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| ![]() Kirchentag: Judenchristen sind unerwünscht29. Mai 2003 in Deutschland, keine Lesermeinung Kritik auch am einseitigen Umgang der Veranstaltung mit der DDR-Vergangenheit - Gedenkstätten-Direktor: Die Opfer der SED-Diktatur kommen im Programm nicht vor Berlin (kath.net/idea) Bleibt die Frage nach der Wahrheit des Glaubens auf der Strecke? Kritisch äußerte sich auch die Konferenz Bekennender Gemeinschaften in denevangelischen Kirchen Deutschlands. Deren Vorsitzender, Pastor Ulrich Rüß(Hamburg), befürchtet, daß sich der Ökumenische Kirchentag angesichts derVielzahl politischer Themen und der Mitwirkung von Repräsentanten andererReligionen "verzettelt". Er sehe die Gefahr, "daß Politik und Dalai LamaSchlagzeilen machen, nicht aber die wesentlichen Inhalte gemeinsamenchristlichen Glaubens". In einer Zeit, in der Entchristlichung undNeuheidentum zunähmen, sei es wichtig, daß die Kirchen aufeinander zugingenund trotz aller Unterschiedlichkeit das gemeinsame Fundament des Glaubensbezeugten. Dabei dürfe die Frage nach der Wahrheit des Glaubens nicht aufder Strecke bleiben. "Diesem Anspruch kommt der Ökumenische Kirchentag nurbedingt nach." Dennoch bleibe das Treffen eine Chance, "die aber klarer undeindeutiger hätte genutzt werden sollen", so Rüß, der auch Vorsitzender derKirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in der Nordelbischen Kircheist. Judenchristen sind auf dem Kirchentag unerwünscht Beim Ökumenischen Kirchentag in Berlin sindjesusgläubige Juden - im Volksmund Judenchristen - unerwünscht. DieZulassung von "messianischen Juden", die ihren Glauben an Jesus Christusmissionarisch verträten, würde das Verhältnis des Kirchentages zur jüdischenGemeinde belasten, erfuhren die Verantwortlichen des Beit Sar ShalomEvangeliumsdienstes (Berlin), der sich vor einem Jahr um einen Stand auf demAusstellungsbereich "Agora" beworben hatte. Das Werk arbeitet vor allemunter russischen Einwanderern mit jüdischem Hintergrund. Laut PressesprecherAndrei Ignatenko hätten sich die Verantwortlichen des Kirchentags monatelangin Schweigen gehüllt, auf Anfragen ausweichend geantwortet und erst vor dreiWochen erklärt, daß judenmissionarische Werke unerwünscht seien. Dies seiihm zu Beginn des Kirchentags am 28. Mai noch einmal mündlich bestätigtworden. Gegenüber idea sagte Ignatenko, er habe es nicht für möglichgehalten, daß der Kirchentag Moslems und Buddhisten einlade, jesusgläubigeGruppen aber ausschließe. Der Evangeliumsdienst arbeite auf der Basis derEvangelischen Allianz und sei von dieser offiziell als befreundetes Werkanerkannt. 80 Veranstaltungen zu Beziehungen zwischen Christen und Juden Nach dem Stuttgarter Kirchentag 1999 hatte das Präsidium des DeutschenEvangelischen Kirchentags beschlossen, keine judenmissionarischen Gruppenmehr zuzulassen. In Übereinstimmung mit dem Rat der EKD und dem Zentralratder Juden in Deutschland lehne man eine auf Bekehrung zielende "Judenmission" aus theologischen und historischen Gründen ab. In Berlin befassen sich rund 80 Veranstaltungen mit den Beziehungen zwischen Christenund Juden. Häufig sind Selbstdarstellungen einzelner jüdischer Gruppen geplant.Diskussion über den Kirchentag im KATH.NET-Forum Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! ![]() LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | ![]() Mehr zuÖkumene
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