Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Sprengt Papst Franziskus die Brücken zum Judentum?
  2. Kanadische Ärzte wollen Organe von Euthanasiepatienten gewinnen
  3. Trump lässt unmittelbar nach Amtsantritt Bidens Regierungs-Pro-Abtreibungs-Website abschalten
  4. Kardinal Schönborn: "In Rom wird sehr ernsthaft gearbeitet"
  5. Wenn der Schleier sich hebt
  6. Papst Franziskus sieht Zukunft der Kirche optimistisch
  7. Papst: Bald wird eine Frau Regierungschefin des Vatikanstaats
  8. Erzbischof von Neapel lässt LGBT-Aktivisten während einer Messe sprechen
  9. Auftrag des Christen in einer Welt ohne Gott
  10. Mehrheit merkt nicht, dass „jüdisches Leben in Deutschland auf dem Rückzug ist“
  11. Weihnachtskarte des Bistums Hildesheim mit Nietzsche-Zitat
  12. "Was heutzutage als Hass und Hetze bezeichnet wird, ist großteils erlaubt"
  13. Polens Regierung startet Angriff auf den Religionsunterricht
  14. "Mein größter Wunsch: Das gegenseitige Wohlwollen soll nie verloren gehen"
  15. Trump zum 47. Präsident der USA vereidigt - 'Es gibt nur zwei Geschlechter'

Küng: Christliche Ehe hat in säkularem Umfeld beste Chancen

2. Juli 2015 in Familie, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


St. Pöltner Bischof bei Buchpräsentation in Wien: Je größer der Kontrast zum gesellschaftlichen Partnerschaftsverständnis, desto größer wird auch Attraktivität eines "Gegenmodells" - Familie stärker in die Mitte der Seelsorge stellen


Wien (kath.net/KAP) "Familienbischof" Klaus Küng räumt der christlich gelebten Ehe beste Zukunftsaussichten ein, ungeachtet des Glaubensschwundes in einem zunehmend säkularen gesellschaftlichen Umfeld. Je "kaputter und dekadenter" die Gesellschaft ist, desto größer sind die Chancen für ein glaubwürdig gelebtes "Gegenmodell", sagte der St. Pöltner Bischof bei einer Buchpräsentation am Dienstagabend in Wien. Und: Je größer der Kontrast zum gesellschaftlichen Partnerschaftsverständnis, desto größer auch die Attraktivität des christlichen, auf Treue basierenden und für Kinder offenen Bundes zwischen Mann und Frau.

Küng äußerte sich bei einem Podiumsgespräch im Institut für Ehe und Familie, Anlass war die Präsentation des Sammelbandes "Sinn und Glück der sakramentalen Ehe", der eine Fachtagung am Internationalen Theologischen Institut (ITI) in Trumau (NÖ) vorausging. Herausgeber Michael Wladika, Dozent für Philosophie am ITI, nahm ebenso am Gespräch teil wie der Wiener Weihbischof Franz Scharl und der moderierende Kommunikations-Chef der Erzdiözese Wien, Michael Prüller.

Bischof Küng begründete seinen Optimismus für die christliche Ehe damit, dass sie auch das menschlichste und dem Schöpfungsplan entsprechende Modell ist: Das kontinuierliche Miteinander-Reden, das Einander-Verzeihen und immer neu ja zum anderen zu sagen erweise sich als "Weg der wahren Liebe". Christus weise nicht nur den Weg zu Gott, sondern auch zu einer gelungenen, tiefen Beziehung zu einem Ehepartner, ist Küng überzeugt. Konstitutiv für die christliche Ehe sei die Offenheit für Kinder, für die Familie der zentrale Ort der Persönlichkeitsbildung und "Lernort der Liebe" sei.

"Gott ruft uns, wie wir sind"

Die Ehe - theologisch verstanden als Abbild des unauflöslichen Bundes Gottes - enthält nach den Worten Küngs "viele Hoffnungsperspektiven". Das christliche Idealbild werde dabei nicht zur Bürde, denn "Gott ruft uns, wie wir sind", wie der Bischof betonte. Nachsatz: "Letztlich haben wir alle eine 'schwere Vorgeschichte'."


Küngs Überzeugung: Familie müsse viel stärker in die Mitte der kirchlichen Seelsorge gestellt werden. Das bedeute u.a. eine gründliche Ehevorbereitung, die verstanden als Beziehungsfähigkeit "eigentlich schon mit der Geburt beginnt". Es müsse auch die Sakramentenpastoral und die Gebetserziehung verbessert werden.

Als in die Gesellschaft hineinwirkendes Modell setzt der Bischof auf Hauskirchen - eine frühchristliche Einrichtung, die mit der Etablierung des Christentums als Staatsreligion in Vergessenheit geriet. Einen Anstoß zum Wiederaufleben der Hauskirchen habe das Zweite Vatikanische Konzil mit der Betonung der Mitverantwortung aller Getauften und Gefirmten bei der Glaubensweitergabe gegeben.

In diese Kerbe schlug auch Weihbischof Scharl mit dem Hinweis, dass das gelebte christliche Zeugnis auch der Eheleute und Familien entscheidend für die Zukunft des Christentums sein werde. Im Blick auf die Glaubensweitergabe gelte: "Fundamentaler als der Lehrer ist der Zeuge!" Laut Scharl dürften Familien nicht nur "Objekte der Beseelsorgung" sein, sie seien auch Subjekte der Evangelisierung.

Prüller: Treue reicht über Trennung hinaus

Michael Prüller wies darauf hin, dass das christliche Eheverständnis auch unter Christen schwinde. Nach Trennungen würden heutzutage auch deklarierte Christen dem verlassenen Ehepartner wünschen, in einer nächsten Beziehung glücklicher zu werden - ungeachtet dessen, dass eine Ehe nach christlichem Verständnis auch nach erfolgter Trennung aufrecht bleibe. Dass Ehe auch Opfer bedeutet, werde oft ausgeblendet, so Prüller. Er erinnerte daran, dass die christlichen Eheschließung eigentlich auch ein "Zölibatsversprechen" beinhalte - nämlich auch dann die Treue zu halten, wenn man vom Gatten oder der Gattin verlassen wurde.

Die Liebe werde heute gegenüber der Treue und der Offenheit für Kinder überbetont, erklärte der achtfache Vater. Dies führe zur Haltung: "Was sich liebt, soll auch heiraten können" - ein Grundsatz, der im Blick auf gleichgeschlechtliche Paare problematisch sei.

Auf das jüngste Urteil des US-Höchstgerichts, das die Homosexuellenehe in allen Bundesstaaten für zulässig erklärte, ging ITI-Rektor Christiaan Alting von Geusau in seiner Wortmeldung ein. Der Entscheid zeige ein "erschütternd tiefes Missverständnis" hinsichtlich der Ehe, der Aspekt der Fortpflanzung sei dabei völlig aus dem Blick geraten, stattdessen werde vor allem "mit Gefühlen der Ausgrenzung gleichgeschlechtlicher Liebe argumentiert", kritisierte der Rektor das knappe Mehrheitsvotum.

Johannes Reinprecht, Direktor des IEF, das die dem Buch vorausgehende Tagung in Trumau mitveranstaltete, wies auch auf die jüngste Debatte rund um den Erlass des Bildungsministeriums zur Sexualpädagogik hin, um auf den ideologischen Gegenwind für das christliche Eheverständnis aufzuzeigen. Er wisse auch von Fällen, in denen christliche Familien mit mehreren Kindern im schulischen Umfeld regelrecht "gemobbt" würden. Einflussnahme im politisch-gesellschaftlichen Bereich sei eine der Aufgaben des IEF, eine weitere sei Ehe- und Familienberatung, um "den Verwundeten zu helfen".

Buch-Herausgeber Wladika gab einen Überblick über den präsentierten Tagungsband, der u.a. ein Grußwort des Kardinals Christoph Schönborn und Beiträge von Bischof Küng, dem Psychiater Raphael Bonelli und dem Moratheologen Matthias Beck umfasst. Der Band "Sinn und Glück der sakramentalen Ehe" ist im Heiligenkreuzer "Be&Be"-Verlag erschienen.

Copyright 2015 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten

kath.net-Buchtipp:
Sinn und Glück der sakramentalen Ehe
Wie eine umfassende Vorbereitung auf die Eheentscheidung heute gelingt
Von Michael Wladika
Beiträge von Christoph Kardinal Schönborn; Klaus Küng, Bischof; Josef Spindelböck; Raphael Bonelli; Michael Wladika; Bernhard Dolna; Gudrun Dr. Kugler; Mathias Beck; Erich Berger; Markus Riedenauer
359 Seiten, Taschenbuch
2014 Be&be-Verlag
ISBN 978-3-902694-79-9
Preis 19.90 EUR

Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:

- Link zum kathShop

- Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus:

Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected]

Für Bestellungen aus der Schweiz: [email protected]
Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und dem RAPHAEL Buchversand (Auslieferung Schweiz) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch entstehen nur Inlandsportokosten.

Titelblatt des Buches: Sinn und Glück der sakramentalen Ehe



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Familie

  1. Zehn Gespräche, bevor man „Ja“ sagt
  2. Katholischer 'Familienverband Wien' wirbt mit gleichgeschlechtlichen Paaren
  3. US-Bundesstaat Oregon verweigert Adoption für christliche Mutter
  4. Texas: Adoptionen im letzten Jahr um 30 Prozent gestiegen
  5. US-Unternehmen führt Babybonus für Mitarbeiter ein
  6. Kroatien: Regierung will Sonntagsöffnung deutlich einschränken
  7. Neigung vor Gott und Zuneigung zum Menschen
  8. Lebenslänglich für zwei Menschen
  9. Warum Linke weniger glücklich sind als Konservative
  10. Menschen mit Kindern haben eher konservative Ansichten, sind für den Lebensschutz







Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE - Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025
  2. Wenn der Schleier sich hebt
  3. Trump lässt unmittelbar nach Amtsantritt Bidens Regierungs-Pro-Abtreibungs-Website abschalten
  4. Trump wird seinen Amtseid erneut auf zwei Bibeln ablegen
  5. Sprengt Papst Franziskus die Brücken zum Judentum?
  6. Wie CNN und deutschsprachige Medien gezielt Fake-News über Elon Musk verbreiteten
  7. Papst Franziskus spricht mit einem seiner scharfen Kritiker unter den Bischöfen
  8. Weihnachtskarte des Bistums Hildesheim mit Nietzsche-Zitat
  9. Wer ist der Priester, der bei Trumps Angelobung den Schlusssegen gab?
  10. Papst: Bald wird eine Frau Regierungschefin des Vatikanstaats
  11. Kanadische Ärzte wollen Organe von Euthanasiepatienten gewinnen
  12. Trump zum 47. Präsident der USA vereidigt - 'Es gibt nur zwei Geschlechter'
  13. Papst Franziskus sieht Zukunft der Kirche optimistisch
  14. Exorzisten-Vereinigung warnt vor falschen Praktiken
  15. Auftrag des Christen in einer Welt ohne Gott

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz