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Eritrea: Kirche ist strenger Kontrolle durch Regierung ausgesetzt

16. Juli 2015 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Seminaristen, die zum Militärdienst gezwungen sind, Priester, die das Land nicht verlassen dürfen, und Christen, die aus religiösen Gründen inhaftiert sind – dies ist die Situation der Religionsfreiheit in Eritrea.


Wien (kath.net/KIN) Seminaristen, die zum Militärdienst gezwungen sind, Priester, die das Land nicht verlassen dürfen, und Christen, die aus religiösen Gründen inhaftiert sind – dies ist die Situation der Religionsfreiheit in Eritrea, wie sie von einer der Kirche nahestehenden Quelle, die aus Sicherheitsgründen nicht namentlich genannt werden möchte, gegenüber dem internationalen katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ beschrieben wird.

Wie es in einem Bericht der Vereinten Nationen detailliert dargelegt wird, ist die Regierung in Asmara, der eritreischen Hauptstadt, für schwere Menschenrechtsverletzungen verantwortlich. Ein großer Teil der Einwohner ist zur Zeit inhaftiert und leistet Zwangsarbeit, während die übrige Bevölkerung einem strengen System von Überwachung und Kontrolle ausgesetzt ist, von dem auch die Religionsgemeinschaften nicht ausgenommen sind.

Die katholische Gemeinde ist in Eritrea sehr aktiv. Obwohl Katholiken nur einen Anteil von 4 Prozent an der Bevölkerung ausmachen, leitet die Kirche beispielsweise in Asmara mehr als 50 Schulen und 30 medizinische und soziale Einrichtungen. Die Kirche steht ebenfalls an vorderster Front, wenn es darum geht, gegen Missbräuche durch die Regierung die Stimme zu erheben. Ostern 2014 hatten die katholischen Bischöfe einen dramatischen Hirtenbrief verfasst, in dem sie auf die ernste Situation im Lande aufmerksam machten, die eine große Zahl von Eritreern zur Auswanderung zwinge. „Der Hirtenbrief wurde von den Gläubigen aller Religionen höchst geschätzt“, sagte der Informant gegenüber KIN. „Viele von ihnen sagten uns, wir seien ihre einzige Hoffnung. Es war unmöglich, nicht das anzuprangern, was im Lande vor sich geht, auch wenn die Kirche vorsichtig vorgehen muss, da die Regierung andernfalls unsere Strukturen schließen könnte“. Zusammen mit dem Islam, der Eritreisch-Orthodoxen Kirche und der Lutherischen Kirche ist die Katholische Kirche eine der nur vier staatlich anerkannten Religionsgemeinschaften. Dies bedeute jedoch noch keine volle Religionsfreiheit für Katholiken. „Auf dem Papier sind wir frei, unseren liturgischen Feiern beizuwohnen, aber in Wirklichkeit tut die Regierung alles, was sie kann, um uns davon abzuhalten“, fügte der Informant hinzu. Nicht selten organisierten die Behörden während der Sonntagsmesse oder anderen christlichen Feierlichkeiten politische Treffen oder Sportereignisse mit verpflichtender Teilnahme. „Auch dieses Jahr ist es wieder passiert: am Karfreitag“, sagt der Informant und fügt hinzu, dass viele Kurse in den Schulen auch sonntags stattfinden würden.


Leider gehe die Kontrolle, die die Regierung in Asmara übe, noch darüber hinaus. So gebe es zahlreiche Versuche, den katholischen Klerus zum Ableisten des Wehrdienstes zu zwingen, der für alle Männer im Alter bis zu 50 Jahren und für alle Frauen bis zum 40. Lebensjahr verpflichtend sei. Dutzende Seminaristen seien verschwunden und seien von der Einberufung nicht zurückgekehrt. „Heute lassen wir es nicht mehr zu, dass das geschieht, aber die Behörden erlauben niemandem, der nicht den Wehrdienst geleistet hat, das Land zu verlassen, und folglich können unsere Priester nicht ins Ausland gehen, um zu studieren.“ Dies habe gravierende Auswirkungen auf die religiöse Ausbildung, da der Lehrkörper nicht damit rechnen könne, neue Mitglieder zu bekommen. „Wir haben nur einen Dozenten der Heiligen Schrift. Wenn ihm etwas zustieße, wüssten wir nicht, wie wir ihn ersetzen sollten.“ Diese strenge Kontrolle durch die Regierung werde als Versuch aufgefasst, die Kirche einzuschüchtern und sie zum Schweigen zu zwingen. „Sie würden es bevorzugen, wenn wir nicht richtig ausgebildet wären, weil sie uns dann einfacher kontrollieren könnten“.

Der Informant bestätigt das tragische Schicksal Tausender Eritreer, die aus politischen und religiösen Gründen inhaftiert sind. „Sie sind in unterirdischen Gefängnissen eingesperrt und von allen vergessen. Nicht einmal ihre Familien wissen, wo sie sind.“ Wie es in dem neuesten „Bericht zur Religionsfreiheit weltweit“ von „Kirche in Not“ festgestellt wird, ist anzunehmen, dass mindestens 1200 Christen inhaftiert sind, und das oftmals aus rein religiösen Gründen. Viele Gefangene sind wirklichen Foltern ausgesetzt. Es ist anzunehmen, dass darunter auch religiöse Führer sind, vor allem von Pfingstgemeinden, von denen einige bereits im Gefängnis gestorben sind. Sogar der eritreisch-orthodoxe Patriarch, der kanonisch gewählt worden ist, soll seit kurzem unter Hausarrest stehen und durch einen dem Regime nahestehenden Patriarchen ersetzt worden sein.

Die Behörden hätten sogar die Veröffentlichung einiger Dokumente der Katholischen Kirche verboten, die sich in ihren Augen die Anprangerung von Unrecht und Missbräuchen „zuschulden kommen“ lassen. Darunter ist die Übersetzung der Soziallehre der Kirche in die Sprache Tigrinya, da dort nach Auffassung der Zensoren politische Themen behandelt werden.

KIRCHE IN NOT ist ein internationales katholisches Hilfswerk. Das Werk leistet weltweit geistliche und materielle Hilfe für Christen, die wegen ihres Glaubens bedroht oder verfolgt werden.

Infos und Spendenmöglichkeiten:
Kirche in Not Österreich

Kirche in Not Deutschland

Kirche in Not Schweiz



Foto Christen in Eritrea © Kirche in Not


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