Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  3. Erzdiözese Wien: Lediglich 7,5 Prozent der Kirchenmitglieder besuchen die Hl. Messe
  4. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  5. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  6. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  7. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  8. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  9. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  10. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  11. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  12. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  13. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  14. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  15. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit

Untergetaucht im Licht – Leseprobe 2

19. Juli 2016 in Buchtipp, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Leseprobe 2 aus dem Buch „Untergetaucht im Licht - Warum ich alles riskierte, um den Islam zu verlassen und Jesus zu folgen“ von Rifqa Bary


Linz (kath.net)
Als ich etwa sieben oder acht Jahre alt war, kam eines Tages ein entfernter Verwandter zu uns, um auf mich aufzupassen, während meine Mutter und mein Bruder außer Haus waren. Er hatte eine dunkle Haut und pechschwarzes Haar, das er stets zur Seite gelte. Seine fast schwarze Haut sah im Kontrast zu dem weißen Hemd, das er trug, noch dunkler aus. Sein strenger Körpergeruch füllte den Raum.

Ich war ungewöhnlich klein für mein Alter. Und dieser Onkel, dem das ungleiche Stärken- und Größenverhältnis auf eine perverse Weise bewusst war, nutzte meine Wehrlosigkeit aus und missbrauchte mich sexuell. Obwohl ich nicht verstand, was da geschah, fühlte ich mich nach dieser Tortur abscheulich. Ich hütete mich zu schreien. Ich wollte stark sein. Doch ich fühlte mich schwach und verängstigt. Etwas in mir starb an diesem Tag.

Als mich meine Eltern das nächste Mal zu ihm schickten, damit er auf mich aufpasste, sagte mein Onkel mir, dass er mich umbringen würde, wenn ich irgendjemandem erzählte, was er getan hatte. Ich glaubte ihm, doch ich konnte dieses Geheimnis einfach nicht für mich behalten. Ich wollte nie wieder mit ihm allein sein, und so erzählte ich meiner Mutter später, was geschehen war. Doch statt mich zu trösten oder in Schutz zu nehmen, wie ich es gehofft oder erwartet hatte, brach sie in Tränen und Wehklagen aus und sagte nur: „Erzähl das nicht deinem Vater! Erzähl das niemandem!“


Mein Vater fand es trotzdem heraus. Und er war wütend. Doch nicht so sehr auf meinen Onkel. In einigen muslimischen Kulturen – so auch in meiner – ist diese Art des Missbrauchs eine schlimme Ehrverletzung. Allerdings lädt nicht der Täter, sondern das Opfer Schande auf sich. Damit war ich in den Augen meiner Eltern nicht mehr nur ein halbblindes Bild der Unvollkommenheit, sondern hatte überdies dem Namen Bary Schande gemacht. Durch meine bloße Anwesenheit und Erscheinung besudelte ich das Wichtigste überhaupt – unsere Familienehre.

So gesehen war ich wie das Kätzchen. Schmutzig. Wertlos. Unrein. Und in meiner Naivität fragte ich mich, ob sie auch mich eines Tages fortjagen würden. Ich konnte nur mutmaßen, was aus mir werden würde, denn wir sprachen nie wieder über diesen Vorfall oder über meine Gefühle. Wir ignorierten das Geschehene einfach und machten weiter. Besser gesagt, wir gingen fort. Zwei Wochen später verkündete mein Vater, dass er uns alle mitnehmen würde, wenn er das nächste Mal nach Amerika reiste.

Diese plötzliche Planänderung überraschte unsere eng verbundene Gemeinde. In den darauffolgenden Wochen gingen Freunde, Bekannte und andere wohlmeinende Besucher bei uns ein und aus und legten eine mehr oder weniger unverhohlene Neugier an den Tag. Meine Eltern waren in der Moschee und in der Stadt wohlangesehen, und dass sie so plötzlich auswandern wollten, kam vielen unserer Nachbarn verdächtig vor. Mami und Papi trugen die ganze Zeit über ein aufgesetztes Lächeln zur Schau, umarmten ihre Freunde ein bisschen zu innig und lachten ein bisschen zu laut über ihre Scherze. Sie sagten mir, ich solle mich zurückhalten und den Erwachsenen nicht auf die Nerven gehen, doch ich verstand, was sie mir eigentlich damit sagen wollten: die subtile, indirekte Botschaft. Sie fürchteten, dass ich etwas Kompromittierendes ausplaudern könnte. Über meinen Onkel? Ich wusste es nicht. Ich habe es nie wirklich erfahren. Jedenfalls verhielt ich mich besser ruhig. Das verstand ich – so deutlich, als hätten sie es laut gesagt.

Möglicherweise hatten meine Eltern recht, wenn sie sich Sorgen darüber machten, was die Nachbarn wohl denken mochten. Einige Leute konnten dieser Gelegenheit zum Klatsch einfach nicht widerstehen. Die neugierigeren unter unseren Besuchern stellten völlig ungehemmt, laut und ohne zu merken, welches soziale Unbehagen sie damit auslösten, Spekulationen darüber an, weshalb wir wohl fortgingen.

kath.net-Buchtipp
Untergetaucht im Licht - Warum ich alles riskierte, um den Islam zu verlassen und Jesus zu folgen
Von Rifqa Bary
Gebunden, 288 Seiten
2016 Media Maria
ISBN 978-3-9454011-8-7
Preis 19.50 EUR

Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:

- Link zum kathShop

- Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus:

Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected]

Für Bestellungen aus der Schweiz: [email protected]
Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und dem RAPHAEL Buchversand (Auslieferung Schweiz) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch entstehen nur Inlandsportokosten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Islam

  1. Nur jeder vierte britische Muslim glaubt, dass die Hamas die Gräueltaten vom 7.10. begangen hat
  2. Evangelische Allianz lädt während des Ramadan zum besonderen Gebet für Muslime ein
  3. Die Flüchtlingspolitik ist auf breiter Front gescheitert - Neue Islamstaaten ante portas?
  4. Hamas-Irrsinn: "Werden Rom, dann ganz Europa, die Welt erobern"
  5. Deutschland: Zunahme muslimischer Schüler
  6. CDU-Chef Merz gegen Flüchtlinge aus Gaza: "Wir haben genug antisemitische junge Männer im Land"
  7. Islamisten-Angriff - Bewegende Trauerfeier für erstochenen Lehrer und Katholiken in Frankreich
  8. "Wir müssen leider auch über den Islam reden. Wäre er eine wirkliche Religion des Friedens...."
  9. Frankreich: Kommt Einheitskleidung in Schulen auf Antwort auf islamische Abayas?
  10. Islamistischer Machetenangriff in spanischer Kirche: Mesner tot







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  5. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  6. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  7. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  8. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  9. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  10. Taylor sei mit Euch
  11. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  12. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung
  13. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  14. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  15. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz