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Irak: Patriarch Sako bittet Papst um Besuch der letzten Christen!

20. April 2016 in Weltkirche, 36 Lesermeinungen
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Chaldäer-Oberhaupt: Visite wäre für die schwer traumatisierten letzten Christen im Land dringend notwendiges Zeichen der Ermutigung - Unmissverständlich klare Aussagen zu IS, Islam, zur laschen Haltung des Westens zum "Völkermord" an Christen


Wien-Bagdad (kath.net/KAP) Der chaldäisch-katholische Patriarch Louis Sako (Foto) hat seinen Appell an Papst Franziskus bekräftigt, in den Irak zu reisen. Das wäre für die schwer traumatisierten letzten Christen im Land ein so dringend notwendiges Zeichen der Ermutigung, um die Heimat nicht zu verlassen. Zugleich fordert der Patriarch die westliche Staatengemeinschaft mit den USA an der Spitze einmal mehr auf, endlich entschieden militärisch gegen den IS vorzugehen.

In seinem soeben auf Deutsch erschienenen neuen Buch "Marschiert endlich ein!" lässt es der Patriarch nicht an deutlichen Worten missen. "Der sogenannte 'Islamische Staat' ist ein gottloses Ungeheuer, eine Krake, die weiter wächst und längst ihre Fangarme auch in die demokratisch-zivilisierte Welt ausgestreckt hat", schreibt der Patriarch wörtlich und weiter: "Diese Bestien, die solche Verbrechen verüben, haben kein menschliches Bewusstsein mehr und die Würde ihres Daseins verloren. Die Todesmaschinerie der Dschihadisten übertrifft die schlimmsten Albträume."

Es sei empörend, so Sako, dass die Welt weiterhin zu den Morden des IS an Christen, Jesiden und anderen religiösen Minderheiten mehr oder weniger schweigt. "Ein Verbrechen ungeahnten Ausmaßes gegen die Menschlichkeit, ein Völkermord, spielt sich gerade bei uns ab."

Scharfe Kritik übt der Patriarch an den USA, die durch ihren Einmarsch im Irak 2003 und ihre folgende Politik das Land zerstört hätten. Die USA sollten sich zu ihrer "moralischen Pflicht bekennen, sind sie doch für die Entstehung des Chaos in meinem Land eindeutig mitverantwortlich". Wenn man wirklich wollte, könnte man den IS binnen weniger Wochen militärisch besiegen, zeigt sich das chaldäische Kirchenoberhaupt überzeugt. Doch die Stimmen aus den USA, die von einem bis zu 20-jährigen Kampf sprechen, ließen die Interessenslagen unmissverständlich erkennen: Der Fortbestand des IS werde geduldet. Sako: "Die Wahrung gewisser Interessen ist wichtiger als das Überleben der Christen. Ist unsere Auslöschung also schon beschlossene Sache?"


Es gehe um das Überleben der Christen in ihrer Urheimat, so Sako. Er spreche den vor dem IS geflohenen Christen aus Mosul und der Ninive-Ebene ständig Mut zu, dass sie bald wieder in ihre Städte und Dörfer zurückkehren können. "Mit diesem Funken Hoffnung versuche ich meine Gemeinde von der Auswanderung abzuhalten."

Patriarch fordert UNO-Schutztruppe

Neben der Vernichtung des IS brauche es in Folge aber auch eine nachrückende UNO-Schutztruppe, die die Sicherheit der Christen in Mosul und der Ninive-Ebene garantiert, fordert der Patriarch. Nötig sei weiters internationale humanitäre Hilfe, um das verwüstete Land wieder aufzubauen. "Straßen, Schulen, Krankenhäuser, Wasser- und Stromversorgung, also die gesamte Infrastruktur, werden in einem erbärmlichen Zustand sein", so Sako, mit einem Appell an den Westen: "Lasst uns nicht im Stich! Wir schaffen es nicht alleine."

Auch gegenüber den Muslimen scheut der Patriarch in seinem Buch nicht klare Worte. Er zitiert aus einem eigenen Schreiben, dass er im Sommer 2014 - der IS überrannte damals Mosul und die Ninive-Ebene - an die Muslime des Irak gerichtet hatte: "Wir Christen sind fassungslos und empört, dass kaum jemand von Euch bei der gewaltsamen Vereinnahmung Mosuls und vieler christlicher Ortschaften massiv seine Stimme erhoben hat, um die inhumanen Taten von Daesh (IS, Anm.) im Namen des Islam aufs Schärfste zu verurteilen. Das wäre auch in Eurem ureigensten Interesse! Euer Schweigen führt dazu, dass der Islam zunehmend als Bedrohung des Weltfriedens empfunden wird."

Er wolle fairerweise aber auch betonen, so Sako, dass die schweigende Mehrheit der Muslime gottlob keine kriegerischen Absichten habe sondern einfach ein leben in Ruhe und Sicherheit führen wolle. Nach der IS- Machtübernahme hätten auch Muslime Seite an Seite mit Christen in Bagdad demonstriert, so Sako: "Ein kleines Zeichen der mutigen Solidarität mit ihren verfolgten Nachbarn." Man könne daher wohl von moderaten Muslimen sprechen, nicht aber von einem moderaten Islam.

Kein Verständnis zeigt der chaldäische Patriarch dafür, dass die christlichen Flüchtlinge im Westen keinen privilegierten Status bekommen. So schreibt er wörtlich: "Sehr nachdenklich stimmt mich die Tatsache, dass ausgerechnet in vielen Ländern Europas die Christen gegenüber den Muslimen nicht bevorzugt werden." Die Christen seien aus ihrer Heimat geflohen, wo sie nur als Bürger zweiter Klasse gelten; sie seien von Muslimen vertrieben worden und müssten nun die bittere Erfahrung machen, "dass selbst die Kirche peinlich auf political correctness bedacht ist, die bei den Muslimen nun wirklich keinen Stellenwert hat."

Und der Patriarch fragt weiter: "Hat sich der abendländische Kontinent schon gänzlich vom Christentum verabschiedet? Haben wir nicht mehr den Mut, zu unseren christlichen Wurzeln zu stehen - etwa aus voreilendem Gehorsam in Verbindung mit Angst vor Racheakten?" Dies sei eine "besorgniserregende Schwäche" und werde von Muslimen auch unmittelbar als solche gedeutet, warnt der Patriarch.

kath.net-Buchtipp
Marschiert endlich ein!
Stoppt die Ermordung der Christen im Nahen Osten - Ein Aufschrei aus Bagdad
Von Pia de Simony; Louis Raphaël I. Sako
Taschenbuch, 112 Seiten
2016 Herder, Freiburg
ISBN 978-3-451-34940-9
Preis 15.40 EUR

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Der irakische Patriarch Louis Raphael I. Sako


Copyright 2016 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
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Lesermeinungen

 Critilo 25. April 2016 
 

Das ist ein guter Hirte...

...der sich um seine Herde sorgt und nie auf die Idee käme, den Wolf zum Essen einzuladen. Gott schütze ihn u. seine Gemeinden.


4
 
 Tonika 22. April 2016 
 

@Selene

"ein Diakon hat mir mal gesagt, er lehne Fürbitten für die verfolgten Christen ab, weil "wir Christen uns damit nur um uns selbst drehen"würden. Das ist natürlich eine faule Ausrede.Christen in Deutschland bitten doch jeden Sonntag FÜR SICH SELBST,für ihre Familien,ihre Gesundheit,Arbeitsplätze,Frieden etc. Dass deutsche Christen Nabelschau betreiben sieht man an den Dauerreizthemen:Abschaffung des Zölibat,Frauenpriestertum,sexuelle Befreiung.Ganz zu schweigen von der EKD-Kirche, die fast zu 100% das Parteiprogramm der Grünen propagiert u. beharrlich die Christenverfolgung ignoriert.Da der Einsatz für Muslime politisch verordnet u. gesellschaftlich gewollt ist, kann man sich mit Muslimenhilfe profilieren nicht aber mit Solidarität mit Christen. Es geht ums Image. Wer sich für Muslime einsetzt und ihnen Solidaritätsbonus gibt, wird gefeiert, wer sich für verfolgte Christen einsetzt nicht. Wer keine Empathie für verfolgte Christen hat, kann auch keine echte Empathie für Muslime haben.


2
 
 Christin16 21. April 2016 

@ goegy

Ihr Zitat: "Franziskus ist offensichtlich ein gutes Zusammenleben der Weltreligionen ein hohes Anliegen. Den Islam braucht man als Verbündeten gegen den Zeitgeist; gegen Atheismus, Utilitarismus und den neu propagierten Roboter-Menschen als stumpfes Arbeitstier und Konsument."
Kann ich leider als Christin nicht unterschreiben. Unser Glauben bietet uns alle Instrumente, die wir brauchen, um uns selbst zu wehren. Was wäre das für eine Religion, wenn sie sich an eine andere, m.E. viel radikalere Religion hilfesuchend wenden müsste. Welchen Stellenwert räumte eine solche Argumentation Christus ein? Sie käme einem Triumph des Islam gegenüber Christus gleich.
Etwas, das ich als Christin niemals in diesem meinem Leben akzeptieren werde. Christus allein ist das Licht, alles andere verharrt im Dunkel.
Und wer fragt nach den Millionen von Christen, die durch solche Entscheidungen verletzt werden?
Wäre es jetzt nicht an der Zeit, die 2 noch zurückgebliebenen christlichen Familien nachzuholen?


12
 
 Ehrmann 21. April 2016 

@philip u.a.: wie wäre es mit der Berücksichtigung der Wörter NUR und AUCH?

Diese Unterscheidung ist ein gutes Medikament gegen Radikalisierung: "wenn ihr NUR die liebt, die euch lieben" - das wird durch die Forderung doch nur ausgeweitet, wenn Christus verlangt, daß man AUCH andere lieben soll, z.B. unsere Feinde? Und wenn Paulus schreibt, wir sollen ALLEN Gutes tun, ZUERST aber denen, die uns im Glauben verbunden sind, so schließt er doch Andersgläubige nicht aus, wie es immer wieder zu lesen ist. Würdeb wir uns um diese kleinen Unterscheidungen mehr kümmern, könnten die Lagerbildungen aufgeweicht werden, könnte zumindest deren Anwachsen gebremst werden, das immer wieder durch verkürzende Schlagworte geschürt wird.


8
 
 Cremarius 21. April 2016 

Wiederholt sich Geschichte doch? - Islam und Christentum

Als der Islam entstand und sich ausbreitete, da nahm Ostrom diese Gefahr zunächst nicht sonderlich ernst. Doch er wuchs und wuchs und setzte am Ende Byzanz mehr und mehr zu.
Der verzweifelte Appell des Kaisers an den Westen, an den Papst, verhallte unerhört.
Konstantinopel fiel, Ostrom brach zusammen und die Hagia Sophia, die größte Kirche der Christenheit, wurde zu einer Moschee.
Mehrfach wurde seitdem Wien belagert und es ist wohl einem polnischen König zu verdanken, dass die Donaumetropole nicht erstürmt wurde.
Auch damals wurden vielfältige Gründe ins Feld geführt, weswegen Ostrom nicht geholfen werden könne bzw. solle...
Heute weiß kaum noch jemand, dass Nordafrika einmal urchristlich war und viele hervorragende Kirchenlehrer hervorgebracht hat...
Auch Syrien war einmal christlich...
Unter mächtigen Hammerschlägen brach all dies in sich zusammen...
"Nie wieder!" ertönt es oft. Doch in der Realität schaut man häufig gerne weg, kocht sein eigenes Süppchen...
Mutige Worte.


15
 
 Herbstlicht 21. April 2016 
 

@Philip

Ihre Antwort an @antonius25, nämlich:

"Der Begriff Linkskatholik ist genauso dümmlich wie erzkonservativer Katholik: Entweder man ist papst- und lehramtstreu oder eben nicht. Alles andere Diffamierung."

übersieht die Tatsache, dass es eben doch linksgerichtete Katholiken gibt.
Man kann es auch anders nennen: modernistisch oder aber das Gegenteil davon = lehramtstreu.
Es geht ganz klar um einen Richtungsstreit innerhalb der Kirche und damit mitten durch ihre Mitglieder.
Dass da ein Gegensatz besteht, werden Sie kaum leugnen können. Eine Weiterentwicklung der modernistinischen Richtung hätte zur Folge, dass das Christentum nicht mehr das wäre, was es 2000 Jahre lang war. Es hätte aufgehört, authentisch zu sein.
Davor die Augen zu verschließen, bringt uns nicht weiter.


8
 
  21. April 2016 
 

@Tonika, @antonius25

@Tonika:Lk 6, 32,33;35/Jesus:

32Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder lieben die, von denen sie geliebt werden.
33Und wenn ihr nur denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank erwartet ihr dafür? Das tun auch die Sünder.
35Ihr aber sollt eure Feinde lieben und sollt Gutes tun und leihen, auch wo ihr nichts dafür erhoffen könnt. Dann wird euer Lohn groß sein und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.
Sie:"Seht, wie haben sie einander so lieb",dann wird das Verlangen wach: So möchte ich auch leben."

Nein, Christen zeichnen sich nach Jesus gerade durch die Liebe zu den Undankbaren und Bösen aus und wecken das Verlangen der anderen so zu leben gerade dadurch. DAS ist Alleinstellungsmermal der Christen.

@antonius25: Der Begriff Linkskatholik ist genauso dümmlich wie erzkonservativer Katholik: Entweder man ist papst- und lehramtstreu oder eben nicht. Alles andere Diffamierung.


2
 
 goegy 21. April 2016 
 

Wie zu Zeiten Pius XII, ist es auch heute für einen Papst nicht leicht, sich richtig zu verhalten.

Pius XII hatte vermutlich Schicksal u. Bedrohung der Katholiken unter deutscher Herrschaft vor Augen und auch das Bewusstsein, dass bei all zu lautem Protest, der national-sozialistische Hass auf die Juden nur angeheizt würde.

Franziskus ist offensichtlich ein gutes Zusammenleben der Weltreligionen ein hohes Anliegen. Den Islam braucht man als Verbündeten gegen den Zeitgeist; gegen Atheismus, Utilitarismus und den neu propagierten Roboter-Menschen als stumpfes Arbeitstier und Konsument.

Man will also die Millionen von Muslimen nicht verletzen.

Ich denke, man darf die orientalischen Christen keinesfalls auf dem Altar einer übergeordneten interreligiösen Harmonie opfern. Sie sind unsere Brüder, Beispiele von Glaubensstärke u. Standhaftigkeit!
Die kath. Basis müsste auf die Strasse gehen u. Druck auf die Politik ausüben.
Spätere Generationen werden über uns richten!


6
 
 raph 21. April 2016 
 

und noch immer frage ich mich, wann der Aufruf an die gesamte Christenheit erfolgt, zu den geistigen Waffen von Fasten und Gebet zu greifen - dies würde auch kein Soldatenleben kosten, nur ein wenig Überwindung und Glauben...


9
 
 Tonika 21. April 2016 
 

Die Bruderliebe ist eine Liebe auf Gegenseitigkeit. Die allgemeine Liebe wenden wir auf alle Menschen an, ob sie erwidert oder mit Hass vergolten wird, aber Bruderliebe beruht auf Gegenseitigkeit. Ihr Wesen ist Gemeinschaft, ein Austausch der Liebe. Johannes nennt diese Bruderliebe das Hauptkennzeichen der Gotteskindschaft. "Wir wissen, dass wir aus dem Tode in das Leben gekommen sind, denn wir lieben die Brüder." Bruderliebe finden wir nur bei den in Jesu Wiedergeborenen, die das neue Leben erhalten haben. Deshalb ist die Frage so wichtig, ob wir Bruderliebe haben und darin stehen. Wenn wir keinen Zug zu den Menschen haben, die Jesus lieben, dann steht es nicht recht mit uns, dann sind wir noch nicht vom Tode zum Leben hindurchgedrungen. Wenn die Fernstehenden von den Christen den Eindruck bekommen: "Seht, wie haben sie einander so lieb",dann wird das Verlangen wach: So möchte ich auch leben.


8
 
  21. April 2016 
 

Christliche Bruderliebe

Ich möchte die Ausführungen von Tonika nur noch um einen Hinweis auf Gal 6,10 ergänzen: "Deshalb wollen wir, solange wir noch Zeit haben, allen Menschen Gutes tun, BESONDERS ABER DENEN, DIE MIT UNS IM GLAUBEN VERBUNDEN SIND."
Ich bin daher genauso enttäuscht wie es Patriarch Sako ist, dass die CHRISTLICHEN Flüchtlinge aus dem Irak und aus Syrien bei uns NICHT BEVORZUGT aufgenommen werden.


10
 
  21. April 2016 
 

So viel Hass und Hetze!

Ich wünsche mir, dass der Papst in den Irak gehen kann, um wieder ein Zeichen zu setzen.
Aber was wir hier schreiben ist relativ irrelevant. Möchte einer von uns da hin und gegen den IS kämpfen? Ich finde den Beitrag von Agnostikath sehr bedenkenswert. Wenn wir also nicht persönlich in den Krieg ziehen wollen, dann tun wir was bei uns vor Ort.


1
 
  21. April 2016 
 

@Agnostikath

Natürlich sind Soldaten Menschen wie alle anderen auch. Dennoch haben sie zumindest in den Ländern der westlichen Welt ihre Freiheit dazu genutzt, sich für den Militärdienst zu entscheiden, der Tod für das Vaterland ist dabei immer optional. Die Beendigung eines Völkermordes ist eines der wenigen international anerkannten Gründe für eine militärische Intervention. Wenn nun also beschlossen werden sollte, dass ein westliches Militärbündnis eingreift - und hier werden bis jetzt nur die USA tätig, siehe die angehende Bombardierung des IS (wo sind eigentlich die Russen hin?)- , dann wäre der Tod dieser Soldaten legitim. Das mag sich hart anhören, aber der Tod ist nun einmal Berufsrisiko für Soldaten. Viele dieser jungen Menschen versuchen auch, durch den Militärdienst den Platz im Leben zu finden. Und an die psychischen und physischen Bedingungen des Lagerlebens wird man schon gewöhnt, dass kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Das Lehramt steht hinter einem solchen Einsatz. Bis jetzt.


4
 
  21. April 2016 
 

@Tonika

Falls sie mit „dem anderen User“ mich meinen, dann lügen sie ganz einfach. Ich habe konkret geschrieben:
„Daher muss, solange mit und m.E. zu Recht, mit Völkermord argumentiert wird, jedem, der vor dem IS flieht, Zuflucht gewährt werden. Und wenn man dabei Unterscheidungen trifft und irgendeine Gruppe bevorzugt - ja, auch wenn man Muslime lieber rettet als Christen und genauso auch andersherum - dann ignoriert man schlichtweg die Gleichheit aller Menschen im Angesicht des Völkermordes und dessen himmelschreiende Ungerechtigkeit allen Menschen, unabhängig von Nationalität, Ethnie, Rasse, oder Religion [gegenüber].“

Auch habe ich niemals behauptet, man sollte den Christen nicht helfen, wer tut das: Link bitte! Ich habe nur auch auf Lk 6, 32-35 bzw. Mt. 5, 44 verwiesen, zu denen sie sich noch nie geäußert haben. Auch wenn ich die Priorisierung als nicht gedeckt sehe (s. o.), gebe ich dem Patriarch in allem anderen Recht, auch bzgl. der schweigenden Mehrheit der Muslime. Ist das liberal?!


2
 
  20. April 2016 
 

Es erschreckt mich immer wieder ...

... wie sehr schnell und sehr leicht völlig ausgeblendet wird, dass für solche Militärmissionen Menschenleben geopfert werden. Wer eine solche Mission unter Beteiligung der Bundeswehr fordert, der schickt eigene Landsleute in den Tod. Er tauscht das Leben von einem Soldaten gegen das Leben anderer Menschen ein. Ist das Leben von Soldaten weniger wert? Kann man es gegenrechnen?
Und lassen Sie mich das als ehemaliger Offizier der Bw mal fachlich anmerken: Man kann mit Flugzeugen und Luftschlägen kein Stück Land halten und sichern. Dazu braucht man Bodentruppen. Man landet schließlich dabei, dass man zu Tausenden junge Männer und Frauen um die 20 - lange bevor sie ihre Bestimmung und ihren Platz im Leben gefunden haben - wie mit einer riesigen Zielscheibe um den Hals in einem Teil der Welt aussetzt, wo sie weder die Sprache sprechen, die Kultur kennen oder auch nur physisch an das Klima und psychisch die Bedingungen des Lagerlebens gewöhnt sind.


2
 
 Tonika 20. April 2016 
 

Was versteht die Schrift unter Bruderliebe?

Der Herr gibt den Seinen ein neu' Gebot, dass sie sich untereinander lieben. Wir sollen uns so lieben, wie der Heiland seine Jünger geliebt hat. Das ist wahre Bruderliebe. - Bei der Frage: Was ist wahre Bruderliebe? würden viele von uns an die allgemeine Nächstenliebe denken. Wer aber so denkt, der irrt. Bruderliebe ist etwas anderes als allgemeine Menschen- und Nächstenliebe. Denk einmal an die natürliche Geschwisterliebe, wie sie zwischen den Kindern in der Familie besteht. Sie haben sicherlich auch ihre Mitmenschen lieb, aber zwischen ihnen besteht doch ein besonderes Band.

Sie sind untereinander noch in anderer Weise verbunden als mit den übrigen Menschen. So ist auch die Bruderliebe eine besondere Liebe, die zwischen den Gläubigen des Herrn besteht, die durch den gemeinsamen Glauben an Jesus Kinder Gottes, Kinder eines Vaters geworden sind. Deshalb sind sie im wirklichen Sinne des Wortes "Geschwister".


9
 
  20. April 2016 
 

@Helena_WW: Ich schäme mich als Katholik

Auch ich schließe mich Helena_WW an.

Papst Franziskus hat gemeint, sich für mich entschuldigen zu müssen, weil ich muslimische Migranten nicht als "Gottesgeschenke" begreife wie er.

Es sei ihm unbenommen. Als Katholik schäme ich mich allerdings für meinen Papst wegen seines Verhaltens gegenüber den verfolgten und im Martyrium stehenden Christen weltweit (Irak, Pakistan, steinzeitliche Hinrichtungsrituale finden tagtäglich statt wg. Beleidigung des Koran, des Propheten etc.)

Aufgrund seiner weltweiten Popularität hätte Franziskus große Möglichkeiten, den Bedrängten nachhaltig zu helfen, insbesondere den orientalischen Christen. Dass er dies nicht wahrnimmt, entsetzt mich, macht traurig und wütend.


14
 
 Herbstlicht 20. April 2016 
 

Ich stelle mir gerade bildlich vor, Patriarch Sako steht vor Papst Franziskus, schaut den Pontifex ganz intensiv an und fragt ihn dann, warum dieser sich bei den Muslimen entschuldigt hat und wofür.
Was könnte ihm Papst Franziskus antworten angesichts des großen Leids, dass die Christen erfahren.


12
 
 Selene 20. April 2016 
 

@Albert2

Ich schließe mich ebenfalls an.


6
 
 Anita-Therese 20. April 2016 
 

Eines ist klar:

dass Patriarch Sako die Lage sicher besser einschätzen kann, als der Papst. Letzterer scheint auf dem politischen Parkett leider manchmal seine Orientierung etwas zu verlieren .... jedenfalls ist er in politischen Fragen keine Autorität und auch kein Vorbild.
Dank an Patr. Sako für seine Treue und seinen Mut! Gottes Schutz und Segen!


12
 
 AlBert2 20. April 2016 
 

Auch ich schließe mich der Entschuldigung Helena_WW an

Es beschämt mich, wie sich die politischen Vertreter Deutschlands mit ihrer angeblichen 'Humanität' brüsten, sich für gerecht und gut dünken, sich jeden Tag mehr darin übertreffen, dem politischen Islam unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit noch mehr Raum einzuräumen, während diejenigen, die uns im Glauben eng verbunden sind, ohne Schutz gelassen werden.

Es beschämt mich, wenn den wenigen Christen, die den weiten Weg nach Deutschland geschafft haben, auch hier der Schutz verweigert wird, und sie dadurch zu Opfern einer scheiternden Multikulti-Ideologie gemacht werden.

Es beschämt mich, in einem Land zu leben, in dem nicht einmal die mit öffentlichen Mitteln finanzierten Nachrichtenmedien einem Hilferuf wie diesem Gehör verschaffen.

Alles das erinnert mich an den Massenmord an den Armeniern, der auch erst durch das Wegschauen deutscher Politiker ermöglicht wurde.

… und ich verstehe unseren Papst nicht. Aber vielleicht bin ich ein viel zu schlechter Christ.


17
 
  20. April 2016 
 

Sako und Duka sind gute Namen!


6
 
 Dottrina 20. April 2016 
 

Der Patriarch Sako

ist ein großartiger, mutiger Mann. Ich habe ihn mal auf einem Kongress sprechen hören, das ist allerdings schon wieder zwei oder drei Jahre her, und schon damals hat er ein übles Szenario für die Christen im Nahen Osten geschildert. Was kann man denn tun, außer zu beten und für Hilfsorganisationen (z.B. Kirche in Not) zu spenden, die direkt vor Ort helfen? Ich schäme mich oft unserer Regierenden und finde diese Anbiederung an den Islam einfach nur unterirdisch. Leider sind da ganz andere Interessen am Werk; die verfolgten Christen sind für die "da oben" doch eh nur "Kollateralschäden" (um es mal so drastisch auszudrücken). Ich bete oft für unsere verfolgten Mitchristen.


26
 
 Selene 20. April 2016 
 

Buchbestellung

Habe mir gerade das Buch bestellt!


13
 
  20. April 2016 
 

Ein Besuch des Papstes wäre ein längst überfälliges deutliches Signal!!!


25
 
 Selene 20. April 2016 
 

Ich fürchte

dass auch dieser Hilferuf ungehört an den Mauern von Santa Martha abprallen wird, weil er eben nicht politisch korrekt ist, den interreligiösen Dialog stören könnte usw.

Warum so viele liberale Christen sich dem Leid ihrer verfolgten Mitchristen verweigern, ist auch mir ein Rätzel.

ein Diakon hat mir mal gesagt, er lehne Fürbitten für die verfolgten Christen ab, weil "wir Christen uns damit nur um uns selbst drehen" würden.

Also selbst das Gebet für verfolgte Christen ist in diesen Kreisen schon negativ besetzt während sie begeistert Muslime in kirchlichen Immobilien bis in die Pfarrhäuser aufnehmen und sich gegenseitig dafür auf die Schulter klopfen, während die Christen in den Flüchtlingsunterkünften bedroht werden.

Ich fürchte, dass sich das in naher Zukunft rächen wird.


35
 
 HerzMariens 20. April 2016 
 

Laßt uns dafür beten

dass Papst Franziskus dieser dringlichen Bitte des Patriarchen Louis Sako, der das Leid so hautnah erlebt, so bald wie möglich nachkommt. Ja - es ist ein Notschrei, der uns allen zutiefst in das Herz dringen sollte.


27
 
 Helena_WW 20. April 2016 
 

Als Eurpäerin bitte ich für Papst Franziskus um Entschuldigung

Wenn Papst Franziskus medienweit für Europärer um Entschuldigung bittet, sei gestattet das zu erwidern.
Ich bitte um Enschuldigung und möchte mein Unverständnis und Missfallen zum Ausdruck bringen, daß er den verfolgten Christen noch nicht persönlichen intensiven Beistand geleistet hat und nicht schon längst vor Ort war um ein sichtbar deutliches Zeichen zu setzen. Auch möchte meine absolute Missbilligung bekunden für unsere Bundeskanzlerin Merkel,die vorlauter Islam gehört zu Deutschland nicht an die verfolgten Christen denkt,die schlimmster Not in den Krisenorten leiden, ebenso unser Bundespräsidenten Gauck und unser deutscher EU-Parlamentsvorsitzenden Martin Schulz und alle Verantwortlichen in Politik, Gesellschaft und Medien, die keinen aktiven Beistand für die verfolgten Christen leisten.
Meine Familie und ich können nur mit Spenden für entspr.Hilfsorganisationen und Gebet einen kleine Beitrag leisten und versuchen andere auf die Not der verfolgten Christen aufmerksam zu machen.


30
 
 Tonika 20. April 2016 
 

Christin16

Ein User ging soweit sogar den Völkermord an den Christen, der von der UNO, Europa-Resolution und der USA objektiv und amtlich festgestellt wurde zu leugnen, mit der Begründung ISIS töte auch Muslime. Ich begreife es einfach nicht, warum viele liberale Christen, die große Not der verfolgten Christen immer abtun, relativieren und kleinreden müssen mit dem Hinweis, dass auch Nichtchristen leiden und sterben, obwohl die Verfolgung der Christen ohnehin viele im Westen relativ unberührt lässt und kaum in den Schlagzeilen schafft. Die christliche Bruderliebe scheint für liberale Christen ein rotes Tuch zu sein. Dabei forderte Jesus alle Christen in 13:34-35 auf:Ein neue Gebot gebe ich euch, daß ihr euch untereinander liebet, wie ich euch geliebt habe, auf daß auch ihr einander liebhabet. Dabei wird jedermann erkennen, daß ihr meine Jünger seid, so ihr Liebe untereinander hab. Jesus wollte immer dass sich Christen untereinander besonders lieben und dennoch Nichtchristen Gutes tun.


