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Gänswein kritisiert deutschen Weg bei Kirchenaustritten

18. Juli 2016 in Deutschland, 40 Lesermeinungen
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Kurienerzbischof: «Man kann Dogmen infrage stellen, das tut keinem weh, da fliegt keiner raus. Ist denn das Nichtbezahlen von Kirchensteuer ein größeres Vergehen gegen den Glauben als Verstöße gegen Glaubenswahrheiten?»


Ravensburg (kath.net/KNA) Kurienerzbischof Georg Gänswein (Foto) fordert von der deutschen Kirche ein Ende der Exkommunikation bei Kirchenaustritten. Der Sekretär des emeritierten Papstes Benedikt XVI. und Präfekt des päpstlichen Hauses unter Papst Franziskus sagte der «Schwäbischen Zeitung» (Montag): «Das scharfe Schwert der Exkommunikation bei Kirchenaustritt ist unangemessen und korrekturbedürftig.»


Es sei übertrieben und nicht nachvollziehbar, dass man nicht mehr Teil der Kirche sei, wenn man die Kirchensteuer nicht mehr zahlen wolle, fügte der 59-Jährige hinzu. «Man kann Dogmen infrage stellen, das tut keinem weh, da fliegt keiner raus. Ist denn das Nichtbezahlen von Kirchensteuer ein größeres Vergehen gegen den Glauben als Verstöße gegen Glaubenswahrheiten?», fragte er.

Gänswein beklagte zudem eine mangelnde Glaubensstärke und Ausstrahlung der Kirche in Deutschland. Während die Kassen klingelten, würden die Kirchenbänke immer leerer. «Wem ist gedient, wenn eine Diözese superreich ist, aber der Glaube nach und nach versickert?», fragte er. Es müsse die Frage diskutiert werden, ob die Kirchensteuerpflicht die einzig richtige und angemessene Form der Finanzierung kirchlicher Aufgaben sei. «Das viele Geld ermöglicht vieles, birgt in sich aber immer Erstickungsgefahr.»



(C) 2016 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Foto (c) kath.net/Petra Lorleberg


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Lesermeinungen

 Wuna 20. Juli 2016 
 

(K)exit

Wie hieß es vor einigen Wochen so schön? "In is in, and out is out".


0
 
  20. Juli 2016 
 

@Alpenglühen

Ja, Staatskirchenrecht. Alle rechtlichen Vereinbarungen zwischen dem Vatikan und der Bundesrepublik resp. Rechtsvorgänger fallen in diesen Bereich. Es handelt sich um eine res mixta - und das wird ganz korrekt so bezeichnet, ob Sie das missdeuten wollen oder nicht, spielt keine Rolle. Ich halte persönlich die Exkommunikation für den Unterstützungsentzug der Heiligen Kirche durch abtrünnige Glieder für absolut angemessen.
Und: Die Sache ist eigens mit Rom geklärt und von dort aus gut geheißen. Rom würde sich ja selbst ins Fleisch schneiden, wenn man das änderte.


0
 
  20. Juli 2016 
 

"Gebt dem Kaiser was des Kaiser's ist -

und Gott was Gottes ist!"

Sinngemäss nach Christus zitiert.

Vielleicht sollte sich Herr Erzbischof Gedanken machen, wieviele seiner deutschen Brüder Lohnempfänger des Staates sind. Direkt oder Indirekt. Vielleicht beziehen diese Brüder nur noch Teile ihrer bisherigen Bezüge aus Deutschland.

Wer kommt für den Unterhalt und die Betriebskosten für die Kirchen in Deutschland auf wenn die Steuerpflicht entfällt?

Kirchen stehen oft auf bestem und teurem Baugrund. Schade wenn Kirchen wegen den fehlenden Geldern verkauft werden müssen. Der neue Besitzer ist frei, was er mit seinem neuen Eigentum machen kann. Auch ein Haus Gottes kann abgerissen werden und durch ein Renditeobjekt ersetzt werden.

Es ist halt Tradition in Deutschland und in der Schweiz das der Staat das Geld für die staatlich anerkannten Religionsgemeinschaften "eintreibt".

Christus speiste gerne bei den Zöllner, andere hatten Missfallen an diesem Tun!


0
 
 Alpenglühen 20. Juli 2016 

@Ambrosios, Staatskirchenrecht in D?? Welche Staatskirche? @Landpfarrer

K.-EB Gänswein kritisiert, wie in D mit Menschen umgegangen wird, die aus steuerl. Gründen aus der Kirche austreten.
Zitat: «Das scharfe Schwert der Exkommunikation bei Kirchenaustritt ist unangemessen und korrekturbedürftig.»
Es sei übertrieben und nicht nachvollziehbar, dass man nicht mehr Teil der Kirche sei, wenn man die Kirchensteuer nicht mehr zahlen wolle, fügte der 59-Jährige hinzu. «Man kann Dogmen infrage stellen, das tut keinem weh, da fliegt keiner raus. Ist denn das Nichtbezahlen von Kirchensteuer ein größeres Vergehen gegen den Glauben als Verstöße gegen Glaubenswahrheiten?», fragte er. Zitat Ende.
Die K.-Steuerpflicht! wird mit 1 ! Satz kritisiert.
Zitat: „Es müsse die Frage diskutiert werden, ob die Kirchensteuerpflicht die einzig richtige und angemessene Form der Finanzierung kirchlicher Aufgaben sei.“ Zitat Ende
Schon eher Kritik anmelden?
Die DBK zieht seit Jahren „ihren Stiefel durch“ u. zeigt so, daß ihr in finanziellen Dingen jede Kritik ‚a A v’ geht.


5
 
  19. Juli 2016 
 

Ich habe seit 3 Wochen

eine Anfrage bei der DBK laufen, wie man sich das weitere abkassieren von Kirchensteuer bei ständigem Abbau von Leistungen vorstellt. Trotz zweifachem Nachfassen bis dato keine Antwort. D
Wir dialogisieren gern, aber noch lange nicht mit jedem.


7
 
 Ulrich Motte 19. Juli 2016 
 

Ihr Vorschlag, Herr Erzbischof?

A) Soll die Verweigerung der Kirchensteuer nicht mehr die übliche Folge haben B) Oder soll die Ablehnung von Dogmen dieselbe Folge haben wie bisher die Verweigerung von Kirchensteuer? Könnte das eventuell auch Kardinäle, Bischöfe und Priester betreffen C) Oder was? D) Man könnte ja auch Katholiken erlauben, ihre Kirchensteuer von der Kirche zugelassenen Institutionen direkt zukommen zu lassen: Caritas, Opus Dei, Missio, usw. Ob das mit der hierarchischen Struktur der Kirche so gut vereinbar wäre?


0
 
 landpfarrer 19. Juli 2016 
 

@Ambrosios

Vielen Dank für die Information. Finde es jedoch merkwürdig, dass jemand eine Pfründe als Domvikar oder Residierender Domkapitular innehaben kann aber nicht an der Kathedrale anwesend ist. Dies gilt für die residierenden Pfründeninhaber. Sollte er aber wie Sie sagen "nichtresidierend" in Freiburg gewesen sein während seiner Kurientstigkeit, wäre es doch etwas Anderes, da "Nichtresidierende" in der Regel nichts bekommen aus ihrer Tätigkeit. Nichtresidierende Domvikare (im Gegensatz zu Domkapitularen)gibt es wohl auch kaum. Wie gesagt: Die Sache kommt mir merkwürdig vor, habe aber keinen Zugrifff auf Personalverzweichnisse des EB Freiburg um Ihre Behauptung verifizieren zu können.


3
 
  19. Juli 2016 
 

@Landpfarrer

Hochwürden, ich muss Sie korrigieren. Domvikar blieb (nicht residierend) Gänswein bis zu seiner Bischofsweihe - und damit vom Land Baden-Württemberg nach dem Badischen Konkordat alimentiert. Daher bleibe ich ruhigen Gewissens dabei, dass Erzbischof Gänswein um die Vorzüge des deutschen Staatskirchenrechtes wissen sollte - er hat lang genug von ihnen gewusst und sie auch gutgeheißen.


1
 
 Alpenglühen 18. Juli 2016 

@Ambrosios – Kirchenaustritt 2

6) Denn unter
http://www.vatican.va/roman_curia/pontifical_councils/intrptxt/documents/rc_pc_intrptxt_doc_20060313_actus-formalis_ge.html
ist ausführlich dargelegt, daß zumindest 2006 der Austritt aus der Kirche aus steuerlichen Gründen keine Exkommunikation bewirkte.
7) Wenn man Ihre Kommentare zu Art. 55925 liest u. jene, auf welche Sie sich dabei beziehen u. dazu noch Ihre Kommentare zu diesem Artikel hier – wenn Sie ehrlich sind: meinen Sie nicht, daß da eine getrübte Wahrnehmung Ihrerseits vorliegen muß, mir! Unsachlichkeit vorzuwerfen?


6
 
 Alpenglühen 18. Juli 2016 

@Ambrosios – Kirchenaustritt 1

1) Art. 13 des Konkordats bestimmt, daß! die Kirche Steuern erheben darf.
2) Die Begriffe „Kirchenaustritt“ bzw. „Exkommunikation“ gibt es im gesamten Konkordatstext nicht.
3) Der Begriff „Konkordat“ ist im Dekret nicht zu finden, sondern Zitat: „Infolge der Säkularisation der Kirchengüter waren die deutschen Staaten zu materiellen Leistungen an die Kirchen verpflichtet. Im 19. Jahrhundert haben sie diese Verpflichtung umgewandelt und die Kirchensteuer eingeführt.“ Zitat Ende
4) Eine Ausführungsbestimmung! wäre, z. B. wie u. in welcher Höhe die Steuer erhoben wird. Aber auch davon steht nichts im Dekret. Dort werden ansonsten ‚nur’ die Folgen des Kirchenaustritts aufgelistet. Es bezieht sich eindeutig nicht! auf das Konkordat u. ist somit auch keine Ausführungsbestimmung dazu.
5)Warum posten Sie dergestalt, als hätte ich behauptet, das Dekret wäre nicht von Rom zugelassen worden? Im Gegenteil, ich habe angeregt, die zuständige Stelle in Rom zu fragen, warum! es zugelassen wurde.


5
 
 Philippus02 18. Juli 2016 

Wie wohltuend...

... sind wieder einmal die klaren Worte von Erzbischof Gänswein. Ein guter Teil der Berufskatholiken achtet penibel darauf, die 39-Stunde-Woche nur ja einzuhalten ("... und wenn am Samstag was war, dann nahm ich mir eben am Montag frei") aber nicht auf die Sakramente, das Evangelium, die Glaubensverbreitung...


8
 
  18. Juli 2016 
 

Noch besser als in Österreich...

Noch besser wäre eine freiwillige Spende. Alle Spenden werden dann irgendwie sinnvoll unter allen Pfarreien verteilt.

Dass man in D exkommuniziert wird, wenn man nicht zahlt, ist wirklich ein Skandal.


8
 
  18. Juli 2016 
 

Genau so ist es!

Ja, es ist sicher nicht einfacher, eine gute Ehe zu führen, als Priester zu sein. Da kann ich nach 39 Jahren Ehe nur zustimmen! Ein guter Priester zu sein hat viel Ähnlichkeit mit dem Versuch, ein guter Ehepartner zu sein. Man muss zuhören können, anstatt immer nur selbst zu reden, man muss verzeihen können, großzügig sein, auch einmal Verzicht üben, statt stets nur Ansprüche zu stellen, auch einmal ein paar Schritte zurückzugehen, anstatt sein "Recht" einzufordern und geduldig , ja duldsam muss man sein- dann steht der Goldenen Hochzeit, so Gott will, nichts im Wege.


2
 
 chorbisch 18. Juli 2016 
 

@ Elster

Ich kenne diese Dissertation nicht und könnte sie auch nicht beurteilen.

Aber ist es so falsch, von künftigen (!) Priestern zu verlangen, sich während ihres Studiums (!) auch mal mit unorthodoxen oder abweichenden Meinungen zu beschäftigen?

Ist das wirklich so eine "Zumutung", mal einen Blick über den theologischen Tellerrand zu werfen?

Ein Priester soll doch auch Hirte und "Seelenführer" der ihm anvertrauten Gläubigen sein. Dazu bedarf es auch geistiger Souveränität und Selbstsicherheit.

Ob man die dadurch gewinnt, indem man wissenschaftliche Werke ungelesen und ungeprüft verwirft, nur weil einem das Ergebnis nicht paßt, bezweifle ich.


0
 
 SCHLEGL 18. Juli 2016 
 

Österreich

In Österreich haben wir keine staatlich eingehobene Kirchensteuer,sondern einen "Kirchenbeitrag",der von den Diözesen in eigenen Beitragsstellen,per Erlagschein, od.Dauerauftrag eingehoben wird.Der Vorteil liegt darin,dass der Katholik den Beamten der Beitragsstelle persönlich/schriftlich Gründe zur Herabsetzung bekanntgeben kann. Z.B: Ankauf/Adaptierung einer Wohnung, Errichtung eines Betriebes,Gründung einer Familie,Kosten für Kinder,privater Kindergarten/Schule, berufsbegleitendes Studium/Colleg, Bedarf eines behindertengerechten Fahrzeugs,chronische Erkrankung (Diabetes,Schäden in der Landwirtschaft,unerwartete Sonderausgaben.
Ich habe es oft erlebt,dass ich für jemand,in der Erzdiözese zur zentralen Kirchenbeitragsstelle gegangen bin und ohne weiteres Minderungen,oder sogar die Aussetzung des Kirchenbeitrag auf bestimmte Zeit,erreichen konnte.In Deutschland werden scheinbar alle über einen Kamm geschoren.Das finde ich nicht richtig,unser System erscheint mir gerechter!Msgr.Schlegl


4
 
 Diadochus 18. Juli 2016 
 

Wunder Punkt

Kurienerzbischof Gänswein hat einen wunden Punkt angesprochen. So wie es jetzt ist, geht es jedenfalls nicht weiter. So fährt das System voll gegen die Wand. Mit der Zustimmung und Befürwortung des Vatikans könnte eine Reform vielleicht klappen. Ja, wem nützt der ganze Reichtum und Plunder, wenn keine Strahlkraft da ist.


8
 
 Psalm1 18. Juli 2016 
 

@Ambrosius

"Mich wundert, dass Erzbischof Gänswein so undifferenziert gegen das deutsche Eigenrecht Stellung bezieht. Schließlich hat er lange genug staatsfinanziert als Freiburger Domvikar gelebt."

Halten Sie Erzbischof Gänswein für käuflich?


1
 
 Steve Acker 18. Juli 2016 
 

In der Schweiz gibt es eine Möglichkeit

aus dem Kirchensteuersystem rauszukommen,
ohne aus der Kirche als solches auszutreten:
Kath net hat berichtet.

http://www.kath.net/news/24190

Finde das ein interessantes Modell,
ebenso wie die italienische Kultsteuer.


6
 
 Metscan 18. Juli 2016 
 

Kirchensteuer

Ich dachte immer, ich sei mit der Taufe Mitglied der Kath. Kirche, der Gemeinschaft der Heiligen, geworden? In allen Ländern, außer den deutschsprachigen, ist das so. Wenn einer von seinem Glauben überzeugt ist, wird er auch seine Glaubensgemeinschaft freiwillig unterstützen - siehe all die evangelikalen Nominationen, die wachsen und gedeihen! Ob wir beim Letzten Gericht unseren Einkommenssteuerbericht vorlegen müssen und uns damit die Strafe wegen unseres Sündenregisters erspart bleibt? Unter diesen Umständen ist die Bezahlung der Kirchensteuer doch wieder ein Akt der Barmherzigkeit.


5
 
 chiarajohanna 18. Juli 2016 
 

GELD - GELD - GELD - was ist eigentlich "gottes" wille ?

eine an "GELD REICHE" kirche ?

Der PALAST IN LIMBURG und zeitgleich
obdachlose auf der straße?

TEURE AUTOS FÜR BISCHÖFE - während zeitgleich menschen hunger leiden?

REICHE BISTÜMER MIT MILLIARDEN AN GELD INVESTIERT IN TOTEN IMMOBILIENBESITZ,
waehrend parallel dazu soviel not
bei lebendigen menschen vorherrscht.

fuer was bitte wird hier gesammelt.

jesus selbst war ...
ohne obdach, arm und hungrig.
er sammelte keine vorraete.

franziskus moechte eine kirche,
die arm ist.

benedict sprach im september 2011
von einer ent-WELTlichung der kirche!
ohne PRIVILEGIEN !

DIE KIRCHE IST REICH ...
AN GELD UND IMMOBILIEN,
nicht aber an bewegungswillen.

jesus lief dem einzelnem schaf nach
um es zurueck zuholen.
bischof mixa machte sich die muehe
und schrieb die glaeubigen an,
mit der frage, warum sie ausgetreten seien.

er wollte sie zurueckholen zu jesus,
der in der kirche wohnt, bzw.
die netze flicken, damit diese nicht noch leerer werden.


3
 
 Elster 18. Juli 2016 

Danke Herr Erzbischof!

Mein Gewissen ist seit Jahren damit belastet Menschen und Organisationen in der Kirche in Deutschland zwangsfinanzieren zu müssen, die diese Kirche und ihren Glauben z.T. regelrecht zerstören!
Im Refendariat wurde ich von der Seminarleitung begrüßt mit der Zielsetzung ausgebildet zu werden um die Katholische Kirche zu unterwandern. In Mainz wurden Priester nur dann geweiht, nachdem sie eine Doktorarbeit gegen! Fatima studiert u eine Liste kath Personen, Vereinigungen, Priester wie z.B. seinerzeit die KPE zur Kenntnis nehmen mussten um sie zu bekämpfen.Usw. usw. ....
Vor ein paar Jahren beschloss ich, aus diesen Gründen meinen formalen Austritt aus dieser Körperschaft "Deutsche Kirche". Ich dachte mir, aus dem Leib Christi kann und will ich als Getaufte nicht austreten. Ein von mir sehr geschätzter Priester hinderte mich an diesem Schritt mit der Begründung: "Ich verstehe dich, doch man wird es dir als Apostasie auslegen." Ich frage mich wer hier vom Glauben abgefallen ist?


9
 
 carolus romanus 18. Juli 2016 

Was bleibt?

Nur noch 2 Situationen führen zur Exkommunikation und damit in die Hölle: keine Kirchensteuer zu bezahlen oder Mafia-Mitglied zu sein.


10
 
 carolus romanus 18. Juli 2016 

Quousque tandem - wie lange noch?

Natürlich ist das dt. KiSt-Verfahren völlig anachronistisch und unglaubwürdig.
- die Diskrepanz der Einnahmen und des "Erfolges" (Stärkung des Glaubens, Verbreitung des Glaubens) könnte größer nicht sein. Der aufgeblähte Apparat ist gemessen am Erfolg völlig ineffizient. Die "Bilanz" desaströs: leere Kirchen, immer weniger Gläubige, kein Nachwuchs.
- "Fehlinvestitionen" am laufenden Band: nutzlose teure Gremien wie das "ZDK", die als wohlalimentierte Schwatzbuden ständig neue "synodale" Resolutionen produzieren, Hochglanz-Jubel-PR-Medien, die im Auftrag zeitgeistig kritisch dem weltlichen Zeitgeist anbiedernd hinterherhecheln.
- "Arme, verbeulte Kirche": so fordert es Franziskus. Also verbeult, das ist ein voller Erfolg! Arm? Das Gegenteil. Millionenteure Gebäude, auch in München, nicht nur in Limburg. Sogar "Gästehäuser" ("La Residenza al Roma").
- Barmherzigkeit: für "irreguläre" Situationen aller erdenklichen Art (u.a. WvG,.....).


14
 
 Poldi 18. Juli 2016 
 

Regelungen zur Kirchensteuer sind Teil des bischöflichen Hirtendienstes 2

Beim Staat hat man indirekt die Möglichkeit, auf die Steuergestaltung und die Verwendung der Steuermittel Einfluss zu nehmen (ein sicherlich schwieriger, aber dennoch möglicher Weg im Rahmen der Politik).

In der Kirche gibt es das grundsätzlich auch (Kirchenverwaltungen, Diözesansteuerausschüsse). Aber wie im Staat ist auch der Weg zur Einflussnahme in der Kirche weit und kompliziert. Basisdemokratische Tendenzen werden in der Kirche ja noch weniger gerne gesehen als in der Politik.

Kann es aber die Lösung sein, dass man als Einzelperson individuell festlegt, wo man mitmachen möchte und wo nicht? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man dem Staat Steuern zahlt, aber dann die Bereiche festlegt, wofür er sie verwenden darf und wofür nicht?

Die Transparenzoffensive der Kirche ist sicherlich ein gute Ansatz. Wenn auch inhaltliche Diskussionen ermöglicht werden, die dann auch konkrete Anpassungen bringen können, wäre das ein weiterer guter Schritt.


1
 
 Poldi 18. Juli 2016 
 

Regelungen zur Kirchensteuer sind Teil des bischöflichen Hirtendienstes 1

Ich kann die Kritik an der direkten Verbindung zwischen Kirchenaustritt und Exkommunikation durchaus nachvollziehen. Die konsequente Handhabung wird von vielen Menschen als Härte und Unnachgiebigkeit empfunden. Dies jedoch mit einem rein finanziellen Interesse zu begründen ist zumindest spekulativ.

Unabhängig von der Diskussion über Sinn und Unsinn, Berechtigung oder Schaden der Kirchensteuer, dürfen wir nicht vergessen, dass es die Bischöfe sind, die dieses System in ihrer Verantwortung und Autorität so vorgeben. Sie verantworten letztendlich auch die Verwendung der Gelder.

Die Kirche hat sicherlich ein ähnliches Begründungsproblem wie der Staat bei der Erhebung von Steuern. Es ist sicherlich nicht einfach, alle Ausgaben dem Einzelnen bewusst zu machen. Wie beim Staat fragen sich auch in der Kirche viele Menschen, was sie denn von dem einen oder anderen Angebot / einer Ausgabe persönlich haben. Aber es ist immer ein Solidargemeinschaft für viele Aufgaben.


2
 
 Alpenglühen 18. Juli 2016 

@Ambrosios, Sie tun doch sonst immer so klug u. allwissend

U. wollen nicht begriffen haben, daß @Chris2 nicht das Konkordat zwischen dem Vatikan u. Deutschland meint, sondern das Kirchensteuer-Dekret der DBK v. 20.09.2012? s. Kath.net Art. 38167 u. 38194
Außerdem: Kurien-EB Gänswein spricht vom „Schwert der Exkommunikation“, bei Kirchenaustritt zur Nichtzahlung der Kirchensteuer.
Klar, theoretisch steht im Dekret das Wort „Exkommunikation“ nicht mehr wörtlich! drin. Aber die aufgezählten Konsequenzen des Austritts bedeuten in der Praxis die Exkommunikation.
Weshalb Rom dieses Dekret zugelassen hat, müßte mal bei der zuständigen Stelle nachgefragt werden.

U. bevor Sie u. das andere „Dreier-Gespann“ wieder mit der Forderung „offizielle Medien als Quelle“ daherkommen – wie bei Art. 55925, Vatikan: Es gibt keine Liturgiereform, - weil Ihnen kath.net nicht offiziell genug ist, nachstehend der Link zum Dekret der DBK:
http://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/presse/2012-145a-Allgemeines-Dekret-Kirchenaustritt_Dekret.pdf


12
 
  18. Juli 2016 
 

@rappix

der Bischof wird wie ein Beamter aus den Steuern Aller bezahlt, also auch von Muslimen, Buddhisten, Ahteisten usw.


4
 
  18. Juli 2016 
 

@Chris2

"Wieso kann eine Teilkirche überhaupt
so eine Regelung einführen?"

Letztlich hat nicht eine Teilkirche diese Regelung eingeführt, sondern Rom durch das Konkordat von 1933 selbst.
Der Papst ist mit dem deutschen Staatskirchenrecht übrigens vertraut - und zufrieden.
Mich wundert, dass Erzbischof Gänswein so undifferenziert gegen das deutsche Eigenrecht Stellung bezieht. Schließlich hat er lange genug staatsfinanziert als Freiburger Domvikar gelebt.


2
 
 Cremarius 18. Juli 2016 

Es kommt darauf an...

Geld ist an sich neutral, weder gut noch schlecht.

Man kann einen Teil der Einnahmen verwenden, um Kirchengebäude in einem guten Zustand zu halten, obgleich die Gemeinden klein und arm sind und man kann die Mittel benutzen, um eine bestimmte "Ideologie" zu befeuern.

Katholische Pfarrheime, Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser, Bibliotheken und Seniorenheime sind an sich nicht von Übel...

Am Ende ist der Geist wohl entscheidend. Der Glaube verdampft, wenn all diese "Infrastruktur" nicht mehr "angemessen" benutzt wird. Was nützt der Religionsunterricht, wenn der Glaube darin keinen Platz mehr hat? Was ist ein katholisches Gymnasium noch wert, wenn es nicht mehr als katholisch wahrgenommen werden will?

Die Ursachen der aktuellen Krise dürften tiefer liegen. Geld mag ein Symptom sein, aber es ist wohl nicht der Auslöser.

Vielleicht rächt sich heuer, was in der Vergangenheit falsch gemacht wurde: Zeitgeist statt Dogma, Sand statt Fels, Schweigen statt Verkündigung.


10
 
 Chris2 18. Juli 2016 
 

Wieso kann eine Teilkirche überhaupt

so eine Regelung einführen? Ich dachte immer, Rom entscheidet darüber, ob ein Glaubensabfall schwerwiegend genug für eine Exkommunikation ist? (Hier: "Ich glaube nicht mehr" [die Verwendung meiner Kirchensteuermittel verantworten zu können"])...


7
 
 placeat tibi 18. Juli 2016 
 

Freiheit tut not!

Ich bleibe dabei: Wenn ein Katholik die Körperschaft verläßt, und dem Bistum erklärt, daß er sich dennoch zur RKK bekennt und auch weiterhin bereit ist die ¨Kirche im Rahmen seiner Möglichkeiten auch materiell zu unterstützen¨, ist es ein schreiendes Unrecht der DBK, einen solchen Gläubigen von den Sakramenten auszuschließen.
Solange die Kst in D existiert, muß es den Gläubigen freigestellt, ob sie ihre Unterstützung auf diese Art leisten möchten oder selbstbestimmt, wie dies außerhalb der CH, Ö und D weltweit üblich ist.

@Rappix

Die höchste deutsche staatliche Gerichtsinstanz hat bereits (vernünftigerwiese) entschieden, daß es Sache der Bistümer ist, wie sie Körperschaftsaustreter einordnen. Das Bvfg. wird das nicht anders sehen, es ist nicht Sache des Staates zu entscheiden, wer im Gnadenstand ist.


8
 
 wandersmann 18. Juli 2016 
 

Ich meine Meinung geändert (etwas)

Ich war gegen die Kirchsteuer (und bin es heute wohl auch noch), weil das Geld hauptsächlich Einrichtungen unterstützt, die gegen den Glauben arbeiten. Und dieser Ansicht bin ich immer noch.

Nun bin ich aber auch der Auffassung, dass Gott Lenker der Geschichte ist und dass es sein Geld ist und dass Gottes Ratschlüsse unergründlich sind und dass er die Geschichte immer optimal für uns lenkt. Wenn er dafür meine Kirchensteuer haben will, dann soll er sie bekommen.

Ich habe also meinen Beichtvater gefragt, ob ich weiter bezahlen soll oder ob ich aus der Körperschaft austreten soll und einen entsprechenden Beitrag an katholische Einrichtungen spenden soll. Mein Beichtvater hat gesagt, dass ich drinbleiben soll und daher gehorche ich.
Ich kann Gott ja seine Wege nicht vorschreiben auch wenn ich sie nicht verstehe.

Andererseits muss man aber auch sagen, dass sehr viele liberale Menschen kath. Kirchensteuer bezahlen und unter dem Strich die kleine konservative Seite davon profitiert.


2
 
  18. Juli 2016 
 

Was sagt das Kirchenrecht zu solchen Austritten?

Immerhin können die ausgeschlossenen Deutschen Katholiken ihren "Rausschmiss" bis vors Bundesverfassungsgericht ziehen und dort in letzter Instanz auch Recht erhalten.

In der Schweiz liegt ein Entscheid des Bundesgerichts vor:

http://www.skmr.ch/de/themenbereiche/institutionelle-fragen/artikel/kirchenaustritt.html


1
 
 Theobald 18. Juli 2016 
 

@rappix

keine unwichtigen Fragen... aber gleichwohl wesentlich unwichtiger als die Frage nach dem GLAUBEN der Kirche!
Da es auch außerhalb des deutschen Kirchensteuerparadieses Katholiken gibt, wird sich das schon irgendwie regeln lassen, nehme ich an...


10
 
  18. Juli 2016 
 

Zählt Solidarität nichts mehr?

Wenn keine Kirchensteuergelder mehr bezahlt werden, wer sorgt für den Unterhalt der Kirchen?

Wer bezahlt den Bischof, die Priester, Ordnesleute, die in der Seelsorge tätig sind?

Und woher nimmt in Rom der Vatikan das Geld her, um die Festangestellten Priester zu bezahlen? Und wer bezahlt in Rom die Laien?


2
 
 carl eugen 18. Juli 2016 

Ein hochinteressantes Interview,...

...daß Erzbischof Gänswein gegeben hat. Er spricht viele Themen an, die auch mich bedrücken.
Die Art und Weise, wie in Deutschland Bischöfe gegen Bischöfe agieren (ich sage nur Bischof Mixa) ist beschämend und unchristlich bis zum Gehtnichtmehr! Es ist beschämend. Auch was S. E. über die Domkapitel gesagt hat, spricht Bände.

Eigentlich ist es ein sehr pessimistisches Interview, das Erzb. Gänswein gegeben hat, aber leider entspricht es der derzeitigen Lage. Es macht gerade wirklich keinen grossen Spass, katholisch zu sein. Aber so ist es eben, da muss man durch. Es werden auch wieder bessere Zeiten kommen. Das hoffe ich zumindest.


17
 
 Paddel 18. Juli 2016 

DANKE!!!!

Die Kirchensteuer regt mich schon lange wahnsinnig auf. Einzig die Exkommunikation hat mich davon abgehalten, aus der Kirche auszutreten. Noch viel besser wäre, wenn die Kirchensteuerpflicht einfach aufgegeben werden würde. Das gäbe der Erneuerung der Kirche einen wahnsinnigen Schwung. "Kirche in Not" usw. haben doch auch viele Spender. Warum wohl?


15
 
 Uwe Lay 18. Juli 2016 
 

Eine leicht beantwortbare Frage

Ja, Sie haben recht: für die Katholische Kirche Deutschlands ist die größte Sünde die des Nichtbezahlens der Kirchensteuer!
Uwe Lay Pro Theol Blogsot


15
 
 kreuz 18. Juli 2016 

die reichste Diözese Deutschlands ist

das Erzbistum München-Freising.
vor wenigen Tagen hörte ich im Radio, daß bayernweit genau diese Diözese die meisten Austrittszahlen hat.
über 50.000

www.heimatzeitung.de/nachrichten/bayern/2148088_Erzbistum-Muenchen-veroeffentlicht-neue-Zahlen-zu-Kirchenaustritten.html


15
 
 Max Emanuel 18. Juli 2016 

Vollkommene Zustimmung

EB Gänswein ist vollkommen zu zustimmen. Das Kirchensteuersystem gehört sich schon längst abgeschafft. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck, hat sich letztes Jahr geoutet, indem er verkündete, daß er als langjähriger Kirchensteuergegner jetzt zum Befürworter geworden sei. Begründung: Durch die Kirchensteuer paßt sich die Kirche den gesellschaftlichen Meinungen an. Das halte er für Gut. Schlecht wäre es seiner Meinung, wenn die Gläubigen und die Kirche selber die Glaubenslehre bestimmen könnten, ohne daß die Gesellschaft mitwirken kann.
Noch Fragen?
Die Resultate dieser Entwicklung können wir tagtäglich sehen.
Die von Papst Benedikt geforderte "Entweltlichung" der Kirche ist dringend geboten. Ein sehr wichtiger Schritt hierfür ist eine materiell ärmere Kirche, die zudem nicht am Tropf des Staates hängt.


26
 

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