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LAUDATO SI'

18. Juni 2015 in Weltkirche, 36 Lesermeinungen
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Papst Franziskus hat heute seine zweite Enzyklika veröffentlicht, es geht um die drängenden Themen Umweltschutz und Ökologie. 220 Seiten. In voller Länge auf kath.net


Vatikan (kath.net) Die mit Spannung erwartete Enzyklika LAUDATO SI’ ist heute veröffentlicht worden. Papst Franziskus äußert sich darin zu den drängenden Themen Umweltschutz und Ökologie. Es ist seine zweite Enzyklika. Seine erste Enzyklika „Lumen fidei“ hatte er selbst als „Werk von vier Händen“ bezeichnet, da er in sie noch viele Gedanken von Papst em. Benedikt XVI. aufgenommen hatte. Der Titel „Laudato si’“ – Gelobt seist du – geht zurück auf den Sonnengesang des hl. Franz von Assisi.

kath.net dokumentiert den Einleitungsteil der „Enzyklika LAUDATO SI’ von Papst Franziskus über die Sorge für das gemeinsame Haus“:

1.

LAUDATO SI’, mi’ Signore – Gelobt seist du, mein Herr«, sang der heilige Franziskus von Assisi. In diesem schönen Lobgesang erinnerte er uns daran, dass unser gemeinsames Haus wie eine Schwester ist, mit der wir das Leben teilen, und wie eine schöne Mutter, die uns in ihre Arme schließt: »Gelobt seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, Mutter Erde, die uns erhält und lenkt und vielfältige Früchte hervorbringt und bunte Blumen und Kräuter«.

2.

Diese Schwester schreit auf wegen des Schadens, den wir ihr aufgrund des unverantwortlichen Gebrauchs und des Missbrauchs der Güter zufügen, die Gott in sie hineingelegt hat. Wir sind in dem Gedanken aufgewachsen, dass wir ihre Eigentümer und Herrscher seien, berechtigt, sie auszuplündern. Die Gewalt des von der Sünde verletzten menschlichen Herzens wird auch in den Krankheitssymptomen deutlich, die wir im Boden, im Wasser, in der Luft und in den Lebewesen bemerken. Darum befindet sich unter den am meisten verwahrlosten und misshandelten Armen diese unsere unterdrückte und verwüstete Erde, die »seufzt und in Geburtswehen liegt« (Röm 8,22). Wir vergessen, dass wir selber Erde sind (vgl. Gen 2,7). Unser eigener Körper ist aus den Elementen des Planeten gebildet; seine Luft ist es, die uns den Atem gibt, und sein Wasser belebt und erquickt uns.

Nichts von dieser Welt ist für uns gleichgültig

3.

Vor mehr als fünfzig Jahren, als die Welt am Rand eines Nuklearkrieges stand, schrieb der heilige Papst Johannes XXIII. eine Enzyklika, in der er sich nicht damit begnügte, einen Krieg abzulehnen, sondern einen Vorschlag für den Frieden unterbreiten wollte. Er richtete seine Botschaft Pacem in terris an die gesamte »katholische Welt«, fügte aber hinzu: »und an alle Menschen guten Willens«. Angesichts der weltweiten Umweltschäden möchte ich mich jetzt an jeden Menschen wenden, der auf diesem Planeten wohnt. In meinem Apostolischen Schreiben Evangelii gaudium schrieb ich an die Mitglieder der Kirche, um einen immer noch ausstehenden Reformprozess in Gang zu setzen. In dieser Enzyklika möchte ich in Bezug auf unser gemeinsames Haus in besonderer Weise mit allen ins Gespräch kommen.

4.

Acht Jahre nach Pacem in terris sprach der selige Papst Paul VI. 1971 die ökologische Problematik an, indem er sie als eine Krise vorstellte, die »eine dramatische Folge« der unkontrollierten Tätigkeit des Menschen ist. »Infolge einer rücksichtslosen Ausbeutung der Natur läuft er Gefahr, sie zu zerstören und selbst Opfer dieser Zerstörung zu werden«. Auch vor der FAO sprach er von der Möglichkeit einer »ökologischen Katastrophe als Konsequenz der Auswirkungen der Industriegesellschaft« und betonte »die Dringlichkeit und die Notwendigkeit eines radikalen Wandels im Verhalten der Menschheit«, denn »die außerordentlichsten wissenschaftlichen Fortschritte, die erstaunlichsten technischen Meisterleistungen, das wunderbarste Wirtschaftswachstum wenden sich, wenn sie nicht von einem echten sozialen und moralischen Fortschritt begleitet sind, letztlich gegen den Menschen«.

5.

Der heilige Johannes Paul II. widmete sich diesem Thema mit zunehmendem Interesse. In seiner ersten Enzyklika bemerkte er: »Der Mensch scheint oft keine andere Bedeutung seiner natürlichen Umwelt wahrzunehmen, als allein jene, die den Zwecken eines unmittelbaren Gebrauchs und Verbrauchs dient«. Später rief er zu einer weltweiten ökologischen Umkehr auf. Doch zugleich wies er darauf hin, dass man sich viel zu wenig »für die Wahrung der moralischen Bedingungen einer glaubwürdigen »Humanökologie« engagiert. Die Zerstörung der menschlichen Umwelt ist etwas sehr Ernstes, denn Gott vertraute dem Menschen nicht nur die Welt an, sondern sein Leben selbst ist ein Geschenk, das vor verschiedenen Formen des Niedergangs geschützt werden muss. Alle Bestrebungen, die Welt zu hüten und zu verbessern, setzen vor allem voraus, »dass sich die Lebensweisen, die Modelle von Produktion und Konsum und die verfestigten Machtstrukturen [von Grund auf] ändern, die heute die Gesellschaften beherrschen«. Die echte menschliche Entwicklung ist moralischer Art und setzt die vollkommene Achtung gegenüber der menschlichen Person voraus, muss aber auch auf die Welt der Natur achten und »der Natur eines jeden Wesens und seiner Wechselbeziehung in einem geordneten System […] Rechnung tragen«. Daher muss sich die Fähigkeit des Menschen, die Wirklichkeit umzugestalten, auf der Grundlage der ersten Ur-Schenkung der Dinge von Seiten Gottes entwickeln.


6.

Mein Vorgänger Benedikt XVI. erneuerte die Aufforderung, »die strukturellen Ursachen der Fehlfunktionen der Weltwirtschaft zu beseitigen und die Wachstumsmodelle zu korrigieren, die allem Anschein nach ungeeignet sind, den Respekt vor der Umwelt […] zu garantieren«. Er erinnerte daran, dass die Welt nicht analysiert werden kann, indem man nur einen ihrer Aspekte isoliert betrachtet, denn »das Buch der Natur ist eines und unteilbar« und schließt unter anderem die Umwelt, das Leben, die Sexualität, die Familie und die sozialen Beziehungen ein. Folglich hängt »die Beschädigung der Natur […] eng mit der Kultur zusammen, die das menschliche Zusammenleben gestaltet«. Papst Benedikt XVI. legte uns nahe anzuerkennen, dass die natürliche Umwelt voller Wunden ist, die durch unser unverantwortliches Verhalten hervorgerufen sind. Auch die soziale Umwelt hat ihre Verwundungen. Doch sie alle sind letztlich auf dasselbe Übel zurückzuführen, nämlich auf die Idee, dass es keine unbestreitbaren Wahrheiten gibt, die unser Leben lenken, und deshalb der menschlichen Freiheit keine Grenzen gesetzt sind. Man vergisst, dass »der Mensch […] nicht nur sich selbst machende Freiheit [ist]. Der Mensch macht sich nicht selbst. Er ist Geist und Wille, aber er ist auch Natur«. Mit väterlicher Sorge lud er uns ein zu erkennen, dass die Schöpfung geschädigt wird, »wo wir selbst die letzten Instanzen sind, wo das Ganze uns einfach gehört und wir es für uns verbrauchen. Und der Verbrauch der Schöpfung setzt dort ein, wo wir keine Instanz mehr über uns haben, sondern nur noch uns selber wollen«.

Vereint in ein und derselben Sorge

7.

Diese Beiträge der Päpste greifen die Überlegung unzähliger Wissenschaftler, Philosophen, Theologen und sozialer Organisationen auf, welche das Denken der Kirche über diese Fragen bereichert haben. Wir dürfen aber nicht übersehen, dass auch außerhalb der katholischen Kirche andere Kirchen und christliche Gemeinschaften – wie auch andere Religionen – eine weitgehende Sorge und eine wertvolle Reflexion über diese Themen, die uns alle beunruhigen, entwickelt haben. Um nur ein bemerkenswertes Beispiel zu bringen, möchte ich kurz einen Teil des Beitrags des geschätzten Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus aufgreifen, mit dem wir die Hoffnung auf die volle kirchliche Einheit teilen.

8.

Patriarch Bartholomäus hat besonders von der Notwendigkeit gesprochen, dass jeder Einzelne die eigene Weise, dem Planeten zu schaden, bereut, denn »insofern wir alle kleine ökologische Schäden verursachen«, sind wir aufgerufen, »unseren kleineren oder größeren Beitrag zur Verunstaltung und Zerstörung der Schöpfung« anzuerkennen. Zu diesem Punkt hat er sich wiederholt mit starken und anregenden Worten geäußert und uns aufgefordert, die Sünden gegen die Schöpfung einzugestehen: »Dass Menschen die biologische Vielfalt in der göttlichen Schöpfung zerstören; dass Menschen die Unversehrtheit der Erde zerstören, indem sie Klimawandel verursachen, indem sie die Erde von ihren natürlichen Wäldern entblößen oder ihre Feuchtgebiete zerstören; dass Menschen anderen Menschen Schaden zufügen und sie krank machen, indem sie die Gewässer der Erde, ihren Boden und ihre Luft mit giftigen Substanzen verschmutzen – all das sind Sünden.« Denn »ein Verbrechen gegen die Natur zu begehen, ist eine Sünde gegen uns selbst und eine Sünde gegen Gott.«

9.

Zugleich machte Bartholomäus auf die ethischen und spirituellen Wurzeln der Umweltprobleme aufmerksam, die uns auffordern, Lösungen nicht nur in der Technik zu suchen, sondern auch in einer Veränderung des Menschen, denn andernfalls würden wir nur die Symptome bekämpfen. Er schlug uns vor, vom Konsum zum Opfer, von der Habgier zur Freigebigkeit, von der Verschwendung zur Fähigkeit des Teilens überzugehen, in einer Askese, die »bedeutet, geben zu lernen und nicht bloß aufzugeben. Es ist eine Weise des Liebens, schrittweise von dem, was ich möchte, zu dem überzugehen, was Gottes Welt nötig hat. Es ist eine Befreiung von Ängstlichkeit, Habgier und Zwang«. Wir Christen sind außerdem berufen, »die Welt als ein Sakrament der Gemeinschaft anzunehmen, als ein Mittel, mit Gott und unserem Nächsten auf globaler Ebene zu teilen. Es ist unsere bescheidene Überzeugung, dass das Göttliche und das Menschliche einander begegnen in den kleinsten Details des nahtlosen Gewandes der Schöpfung Gottes, sogar im winzigsten Staubkorn unseres Planeten.«

Der heilige Franziskus von Assisi

10.

Ich möchte diese Enzyklika nicht weiterentwickeln, ohne auf ein schönes Vorbild einzugehen, das uns anspornen kann. Ich nahm seinen Namen an als eine Art Leitbild und als eine Inspiration im Moment meiner Wahl zum Bischof von Rom. Ich glaube, dass Franziskus das Beispiel schlechthin für die Achtsamkeit gegenüber dem Schwachen und für eine froh und authentisch gelebte ganzheitliche Ökologie ist. Er ist der heilige Patron all derer, die im Bereich der Ökologie forschen und arbeiten, und wird auch von vielen Nichtchristen geliebt. Er zeigte eine besondere Aufmerksamkeit gegenüber der Schöpfung Gottes und gegenüber den Ärmsten und den Einsamsten. Er liebte die Fröhlichkeit und war wegen seines Frohsinns, seiner großzügigen Hingabe und seines weiten Herzens beliebt. Er war ein Mystiker und ein Pilger, der in Einfachheit und in einer wunderbaren Harmonie mit Gott, mit den anderen, mit der Natur und mit sich selbst lebte. An ihm wird man gewahr, bis zu welchem Punkt die Sorge um die Natur, die Gerechtigkeit gegenüber den Armen, das Engagement für die Gesellschaft und der innere Friede untrennbar miteinander verbunden sind.

11.

Sein Zeugnis zeigt uns auch, dass eine ganzheitliche Ökologie eine Offenheit gegenüber Kategorien verlangt, die über die Sprache der Mathematik oder der Biologie hinausgehen und uns mit dem Eigentlichen des Menschen verbinden. Wie es uns geht, wenn wir uns in einen Menschen verlieben, so war jedes Mal, wenn er die Sonne, den Mond oder die kleinsten Tiere bewunderte, seine Reaktion die, zu singen und die anderen Geschöpfe in sein Lob einzubeziehen. Er trat mit der gesamten Schöpfung in Verbindung und predigte sogar den Blumen »und lud sie zum Lob des Herrn ein, wie wenn sie vernunftbegabte Wesen wären«. Seine Reaktion war weit mehr als eine intellektuelle Bewertung oder ein wirtschaftliches Kalkül, denn für ihn war jedes Geschöpf eine Schwester oder ein Bruder, ihm verbunden durch die Bande zärtlicher Liebe. Deshalb fühlte er sich berufen, alles zu hüten, was existiert. Sein Jünger, der heilige Bonaventura, erzählte: »Eingedenk dessen, dass alle Geschöpfe ihren letzten Ursprung in Gott haben, war er von noch überschwänglicherer Zuneigung zu ihnen erfüllt. Auch die kleinsten Geschöpfe nannte er deshalb Bruder und Schwester.“ Diese Überzeugung darf nicht als irrationaler Romantizismus herabgewürdigt werden, denn sie hat Konsequenzen für die Optionen, die unser Verhalten bestimmen. Wenn wir uns der Natur und der Umwelt ohne diese Offenheit für das Staunen und das Wunder nähern, wenn wir in unserer Beziehung zur Welt nicht mehr die Sprache der Brüderlichkeit und der Schönheit sprechen, wird unser Verhalten das des Herrschers, des Konsumenten oder des bloßen Ausbeuters der Ressourcen sein, der unfähig ist, seinen unmittelbaren Interessen eine Grenze zu setzen. Wenn wir uns hingegen allem, was existiert, innerlich verbunden fühlen, werden Genügsamkeit und Fürsorge von selbst aufkommen. Die Armut und die Einfachheit des heiligen Franziskus waren keine bloß äußerliche Askese, sondern etwas viel Radikaleres: ein Verzicht darauf, die Wirklichkeit in einen bloßen Gebrauchsgegenstand und ein Objekt der Herrschaft zu verwandeln.

12.

Andererseits legt der heilige Franziskus uns in Treue zur Heiligen Schrift nahe, die Natur als ein prächtiges Buch zu erkennen, in dem Gott zu uns spricht und einen Abglanz seiner Schönheit und Güte aufscheinen lässt: »Von der Größe und Schönheit der Geschöpfe lässt sich auf ihren Schöpfer schließen« (Weish 13,5), und »seine unsichtbare Wirklichkeit [wird] an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen, seine ewige Macht und Gottheit« (Röm 1,20). Deshalb forderte Franziskus, im Konvent immer einen Teil des Gartens unbebaut zu lassen, damit dort die wilden Kräuter wüchsen und die, welche sie bewunderten, ihren Blick zu Gott, dem Schöpfer solcher Schönheit erheben könnten. Die Welt ist mehr als ein zu lösendes Problem, sie ist ein freudiges Geheimnis, das wir mit frohem Lob betrachten.

