Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  5. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  6. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  7. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  8. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  9. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  10. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  11. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  12. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  13. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  14. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  15. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit

'Christ des Jahres': Papst Franziskus

27. Dezember 2014 in Chronik, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Evangelische Nachrichtenagentur IDEA wählt u.a. Papst Franziskus zum "Christ des Jahres": Beziehungen zwischen „Rom“ und den theologisch konservativen Protestanten – den Evangelikalen – in der Kirchengeschichte noch nie so eng wie gegenwärtig


Wetzlar (kath.net/idea) Wer hat im Jahr 2014 seinen christlichen Glauben in herausragender Weise gelebt? Die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) hat einige Persönlichkeiten zu „Christen des Jahres“ gekürt. Die prominenteste unter ihnen ist Papst Franziskus. Er ist für idea der „Versöhner des Jahres“. Das Oberhaupt der über 1,2 Milliarden Katholiken unternahm im Sommer einen kirchenhistorischen Schritt, als er eine Gemeinde der mitgliederstärksten Gruppe der Evangelikalen, der Pfingstkirchen, besuchte und sie um Vergebung für geschehenes Unrecht bat. Inzwischen empfing Franziskus wiederholt Repräsentanten des größten evangelikalen Dachverbandes, der Weltweiten Evangelischen Allianz. Nach deren Einschätzung waren die Beziehungen zwischen „Rom“ und den theologisch konservativen Protestanten – den Evangelikalen – in der Kirchengeschichte noch nie so eng wie gegenwärtig. Wie sein Vorgänger Benedikt XVI. stellte Franziskus Jesus Christus als die Mitte der Kirche heraus.

Engagierte Christen in der Politik: Christine Lieberknecht und Steffen Reiche

Als „Politiker des Jahres“ wählte idea die frühere Ministerpräsidentin von Thüringen, Christine Lieberknecht (CDU), und Pfarrer Steffen Reiche (SPD) aus. Die 56-Jährige hat sich wie keine andere Persönlichkeit in ihrer Partei auf Länderebene für den christlichen Glauben, die Kirchen und die evangelikale Bewegung eingesetzt. Als einzige Spitzenrepräsentantin der Union ist sie Mitglied der „Christdemokraten für das Leben“, die sich vor allem gegen Abtreibung und Sterbehilfe engagieren. Lieberknecht bezeichnete die über 100.000 Kindestötungen im Mutterleib pro Jahr als Skandal und betrieb eine Familienpolitik, die Mut zu mehreren Kindern machte. Außerdem rief die Politikerin im Vorfeld des 25. Jahrestags des Mauerfalls (9. November) dazu auf, dafür in den Gottesdiensten zu danken. Reiche gehörte zu den mutigen Christen, die 1989 maßgeblich an der Friedlichen Revolution mitgewirkt haben. In seinem damaligen Pfarrhaus im brandenburgischen Schwante wurde am 7. Oktober – dem 40. Jahrestag der DDR – die Ost-Sozialdemokratie ins Leben gerufen. Nach einer Zeit in der Politik im wiedervereinigten Deutschland – als Minister in Brandenburg – wandte er sich wieder – wie er sagte – eigentlichen Berufung zu. Er ist heute Pfarrer in Berlin-Nikolassee. Während die SPD in Thüringen die Koalition unter der SED-Fortsetzung „Die Linke“ betrieb, warnte er seine Partei im Gedenkjahr des Mauerfalls öffentlich vor diesem Schritt. Reiche engagiert sich für verfolgte Christen und für ein neues Weltwirtschaftssystem, in dem mehr Gerechtigkeit herrscht.


Standhaft in der Verfolgung: Mariam Ibrahim Ishag

Als „Märtyrerin des Jahres“ benannte idea die sudanesische Christin Mariam Ibrahim Ishag. Wegen „Abfalls vom Islam“ war die heute 27 Jahre alte Ärztin im August 2013 mit ihrem 20
Monate alten Sohn Martin eingesperrt worden. Am 15. Mai wurde sie zum Tod durch den Strang sowie wegen angeblicher Hurerei zu 100 Peitschenhieben verurteilt. Dem islamischen Religionsgesetz zufolge galt die Tochter eines Muslims und einer Christin als Muslimin. Da sie einen Christen geheiratet hatte, wurde ihr Hurerei vorgeworfen. Doch die hochschwangere Katholikin weigerte sich, ihrem Glauben abzuschwören. Am 26. Mai brachte sie an Ketten gefesselt ihre Tochter Maya zur Welt. Nach internationalen Protesten hob ein Berufungsgericht am 23. Juni das Urteil auf. Am folgenden Tag wurde Ishag mit ihrem Mann Daniel Wani – einem körperbehinderten Arzt – und den beiden Kindern an der Ausreise gehindert. Zuflucht fand die Familie in der US-Botschaft in Sudans Hauptstadt Khartum. Am 24. Juli wurde sie nach Rom ausgeflogen. Dort empfing sie Papst Franziskus, der Ishags unerschütterliches Glaubenszeugnis würdigte.

Petition gegen umstrittenen Bildungsplan initiiert: Gabriel Stängle

Als „Lehrer des Jahres“ würdigt idea den baden-württembergischen Realschullehrer Gabriel Stängle (Rohrdorf/Nordschwarzwald). Der 42-Jährige startete eine Petition gegen den umstrittenen Bildungsplan der grün-roten Landesregierung, in dem die „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ als fächer- und klassenübergreifender Unterrichtsschwerpunkt gefordert wird. Binnen weniger Wochen unterstützten knapp 200.000 Bürger das Anliegen. Sie warnten vor einer „pädagogischen, moralischen und ideologischen Umerziehung“. Stängle wurde dafür in den Medien und von der grün-roten Landesregierung scharf kritisiert. Als die Petition im Herbst abgelehnt wurde, gingen rund 3.000 besorgte Bürger auf die Straße. Viele Christen hoffen, dass es noch zu inhaltlichen Änderungen im Bildungsplan kommt.

Dazu die Erklärung von IDEA-Chef Helmut Matthies

Keine Angst: Weder ich noch idea werden katholisch. Dazu trennt uns theologisch noch zu viel. Aber wenn wir Christen um Einheit in der Wahrheit beten und sie sich dann zumindest teilweise verwirklicht, wären wir undankbar gegenüber Gott, würdigten wir dies nicht auch. Während noch vor 50 Jahren für konservative Protestanten die „Römer“ ebenso eine Sekte waren wie umgekehrt für viele Katholiken die „Wittenberger“, so hat sich seit dem Amtsantritt von Benedikt XVI. 2005 Entscheidendes geändert. Die drei Jesus-Bücher des Deutschen Joseph Ratzinger, die er als Papst schrieb, sind – wie alle führenden evangelikalen Theologen feststellten – durchweg bibeltreu. Das kann man leider von vielen protestantischen Veröffentlichungen nicht behaupten. Benedikts Nachfolger Franziskus ging dann noch einen Schritt weiter, indem er im Sommer eine Gemeinde der mitgliederstärksten Gruppe unter den Evangelikalen, der Pfingstkirchen, besuchte und sie um Vergebung für geschehenes Unrecht bat. Dass der Inhaber eines Amtes, das in vielen Augen als unfehlbar (was freilich nur unter ganz bestimmten Umständen zutrifft) gilt, diesen Schritt wagte, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Inzwischen hat der Papst auch mehrfach Repräsentanten des größten evangelikalen Dachverbandes – der Weltweiten Evangelischen Allianz – empfangen. Die Allianz hat recht, wenn sie feststellt, dass die Beziehungen zwischen „Rom“ und den Evangelikalen noch nie in der Kirchengeschichte so eng waren wie gegenwärtig. Und das hat vor allem damit zu tun, dass sowohl Benedikt als auch Franziskus wie vermutlich wenige Päpste zuvor Christus als absolute Mitte der Kirche herausstellen und ihr alles andere unterordnen. Gab es in ethischen Fragen – Ehe, Familie und Abtreibung – schon lange größere Übereinstimmungen zwischen den Evangelikalen und der katholischen Seite als zu vielen evangelischen Landes-, aber mittlerweile auch zahlreichen Freikirchen, so ist die neue theologische Annäherung umso bedenkenswerter. Hier geschieht kirchengeschichtlich Historisches.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 queenie 29. Dezember 2014 
 

Bravo Idea

Nur so kann Glaubwürdigkeit eintreten.
Nicht nutzlose Grabenkämpfe mit 3 800
Abspaltungen. Bekanntlich beißt sich ein Hund nicht allein (nur kranke); Lernen voneinander, ehrlicher Umgang,
gemeinsames Handeln sind angesagt. Alles andere ist unchristlich und Vergeudung von Kraft; gilt auch für die Orthodoxen uvam.; ebenso Zusammenarbeit mit anderen Religionen. Gott ist letzter Maßstab und steht über allen.


2
 
 huegel76 27. Dezember 2014 

Bemerkenswert

finde ich, dass hier nicht nur Franziskus, sondern explizit auch Benedikt gewürdigt wird. Während selbst in katholischen Medienkreisen zum Teil versucht, Franziskus als Gegenpart seines Vorgängers zu erklären, verweist man hier darauf, dass Franziskus einen Weg fortsetzt bzw. weiterführt, den Benedikt beginnen hat. Danke!


2
 
 Samantha 27. Dezember 2014 
 

Christ des Jahres

Papst Franziskus lebt und lehrt was Jesusnachfolge meint! Gott erhalte ihn uns lange! Die ungezogenen vermeintlich traditionalistischen Kritiker mögen bekehrt werden und begreifen, dass Äußerlichkeien nie Sache des Herrn war!


1
 
 Veritasvincit 27. Dezember 2014 

Theologische Differenzen

"Ich preise Dich, Vater, weil Du es den Unmündigen geoffenbart hast"

Ohne den kindlichen Geist, der die eine Glaubenswahrheit annimmt, werden die theologischen Differenzen nicht verschwinden.


5
 
 Chris2 27. Dezember 2014 
 

So wird Ökumene gelingen

Nicht im "Steinbruchverfahren", sondern im gemeinsamen Gebet und Zeugnis (z.B. für die ungeborenen Kinder): Gemeinsam bauen anstatt blind alles einzureißen, was uns trennt. Die "Minimalökumene" hat jedenfalls schon genügend Verwüstungen angerichtet und die Kirche so tief gespalten, dass uns z.B. idea (bei allen theologischen Differenzen) letztlich viel näher steht als so manche "fort-geschrittenen" Kreise der (römisch?) Katholischen Kirche. Wenn ich an so manche "Theo"logen denke: Ja, sie stehen uns auch thologisch näher als so mancher wohlbestallte eigene "Kirchenleerer"...


8
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus Papst

  1. Kardinal Fernández – eine Fehlkalkulation von Papst Franziskus?
  2. Papst verurteilt russische Angriffe auf Ukraine
  3. Will Papst Franziskus Kardinal Burke Wohnung und Gehalt streichen?
  4. Papst will Angehörige der Hamas-Geiseln treffen
  5. Theologe Kwasniewski: Franziskus hat sich als ‚Diktator Papst’ gezeigt
  6. US-Pfarrer schreibt an Papst Franziskus: ‚Sie machen meinen Dienst schwierig’
  7. Keine Generalaudienz mit dem Papst in dieser Woche
  8. «Das ist eine der schlimmsten Plagen, die man je gesehen hat»
  9. Papst Franziskus verbringt die heißen Sommertage im Vatikan
  10. Begegnung mit Künstlern – Papst begrüßt umstrittenen Fotographen herzlich







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  5. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  6. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  7. Der Teufel sitzt im Detail
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  10. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  11. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  12. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  13. Taylor sei mit Euch
  14. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  15. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz