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Berlins neuer Erzbischof Koch warnt vor Fiasko bei Kathedralprojekt17. Juni 2015 in Deutschland, 19 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Bei der umstrittenen Sanierung der Berliner Sankt-Hedwigs-Kathedrale strebt der neue Erzbischof Heiner Koch eine einvernehmliche Lösung an, denn «einen Bau so zu erneuern, dass er die Gemeinschaft zerstört, hat keinen Sinn».
Berlin (kath.net/KNA) Bei der umstrittenen Sanierung der Berliner Sankt-Hedwigs-Kathedrale strebt der neue Erzbischof Heiner Koch (Foto) eine einvernehmliche Lösung an. «Einen Bau so zu erneuern, dass er die Gemeinschaft zerstört, hat keinen Sinn», sagte er am Mittwoch bei seiner ersten Pressekonferenz in Berlin. «Dann wird die Renovierung ein Fiasko», betonte Koch, den Papst Franziskus zum Nachfolger von Kardinal Rainer Maria Woelki ernannt hat. Für die Sanierung und Umgestaltung der Kathedrale liegt ein Entwurf vor, der vor einem Jahr bei einem Architektenwettbewerb den ersten Platz belegte. Strittig ist vor allem der Plan, die vor 50 Jahren angelegte große Bodenöffnung im Zentrum der Kathedrale mit Treppe zur Unterkirche zu schließen. Über die Umsetzung muss der neue Erzbischof entscheiden.
Koch sagte, bereits jetzt erhalte er viele «drohend scharfe» E-Mails zu dem Sanierungsentwurf. «Wenn Sie dieser Lösung zustimmen, werden Sie nicht viele Freunde haben», zitierte er daraus. Koch tritt sein Amt am 19. September an. Der designierte Erzbischof kündigte an, er werde die Entwürfe «nochmal genau anschauen». Zugleich betonte er, für eine Sanierung gebe es «dringenden Handlungsbedarf». Zudem sei der Wettbewerb abgeschlossen, und es seien bereits «faktische Entscheidungen» getroffen. Überdies stellten sich an die Kathedrale heute andere gottesdienstliche Anforderungen als vor 30 Jahren. Auch bei der ebenfalls kontrovers diskutierten Strukturreform des Erzbistums signalisierte Koch Gesprächsbereitschaft. In der Kritik steht besonders der Plan, die derzeit 105 Kirchengemeinden in Berlin, Brandenburg und Vorpommern bis 2020 zu rund 30 Großpfarreien zusammenzulegen. Auch dazu erhält Koch nach eigener Aussage bereits Briefe, die eine «enorme Angst vor Anonymisierung und Heimatlosigkeit» deutlich machten. Der künftige Erzbischof versprach, «sich mit den Gemeinden vor Ort auf den Weg zu machen». Er verteidigte die Grundzüge der von seinem Amtsvorgänger eingeleiteten Reform: «Ich kann nicht erkennen, dass sie sachlich falsch ist». Die Frage nach den besten Strukturen sei jedoch «nicht einheitlich zu beantworten», räumte er zugleich ein. «Da ist das Erzbistum zu unterschiedlich.» Auch warnte er davor, die Reform bei den Strukturen anzusetzen. Sie seien nur das Mittel zum Zweck. Hauptfrage sei, «wie die Kirche ihre Aufgaben in einer veränderten Gesellschaft erfüllen kann». (C) 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Foto Bischof Koch (c) Bistum Dresden/M. Kasiske
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Lesermeinungen | 19. Juni 2015 | | | Material zum Wettbewerb Unter folgender Adresse kann man ausführliches Material zum Wettbewerb herunterladen (auch Statements der Architekten und das Protokoll von Diskussionen):
http://www.erzbistumberlin.de/wir-sind/erzbistum-im-ueberblick/st-hedwigs-kathedrale/wettbewerb-st-hedwigs-kathedrale/ | 1
| | | 19. Juni 2015 | | | @bellis Ich stimme Ihnen im Großen und Ganzen zu. Besonders wichtig finde ich, dass auch endlich einmal auf das Finanzielle hingewiesen wird. Man kann nur staunen, wie schnell aus der finanziellen Katastrophe von vor 12 Jahren eine Situation geworden ist, in der man sich solch ein Projekt leisten zu können meint.
Gestolpert bin ich über "gut katholisch sozialisierte" Katholiken. Was genau meinen Sie damit, eben speziell mit den Anführungszeichen? | 3
| | | 18. Juni 2015 | | | @Aventin Messe - aber auch Tagzeitenliturgie und Andachten... | 1
| | | 18. Juni 2015 | | | Berlin braucht nicht anderes als das, was BOTWULF genannt hat,nur das u. davon so viel wie möglich!
Das Gebiet der Erzdiözese Berlin ist schwierig.Im Teil der DDR gibt es viele Atheisten,"Jugendweihe" u. einige "gut katholisch sozialisierte" Katholiken.Im ehemaligen Westteil gibt es viele "Nicht-Kirchgänger Katholiken" u. viele Selbstdarsteller,die leider nicht merken,wie manipuliert sie sind,einige bewusst-katholische praktizierende Katholiken u. die müssen Anbetungs-, Beichtzeiten und Morgenmessen (vor der Arbeit gibt es kaum) und Abendmessen (nach der Arbeit) suchen. Heilige Messen haben irgendwie Bürozeiten "von 9-17:00 Uhr".
Umbau St. Hedwig: Jury,Architekten -sind diese Menschen gläubige Katholiken?Wo ist der Tabernakel?Der Stuhlkreis mit den Bauklötzchen in der Mitte ist einfach nur infantil. Wieviele Stühle aufegstellt werden, ist ohnehin nicht wichtig, es werden weniger werden, die in diesem Bau beten können.800.000 € für einen Architektenwettbewerb ist schon eitel,kürzlich wurden noch Bettelbriefe versandt. | 6
| | | Aventin 18. Juni 2015 | | | Kann mir hier jemand helfen? "Überdies stellten sich an die Kathedrale heute andere gottesdienstliche Anforderungen als vor 30 Jahren." so hat sich der künftige Berliner Erzbischof eingelassen. Was meint er damit? Ich für meinen Teil empfinde überhaupt keine anderen Anforderungen, außer derjenigen, dass die heilige Messe würdig und angemessen gefeiert wird. | 9
| | | 18. Juni 2015 | | | @AlbinoL Es sind noch nicht einmal Bänke, es sind Stühle. Stuhlkreis. Im Entwurf sind noch nicht einmal Kniebänke zu erkennen. Es wurde aber schon versichert "Kniebänke kommen natürlich noch hin". Das wird dann in der Tat aussehen wie in der Propsteikirche. | 4
| | | 18. Juni 2015 | | | @AlbinoL Was ist dran verkehrt, wenn die Gemeinde sich um den Altar schart? | 1
| | | AlbinoL 18. Juni 2015 | | | Entwurf der Hedwigskathedrale quasi Kopie der Propsteikirche in Leipzig welche eine quasi Kopie der Wenn ich mir die wenig neu entworfenen Kirchen so anschaue, finde ich es etwas komisch dass diese sich so stark ähneln.
Bänke möglichst rund um den Altar.
Das Presbyterium ist nicht vom Rest der Kirche abgegrenzt.
Katholische Kunst aus früheren Epochen weicht einer schlichtheit die irgendwas zwischen einem neuapsotolischen Tempel und einem japanischen Sushirestaurant hergibt.
gut und die Unterkirche in Berlin scheint mehr an Freimaurerversammlungen inspiriert. | 8
| | | Helena_WW 18. Juni 2015 | | | Sehe ich ähnlich wie @AvM schon geschrieben Bischof Koch hat, so kam es mir vor versucht bei Themen die versch. Seiten zu verstehen und zu moderieren und nicht zu polarisieren. Ausserdem ist er mir von Menschen ganz versch. Alters und Herkunft aus dem EB Köln, die mit ihm direkten Kontakt hatten sehr positiv geschildert worden, als interessierter, zuhörender, aufgeschlossener Priester. Da sollte man ihm gegenüber auch aufgeschlossen sein an seinem neuen Platz in Berlin anstatt schon im Vorfeld draufzuhauen. | 6
| | | 18. Juni 2015 | | | würde ich in Berlin leben, ich ginge zum Institut Philipp Neri- | 8
| | | treu-katholisch 17. Juni 2015 | | | Priesterseminar für Berlin? Für wen und aus welchem Grund benötigt Berlin ein Priesterseminar? Es gibt davon in Deutschland schon jetzt zu viele. Die dort lebenden wenigen Kandidaten erfahren kaum eine tragende Gemeinschaft, was für die Ausbildung und den späteren priesterlichen Dienst von großem Nachteil ist. Und dass in Berlin so viele Berufungen zu verzeichnen sind, wäre auch ganz neu. | 7
| | | Botwulf 17. Juni 2015 | | | Meine Bitte als Berliner Kathedrale und Strukturreform: sicherlich auch nicht unwichtig; aber: bitte, mein neuer Herr Erzbischof, wichtig sind für mich nur: richtige, liturgie-korrekte Messen nach richtiger (römischer) Vorgabe, täglich, bitte, und auch für uns Arbeitende (Abendmessen), und bitte möglichst häufige Gelegenheiten zur Anbetung, wie etwa in St. Clemens. Richtige Messen und Anbetung - der Rest wird dann geschenkt werden. | 18
| | | Ad Verbum Tuum 17. Juni 2015 | | | Auch aus Berlin .. Ich bin Neu-Berliner und muss schon sagen: der Ton vorab - geht gar nicht.
Im Fall der Kathedrale geht es nicht um Wahrheiten, sondern um eine "Geschmackssache". Sicherlich hat er Recht, dass ein Bau nicht den Verlust des Friedens wert ist - den brechen hier aber diejenigen vorab, die ihre Meinung durchdrücken wollen. Persönlich fand ich den neuen Entwurf nicht gut, den jetzigen, beim dem der Tabernakel unter dem Fußbodenniveau liegt, aber auch nicht. Ich maße mir aber nicht an, den einzig richtigen Geschmack zu haben.
Was die Zusammenfassung von Gemeinden angeht, frage ich mich manchmal in welcher Welt manche leben - u.a. finanziell hat die kath. Kirche in Berlin gar keine andere Chance, als strukturell zu bereinigen. Das muss mir ebenfalls nicht gefallen, aber so lange ich keine andere Lösung aufzeigen kann, ist es nicht mehr als der wenig erfolgversprechende Versuch der Besitzstandswahrung. | 4
| | | 17. Juni 2015 | | | Berliner halt... Berlin ist sicher eines der schwierigsten Pflaster für jeden katholischen Würdenträger. Und wenn er dann auch noch meint, es jedermann recht machen zu können, ist es ganz aus. Worthülsen ("Sich mit den Gemeinden vor Ort auf den Weg machen") helfen da nicht weiter. Wünschen wir ihm eine glückliche Hand! | 16
| | | ThomasR 17. Juni 2015 | | | Berlin braucht in meinen Augen ein Priesterseminar und eine Belebung des Gemeindelebens
die Neugestaltung des Innenraumes der Hedwigskathedrale (ich finde es in Ordnung , warum eigentlich nicht so? es ist höchstwahrscheinlich eine einmalige Gestaltung in Europa) erscheint momentan eher zweitrangig | 2
| | | 17. Juni 2015 | | | Der Architekt Natürlich kann man über die geplante Renovierung (doch ebenso über jene von Hans Schwippert in den 50er Jahren) verschiedener Meinung sein. Der Österreicher Leo Zogmayr, der Gewinner des Wettbewerbs von 2013, ist ein renommierter Architekt, der schon mehrere Kirchenräume neu gestaltet hat. Sein Projekt für die Hedwigskathedrale wurde übrigens kürzlich in der "Furche" (Nr. 22, 28. Mai 2015) vorgestellt. | 2
| | | Hanswerner 17. Juni 2015 | | | Wenn Koch nicht macht, was bestimmte Kreise wollen Fasse man doch zusammen: Wenn der neue Erzbischof nicht macht, was linke Kreise wollen, wird er nach bekanntem Vorbild gemobbt. Das ist Kirche heute. | 18
| | | Waldi 17. Juni 2015 | | | Von Reformen, wie sie sich parallel zur Liturgiereform und seitdem im weiteren Verlauf allerorts zugetragen haben, lassen nichts Gutes ahnen! Sanierungen haben die Gläubigen meistens als Entheiligung und Entwürdigung der Kirche empfunden und gehen ganz einfach nicht mehr hin. Ein Beispiel ist der Umbau der Wallfahrtskirche Maria Eich bei München vor einigen Jahren, in der kaum noch jemand bei der Kniebeuge weiß, wohin er seinen Blick wenden soll! Allein die Gnadenkapelle hat ihre alte Würde noch behalten dürfen, in der gläubige Menschen das Allerheiligste noch im Tabernakel am Hochaltar anbeten dürfen und nicht erst in einer Seitennische neu gestalteter Kirchenräume danach suchen müssen. In unserer Pfarrei sind alle Heiligen, sechs an Zahl, die Jahrzehnte ihren angestammten Ehrenplatz hatten, wegen der Renovierung aus der Kirche entfernt worden – und für immer als unliebsame Relikte aus den 19-ten und frühen 20-sten Jahrhunderts entfernt geblieben! | 18
| | | 17. Juni 2015 | | | Mir kommt vor, @Antigone, Berlin ist immer noch kein ganz einfaches Bistum ;-) Am meisten wundert mich aber wieder einmal der Ton, den manche einem Bischof gegenüber meinen anschlagen zu sollen oder dürfen. Jetzt ist der Mann noch nicht einmal in Berlin und schon "... dann werden Sie nicht viele Freunde haben"
Bischof Koch hat in Dresden doch gezeigt, dass er auch auf eine radikal neue Situation offen und freundlich zugeht. Die meisten finden es schade dass er weggeht. Einem solchen Menschen noch vor allem anderen eins mit der großen verbalen Keule über zu braten - da spricht doch schon der gesunde Menschenverstand dagegen. | 12
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