. Die letzte Station der Papstreise 1979 war Ephesos.

Bendikt XVI. in Blauer Moschee

Benedikt XVI. besuchte vom 28. November bis 1. Dezember 2006 die Türkei. Die Reise stand wegen der kurz zuvor gehaltenen "Regensburger Rede" des Papstes unter angespannten Vorzeichen, nahm dann aber einen sehr positiven Verlauf.

Benedikt XVI. wurde am Flughafen von Ankara von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan empfangen. Nach dem obligatorischen Besuch des Mausoleums von Mustafa Kemal Atatürk, traf der Papst mit dem türkischen Präsidenten Ahmet Necdet Sezer und anschließend mit Diyanet-Chef Ali Bardakoglu zusammen. Am 29. November feierte der Papst in Ephesos eine Messe, bevor er nach Istanbul weiterflog. Dort nahm er noch am Abend an einer Vesper in der Georgskathedrale im Phanar teil.

Am 30. November nahm Benedikt XVI. an der Göttlichen Liturgie zum Andreasfest teil. Nach dem Gottesdienst erklärten der Papst und der Patriarch die Einheit der beiden Kirchen als Ziel. Anschließend besuchte der Papst die Blaue Moschee und die Hagia Sophia. Sein bescheidenes Auftreten dabei wurde von der türkischen Öffentlichkeit sehr wohlwollend aufgenommen.

Die bürgerliche Presse und selbst konservativ-islamische Zeitungen feierten die Visite als triumphalen Erfolg. Als "Frieden von Istanbul" bezeichnete "Milliyet" den Besuch in der Blauen Moschee; von einem "historischen Moment" sprachen auch viele andere Zeitungen. "Der Papst hat Herzen und Verstand der Türken gewonnen", kommentierte die "Turkish Daily News".

Selbst nach Einschätzung führender türkischer Geistlicher hatte Papst Benedikt XVI. durch sein Auftreten in der Blauen Moschee den Ärger, der er mit seinem Regensburger Vortrag auslöste, wieder gutgemacht. Diese Geste des Papstes sei "bedeutsamer als eine wörtliche Entschuldigung" gewesen, sagte der Mufti von Istanbul, Mustafa Cagrici. Damit habe der Papst den Muslimen "eine Botschaft gesandt, auch wenn diese nicht in Worte gefasst war". Auch der frühere Chef des türkischen Religionsamtes, Mehmet Nur Yilmaz, bewertete das Auftreten des katholischen Kirchenoberhaupts in der Blauen Moschee als "große Geste an die islamische Welt". Das Verhalten des Papstes habe die türkischen Muslime "sehr glücklich gemacht".

Am 1. Dezember feierte Benedikt XVI. schließlich in der römisch-katholischen Heilig-Geist-Kathedrale in Istanbul noch einen Gottesdienst, bevor er nach Rom zurückkehrte.

Papst Benedikt XVI. besuchte 2006 bei seiner Türkeireise auch Ephesus (Amateuraufnahme)


Papst Paul VI. traf bei seinem Türkeibesuch im Jahr 1967 den orthodoxen Patriarchen Athenagoras


Copyright 2014 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Türkei

  1. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren eröffnet
  2. "Lasst uns weiterhin auf Gott und Seine heilige Vorsehung vertrauen"
  3. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren vor Eröffnung
  4. Christlicher Missionar aus Türkei ausgewiesen
  5. Chalki-Wiedereröffnung: Orthodoxer US-Bischof appelliert an Erdogan
  6. Laschet verbietet der Presse Fragen zu „Ditib“
  7. Südost-Türkei: Ungeklärter Kriminalfall beunruhigt Christen
  8. Armenische Kirche in der Türkei abgerissen
  9. Türkei: Erster Gottesdienst nach Restaurierung im Kloster Sumela
  10. Hubschrauber am Landeplatz der Arche Noah






Top-15

meist-gelesen

  1. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  2. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  3. Roma locuta - causa (non) finita?
  4. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  5. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  6. Gott behüte uns davor! Die Deutsche Bischofskonferenz will (wieder einmal) die 'Demokratie' retten.
  7. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  8. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  9. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  10. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  11. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  12. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  13. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  14. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  15. Wacht und betet!

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz