Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  2. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  5. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  6. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  7. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  8. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  9. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  10. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  11. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  12. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  13. Taylor sei mit Euch
  14. Pascha Christi – Pascha der Kirche. Ein neuer Ostermorgen
  15. Der Teufel sitzt im Detail

Harvard-Forscherin: Fragment über „Ehefrau Jesu“ vermutlich gefälscht

27. Juni 2016 in Chronik, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Besitzer des Schriftstücks ist ein in Florida lebender Deutscher


Washington (kath.net/idea) War Jesus verheiratet? Die US-amerikanische Wissenschaftlerin Karen King von der Harvard Universität (Cambridge, Bundesstaat Massachusetts) hatte 2012 ein in koptischer Sprache verfasstes Schriftstück präsentiert, das den Satz enthielt „Jesus sagte zu ihnen: ,Meine Ehefrau’.“ Journalisten interpretierten dies als Hinweis darauf, dass Jesus eine sexuelle Beziehung zu Maria Magdalena gehabt haben könnte. King war bislang der Meinung, dass das Schriftstück echt und 1.200 Jahre alt sei. Jetzt musste sie aufgrund von Recherchen des Magazins „The Atlantic“ (Washington) zugeben, dass es sich sehr wahrscheinlich nicht um ein Original handelt. Die Recherchen des Magazins hätten ergeben, dass die Dokumente zum Nachweis der Herkunft des Papyrus scheinbar gefälscht seien.

Papyrus-Besitzer gründete Internetseiten mit pornografischen Inhalten

Unklar war bislang, wie das Schriftstück nach Cambridge gelangte. King hatte über seinen Besitzer nie berichtet, weil die Person ihren Angaben zufolge unerkannt bleiben wollte. Laut „The Atlantic“ handelt es sich dabei um den in Florida lebenden 50-jährigen Walter Fritz. Er soll in Süddeutschland aufgewachsen sein und an der Freien Universität Berlin Ägyptologie studiert, aber keinen Abschluss gemacht haben. Fritz veröffentlichte 1991 einen Artikel in dem Journal „Studien zur Altägyptischen Kultur“ und arbeitete ferner als Führer im Ägyptischen Museum Berlin. Von Oktober 1991 bis zum Frühjahr 1992 war er Direktor der Berliner „Forschungs- und Gedenkstätte der Antistalinistischen Aktion“ in der Normannenstraße (heute: Stasi-Museum), das sich in der früheren Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit befindet. Anschließend ging Fritz in die USA und war dort Mitinhaber eine Firma, die mit Autoteilen handelte. Später gründete er laut „The Atlantic“ mehrere Internetseiten mit pornografischen Inhalten.


Laut Magazin stimmen einige Herkunftsnachweise nicht

Wie das Magazin bei seinen Recherchen herausfand, stimmen mehrere von Fritz für den Papyrus beigebrachte Herkunftsnachweise nicht. So soll er das Schriftstück gemeinsam mit fünf weiteren koptischen Papyri im November 1999 in Venice (US-Bundesstaat Florida) für 1.500 Dollar von dem 2002 verstorbenen Berliner Hans-Ulrich Laukamp erworben haben. So stehe es jedenfalls in den von Fritz vorgelegten Dokumenten. Zu dem Zeitpunkt habe Laukamp aber seine an Krebs erkrankte Ehefrau in Deutschland gepflegt. Ferner soll Laukamp die Schriftstücke 1963 in Potsdam erworben haben; allerdings hatte er die DDR bereits im Oktober 1961 Richtung Westdeutschland verlassen.

„The Atlantic“: Brief eines Professors für Ägyptologie wurde gefälscht

Für King war bei ihrer Einordnung des Schriftstücks bedeutend, dass der Ägyptologe an der Freien Universität Berlin, Prof. Peter Munro (1939–2009), in einem Brief an Laukamp bereits 1982 bestätigt haben soll, dass er die Papyri geprüft und für authentisch gehalten habe. Auch dieser Brief stellte sich nun laut „The Atlantic“ als Fälschung heraus: Unter anderem habe die auf dem Brief angegebene Adresse von Laukamp, an die Munro den Brief geschickt haben soll, nie existiert.

Neutestamentler: Entwicklung hat keine Auswirkungen auf unser Jesusbild

Wie der Professor für Neues Testament an der Freien Theologischen Hochschule Gießen, Armin D. Baum, der Evangelischen Nachrichtenagentur idea sagte, zeigt die aktuelle Entwicklung ein weiteres Mal, wie vorsichtig man gegenüber bisher unbekannten Quellentexten sein müsse: „Eine gesunde Skepsis ist unerlässlich.“ Auswirkungen auf „unser Jesusbild“ habe das aber nicht. Denn der zentrale Satz des Fragments habe sowieso nie belegt, dass Jesus verheiratet war: „Denn selbst wenn das Fragment tatsächlich antik wäre, würde der darin enthaltene Text frühestens aus dem 2. bis 4. Jahrhundert nach Christus stammen – einer Zeit, in der viele frei erfundene Texte über Jesus entstanden sind.“

Foto: Symbolbild


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Rolando 28. Juni 2016 
 

Wenn Jesus verheiratet gewesen wäre, wäre es mit Sicherheit in der Bibel niedergeschrieben,

da erübrigen sich alle Spekulationen oder angebliche Beweise. Die Ehe ist für Gott so wichtig, wenn Jesus geheiratet hätte, hätten es die Kirchenväter durch Tradition und Überlieferung bezeugt, aber nichts ist offiziell geschrieben.


1
 
 Theodor69 27. Juni 2016 
 

1200 Jahre alt

Abgesehen davon, dass es anscheinend gefälscht ist find ich auch den folgenden Aspekt interessant. Die ganzen Evangelien wurden ja erst Jahrzehnte nach dem Tod Jesu geschrieben, daher kann man ja alles nicht so wörtlich nehmen (so eine häufig vertretene Meinung). Allerdings soll ein Schriftstück, das 800 Jahre nach dem Tod Jesu verfasst wurde "beweisen", dass Jesus verheiratet war....


5
 
 SCHLEGL 27. Juni 2016 
 

Mein Gott

Es ist erschütternd, welcher Blödsinn geglaubt wird, wenn er sich nur den Mantel der Wissenschaftlichkeit umgehängt hat.
Ob es die Texte von Nag Hammadi in Ägypten, oder andere gnostische koptische Texte sind, alle sind Jahrhunderte nach der apostolischen Zeit von Häretikern (Gnostikern) verfasst worden, um deren unsinnige Positionen zu stützen.Msgr. Franz Schlegl


10
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Bibel

  1. ‚Wir können froh sein, dass es diesen launischen Gott der Bibel nicht gibt’
  2. Neunjähriger US-Amerikaner hat Bibelpodcast für Kinder begonnen
  3. Die Bibel hat Recht – Archäologen auf den Spuren des Alten Testaments
  4. „Kirche in Not“ veröffentlicht Kinderbibel-App
  5. Biblische Empfehlungen für Ehemänner
  6. Vollständige Bibel bereits in 704 Sprachen übersetzt
  7. Verteidigung des Primats des Allerhöchsten - Worte des ewigen Lebens
  8. Portland: Black Lives Matter/Antifa-Randalierer verbrennen Bibeln
  9. "Bibelbischof": Neue Einheitsübersetzung Herausforderung und Chance
  10. USA: NFL-Star empfiehlt Bibellesen







Top-15

meist-gelesen

  1. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  2. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  5. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  6. Der Teufel sitzt im Detail
  7. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  8. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  9. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  10. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  11. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  12. Taylor sei mit Euch
  13. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  14. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć
  15. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz