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Untergetaucht im Licht – Leseprobe 4

2. August 2016 in Buchtipp, keine Lesermeinung
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Leseprobe 4 aus dem Buch „Untergetaucht im Licht - Warum ich alles riskierte, um den Islam zu verlassen und Jesus zu folgen“ von Rifqa Bary


Linz (kath.net)
Der Redner – ein Mann, den Angela „Pastor“ nannte – beendete seine kurze Ansprache und lud dann jeden, der wollte, ein, zum Beten nach vorn zu kommen. Mir war nicht ganz klar, was er damit meinte, nach vorn zu kommen, zum Beten? Doch als ein paar andere Leute aus den Sitzreihen glitten und sich auf den Weg nach vorn machten, hatte ich das merkwürdige Gefühl, dass es mir in den Zehenspitzen juckte, mich ihnen anzuschließen.

Was für ein Gefühl! Alles um mich herum schien in diesem Augenblick zu verschwinden: Angela und ihre Freundinnen, meine eigenen Ängste und Unsicherheiten, der vernichtende Blick meines Vaters. Hier ging es um Leben oder Tod. Ich spürte einen verzweifelten Hunger. Gab es irgendeine Wahrheit an diesem Altar? Mein Leben hing davon ab, was ich womöglich dort finden würde. Ich wollte es mir holen und nichts würde mich davon abhalten.

Alles ging sehr schnell. Ich schob alle Vernunft beiseite. Ich wusste, wie schändlich mein Vorhaben und dass es unumkehrbar war, dass ich die Ehre unzähliger Generationen vor mir in den Schmutz zog und meine Familie danach nie mehr dieselbe sein würde. Doch all diese schwerwiegenden Konsequenzen erfüllten mich mit einer stählernen Entschlossenheit und dem ganz deutlichen Gefühl, dass der Gott des Universums und vielleicht sogar dieser Mann namens Jesus mich wahrhaftig liebten.

Ich trat in den Gang wie von mächtigen Armen gezogen, die mich umfingen, so gequält und zerbrochen, wie ich war. Seine Gegenwart war die einzige Macht, die mich noch zusammenhielt. Ich hatte das Gefühl, reine Kraft zu atmen, eine ungetrübte Zuversicht, dass alles gut werden würde. Das einzige Mal, an das ich mich erinnere, etwas gespürt zu haben, was dieser Wärme, Sehnsucht und Tröstung nahekam, war an jenem Nachmittag geschehen, als ich noch ein kleines Mädchen war und die Gegenwart mich im Garten vorfand. Alle Zweifel an dem, was ich gerade tat, oder daran, dass Jesus die Wahrheit ist, zerstoben zu einem bedeutungslosen Häufchen pulverisierter Angst, als die Wahrheit selbst mich umhüllte. Ich konnte nicht länger leugnen, dass er real war. Ich konnte nicht leugnen, was ich soeben am eigenen Leib erfuhr.


Tatsächlich schaffte ich es nicht einmal bis zum Altar. Mitten im Gang knickten meine Knie unter mir ein, außerstande, mich noch zehn, zwölf Schritte weiterzutragen. Das ganze Leid meines Familienlebens – die beständigen Misshandlungen, die krasse Ungerechtigkeit, die Lieblosigkeit, die Leere einer Religion, die unser Leben beherrschte, ohne je unsere Herzen zu verwandeln ‒ brach in einer überwältigenden Woge der Hingabe und des Glaubens aus mir heraus.

Ich schluchzte und das Vorderteil meiner von Tränen durchnässten Bluse klebte auf meiner Haut. Einer der Pastoren kam zu mir, kniete sich neben mich, legte mir eine Hand auf die Schulter und begann zu beten. Doch ich konnte seine Worte nicht hören oder mir seine Anwesenheit auch nur bewusstmachen. Ich saß einfach da und weinte, weinte und weinte, bis ich einfach nicht mehr konnte.

Vor diesem Abend hätte ich niemals auch nur im Traum daran gedacht, ein solches öffentliches Aufsehen zu erregen. Ich wäre viel zu gehemmt, viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, was die anderen im Raum von mir denken würden. Doch an diesem Abend war das alles unwichtig. Alle und alles um mich herum schienen sich in einem Wirbel aus Tränen, Gebeten und Gedanken aufzulösen. Eine gefühlte Ewigkeit lang saß ich nur da, hielt meine Knie umklammert und war einfach überwältigt von der Erfahrung, die ich soeben gemacht hatte. Meine Augen waren geschlossen. Es fühlte sich an wie ein Traum. Bestimmt saß ich in meinem Schlafzimmer. Doch nein, ich war hier. In einer christlichen Kirche. Und gab – auf die einzige Art, die mir zur Verfügung stand – die in meinen Augen skandalöse Erklärung ab, dass ich an Jesus Christus glaubte und ihm für den Rest meines Lebens nachfolgen wollte.

Die meisten Gemeindemitglieder waren, während meine kleine Seele in ihren Grundfesten erschüttert wurde, nach und nach still hinausgegangen. Sanfte Musik füllte den Raum und mischte sich mit den wenigen gemurmelten Gebeten, die um mich herum noch zu hören waren. Ich holte tief Luft und sah auf, gleichermaßen erschöpft wie erleichtert. Mein Blick fiel auf ein großes Kreuz, das an exponierter Stelle vorn im Andachtsraum hing. Ich hatte in meinem Leben schon viele Kreuze gesehen: auf Gebäuden, Kunstwerken oder an Kettchen, die die Mädchen um den Hals trugen. Doch ich hatte nie so recht gewusst, was es bedeutete. Bis zu diesem Augenblick

Es bedeutete Freiheit. Es bedeutete Hoffnung. Es bedeutete Vergebung, Freude und Versprechen, die nicht gebrochen wurden. Doch vor allem bedeutete es, was ich mir nie hätte träumen lassen, dass es wahrhaftig existierte. Unbeirrbare Liebe.

Eine Hand fasste mich sanft um die Schulter, und ich fuhr herum, um zu sehen, wem sie gehörte. Es war Angela, mit einem warmen Lächeln auf ihrem freundlichen Gesicht. Unsere Blicke trafen sich in einem tiefen Moment wortloser Harmonie. Ich ließ meine Hand auf ihrer Schulter ruhen. Schweigend saßen wir da, für eine lange Zeit, zumindest fühlte es sich so an. Nie hatte ich einen solchen Frieden empfunden. Nie.

Dann aber traf mich ganz unvermittelt eine Schockwelle des Entsetzens und ich fuhr erschrocken auf. „Wie spät ist es?“, fragte ich abrupt. Doch im Grunde brauchte ich keine Antwort. Mich ergriff die Panik wie Cinderella, kurz bevor die Turmuhr Mitternacht schlägt. Ich konnte mir nur allzu lebhaft vorstellen, wie mein Vater reagieren würde, wenn ich nach neun Uhr heimkam. In nackter Angst irrten meine Augen durch den Raum zu der großen Uhr, die über dem Eingang zum Andachtsraum hing.

Die dicke Schicht des Friedens, die mich in dieser unwirklichen Stunde eingehüllt hatte, wurde von einem Moment auf den anderen von Furcht weggeätzt. Ich wand mich aus Angelas sanfter Umarmung und sprang auf die Füße. „Ich muss gehen!“ Ich schrie beinahe.

kath.net-Buchtipp
Untergetaucht im Licht - Warum ich alles riskierte, um den Islam zu verlassen und Jesus zu folgen
Von Rifqa Bary
Gebunden, 288 Seiten
2016 Media Maria
ISBN 978-3-9454011-8-7
Preis 19.50 EUR

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