Mein Aufruf

13.

Die dringende Herausforderung, unser gemeinsames Haus zu schützen, schließt die Sorge ein, die gesamte Menschheitsfamilie in der Suche nach einer nachhaltigen und ganzheitlichen Entwicklung zu vereinen, denn wir wissen, dass sich die Dinge ändern können. Der Schöpfer verlässt uns nicht, niemals macht er in seinem Plan der Liebe einen Rückzieher, noch reut es ihn, uns erschaffen zu haben. Die Menschheit besitzt noch die Fähigkeit zusammenzuarbeiten, um unser gemeinsames Haus aufzubauen. Ich möchte allen, die in den verschiedensten Bereichen menschlichen Handelns daran arbeiten, den Schutz des Hauses, das wir miteinander teilen, zu gewährleisten, meine Anerkennung, meine Ermutigung und meinen Dank aussprechen. Besonderen Dank verdienen die, welche mit Nachdruck darum ringen, die dramatischen Folgen der Umweltzerstörung im Leben der Ärmsten der Welt zu lösen. Die jungen Menschen verlangen von uns eine Veränderung. Sie fragen sich, wie es möglich ist, den Aufbau einer besseren Zukunft anzustreben, ohne an die Umweltkrise und an die Leiden der Ausgeschlossenen zu denken.

14.

Ich lade dringlich zu einem neuen Dialog ein über die Art und Weise, wie wir die Zukunft unseres Planeten gestalten. Wir brauchen ein Gespräch, das uns alle zusammenführt, denn die Herausforderung der Umweltsituation, die wir erleben, und ihre menschlichen Wurzeln interessieren und betreffen uns alle. Die weltweite ökologische Bewegung hat bereits einen langen und ereignisreichen Weg zurückgelegt und zahlreiche Bürgerverbände hervorgebracht, die der Sensibilisierung dienen. Leider pflegen viele Anstrengungen, konkrete Lösungen für die Umweltkrise zu suchen, vergeblich zu sein, nicht allein wegen der Ablehnung der Machthaber, sondern auch wegen der Interessenlosigkeit der anderen. Die Haltungen, welche – selbst unter den Gläubigen – die Lösungswege blockieren, reichen von der Leugnung des Problems bis zur Gleichgültigkeit, zur bequemen Resignation oder zum blinden Vertrauen auf die technischen Lösungen. Wir brauchen eine neue universale Solidarität. Wie die Bischöfe Südafrikas sagten, »bedarf es der Talente und des Engagements aller, um den durch den menschlichen Missbrauch der Schöpfung Gottes angerichteten Schaden wieder gutzumachen«. Alle können wir als Werkzeuge Gottes an der Bewahrung der Schöpfung mitarbeiten, ein jeder von seiner Kultur, seiner Erfahrung, seinen Initiativen und seinen Fähigkeiten aus.

15.

Ich hoffe, dass diese Enzyklika, die sich an die Soziallehre der Kirche anschließt, uns hilft, die Größe, die Dringlichkeit und die Schönheit der Herausforderung zu erkennen, die vor uns steht. An erster Stelle werde ich unter bestimmten Aspekten einen kurzen Überblick über die aktuelle ökologische Krise geben, zu dem Zweck, die besten Ergebnisse des heutigen Stands der wissenschaftlichen Forschung zu übernehmen, uns davon zutiefst anrühren zu lassen und dem dann folgenden ethischen und geistlichen Weg eine Basis der Konkretheit zu verleihen. Aus dieser Perspektive werde ich einige Hinweise aufgreifen, die sich aus der jüdisch-christlichen Überlieferung ergeben, in der Absicht, unserem Engagement für die Umwelt eine größere Kohärenz zu verleihen. Dann werde ich versuchen, zu den Wurzeln der gegenwärtigen Situation vorzudringen, so dass wir nicht nur die Symptome betrachten, sondern auch die tiefsten Ursachen. Auf diese Weise können wir eine Ökologie vorschlagen, die in ihren verschiedenen Dimensionen den besonderen Ort des Menschen in dieser Welt und seine Beziehungen zu der ihn umgebenden Wirklichkeit einbezieht. Im Licht dieser Überlegung möchte ich fortfahren mit einigen ausführlichen Leitlinien für Dialog und Aktion, die sowohl jeden von uns als auch die internationale Politik betreffen. Und da ich überzeugt bin, dass für jede Veränderung Beweggründe und ein erzieherischer Weg nötig sind, werde ich schließlich einige Leitlinien zur menschlichen Reifung vorschlagen, die von dem Schatz der christlichen spirituellen Erfahrung inspiriert sind.

16.

Obwohl jedes Kapitel seine eigene Thematik und eine spezifische Methodologie besitzt, greift es seinerseits aus neuer Sicht wichtige Fragen wieder auf, die in den vorangegangenen Kapiteln behandelt wurden. Das betrifft speziell einige Zentralthemen, welche die gesamte Enzyklika durchziehen. Zum Beispiel: die enge Beziehung zwischen den Armen und der Anfälligkeit des Planeten; die Überzeugung, dass in der Welt alles miteinander verbunden ist; die Kritik am neuen Machtmodell und den Formen der Macht, die aus der Technik abgeleitet sind; die Einladung, nach einem anderen Verständnis von Wirtschaft und Fortschritt zu suchen; der Eigenwert eines jeden Geschöpfes, der menschliche Sinn der Ökologie; die Notwendigkeit aufrichtiger und ehrlicher Debatten; die schwere Verantwortung der internationalen und lokalen Politik; die Wegwerfkultur und der Vorschlag eines neuen Lebensstils. Diese Themen werden weder abgeschlossen noch aufgegeben, sondern sie werden ständig neu aufgegriffen und angereichert.

Link zum deutschen Text der Enzyklika Laudato Si in voller Länge auf der Homepage des Vatikans.

Die Enzyklika „LAUDATO SI“ von Papst Franziskus – der Text in voller Länge in deutscher Übersetzung als PDF (Auf das Bild klicken!)



LAUDATO SI - Vatikan macht mit Trailer auf die Schöpfungsenzyklika von Papst Franziskus aufmerksam!


LAUDATO SI - Die mexikanische Erzdiözese Tlalnepantla lädt mit diesem Video dazu ein, die neue Enzyklika des Papstes zu lesen!



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Lesermeinungen

 silvana 25. Juni 2015 
 

@Erzmagier

Der Antwort von Theodor69 möchte ich mich anschließen. Dass von manchen Kreisen, wie Sie es formulieren, auch irrige Positionen vertreten werden, spricht nicht gegen den Umweltschutz als ganzes. Es gibt eben wie überall solche und solche. Umso wichtiger, dass sich der Papst der Thematik annimmt. Aber zu Ihrer Beruhigung hier ein Zitat aus "Laudato Si" (Kap. V, Abschnitt 50):
"Anstatt die Probleme der Armen zu lösen
und an eine andere Welt zu denken, haben einige nichts anderes vorzuschlagen als eine Reduzierung der Geburtenrate. Es fehlt nicht an internationalem Druck auf die Entwicklungsländer, (...). Die Schuld dem Bevölkerungszuwachs und
nicht dem extremen und selektiven Konsumverhalten einiger anzulasten, ist eine Art, sich den
Problemen nicht zu stellen."


2
 
 Aknarf 24. Juni 2015 
 

Weg von der Wegwerfmentalität (Lebensschutz inclusive)

Weg von der Wegwerfmentalität (Lebensschutz inclusive) hin zum Teilen mit denen, die weniger haben. Das ist sicher ein Grundanliegen des Papstes mit seiner Enzyklika, weil wir BRÜDER UND SCHWESTERN SIND. Weile wir aus der gleichen Familie Gottes kommen.


4
 
 Theodor69 22. Juni 2015 
 

@Erzmagier

Natürlich ist die Frage was „umweltschädliches Verhalten“ eine Ermessensfrage. Ebenso die Frage, was „verantwortungsvoller Umgang mit der Sexualität“ ist. Absurde Positionen - und die gibt es zu jeder Frage und in jede Richtung - heranzuziehen um zu erklären, dass sie absurd sind hilft uns nicht wirklich weiter – im Gegenteil Letztendlich müssen wir am jüngsten Tag verantworten, was WIR gemacht haben, oder nicht gemacht haben. Der Verweis auf andere, wird Gott mit Sicherheit nicht interessieren. Hilfreicher ist es sich mit den Aussagen der Kirche zu diesen Themen auseinanderzusetzen u.a. mit Enzykliken – egal ob sie Humanae Vitae oder Laudato Si heißen


7
 
 Erzmagier 20. Juni 2015 

@Theodor69

"Dass umweltschädigendes Verhalten eine Sünde ist, ist für manche vielleicht neu, aber bei genauerer Betrachtung logisch."

Das hängt ganz davon, was man unter "umweltschädigendem Verhalten" versteht.

Im Grunde lässt sich das so weitläufig interpretieren, dass manche Kreise zu der Auffassung gelangen, die bloße Existenz des Menschen sei bereits umweltschädigend und es wäre für die Natur besser, es gäb keine Menschen, weil sie ständig "ökologische Fußabdrücke" hinterlassen.

Den vermeintlichen "Umweltschützern" ist offenbar nicht bewusst, dass auch Misanthropie sündhaft ist.


2
 
 Aknarf 19. Juni 2015 
 

Der Papst hat Recht!

Der Papst hat Recht. Es tut gut, dass jemand jenseits des Zeitgeistes immer wieder seine Stimme erhebt! Er prangert Zustände an, egal, auf wessen Konto sie gehen. Er sieht Zusammenhänge, die andere sich nicht mal zu denken trauen. In einer Frage gebe ich ihm nicht Recht: der Klaps auf den Po eines Kindes sei in Ordnung. Richtig ist aber, dass er moniert, dass ausgerechnet Verbände und Parteien etc. gegen seine Klaps-Aussage Einspruch erhoben haben, die bei Themen wie Abtreibung sträflich schweigen. Auch hier sieht er Zusammenhänge. Insgesamt ist dieser Mann, der kein Blatt vor den Mund nimmt, eine Wohltat!


7
 
 Theodor69 19. Juni 2015 
 

@PadreWalter

Mir ist etwas aufgestoßen, dass die Veröffentlichung dieser Enzyklika v.a. mit mehr oder weniger gelungenen Witzen begleitet war. Ich bin gewiss nicht humorlos, aber irgendwie kam mir vor, als ob die Enzyklika nicht wirklich ernst genommen wird. –aber andere hingegen (wie Humanae Vitae) dagegen sehr. Klimawandel hin oder her – dass wir Menschen die Erde extrem belasten, die Ressourcen ausbeuten und jede Menge Müll produzieren ist wohl unbestritten. Dass umweltschädigendes Verhalten eine Sünde ist, ist für manche vielleicht neu, aber bei genauerer Betrachtung logisch. Hoffe nicht, dass die „persönlichen moralischen Schlüsse daraus“ sind. „Klimawandel ist nicht bewiesen, somit geht mich diese Enzyklika nichts an…“. Der Papst hat sich etwas dabei gedacht, wie er diese Enzyklika herausgegeben hat.


11
 
 PadreWalter 19. Juni 2015 

‘Humanae vitae’ versus ‚Laudato si‘

@ Theodor69
Die beiden Enzykliken, ‘Humanae vitae’ von Paul VI. und ‚Laudato si‘ von Franziskus können nicht ohne weiteres miteinander verglichen werden. Erstere nimmt eindeutig und verbindlich Stellung zu einer moralischen Frage, die sehr viele persönlich betrifft. ‚Laudato si‘ geht aus von einer nicht unumstrittenen naturwissenschaftlichen These (der Klimawandel ist vor allem vom Menschen verursacht) und behandelt vorwiegend ökologische Fragen, wobei es dann Aufgabe des einzelnen ist, seine persönlichen moralischen Schlüsse daraus zu ziehen.


4
 
 zweifelTom 19. Juni 2015 
 

Gender ist ökologisch unverträglich

Bei allem Beifall, welcher der Enzyklika vor allem von Grünen-Politikern gezollt wird, darf nicht darüber hinweggetäuscht werden, dass der Papst eine verengte Umweltideologie bemängelt.
Das ökologische Prinzip ist unteilbar und gewinnt erst ganzheitlich Glaubwürdigkeit, wenn neben Natur und Schöpfung die Unversehrtheit des (ungeborenen) Lebens (§ 120) und die Ökologie des Menschen in ihrer Ausformung als Mann und Frau (§ 155) einbezogen werden.


7
 
 Suarez 19. Juni 2015 

Moderne Visionen (II)

"..., durch den sie an ein Ende kommt. Die Zeit des Menschen gliche eher Saturn, der seine eigenen Kinder verschlingt.

Solche beunruhigenden Visionen, die aus einer ganz naturalistischen Sicht des Seins aufsteigen, kann man vielleicht nicht streng rational widerlegen. Oder ist der Schrei des Widerspruchs, des Protestes gegen die Sinnlosigkeit, in der Leid nun einmal naturnotwendig und Gerechtigkeit ein sinnloser Begriff wäre, nicht doch selbst eine Realität, die uns verbietet, bei solchen Visionen haltzumachen?" (Joseph Ratzinger GS Bd. 10, S. 608)

Wir sollten vielleicht wirklich wieder mehr Vertrauen in Gottes konkretes Handeln in der Geschichte haben, was uns natürlich nicht von der Verantwortung entbindet, die Schöpfung in ihrer von Gott eingestifteten Ordnung zu achten. Erhalten kann die Schöpfung ohnehin nicht der Mensch, das anzunehmen wäre reine Hybris, sondern nur Gott.


11
 
 Suarez 19. Juni 2015 

Moderne Visionen

"Seit der Mensch zu den Wurzeln der kosmischen Energie vorgedrungen ist, Kernexplosionen und Kernfusionen in Gang bringen kann, in der DNA auch den Schlüssel zum Lebendigen in Händen zu halten scheint, nehmen diese kosmischen Visionen anthropologische Züge an: Der Mensch selbst könnte das Ende der Zeit, eine Katastrophe kosmischen Ausmaßes, herbeiführen. Der menschliche Geist, dieses seltsame Produkt der Entwicklung, wäre dann die zerstörerische Macht, die zwar nicht den Kosmos, aber die Evolution des Lebendigen wieder auszulöschen und zu zerstören vermöchte. Es würde sich um eine Art von Selbstzerstörung der Evolution handeln, die dabei im Ganzen als ein letztlich zufälliges Gebilde erscheint, das sich mit einer gewissen Notwendigkeit auch wieder aufhebt und am Ende nur ein paar Brandmale als Erinnerungszeichen dieses Prozesses zurücklässt. Der Mensch mit seiner Zerstörungsmacht ist dann im Grunde doch auch nur ein Naturprodukt, ein Irrtum der Entwicklung, ..."


6
 
 Kostadinov 19. Juni 2015 

Danke für die Klarstellung Jadwiga...

...wie Ihr Einwurf aufzufassen war.

Zwei (wieder leicht scherzhafte) Anmerkungen:

1. Ich fühle mich von der Apokalypse mit Zuversicht und Trost erfüllt - davon vergeht mir sicher nicht das Lachen.

2. Als in Zürich lebender Bayer klingt ihr Beitrag schon fast zwinglianisch in seiner Humorablehnung. Wir Bayern lassen uns auch von der Apokalypse das Lachen nicht verderben ;-)

Gandalfs Scherz mit dem Beichtspiegel haben Sie ja auch nicht bekrittelt...


11
 
 jadwiga 19. Juni 2015 

Wem die neue Enzyklika das Papier nicht wert ist, der soll bedenken, dass sich das Buch mit sieben Siegeln auch mit solchen Themen beschäftigt!
Ich sehe eindeutig darin eine Vorsehung Gottes, dass wir heute einen Papst-Jesuit haben, der sich akkurat die ökologische Problematik vorgeknöpft hat.

Natürlich ist Humor nicht verboten, aber wenn ich die Apokalypse lese, dann vergeht mir mein Lachen schnell; Hagel und Feuer, gewaltige Beben, Wermut-Wasser u.s.w.
Ich staune über Menschen, die sogar über die letzten Dinge lachen können, ich kann das nicht.

@Antigone, bleiben Sie immer so ehrlich wie Sie sind!


3
 
 Kostadinov 18. Juni 2015 

Scherze Antigone & Jadwiga

Danke für den Hinweis Antigone
Ich hatte es so aufgefasst dass mir Enzyklika Kritik unterstellt wird

Langsam hab ich wohl Verfolgungswahn :-(


5
 
 wedlerg 18. Juni 2015 
 

besser sind die Passagen ab 115

Es wäre besser gewesen, derartige Überlegungen mehr ins Zentrum zu stellen: Hier im modernen Anthropozentrismus liegen die Übel der Zeit und auch der ökologischen und sozialen Probleme. Insgesamt hätte der Papst besser weniger gesagt und das mit mehr Gewicht. Eine Enzyklika sollte nicht die Handschrift politischer Ideologen tragen, sondern der Wahrheit. Die Motive des Papstes waren edel, aber das Werk ist kein Glanzstück geworden.


11
 
 Antigone 18. Juni 2015 
 

Kann ja ein Missverständnis sein

Hallo, @Kostadinov,
ich hatte die "ziemlich aggressiv tönende Frage" von jadwiga auch als Scherz verstanden...


2
 
 gebsy 18. Juni 2015 

Wie sehr Gott SEINE Schöpfung liebt,

zeigt uns die TATSACHE, dass ER es bis heute verhindert hat, dass wir uns selbst vernichten ...


13
 
 Stefan Fleischer 18. Juni 2015 

Ich habe den Text noch nicht gelesen.

Aber ich bin überzeugt, unser Heiliger Vater ist sich sehr wohl bewusst ist, dass auch in diesem Bereich gilt: "Wenn der Herr das Haus nicht baut, bauen die Bauleute umsonst." Ich befürchte jedoch ein wenig, dass er sich diesbezüglich nicht klar genug ausgedrückt hat. In den Kommentaren, die ich bisher gelesen habe, kommt dieser Aspekt überhaupt nicht vor. Selbstverständlich gibt es viele, die nicht verstehen wollen. Und es gibt jene, die glauben, wir könnten unsere Probleme, auch auf diesem Gebiet, allein, ohne Gott lösen. Aber es gibt auch viele, die die Worte unseres Heiligen Vaters besser, tiefer, umfassender verstehen würde, wenn man Gott mehr ins Spiel bringen würde.


6
 
 Theodor69 18. Juni 2015 
 

Humor ist gut,

aber ich hoffe schon, dass all die die Humanae Vitae immer wieder erwähnen (v.a. einen gewissen Teil daraus...) diese Enzyklika genauso ernst nehmen und danach leben


7
 
 Suarez 18. Juni 2015 

@Kostadinov - Papier und Leuchtstift ist bei Ökoaktivisten mittlerweile OUT

Der Ökoaktivist, der up to date bleiben will, lädt sich die Enzyklika natürlich auf sein schickes 17" Notebook mit rahmenlosem Touchscreen mit Corning® Gorilla® Glass, Truelife , HD+ (1.600 x 900),SSD Festplatte und umweltverträglichem Fair-Trade Lithium-Ion Akku. Gehäuse, versteht sich, aus hochfestem Aluminium, alles urwaldgerecht und amazonaszertifiziert.

Daneben benötigt man nur noch weltweit an Orten wie zum Beispiel dem Annapurna, Chimborazo oder Cerro Aconcagua entsprechende Hotspots um der Heimat die neuesten Trends der Gletscherschmelze per WhatsApp zu übermitteln.


23
 
 Cremarius 18. Juni 2015 

Regieret die Erde weise!

Hebraisten sagen, es hieße nicht, der Mensch solle sich die Erde untertan machen, sondern vielmehr, dass er sie weise regieren solle. Vielleicht könnte diese Aufforderung Gottes an seine Geschöpfe den Geist dieser Enzyklika kurz, natürlich simplifizierend, zusammenfassen.
Weise mit ihr umgehen, sie achten und nicht zerstören bzw. ausbeuten. Bewahrung der Schöpfung ist daher eigentlich urjüdisch/ urchristlich. Nichtsdestotrotz kann es natürlich nicht schaden, wenn ein Papst noch einmal ausdrücklich darauf hinweist und den Wunsch Gottes anschaulich auslegt.
Ein guter Text, dem eine weite Verbreitung und Beachtung zu wünschen ist.


6
 
 Kostadinov 18. Juni 2015 

@jadwiga

Was hat Ihre ziemlich aggressiv tönende Frage mit dem Witzchen zu tun, das ich gepostet habe (welches mind. 5 andere verstanden zu haben scheinen)?‎
Humor wurde in der Enzyklika nicht verboten, nach allem was ich bisher gelesen hab...


16
 
 Holterdipolter 18. Juni 2015 
 

@jadwiga: Wir sind reich, wir müssen die Gaben der Natur nur annehmen!

Ein Beispiel: Wir pressen jedes Jahr unseren Apfelsaft, pasteurisieren ihn, füllen ihn in Flaschen ab und haben das ganze Jahr zu trinken. Die Äpfel stammen aussschließlich von Leuten, die mit ihren Apfelbäumen in ihren Gärten überfordert sind. Sie sind froh, wenn wir sie abholen und ihnen als Dankeschön ein paar Liter frisch gepressten Apfelsaft geben. Voriges Jahr haben wir fast 800 kg Äpfel gepresst, das gab fast 400 Liter Saft, über 300 Liter haben wir pasteurisiert.

Uns reden immer wieder Menschen an, ob wir nicht ihre Äpfel auch verwerten wollen, wir pressen aber nur so viel, wie wir auch selbst verbrauchen. Daneben haben wir ja noch die angesetzten Säfte angefangen von den Hollerblüten im Frühjahr bis zu den Wacholderbeeren oder Hagebutten nach dem ersten Reif. Wir müssen uns nur des Schlaraffenlandes (alles kostenlos und frei zu ernten) bedienen anstatt Cola und Redbull zu trinken.

Ich kann die Liste noch lange mit Kräutern und Gemüsen und Obst fortsetzen.


20
 
 jadwiga 18. Juni 2015 

@Kostadinov, kleiner Scherz...

Papst Franziskus hat zu Umweltverschmutzung ein klares "NEIN" gesagt.
Welche Silbe des Wortes "Nein" verstehen Sie nicht?


4
 
 Kostadinov 18. Juni 2015 

@Adson

Ich hoffe, Ihr Leuchtstift enthält kein Cadmium ;-)‎


16
 
 Lemans 18. Juni 2015 
 

Die Ungeborenen...

Wunderbar, wie auch schon in "Evangelii Gaudium" verteidigt Papst Franziskus die Ungeborenen: Nr. 120: "Da alles in Beziehung steht, ist die Verteidigung der Natur auch nicht mit
der Rechtfertigung der Abtreibung vereinbar. Ein erzieherischer Weg, die
Schwachen anzunehmen, die uns umgeben und die uns manchmal lästig oder
ungelegen sind, scheint nicht machbar, wenn man nicht einen menschlichen
Embryo schützt, selbst wenn seine Geburt Grund für Unannehmlichkeiten und
Schwierigkeiten sein sollte: „Wenn der persönliche und gesellschaftliche Sinn
für die Annahme eines neuen Lebens verloren geht, verdorren auch andere, für
das gesellschaftliche Leben hilfreiche Formen der Annahme.“
Ein großer Verteidiger des Lebens von der Zeugung an, wie schon seine Vorgänger. Danke, Franziskus!


22
 
 Adson_von_Melk 18. Juni 2015 

Keine Sorge, @Kostadinov!

Ich lese sie jetzt mal online, und erst wenn sie dann papiersparend kompakt gedruckt und gebunden zu haben ist, mache ich mich bei meinen Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln mit dem Leuchtsitft darüber her.

Genau wie bei "Lumen Fidei" und "Evangelii Gaudium", und wie einst in der Blüte meiner Jugend bei so Sachen wie "Laborem Exercens" und "Fides et Ratio" :-)


4
 
 kreuz 18. Juni 2015 

dann kommen endlich..

..auch die "Grünen" beichten :-)


15
 
 babuska 18. Juni 2015 
 

Ja.

Ich mache Müll,ich bin Müll,...wie soll ich ein gültiger ARME werden?


1
 
 dominique 18. Juni 2015 
 

Der menschliche Missbrauch der Schöpfung Gottes

schafft eine Welt - gewissermaßen ein krankes Öko-System - von Tätern und Opfern. Eine hoffnungslose Perspektive. Ich hoffe, in der Enzyklika steckt wenigstens ein kleiner Anstoß zur Umkehr des Denkens


6
 
 Gandalf 18. Juni 2015 

Bin mal auf die zukünft. Beichtspiegel gespannt...

"Ich habe nicht Müll getrennt"
"Ich glaube nicht 100%ig an einen Klimawandel nur durch Menschenhand" usw... ;-)


26
 
 Kostadinov 18. Juni 2015 

Kleiner Scherz...

Bitte denken Sie an die Umwelt, bevor Sie diese Enzyklika ausdrucken.‎


18
 
 M.Schn-Fl 18. Juni 2015 
 

Ich habe das Lesen noch vor mir,

aber herzlichen Dank @Bücherwurm für das wirklich wundervolle Video mit dieser schönen Vertonung des Sonnengesangs.


4
 
 Igypop83 18. Juni 2015 
 

@Gandalf

Ah cool. Ich denke, ich würds trotzdem nicht in einem Tag schaffen! :-P


4
 
 Gandalf 18. Juni 2015 

@Igypop83

Weil manche Journalisten das Schreiben schon seit gestern am Abend hatten...


2
 
 Matthäus 18. Juni 2015 

Danke!!!

lG Mt


2
 
 Gandalf 18. Juni 2015 

Viel Spaß beim Lesen :-)

p.s. ich hab es schon hinter mir ;-)


3
 

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