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Berlin: 400.000 Besucher beim Abend der Begegnung auf dem Kirchentag

29. Mai 2003 in Deutschland, keine Lesermeinung
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Größte Open Air Veranstaltung seit der Loveparade - Kirchentag als Musikfestival: "Kelly Family", W4C, Clemens Bittlinger, Brenda Jackson und andere


Berlin (www.kath.net)
Es war die größte Open Air Veranstaltung seit der Loveparade: Die Promenade Unter den Linden und Teile der Friedrichstraße waren am Mittwochabend für den Verkehr gesperrt. Nach Polizeiangaben flanierten über 400.000 Besucher in Berlin Mitte in der abendlichen Sonne. Zum Auftakt des Ökumenischen Kirchentags hatten die katholischen und evangelischen Gemeinden der Stadt zum „Abend der Begegnung“ geladen.

Bruder Andreas Brands vom Franziskanerkloster Pankow freute sich über das „große Fest“. Die Franziskaner hatten ihre Suppenküche aufgebaut. Eher nüchtern kommentierte dagegen Kirchentags-Kenner und Bio-Obstbauer Wolfgang Riedel aus der Uckermark das Gedränge: „Sieht ganz brauchbar aus.“ Er verkaufte auf der anderen Straßenseite seine Obstsäfte, solange der Vorrat reichte. Malteser und Johanniter, die mit fast 200 Helfern vor Ort waren, meldeten keine größeren Einsätze, halfen aber bei der Suche nach Familienangehörigen, die im Trubel verloren gegangen waren. Der Sozialdienst katholischer Frauen lud Neugierige in ein Segenszelt ein und überreichte ihnen ein Kärtchen mit einem Segenstext.

Auf der Spree nahe der Museumsinsel wurden mit großem Gejohle zehn Jugendliche, Mitglieder aus evangelischen und katholischen Jugendgruppen, aus Cotttbus und Umgebung begrüßt. Sie waren mit einem Kahn drei Tage lang von Burg nach Berlin unterwegs. „Wir wollen immer wieder neue Menschen ins Boot holen“, beschrieb Katharina Fritzschka das Ziel ihres Unternehmens. „Eine wahnsinnig gute Erfahrung“, berichtete sie überschwänglich. „Wir hatten Angst, uns schon nach kurzer Zeit auf die Nerven zu gehen, doch dazu kam es nicht, im Gegenteil, wir verstanden uns von Tag zu Tag besser.“ Boxhandschuhe, Hanteln und Kegeln: Am Stand der Landgemeinden im Oder-Spree-Kreis war Fitness angesagt. „Wir stehen als geistliche Trainer zur Verfügung“, warb ein Pfarrer. Klimmzüge könnten auch in der Kirche nützen, um sich beizeiten aus dem eigenen Schlamassel zu ziehen.

Auf dem Gendarmenmarkt erschallten pünktlich zum Auftakt um 19 Uhr die Posaunen.Die Schar von Blechbläsern war eigens für den Kirchentag aus verschiedenen Berliner Gemeinden zusammengesetzt worden. Der Ort für das Konzert war historisch gut gewählt, immerhin trägt der Deutschen Dom auch den Spitznamen „Jericho-Kirche“. Denn es war ein Trompeter, der Ende des 18. Jahrhunderts zum Wecken blies, worauf der im Bau befindliche Turm plötzlich einstürzte. Diesmal aber blieb alles heil.

Neben Musik aller Art gab es für die Kirchentagsbesucher auf Berlins schönstem Platz und in den umliegenden Seitenstraßen vor allem Stände mit kulinarischen Köstlichkeiten. So wurden „Ökumenische Cocktails“ zur Erfrischung gereicht oder eine alkoholfreie Mischung aus Kokossirup, Sahne und Ananas mit dem lateinischen Namen „Sanctus sine spiritus“. Es duftete nach Bratwurst und Chile con Carne, aber auch an Süßes war gedacht. Eine Gruppe von Berliner Religionslehrern bot eigens Bibelkuchen, dessen Erlös dem Projekt „Versteckte Kinderarmut“ zugute kam. Wer das Rezept haben wollte, musste aber erst die Bibel wälzen. Denn mit dem Codewort „ 4 Stück Jeremia 17,11“ sind nichts anderes als Eier gemeint.

Über allem aber schwebte mitten auf dem Platz ein riesiger orangefarbener Heiligenschein – das Logo des Kirchentags. Drei Pfadfinder aus Hannover und Dortmund hatten die Bewachung übernommen und nahmen ihren Job gelassen. „Das muss halt auch gemacht werden“, wie Tom Weber meinte. Unterdessen ließen Jungen und Mädchen bei Kikon, einem diakonischen Projekt zur Kinderbetreuung, Luftballons in den Himmel über Berlin steigen, nicht ohne vorher auf Kärtchen ihre persönlichen Wünsche einzutragen. Wem die Füße schmerzten, für den gab es ebenfalls Rettung. Das Ökumenische Frauenzentrum hatte eigens ein Zelt mit violetten Tüchern und Kissen ausgestattet, in dem Frauen sich eine Fußmassage samt voraus gehendem Bad verpassen lassen konnten.

Unter dem Motto „Berlin rockt für eine Welt“ gibt’s am Freitag ab 18 Uhr Rock und Pop unter der Quadriga. Fury in the Slaughterhouse, Dirk Zöllner und Joy Denalane unterstützen die Anti-Aids-Veranstaltung. Ebenfalls unter freiem Himmel kommen Klassik-Fans auf ihre Kosten. Auf dem Gendarmenmarkt dirigiert Helmuth Rilling ab 20 Uhr das Symbolum Nicenum aus der h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach. Der polnische Komponist Krzysztof Penderecki leitet das Radio Sinfonieorchester Stuttgart mit dem vom ihm komponierten und vielfach ausgezeichneten Credo.

Auf den drei großen Open-air-Bühnen ertönen am Samstag die „Stimmen der Welt“. Um 19.30 Uhr beginnen die Konzerte der ehemaligen Kelly Family-Frontfrau, Kathy Kelly am Gendarmenmarkt und des bulgarischen Männerchors Phillipopolis am Lustgarten. Eine Stunde später eröffnet die US-Sängerin Brenda Jackson und Ensemble mit Gospels und Spirituals den Abend am Brandenburger Tor. Gumboots aus Südafrika tanzen und musizieren dort mit Gummistiefeln. Den deutschen Beitrag zum globalen Soundmix steuern die Prinzen bei.

Der Ökumenische Kirchentag wartet als musikalische Weltreise auf. Neben den Highlights zeigen zahllose Veranstaltungen in der ganzen Stadt die Vielfalt christlicher Musik. Auf dem Messegelände gibt’s Live-acts bei der One World Reggae-Party, Folkrock mit EileenQ und HipHop im Sommergarten. Wer es besinnlicher mag, kommt bei Spirit of the Soul auf seine Kosten. Spirituelle-meditative Musik gestaltet Bibeltexte von jazzig bis klassisch. Brasilianische Straßenkinder heizen mit Maracatú – brasilianischer Karnevalsmusik – in Charlottenburg ein. Afrikanische Gesänge und lateinamerikanische Rhythmen durchziehen die Straßen beim Abend der Begegnung.Diskussion über den Kirchentag im KATH.NET-Forum



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