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Eucharistomen - «Ich fühle mich behütet»

28. Juni 2016 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
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Dankesworte Benedikts XVI. zu seinem 65. Priesterjubiläum – In voller Länge - Mit aktuellen Videos sowie historischem Bildmaterial


Vatikanstadt (kath.net/KNA) Mit einer Feierstunde wurde im Vatikan am Dienstag das 65-jährige Priesterjubiläum des emeritierten Papstes Benedikt XVI. begangen. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) dokumentierte seine auf Italienisch gesprochenen Dankesworte an Papst Franziskus und die Gäste in einer eigenen Übersetzung:

Heiliger Vater, liebe Mitbrüder, vor 65 Jahren beschloss ein Mitbruder, der mit mir geweiht wurde, auf sein Primizbild neben dem Namen und den Daten nur ein Wort zu schreiben, auf Griechisch: «Eucharistomen» («wir danken») - überzeugt, dass mit diesem Wort in allen seinen Dimensionen schon alles gesagt ist, was man in diesem Augenblick sagen kann. «Eucharistomen» meint ein menschliches Danke, danke allen. Danke vor allem Ihnen, Heiliger Vater! Vom Moment Ihrer Wahl an, jeden Moment meines Lebens hier berührt mich Ihre Güte, trägt mich wirklich, innerlich. Mehr als die Vatikanischen Gärten mit ihrer Schönheit ist Ihre Güte der Ort, wo ich wohne: Ich fühle mich behütet. Danke auch für das Wort des Dankes, für alles. Hoffen wir, dass Sie mit uns allen auf diesem Weg der göttlichen Barmherzigkeit fortschreiten können und uns den Weg Jesu, den Weg zu Jesus weisen, zu Gott.

Danke auch Ihnen, Eminenz (Kardinal Angelo Sodano, Anm. d. Red.), für Ihre Worte, die wirklich das Herz anrühren: «Cor ad cor loquitur» («Das Herz spricht zum Herzen», Anm. d. Red.). Sie haben sowohl die Stunde meiner Priesterweihe lebendig werden lassen als auch meinen Besuch in Freising 2006, wo ich sie noch einmal erlebt habe. Ich kann nur sagen, dass Sie so, mit diesen Worten, den Kern meiner Vision des Priesteramtes ausgedrückt haben, meines Wirkens. Ich bin Ihnen dankbar für das Band der Freundschaft, das schon so lange bis jetzt besteht, von Haus zu Haus. Es ist praktisch gegenwärtig und spürbar.


Danke, Kardinal Müller (Gerhard Ludwig Müller, Präfekt der Glaubenskongregation, Anm. d. Red.), für die Arbeit, die Sie zur Darbietung meiner Schriften zum Priesteramt tun. Mit ihnen möchte ich auch den Mitbrüdern helfen, immer neu in das Geheimnis einzutreten, in dem der Herr sich in unsere Hände gibt.

«Eucharistomen»: In diesem Moment wollte mein Freund Berger (Rupert Berger, Kurskollege der Ratzinger-Brüder, Anm. d. Red.) nicht nur auf die Dimension des menschlichen Dankes hinweisen, sondern natürlich auch auf das tiefste Wort, das sich verbirgt und erscheint in der Liturgie, der Heiligen Schrift, in den Worten «gratias agens benedixit fregit deditque» («er sagte Dank, brach das Brot und reichte es seinen Jüngern» - aus dem Hochgebet der Messe, Anm. d. Red.).

«Eucharistomen» verweist uns auf diese Realität des Dankes, auf diese neue Dimension, die Christus gegeben hat. Er hat das Kreuz, das Leiden, alles Übel der Welt in Dank und so in Segen verwandelt. Und so hat er grundlegend das Leben und die Welt verwandelt, hat gegeben und gibt uns täglich das Brot des wahren Lebens, das die Welt überwindet dank der Kraft seiner Liebe.

Am Ende wollen wir uns hineinfügen in dieses «Danke» des Herrn, und so wirklich die Neuheit des Lebens empfangen und zur Verwandlung (wörtlich «Transsubstantiation», Anm. d. Red.) der Welt helfen: auf dass sie eine Welt nicht des Todes, sondern des Lebens sei, eine Welt, in der die Liebe den Tod besiegt hat.

Danke Ihnen allen. Der Herr segne uns alle. Danke, Heiliger Vater.

Vgl. dazu auch: Erinnerungen von Papstbruder Georg Ratzinger an die gemeinsame Priesterweihe - Mit historischer Fotostrecke!

Papst em. Benedikt XVI. - Seine Worte bei der Feierlichkeit im Vatikan anlässlich seines 65. Priesterjubiläums


Papst em. Benedikt XVI. und Papst Franziskus - Feierlichkeit im Vatikan anlässlich des 65. Priesterjubiläums von Benedikt XVI. in voller Länge


Archivvideo: Joseph Ratzinger Priesterweihe


Papstbruder Georg Ratzinger im Herbst 2015 im eigenen Zuhause in Regensburg


Primizbild von Joseph Ratzinger [also nicht das oben erwähnte von Georg Ratzinger]


Papst Benedikt XVI. - Film zu seinem 60-jährigen Priesterjubiläum. Mit historischen Aufnahmen und Zeitzeugeninterviews


(C) 2016 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

  30. Juni 2016 
 

Großartig!

Selbst mit fast 90 Jahren hat der papa emeritus wieder einmal als Meister des Wortes gezeigt. Das macht im so schnell keiner nach.


1
 
 Scotus 30. Juni 2016 

Das tiefste Wort

Nicht ein aufrichtiges «Dankeschön» als Geste der Höflichkeit, nicht ein frommes «Vergelt’s Gott». Nein, aus weltlicher Sicht ist diese Art der Danksagung nicht zu erfassen. Für dieses besondere «Danke» fehlt unserer Zeit die Sprache. Um das zu verstehen, bedarf es einer Sprache, die über und außerhalb der Zeit steht. GRACIAS AGENS benedixit fregit deditque.

Christus hat das Kreuz, das Leiden, alles Übel der Welt in Dank und so in Segen verwandelt. Und so hat er grundlegend das Leben und die Welt verwandelt, hat gegeben und gibt uns täglich das Brot des wahren Lebens, das die Welt überwindet dank der Kraft seiner Liebe.

Am Ende wollen wir uns hineinfügen in dieses «Danke» des Herrn, und so wirklich die Neuheit des Lebens empfangen und zur Verwandlung der Welt helfen: auf dass sie eine Welt nicht des Todes, sondern des Lebens sei, eine Welt, in der die Liebe den Tod besiegt hat.


2
 
 Christin16 29. Juni 2016 

Eucharistomen

Ich habe leider nie Griechisch gehabt. Aber diese Wort werde ich mir merken.
Denn, wir, die Katholiken sagen Dank - Eucharistomen - an den Herrn und den Heiligen Geist für diesen großartigen Heiligen Vater, der uns immer noch begleitet. Wir sagen im doppelten Sinne Dank an Gott und auch an Papst em. Benedikt XVI., für dieses (jetzt gewandelte) Pontifikat und alles Wohltuende, was von ihm ausging und ausgeht.
Eucharistomen auch an unseren Herrn Christus Jesus, der uns immer wieder zeigt, dass Er uns wirklich nicht verlässt, auch durch dieses Pontifikat und diesen wahrhaft vorbildhaften, heiligmäßigen Diener Gottes.
Eucharistomen - für mich hat es einen feierlichen Klang - eine Sinntiefe, die ausdrückt, was aus der Tiefe meiner durch Ihn verwandelten Seele emporsteigt an Dankbarkeit. Und wo ein einfaches Danke in unserer Sprache fast ein bisschen zu wenig ist.
Ich fühle mich geborgen in der Liebe meines Herrn Christus und im Gebet unseres Papa emerito.
Eucharistomen!


2
 
 Bernardo 29. Juni 2016 
 

zeichenhaft

Ich finde es faszinierend und zeichenhaft wie der "konservative" und der "liberale" Papst so respektvoll und wertschätzend miteinander umgehen.


5
 
 Bernhard Joseph 28. Juni 2016 
 

«Ich fühle mich behütet»

Wer das nach fast 90 Lebensjahren und 65 Jahren des Dienens in der Kirche trotz vieler Anfeindungen und Angriffe auf die Person sagen kann, der hat eine tiefe Nähe zu Gott erreicht.

Besonders berührt hat mich, dass der Heilige Vater so intensiv zuhörte und nicht die Spur von Dissonanz zwischen ihm und dem Jubiliar zu spüren war.


21
 
 A.Birlinger 28. Juni 2016 
 

BXVI. kann's immer noch! Ein Genuß!


20
 

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