Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  2. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  3. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  4. Papst Franziskus hat neue Regeln für kommende Papst-Beerdigungen festgelegt
  5. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  6. ARD zeigt Kabarettistin mit schweren Impfschäden nach Corona-Impfung
  7. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  8. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  9. 'Ich denke einfach, dass Gott unser Bestes verdient'
  10. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  11. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  12. Erhebliches Defizit bei Vatikan-Pensionsfonds: Papst schlägt Alarm
  13. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  14. Alle Macht den synodalen Räten?
  15. Scorsese startet Film-Serie über Heilige

'Die tiefste Not ist das verzerrte Gottesbild'

25. Mai 2003 in Österreich, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Stadtmission: Kardinal Schönborn im "Cafe-Talk" über "Gott und die Welt" mit der TV-Moderatorin Arabella Kiesbauer


Wien (kath.net/pew/red)
Die "tiefste Not" vieler Menschen besteht in einemverzerrten Gottesbild und Selbstbild, sagte Kardinal Christoph Schönbornam Samstagabend bei einem "Cafe-Talk" über "Gott und die Welt" mit derTV-Moderatorin Arabella Kiesbauer im Rahmen der Wiener Stadtmission. Esgebe sehr viel "Selbstzerstörung", weil viele Menschen "sich selbst nichtmögen". Der Kern des Evangeliums sei dagegen das "bedingungsloseAngenommensein", die Barmherzigkeit, der Satz Jesu: "Ich verurteile dichnicht". Kardinal Schönborn: "Leider haben viele Menschen ein Gottesbild,das weit davon entfernt ist". Gerade in Wien wirke die Vorstellung vom"strafenden Himmelvater" nach, der als Erziehungsmittel eingesetzt wurde.

Persönlich habe er das Glück gehabt, in seiner Kindheit einen Ortspfarrerzu erleben, bei dem sich "die Menschen nicht verurteilt gefühlt haben",berichtete der Wiener Erzbischof. Er komme nicht aus einer sehr religiösenFamilie, Religion sei kein Thema gewesen. Als er sich mit 18 zum Eintrittin den Dominikanerorden entschlossen habe, sei es zu einer intensivenAuseinandersetzung mit dem Freundeskreis seines nicht kirchlicheingestellten Vaters gekommen. Der entscheidende Punkt sei für ihn die"persönliche Freundschaft mit Jesus" gewesen.

Auch heute gehe es für ihn darum, "im Kampf gegen den Terminkalender"jeden Tag eine Zeit lang "in der Gegenwart Gottes still zu sein", sagteder Kardinal. Sonst werde das Reden über Gott "schal". Das "berufsmäßigeReden über Gott" beinhalte immer die Gefahr, dass es "einen nicht mehrpersönlich berührt".

Arabella Kiesbauer, die aus der katholischen Kirche ausgetreten ist,meinte, Kirche sei für sie lange "ein rotes Tuch" gewesen. Heute sehe sieReligion als "gelebte Menschlichkeit". Ein Motiv für ihren Kirchenaustrittsei gewesen, dass sie als Frau in der Kirche nicht alle Möglichkeitenhabe. Kardinal Schönborn meinte in seiner Antwort, Mann und Frau hättendie gleiche Würde, aber sie seien nicht gleich.

Auf Fragen aus dem Publikum stellte der Wiener Erzbischof klar, dass dieCaritas nicht etwas anderes als die Kirche ist: "Wenn die Caritas spricht,spricht damit auch die Kirche. Wenn der Caritasdirektor Landau etwas sagt,ist das genauso gewichtig, wie wenn ich selbst es sage".

Zilk: Kirche muss sich Auseinandersetzung stellen

"Es gibt eine sehr komplexe gesellschaftliche Entwicklung, die an derKirche vorbeigeht", bedauerte der ehemalige Wiener Bürgermeister HelmutZilk beim "Cafe-Talk" mit Kammerschauspielerin Elfriede Ott und KarlRühringer, Bischofsvikar für Wien-Stadt, im Wiener Ringstraßencafe"Landtmann". Die Kirche müsse sich dieser Entwicklung stellen und denDialog darüber führen. "Dort, wo die Kirche sich dieser Auseinandersetzungstellt, sind auch die Leute da, besonders die jungen Menschen", so Zilk."Es hat immer wieder Berührungsängste der Kirche mit dem Neuen gegeben",bekannte Bischofsvikar Karl Rühringer. Die Dialogbereitschaft sei abervorhanden. Mit Offensiven wie der Stadtmission versuche die Kirche, "inder multikulturellen und multireligiösen Welt die Dinge so zu nehmen, wiesie sind, das Gemeinsame zu suchen und dem Anderen mit Wertschätzunggegenüber zu treten", sagte Rühringer.

"Statistiken sind notwendig, aber sie sind nicht alles", antwortete Bischofsvikar Rühringer auf eine Frage nach dem Rückgang der Katholikenzahlen in Wien. "Gerade in der Stadt sind viele Menschen weitausreligiöser, gläubiger und gottverbundener als sie zeigen", sagteRühringer. Dem schloss sich Kammerschauspielerin Elfriede Ott an. InGesprächen mit ihren Studenten stoße sie zwar oft auf eine totaleAblehnung des Katholizismus. "Dafür zeigt sich eine Öffnung hin zur Suchenach einem tieferen Sinn im Leben", sagte Ott. Jeder Mensch sei in seinemInnersten gläubig, auch wenn er es nach außen ablehne. "Man muss ja einenGlauben haben, sonst hat man keine Hoffnung", betonte die Schauspielerin.

Auch auf Grund des materiellen Wohlstands sei in manchen Menschen dieFrage nach Gott eingeschlafen, bedauerte Bischofsvikar Rühringer. Ziel derStadtmission sei nun, den Mut, nach dem Woher und Wohin des Lebens zufragen, in vielen Menschen zu wecken. Lange Zeit hätte die Kirche denMissionsbegriff für die Dritte Welt reserviert, nun habe ein Umdenkeneingesetzt: "Wir müssen in der Stadt auf die Menschen zugehen, dasGespräch suchen und selber die Türen unserer Herzen öffnen, dem anderenzeigen, was uns bewegt und was uns wichtig ist".



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Mission

  1. Befreite Ordensfrau aus Mali: Mission muss weitergehen
  2. Christlicher Missionar aus Türkei ausgewiesen
  3. Papst: Jeder ist zur Mission aufgerufen
  4. Jüngster US-Abgeordneter spricht über Bekehrung von Moslems und Juden
  5. Vatikan betont Bedeutung der Mission in Zeiten der Pandemie
  6. Hier bin ich, sende mich!
  7. Papst: Künftige Diplomaten müssen ein Jahr auf Mission
  8. „Wir schrauben in der Kirche immer an irgendwelchen Rädchen herum ...
  9. P. Karl Wallner: Der Kampf gegen Priestertum ist voll losgebrochen!
  10. Lifestyle Jüngerschaft ODER: Warum ein Date mit Gott zu wenig ist







Top-15

meist-gelesen

  1. Heiliges Jahr - Große ROMREISE zu OSTERN 2025 - 9 Tage - Mit Assisi, Loretto, Manoppello und Padua
  2. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN!
  3. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  4. Unmittelbar vor der Todesspritze: Niederländerin (22) sagt NEIN zur Euthanasie
  5. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  6. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  7. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  8. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  9. Beeindruckend: Volvo präsentiert Werbung, die eine ungeplante Schwangerschaft und das Kind bejaht
  10. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  11. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  12. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  13. Papst Franziskus hat neue Regeln für kommende Papst-Beerdigungen festgelegt
  14. ARD zeigt Kabarettistin mit schweren Impfschäden nach Corona-Impfung
  15. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz