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'Begnügen Sie sich nicht mit einer Bußandacht!'

19. Februar 2015 in Spirituelles, 3 Lesermeinungen
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Bischof Küng lädt zur Beichte ein – Beten Sie, bitte, möglichst täglich für die Bischofssynode im kommenden Herbst! - Ohne den Bezug des Menschen zu Gott mitzudenken, können kirchliche Aussagen zu Sexualität und Ehe nicht verstanden werden


St. Pölten (kath.net/dsp) Die „Gottvergessenheit“ nennt Bischof Klaus Küng (Foto) in seinem Fastenhirtenwort als „das größte Problem unserer Zeit“. Dies zeige sich aktuell bei den Fragen des Lebensschutzes oder in der Auseinandersetzung um das Fortpflanzungsmedizingesetz. Ohne den Bezug des Menschen zu Gott mitzudenken, könnten auch die Aussagen der Kirche über Sexualität und die Ehe nicht verstanden werden. Küng: „Wenn man auf Gott vergisst oder sich an ihn nur bei bestimmten Anlässen oder bei großem Unheil erinnert, dann ist die Gefahr groß, dass das Leben oberflächlich und arm an Inhalt wird.“

Die Fastenzeit sei eine Aufforderung, sich die Frage zu stellen, was „das Zentrum meines Lebens“ sei. Als Leitbild könne dabei helfen, dass „der Mensch nicht nur von Brot lebt, sondern von jedem Wort aus Gottes Mund“, empfiehlt Küng in seinem Hirtenbrief, der am ersten Fastensonntag in den Pfarren verlesen wird. Das diözesane Projekt „Bibel.bewegt“ könne „ein Heilmittel gegen die Gottvergessenheit sein“. So könnte etwa bei einer täglichen Betrachtung eines Bibelwortes dessen Bedeutung für das eigene Leben überlegt werden. „Das wäre schon ein Innehalten, vielleicht der Anfang für eine Neuausrichtung des Lebens in Richtung Gott.“

„Ganz besonders“ empfiehlt Bischof Küng „eine gute Osterbeichte“. Bußandachten seien zwar „hilfreich, um eine tiefere Gewissenserforschung zu halten und Reue zu erwecken“. Bei schweren Fehlern im Umgang mit Gott, mit den Anderen oder in Bezug auf sich selbst sei jedoch „das persönliche Bekenntnis und der individuelle Empfang der Absolution geboten“. Auch wenn nur leichte Fehler vorliegen sollten, sei „eine aufrichtige, persönliche Beichte immer etwas, das der Seele wohltut“, betont Küng.

kath.net dokumentiert das Fastenhirtenwort des St. Pöltner Bischofs Klaus Küng in voller Länge:


Liebe Brüder und Schwestern!
Das größte Problem unserer Zeit scheint mir die Gottvergessenheit. Das zeigt sich z. B. in den Diskussionen über die Themen der Bischofssynode. Man wird die Aussagen der Kirche über Sexualität, Unauflöslichkeit der Ehe, Treue niemals verstehen können, wenn nicht der Bezug zu Gott mitbedacht wird. Ähnliches gilt für die Fragen des Lebensschutzes oder in der derzeitigen Auseinandersetzung bezüglich Fortpflanzungsmedizingesetz. Der Mensch ist als Abbild Gottes erschaffen. Nur dann, wenn das bewusst ist, kann das menschliche Leben auch in seinen tieferen Dimensionen erfasst werden. Dies betrifft alle Belange der menschlichen Existenz, auch das Alltägliche, den Beruf und die unterschiedlichsten Lebenssituationen. Wenn man auf Gott vergisst oder sich an ihn nur bei bestimmten Anlässen oder bei großem Unheil erinnert, dann ist die Gefahr groß, dass das Leben oberflächlich und arm an Inhalt wird.

Gerade wenn wir uns das vergegenwärtigen, kommt der Fastenzeit eine große Bedeutung zu. Von Jesus lesen wir: „In jener Zeit trieb der Geist Jesus in die Wüste. Dort blieb Jesus 40 Tage lang.“ Die Fastenzeit ist eine Einladung inne zu halten. Wie können wir das erreichen? Das Markusevangelium, das in diesem Lesejahr an der Reihe ist, berichtet uns nur allgemein, dass Jesus in Versuchung geführt wurde; die Parallelstellen bei Matthäus und Lukas sind konkreter. Jesus wurde in seinem Hunger versucht, Steine in Brot zu verwandeln. Jesus aber gibt zur Antwort, dass der Mensch nicht nur von Brot lebt, sondern von jedem Wort aus Gottes Mund. Das ist ein erster Punkt, der uns als Leitbild für die Fastenzeit dienen sollte.

Im vergangenen Advent wurde das neue Projekt der Diözese „Bibel.bewegt“ eingeführt. Ein Heilmittel gegen die Gottvergessenheit könnte sein, jeden Tag ein Bibelwort zu betrachten, z. B. aus der jeweiligen Tagesmesse oder einfach fortlaufend jeden Tag ein Kapitel aus einem der Evangelien. Dabei wird es hilfreich sein sich zu fragen: Was kann ich daraus für mich ableiten? Was will mir Gott damit sagen? Das wäre schon ein Innehalten, vielleicht der Anfang für eine Neuausrichtung des Lebens in Richtung Christus, in Richtung Gott.

Die anderen zwei von Matthäus und Lukas (in unterschiedlicher Reihenfolge) beschriebenen Versuchungen Jesu in der Wüste beziehen sich auf das Verlangen nach Reichtum und Macht sowie auf die Sehnsucht nach Anerkennung. Jesus ist stark. Er erwidert, dass man allein Gott anbeten darf und dass man in allem letztlich ihm dienen soll. Die Fastenzeit ist eine Aufforderung, sich aufrichtig der Frage zu stellen: Was ist das Zentrum meines Lebens? Wofür lebe, wofür brenne ich? Welches ist meine eigentliche Zielsetzung? In wie weit spielt Gott in meinem Leben eine Rolle? Steht er eher am Rande oder bildet er tatsächlich die Mitte, da er Alpha und Omega ist, Anfang und Ende? Oder herrschen in meinem Leben andere Götter? Obwohl es nur einen Gott gibt!

In der Fastenzeit bewusst auf manches zu verzichten, ist wertvoll. Es kann eine Hilfe sein, um sich ein Stück Freiheit zurück zu erobern, wenn Anhänglichkeiten entstanden sind; es kann aber auch das eine Art sein, wie wir uns an Gott erinnern und wie wir versuchen, manches in unserem Leben zurecht zu rücken.

Ganz besonders empfehle ich – empfiehlt die Kirche –, jedes Jahr als wichtigen Bestandteil der Fastenzeit eine gute Osterbeichte. Begnügen Sie sich nicht mit einer Bußandacht! Bußandachten sind hilfreich, um eine tiefere Gewissenserforschung zu halten und Reue zu erwecken. Aber wenn schwere Fehler vorgekommen sind – im Umgang mit Gott, mit den Anderen oder in Bezug auf sich selbst – sind das persönliche Bekenntnis und der individuelle Empfang der Absolution geboten. Und selbst wenn nur leichte Fehler vorliegen sollten, ist eine aufrichtige, persönliche Beichte immer etwas, das der Seele wohltut. Sie hilft uns, in unserer Gewissenserforschung konkret zu werden und entsprechende Vorsätze zu fassen. Vor allem aber bewirkt das ehrliche Bekenntnis unserer Schwächen und Fehler eine Reinigung und Kräftigung – sie empfangen die Hilfe des Erlösers –, sodass wir mit neuem Schwung und neuem Eifer an unsere Bemühungen um Besserung herangehen, auch mit dem Verlangen, innerlich zu wachsen und zu reifen.

Schließlich möchte ich Sie um zwei Dinge bitten: Beten Sie, bitte, möglichst täglich für die Bischofssynode im kommenden Herbst! Und seien Sie großzügig bei der Unterstützung der Fastenaktion!

So wünsche ich Ihnen eine gesegnete Fastenzeit und verbleibe Ihr in Christus ergebener
+ Klaus Küng

Ein Papst geht zur Beichte


Antwort des Wiener Kardinals Schönborn auf die Frage: ´Wie oft gehen Sie beichten?´


Tilos singt „Beichte“. Ein Rap, weitergeben an junge Leute!


Foto Bischof Küng (c) Diözese St. Pölten


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Lesermeinungen

 Barbossa 19. Februar 2015 
 

Beichte

Wenn Seine Exzellenz und andere Bischöfe die Beichte besser als die Bußandacht findet, warum machen sie den Leuten nicht klar, dass die Beichte min. 1 Mal im Jahr, in der Osterzeit verpflichtend ist? Warum erlauben die Bischöfe die fragwürdigen Bußandachten, die für die pseudokatholische Masse eh eine Gemeinschaftsbeichte darstellt und die Einzelbeichte ersetzt?
Warum erinnern die Bischöfe jede neue Generation der Katholiken nicht, unter welchen Bedingungen die heilige Kommunion empfangen werden darf?


1
 
 doda 19. Februar 2015 

Das persönliche Sündenbekenntnis

ist es wohl, was heute so schwer fällt.
Ich erlebe in meinem Bistum, daß so gut wie nie ein eindeutiges Schuldbekenntnis zu Beginn der Hl. Messe gebetet wird und sehe hier einen Zusammenhang.
Ich lasse mich gerne noch einmal neu von Bischof Lang ermuntern täglich für die Familiensynode zu beten.
Beim Lesen des Beitrages kam mir in den Sinn, daß einige der teilnehmenden Bischöfe möglicherweise in der Gefahr einer partiellen Gottvergessenheit stehen, da sie z. B. seine Gerechtigkeit nicht herausstellen.
Das tägliche Lesen und Meditieren der Hl. Schrift -ohne Auslassen der ungeliebten Passagen- kann helfen den Bezug zu Gott herzustellen,zu vertiefen und das je eigene Bild von Ihm zu vervollkommnen.


2
 
 Stefan Fleischer 19. Februar 2015 

Es ist meine pesönliche Erfahrung

dass Bussandachten viel weniger ernst genommen werden und viel weniger Anstoss zu einer ehrlichen Umkehr sind, als die persönliche Beichte. Und zudem ist es viel leichter zu glauben, dass meine Sünden vergeben sind, wenn mir diese Vergebung Gottes durch den Dienst der Kirche persönlich zugesprochen wird.


3
 

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