28
 
 Magdalena77 20. April 2016 

Mein Gott, vergib uns, wir haben sie im Stich gelassen...

Und ich dachte, es sei vermessen/unrealistisch von mir, mir zu wünschen, dass Papst Franziskus diese verfolgten Brüder besucht. Der Patriarch, der hier in einem wahren Aufschrei seine Stimme erhebt, darf um dieses jedenfalls mit Fug und Recht bitten, harrt er doch schon seit Jahren treu bei seiner Herde in der Hölle des Völkermordes aus. Und hier erscheint mir der Ruf: Europa, schäme dich! und: Vergebt uns! angebrachter denn je... Wird Franziskus seiner Bitte nachkommen?


32
 
 Chris2 20. April 2016 
 

Wenn das kein Hilfeschrei ist,

was dann? Aber der dekadente Westen kann sich ja nicht einmal dazu durchringen, die eigene Bevölkerung zu schützen und z.B. schwerkriminelle Asylbewerber wie den 'Machetenmann' oder islamistische 'Gefährder' abzuschieben. Ach, ich vergaß: Unser größtes Problem ist ja die "Islamophobie"...


32
 
 Christin16 20. April 2016 

Diesen Aufruf

werde ich speichern und sichern und ihn zitieren, wenn in weiteren Diskussionen hier und anderswo wieder einmal die kritische Reflexion zu diesem Thema verurteilt wird. Die zeitgleich zu verschiedenen Fragen stattfinden Auseinandersetzungen zu diesem leidvollen Thema bzw. 12 muslimische Flüchtlinge aus Lesbos erhalten hier starke Unterstützung durch den Patriarchen. Ist er etwa kein guter Christ, weil er sich für SEINE verfolgten Christen stark macht? Ich hoffe, dass dieser Aufruf dazu führt, dass manche ihr Urteil zu einigen Mitforisten nochmals überdenken.
Als einfacher Mensch ohne Einfluss ist man so entsetzlich hilflos! Es bleibt als einziges Mittel das Gebet für diese geschundenen Mitbrüder und Mitschwestern.


29
 
 Metscan 20. April 2016 
 

Patriarch Sako

Ob der Papst intelligent und willens genug ist, sich persönlich angesprochen zu fühlen? Oder zieht er sich hinter seine Aussage: "wer bin ich, daß ich das beurteile" zurückzieht?


23
 
 Selene 20. April 2016 
 

Bin sehr gespannt

ob und wie unser Papst reagieren wird. Es ist ja nicht das erste Mal, dass der Patriarch fast schon flehentlich den Papst bittet "seine Brüder zu stärken" wie es dem Petrusnachfolger Verpfichtung sein müsste.


33
 
 Prophylaxe 20. April 2016 
 

Der Westen

schweigt nicht, er ist Mitinitiator und aktivr Unterstützer des Völkermordes. An keinem anderen Glauben und schon gar nicht an Muslimen würde der sog. demokratisch- zivilisierte Westen ähnliches zulassen. Es ist gepelant und die westlichen Bündistäter ( Saudi- Arabien, Türkei ) erhalten alle mögliche ( finanzielle und militärische ) Unterstützung der Zerstörung.
Dr Brandstifter ruft hinterher nach der Feuerwehr ( die er selbst angehört ). Andere Feuerwehren sind über diesen Trick illegitim.


31
 
 antonius25 20. April 2016 
 

Für diese Aussage werden ihn die Linkskatholiken "exkommunizieren":

Kein Verständnis zeigt der chaldäische Patriarch dafür, dass die christlichen Flüchtlinge im Westen keinen privilegierten Status bekommen. So schreibt er wörtlich: "Sehr nachdenklich stimmt mich die Tatsache, dass ausgerechnet in vielen Ländern Europas die Christen gegenüber den Muslimen nicht bevorzugt werden." Die Christen seien aus ihrer Heimat geflohen, wo sie nur als Bürger zweiter Klasse gelten; sie seien von Muslimen vertrieben worden und müssten nun die bittere Erfahrung machen, "dass selbst die Kirche peinlich auf political correctness bedacht ist, die bei den Muslimen nun wirklich keinen Stellenwert hat."


34
 

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