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Liturgie: 'Vielleicht ist die Reform der Reform doch nicht gewollt'

7. November 2016 in Interview, 40 Lesermeinungen
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Pfarrer Guido Rodheudt (Bistum Aachen) im kath.net-Interview zur plötzlichen Absage von Kardinal Sarah. Von Martin Lohmann


Herzogenrath (kath.net) Er hatte schon lange zugesagt, mehrfach seine Teilnahme an der Internationalen Liturgischen Tagung in Herzogenrath im kommenden Frühjahr bestätigt, doch jetzt kam aus Rom die Absage von Robert Kardinal Sarah. Aus terminlichen Gründen, wie es offiziell heißt. Martin Lohmann sprach für kath.net mit dem Veranstalter der Tagung, Pfarrer Guido Rodheudt, Pfarrer von Herzogenrath/Bistum Aachen.

kath.net: Robert Kardinal Sarah hat überraschend seine Teilnahme an Ihrer Tagung zurückgezogen. Wissen Sie, warum?

Pfr. Dr. Guido Rodheudt: Kardinal Sarah hat uns mitgeteilt, dass sich für das kommende Jahr eine Reihe von Verpflichtungen als Präfekt der Gottesdienstkongregation eingestellt haben, die ihn nötigen, trotz mehrfacher verbindlicher Zusage absagen müssen.

Dies ist sehr bedauerlich, zumal er als Präfekt der Ritenkongregation zum Thema: „Die Bedeutung des Motu proprio Summorum Pontificum für die Erneuerung der Liturgie in der Lateinischen Kirche“ gesprochen hätte.

Wir sahen darin eine hohe administrative Unterstützung unseres Anliegens, Weichenstellungen im Hinblick auf die liturgische Entwicklung auszuloten – auf der Basis eines neuen Traditionsbewusstseins.

kath.net: Der Kardinal steht für eine klare liturgische Erneuerung im Sinne von Summorum Pontificum. Mehrfach hat er sich zur Zelebrationsrichtung versus Deum, also gemeinsam zu Gott hin, ausgesprochen. Ganz im Sinne von Papst Benedikt XVI. Gilt er deshalb bei vielen als – wie man so sagt – umstritten?

Rodheudt: Weder das Zweite Vatikanische Konzil noch die von ihm beauftragte Liturgiereform hat die Zelebrationsrichtung der Messfeier grundsätzlich oder verbindlich geändert.

Die apodiktische Forderung, die Messe grundsätzlich „zum Volk hin“ zu feiern, entspricht weder den Texten des Konzils noch den Vorschriften der anschließenden Liturgiereform.

Insofern hat Kardinal Sarah mit seiner Anregung, wieder die Zelebrationsrichtung versus Deum zu praktizieren, lediglich auf etwas hingewiesen, das ohnehin aus den liturgischen Büchern hervorgeht. Dies ist natürlich bei jenen umstritten, die die Faktizität der liturgischen Entwicklung nach dem Konzil, die sich oft gegen die Absichten der Konzilsväter und der Konzilstexte gebildet hat, zur Grundlage ihres Denkens machen.

kath.net: Warum gab es eigentlich erst in diesem Jahr wieder eine helle Aufregung wegen seines Plädoyers, das er in London gegeben hatte?

Rodheudt: Mit seinem Plädoyer hat Kardinal Sarah in London den Finger in eine offene Wunde gelegt. Die liturgische Praxis hat nach dem Konzil flächendeckend das Heilige und die Anbetung des verborgen anwesenden Gottes mehr und mehr aus dem Gesichtskreis verloren. Schuld daran war die Auflösung verbindlicher ritueller Formen, in denen das Heilige bis dahin unmissverständlich aufgehoben war.

Deswegen musste es auf Widerstand stoßen, als Kardinal Sarah dem emsigen Versuch, die Zelebration zum Volk hin als die von Konzil geforderte Zelebrationsform zu deklarieren, eine authentische Auslegung des Konzilswunsches entgegenhielt.

Die Aufregung war besonders groß, weil der Kardinal nicht nur theoretisch über diese Frage nachgedacht, sondern auch eine praktische Konsequenz eingefordert hat.

Bei vielen jüngeren Priestern stieß dies übrigens auf spürbares positives Interesse – etwas, das in den Planungen zeitgeistlicher Liturgiestrategen nicht vorgesehen ist.

kath.net: Können Sie uns erklären, warum man sich ja geradezu verdächtig macht, wenn man die über Jahrhunderte gefeierte Liturgie, die Papst Benedikt ausdrücklich wieder erlaubte, liebt und zu feiern versteht?

Rodheudt: Liturgie bedeutet nichts anderes, als die in rituelle – d.h. in dem subjektiven Zugriff entzogene – Formen gegossene Art und Weise, den Glauben zu feiern und Gott zu vergegenwärtigen. Es wundert darum nicht, dass auf der Grundlage einer subjektiv gewordenen Theologie auch die klassischen rituellen Vollzüge der Liturgie in Frage gestellt sind. Die Liebe zur klassischen Liturgie lässt daher den Verdacht aufkommen, man entferne sich vom Hyperdogma des Paradigmenwechsels.


kath.net: Wie erklären Sie sich, dass nicht zuletzt junge Menschen den Zugang zur alten Liturgie finden? Nostalgie kann das dann ja nicht sein, weil sie sich aufgrund ihres Alters nicht an die vorkonziliare Messform erinnern können.

Rodheudt: Ja, in der Tat. Als ich im Jahre 2007 begonnen habe, zweimal pro Woche nach dem Missale von 1962 zu zelebrieren, nannten die Jugendlichen in meiner Pfarrei dies die „neue Messe“.

Was die Attraktivität der „alten“ Liturgie für junge Menschen betrifft, so muss man den Hintergrund sehen, auf dem so etwas wächst. Denn junge Menschen, das ist meine tägliche Erfahrung als Seelsorger, suchen in einer Zeit der unüberschaubaren Globalisierung und ständig sich überschlagen Trends und Moden Inseln der Verlässlichkeit und Beständigkeit. In der klassischen Liturgie finden sie genau dies. Sie ist für sie nicht „alt“, sondern zeitlos.

Wenn man junge Leute fragt, warum sie gerne in die alte Liturgie gehen, bekommt man immer wieder zur Antwort: hier ist mir Gott näher, hier habe ich mehr Stille, hier ist mehr Heiligkeit. Man muss diese Aussagen einmal auf sich wirken lassen, bevor man sie vom Tisch wischt.

Und man muss sich fragen, warum diese Wahrnehmungen in der erneuerten Liturgie, jedenfalls so wie sie faktisch gefeiert wird, offensichtlich nicht gefunden werden. In jedem Fall kann ich sagen, dass Menschen, die neue Zugänge zum Glauben suchen, diese Zugänge oftmals über die Begegnung mit der klassischen Liturgie finden. Offenbar spricht sie in ihrer objektiven Formensprache unmissverständlicher von einer jenseitigen Wirklichkeit als es subjektiv gebastelte Gottesdienste tun, die mit ihrem unablässigen Mitteilungs- und Bevormundungsbedürfnis eher an verbrämte Schulstunden erinnern.

Wer heute als junger Mensch aus der eindimensionalen Welt ausbrechen will, findet das, was er sucht in der Stille des Mysteriums und nicht in der geschwätzigen Langeweile wortlastiger Themengottesdienste.

kath.net: Die Absage von Kardinal Sarah ist ein Schlag gegen Ihre Tagung. Sind es denn wirklich „terminliche Gründe“? Oder gab es vielleicht eine Anweisung von Franziskus, der ja den Kardinal auch schon früher zurückpfeifen ließ?

Rodheudt: Von einer Anweisung des Heiligen Vaters an Kardinal Sarah, seine Teilnahme abzusagen, ist uns nichts bekannt. Was man jedoch sagen kann, ist, dass Papst Franziskus nicht erkennen lässt, dass er ein sonderliches Interesse an liturgischen Fragen hat.

Nun hat Kardinal Sarah mit seinen Äußerungen in London im vergangenen Sommer auf dem Gebiet der liturgischen Diskussion für einigen Wirbel gesorgt. Nicht zuletzt deswegen, weil er darin die liturgische Praxis der Gegenwart auf den Prüfstand stellt. Diese Gedanken sind jedoch nicht neu, sondern entsprechen in ihren Grundzügen dem, was bereits Papst Benedikt XVI. mit seinem Begriff der „Reform der Reform“ angestoßen hat. Bereits im Jahre 2002 hat er noch als Präfekt der Glaubenskongregation bei einer liturgischen Konferenz in Frankreich diesen Begriff geprägt und damit einen Impuls geben wollen, die liturgische Praxis aber auch gewisse rituelle Ordnungen in der Liturgie zu überdenken, mit dem Ziel, die Heiligkeit und den Geist der Anbetung wieder in den Mittelpunkt des Gottesdienstes zu stellen.

Es scheint so zu sein, dass es Papst Franziskus nicht wert ist, wegen derlei Fragen öffentliche Diskussionen zu führen. Deswegen hat er bekanntlich Kardinal Sarah gebeten, nicht weiter in seiner Funktion als Präfekt der Ritenkongregation diese Gedanken zu verfolgen und auch nicht mehr den Begriff der „Reform der Reform“ zu verwenden. Damit hat er eine theologische Wortbildung seines Vorgängers offiziell stigmatisiert. Spätestens hier, so meine ich, lässt es sich kaum noch nachvollziehen, wenn man mantrahaft zu hören bekommt, es passe kein Blatt Papier zwischen die beiden Pontifikate von Franziskus und Benedikt XVI. Man könnte schon auf die Idee kommen: Vielleicht ist die Reform der Reform nicht wirklich gewollt.

kath.net: Sie sind Weltpriester, Sie zelebrieren beide Formen der Liturgie. Was wollen Sie mit Ihrer Tagung?

Rodheudt: Die Tagung, die seit 18 Jahren stattfindet, wird seit 2009 in meiner Pfarrei in Herzogenrath veranstaltet. Spätestens seit diesem Zeitpunkt versteht sie sich keineswegs als eine Veranstaltung bestimmter Traditionalistengruppen, die sich zu einer Art Familientreffen zusammenfinden, um ihre liturgische Überzeugungen vorzutragen und an einer Art globalen „Retridentinisierung“ der Liturgie arbeiten.

Unser Anliegen ist es, deutlich zu machen, dass ein erneutes liturgisches Bewusstsein kein Fall für das Freilichtmuseum ist. In Herzogenrath haben wir stets versucht, das Anliegen Papst Benedikt XVI. voranzutreiben, dafür zu sorgen, dass es zu einer gegenseitigen Befruchtung der Riten kommt zu. Der außerordentliche römische Ritus, den man auch den tridentinischen Ritus nennt, lebt in meiner Pfarrei neben der Zelebration im Novus Ordo Missae. Damit ist kein Spartenangebot gesetzt, sondern die Präsenz des klassischen Ritus und der darin lebendige Gregorianische Choral stellen ein stilles aber beständiges Korrektiv für die erneuerte Liturgie dar.

Unsere Tagung will – besonders zum 10. Geburtstag von Summorum Pontificum – zeigen, dass die „Alte Messe“ erstens keine alte Messe ist und dass sie zweitens keine Reservatsliturgie für Ecclesia-Dei-Gemeinschaften ist, denen das Motu proprio zwar ihre Daseinsberechtigung gestärkt hat, die man aber nur duldet, wenn sie hinter den Gittern ihrer Traditionalistenghettos bleiben.

Nein, es soll – so verstehen wir die Absicht von Summorum Pontificum – die gängige liturgische Praxis durch die unübersehbare Anwesenheit des außerordentlichen Ritus positiv korrigiert und womöglich deren liturgische Bücher ebenso. Diese Sichtweise ist natürlich kirchenpolitisch durchschlagend, weil sie zu der Forderung führt, falsch gestellte Weichen richtigzustellen. Es geht eben um die Zukunft und ihre Quellen – so wie es auch der Titel unserer Tagung sagt.

Dies ist übrigen auch der Grund, weshalb auffällig viele junge Weltpriester aus deutschen Diözesen an unseren Veranstaltungen teilnehmen…

kath.net: Ist Ihre Tagung, mit der Sie ja eigentlich auch zehn Jahre nach Summorum Pontificum unaufgeregt und respektvoll vermitteln wollen, also Brücken schlagen möchten, durch die Einladung des sehr bekannten Kardinals Sarah kirchenpolitisch zu gefährlich geworden?

Rodheudt: Zunächst einmal liegen Sie richtig mit Ihrer Einschätzung, dass wir – wie bereits gesagt - seit Jahren versuchen, Brücken zu schlagen zwischen Tradition und Weiterentwicklung der Liturgie. Dabei kam uns steht der Begriff einer „Reform der Reform“ sehr entgegen.

Allerdings haben wir festgestellt, dass die römischen Autoritäten offenbar die Tradition dann nicht schätzen, wenn sie sich außerhalb eines gewissen traditionalistischen Ghettos bewegt.

Mit anderen Worten: solange die „Alte Messe“ in Zentren der Petrusbruderschaft oder anderer traditioneller Gruppierungen gefeiert wird, hat sie einen eher ungefährlichen Charakter, weil sie dort nur eine kontrollierte Zahl von Fans erreicht. Ein Umstand, mit dem sich bedauerlicherweise die Ecclesia-Dei-Gemeinschaften selbst oft zufriedengeben.

Werden die klassische Liturgie und ihre Wirkungen jedoch in die „freie Wildbahn“ der Pfarreiseelsorge getragen und dort etabliert, zeitigt sie Früchte, die unschwer die liturgischen Entgleisungen der Vergangenheit ad absurdum führen.

Dies ist jedoch offensichtlich nicht gewollt, weswegen man derlei Versuche, die „alte“ Liturgie aus dem Ghetto zu holen, auch gnadenlos attackiert.

Wir haben in Herzogenrath die Erfahrung gemacht, dass gerade die freie Luft einer „normalen“ Pfarrei, in der sich diese liturgische Praxis entfaltet, von vielen Modernismuskonservatoren geradezu als bedrohlich empfunden wird.

Leider meiden daraufhin manche – nicht aus Überzeugung, sondern aus Angst vor persönlicher negativer Stigmatisierung - die Teilnahme an der Tagung – vor allem, wenn sie im offiziellen kirchenbeamteten Milieu zuhause sind.

Andererseits ist der Besuch an unseren Veranstaltungen erstaunlich zahlreich und seit Jahren steigend. Und mit dem statistisch ausgeglichenen Schnitt zwischen Alt und Jung, Priestern und Laien, Frauen und Männern können wir mehr als zufrieden sein.

kath.net: Werden Sie jetzt einen Ersatz für Sarah einladen?

Rodheudt: So wie es zur Stunde aussieht, wird es keinen Ersatz für Kardinal Sarah geben. Zumal die Tagung ja auch die 18. Internationale Liturgische Tagung ist und nicht die „Kardinal-Sarah-Tagung“.

Dennoch spüren wir eine offene Wunde durch seine Absage. Wir möchten diese Wunde aber nicht verpflastern, sondern in dem Zeitfenster, in dem der Kardinal bei uns gesprochen hätte, eine offene Diskussion über die anliegenden Fragen der liturgischen Situation, Standortbestimmung und Weiterentwicklung führen.

kath.net: Als Seelsorger mit einer Liebe zur Liturgie: Wie wichtig ist eigentlich die Liturgie für den Glauben und die Glaubensverkündigung?

Rodheudt: Liturgie und Glaubensverkündigung gehören nach dem alten Grundsatz „lex orandi - lex credendi“ aufs innigste zusammen. Das bedeutet, dass die Kirche immer die Identität von Glaubensinhalten und gefeiertem Glauben hochgehalten hat. Das Gesetz des Glaubens ist auch das Gesetz des Betens, und das Gesetz des Betens ist auch das Gesetz des Glaubens. Von daher ist Liturgie die rituelle Seite des Glaubens. Sie ist in einem gewissen Sinne sogar die Quelle der Glaubenslehre und nicht deren dekorative Staffage. An dieser Wahrheit misst sich jede wahre Liturgiereform.

Weitere Infos zur 18. Kölner Internationalen Liturgischen Tagung in Herzogenrath – 29. März bis 1. April 2017 siehe Link.

kath.net-Lesetipp
Gott oder Nichts
Ein Gespräch über den Glauben
Von Nicolas Diat; Robert Sarah
Sonstiger Urheber Georg Gänswein; Übersetzt von Katrin Krips-Schmidt; Claudia Reimüller
Hardcover, 399 Seiten
2015 Fe-Medienverlag
ISBN 978-3-86357-133-7
Preis 18.30 EUR

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Pressefoto Pfr. Rodheudt


Foto Pfr. Rodheudt: Katholische Pfarrei St. Gertrud Herzogenrath/Guido Rodheudt


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Lesermeinungen

 Thomas-Karl 11. November 2016 

@supernussbi

'Mit dem Hauptaltar verbundener Tabernake' heißt: ein nicht mehr zur Zelebration verwendeter Retabelaltar. Auf dem Zelebrationsaltar soll kein Tabernakel stehen. Siehe Grundordnung des Messbuchs ³2002, Nr. 314-315.


2
 
 Hadrianus Antonius 11. November 2016 
 

Schlußwörtchen: "Irrtum"

Hochehrw. Hr. Pfr. Rodheudt hat inzwischen schon Antwort von hoher Stelle auf sein Interview bekommen:
die "Reform der Reform" ist nicht nur nicht gewollt, sie ist schlicht und einfach "ein Irrtum".
"Windhauch", sagte Prediger, "Alles Windhauch"...


2
 
 supernussbi 10. November 2016 

NEU: Tabernakel mit Hauptaltar verbunden oder...

Thomas-Karl: Diese Tabernakel-Version des neuen Messbuches ist schon seit Jahren umgeändert. Johannes-Paul II bestimmte in einem liturgischen Schreiben (Name grad nicht präsent), dass NEU die umgekehrte Reihenfolge gilt: Der Tabernakel mit dem Hauptaltar verbunden oder an einem gut sichtbaren Ort in der Kirche oder (was früher an 1. Stelle war: ) oder in einer Sakramentskapelle. Ich hatte mir das gemerkt, weil einige meiner Mitbrüder und Laientheologen sich über diese neue Weisung geärgert hatten...


0
 
 Hadrianus Antonius 10. November 2016 
 

@Reik Antwort an @Wielkopolski

Sie setzen am Ende Ihres Postings und in einer praktischen Frage Papst, Kirche und Christus plakativ nebeneinander.
Fundamentaltheologisch äusserst bedenklich, gehören Christus ubd die Hl. Kirche doch zum Credo- der Papst wird dort nicht genannt.
Diese Plakativität wird auch nicht vom 2.Vatikan. Konzil gedeckt, wird dort doch äusserst stark die Kollegialität und Gleichrangigkeit aller Bischöfe hervorgehoben; die Nota praevia explanatoria wurde über Nacht v. Msgr. Philips dazugefügt, nicht offiziell promulgiert und darüber auch nicht abgestimmt.
Die Nota gehört auch nicht zu den offiziellen und eigentlichen Konziltexte.
Sehr problematisch wird Ihre Position bei den Altorientalien, zuallererst die Armenisch-Apostolische Kirche mit eigenem Katholikos, den Kopüten mit eigenem Papst, das große Westliche Schisma mit seinen Parallelpäpsten, und natürlich auch bei dn Kirchen im Untergrund (früher Japan, jetzt Nordkorea und das rote China)
Tradidi quod accepi.


0
 
 Padre Giovanni 9. November 2016 
 

@Herbstlicht

Es stimmt, was sie sagen: Der Altersdurchschnitt in der alten Messe ist in der Regel niedriger. Allerdings kommen da oft die Leute, vor allem Familien oft von weit her, was als wirklich bewundernswert gilt und einmal mehr die Wertschätzung für eine würdig gefeierte Liturgie zum Ausdruck bringt. In ländlichen Gemeinden kann sich die alte Messe nur schwer etablieren, aber eine authentische Liturgie in einer Dorf zieht die Einwohner an. Eine ordentliche Messe (im zweifachen Sinn) erhöht zwar den Kirchenbesuch, obwohl man ehrlich sagen muss, dass junge Menschen und Familien trotzdem rar sind. Junge Menschen brauchen größere Gemeinschaften, vor allem, wenn es um den Glauben geht und das ist am Land kaum möglich. Und im Übrigen gestaltet sich ein Vergleich Alte Messe - Neue Messe noch dazu in Kombination Land - Stadt schwierig.


2
 
 Herbstlicht 9. November 2016 
 

@Padre Giovanni

"Der neue Ritus -anständig gefeiert- zieht Menschen an, mehr als der alte Ritus."

Wenn Sie diese Erfahrung gemacht haben ist das wunderbar und es spräche dann auch für Sie persönlich in Ihrem Amt als Priester.
Doch wenn ich mich in den Kirchen meiner Umgebung umschaue, kann ich Ihre Einschätzung leider nicht bestätigen.
Es sind nicht mehr viele, die kommen. Die jungen Leute fehlen ganz, vorwiegend sind es Ältere und Alte, die eine Eucharistiefeier besuchen.
Bei hl. Messen im alten Ritus, zu denen ich gelegentlich fahre, erstaunt mich immer wieder die Anzahl der anwesenden jungen Gläubigen, prozentual gesehen.


3
 
 Padre Giovanni 9. November 2016 
 

Sacrosanctum Concilium - ein Maßstab

Den Novus Ordo an sich haben die Konzilsväter nicht beschlossen, wohl aber Änderungen, vor allem die Möglichkeit zur Volkssprache (SC49-58). Der Novus Ordo wurde erst später entwickelt. Papst Benedikt (damals noch Kard. Ratzinger) beklagt, dass ein neuer Ritus eingeführt wurde und der alte Ritus quasi verboten wurde, letzteres hat er 2007 wieder rückgängig gemacht, wobei der neue Ritus die allgemeine Form der Liturgie bleibt. Papst Benedikt wünschte auch eine "Reform der Reform", d.h. Reform der neuen Liturgie im Sinne der Tradition, wobei er niemals hinter das Liturgiedekret des Konzils zurück, sondern einfach Verbesserungen im Blick auf die Tradition vornehmen wollte, was nicht wenige Priester (ich eingeschlossen) wünschen. Es ist aber auch Kard. Ratzinger, der 1998 sagt: "Wer die Messe Paul VI. nach dem Missale feiert, ist treu." Dazu ist eigentlich jeder Priester verpflichtet. Und es zeigt die Erfahrung: Der neue Ritus -anständig gefeiert- zieht Menschen an, mehr als der alte Ritus


1
 
 Hadrianus Antonius 9. November 2016 
 

@Reik Antwort an @Stanley

"Haarscharf vor der Unwahrheit" bedeutet natürlich auch: "noch in der Wahrheit".
Ich wäre froh, wenn ich dies auch bei den hiesigen Aussagen in Rom und in bestimmten Teilen der postvatikanischen Kirche in der Welt sagen konnte.
"Unreformiert / nicht reformiert" finde ich übrigens kein Schimpfwort:
Luther ist mir nicht sehr sympathisch, auch mit Calvin, viel wichtiger und tiefgreifender als Luther, und darüberhinaus noch aus meiner Heimat, auch nicht besonders;
am Schönsten dünket mir jedoch das Motto des Kartäuserordens:
"Numquam reformatus qualis numquam deformatus".
Schon Dom Gajard OSB warnte schon 1954-1955 eindringlich für die große Gefahren, die mit nicht ganz durchdachten Veränderungen der Liturgie und der liturg. Bücher drohten.Leider genug hat Dom Gajard auf der ganzen Linie recht bekommen.


5
 
 Stanley 9. November 2016 
 

@A.Reik

Das mag sein wie es will - die Einführung eines Novus Ordo Missae wurde von den Konzilsvätern auf jeden Fall NICHT beschlossen.

Die überlieferte und von den Konzilsvätern reformierte Messe wurde per Dekret im April 1969 von Papst Paul VI. offiziell abgeschafft.

Auf meine Einwände gegen den Novus Ordo sind Sie überhaupt nicht eingegangen.


2
 
 A.Reik 8. November 2016 

@Stanley

Was Sie zur Reform der Bücher schreiben an @Svoboda ist haarscharf vor der Unwahrheit. Unreformiert kann man den Ritus von 1962 nämlich zurecht schon deswegen nennen, weil bis auf 4 Bischöfe der gesamte Weltepiskopat zusammen mit dem Papst über genau diesen Ritus eine Konstitution verabschiedet haben, in der feinsäuberlich alle zu überwindenden Defizite aufgeführt wurden und v.a. dringendste Reformen angemahnt wurden.

@Wielkopolski
Sie sind schlecht informiert. Die Bischofsweihe nach dem Alten Ritus wurde von Benedikt XVI. nämlich nicht mehr zugelassen (und das alte Indult bemerkenswerterweise abgeschafft). Darüberhinaus verändern die Traditionalisten sehr wohl die Riten. Die Piusbrüder übergehen nämlich im Weiheritus die alles andere als unbedeutende Frage, ob denn eine Erlaubnis Rom vorliegt. Damit ändern sie den Ritus an einer ganz wichtigen Stelle. Gegen den Papst. Gegen die Kirche. Und gegen Christus.


1
 
 Veritasvincit 8. November 2016 

@Wielkopolski

Mit "ihre" Bücher sind natürlich jene der, mit Verlaub, Traditionalisten gemeint. Solange diese die vom Konzil verlangte Liturgiereform vollständig ablehnen, kann ich diesen Namen gebrauchen, auch wenn er für Sie etwas verächtlich klingt.


0
 
 Stanley 8. November 2016 
 

@Svoboda

Der außerhalb der Ordnung [stehende Ritus] ist der unreformierte?

Da verkennen Sie aber die Tatsachen: Das tridentinische Missale Romanum, welches noch 1962 von Papst Johannes XXIII. approbiert wurde, erfuhr noch in den Jahren von 1954 bis 1963 Reformen. Denken Sie nur an die Neugestaltung der Osternacht 1954 oder an den aus den anomymen Heiligen namentlich herausgestellte Heilige Josef (1963).
Somit ist das Missale Romanum des außerordentlichen Ritus ein reformiertes Messbuch.

Der 1969 von Papst Paul VI. approbierte und weltweit vorgeschriebene Novus Ordoe Missae ist - wie der Name schon sagt - eine NEUE Messe. Diese NEUE Messe wurzelt zwar in der Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils, geht jedoch sehr weit darüber hinaus.
Beispielsweise wirkten bei der Ausarbeitung der Neuen Messe sechs protestantische Pastoren mit und die seit jeher übliche gemeinsame Gebetsrichtung von Zelebrant und Gläubigen wurde aufgegeben, die Wandlungsworte bekamen einen erzählenden Charakter etc.


1
 
 Svoboda 8. November 2016 

@Veritasvincit

In der Tat, da haben Sie recht. Und man muss es wirklich noch einmal deutlich sagen:
"Papst Benedikts Wortwahl [ist] wichtig: Der ordentliche Ritus ist der reformierte. Und der außerhalb der Ordnung eben der unreformierte. Messteilnehmer, die NUR die unreformierte Messe besuchen, kann es in diesem Verständnis nicht geben, weil sie dann die Ordnung der Kirche missachteten. Messteilnehmer (in Deutschland nach verfügbarem Datenmaterial: 98%), die NUR den ordentlichen Ritus besuchen - das ist für Papst Benedikt aber das normale und übliche." (Danke @Reik). Papst Benedikt ist nun wirklich kein Feind der Alten Messe und stellt deutlich heraus: Die normale, übliche, gewöhnliche und von allen anzuerkennende Form ist der Novus ordo. Er ist PFLICHT für alle Katholiken. Die Alte Messe hingegen ist kein Muss, sondern eine Option. Mehr nicht!


1
 
 Hadrianus Antonius 8. November 2016 
 

@Wielkopolski @JP2B16 Schön und notwendig!

Für Ihre fundierte Stellungnahme aufrichtigen Dank.
Ihr Posting, geehrter @Wielkopolski, fand ich übrigens nicht aggressiv.
"Etwas schreiben und etwas meinen sind zwei unterschiedliche Dinge": sehr schön und wahr gesagt!
Und was den Besuch des antiquus ordo und des novus ordo in der Zukunft betrifft, dürfen Sie wohl recht haben:
wenn ich die Evolution in Frankreich ansehe, dürfte dies schon in etwa 10 bis 20 Jahren zutreffen.
Und in Antwerpen jagt Bischof Bonny jetzt seine flämische Gläubigen total aus der Kathedrale um sie abends für die Englischsprachigen (die übrigens typisch englisch sehr würdig feiern) zur Verfügungzustellen.
Ich hatte einmal ein Wielkopolskipferd--ein fantastisches Tier- trauere es immer noch nach.
Pax Vobis


0
 
 Padre Giovanni 8. November 2016 
 

Hochaltar, Latein etc.

Es ist klar, dass dort, wo die Liturgie mit Liebe gefeiert wird wie in Heiligenkreuz, dass da auch Berufungen wachsen. Denn der Priester und Ordenschrist lebt aus der Liturgie (vor allem aus der Eucharistie) oder er lebt nicht.
Ich meine, dass in den nächsten Jahrzehnten doch eine "Reform der Reform" im Sinne der Tradition zustande kommt, aber es bedarf zunächst mehr Verständnis für die Liturgie, was nur durch eine liturgische Bildung erreicht werden kann. Das ist auch im Sinne von Papst Benedikt XVI.
"Versus Deum" zelebrieren hoffentlich "jetzt schon" alle Priester. Wünschenswert wäre zum Beispiel, dass man in kleinen Kirchen und Kapellen wieder die Messe am Hochaltar feiert, sonst aber ein Kreuz auf den Volksaltar stellt; oder wieder ein Mindestmaß an Latein (Ordinarium, Hochgebet o.a.); Reaktivierung der Kommunionbank; Konzelebration vielleicht nur mehr bei bestimmten Anlässen etc. Die genannten Dinge dürften schon heute umgesetzt werden, aber es bedarf ein Maß an Klugheit.


3
 
 supernussbi 8. November 2016 

Beide Ausrichtungen werden bleiben

JP2B16 / Wielkopolski - Ich glaube nicht, dass in einigen Jahrzehnten die Mehrheit "versus deum" zelebrieren wird. Benedikt XVI. hatte (glaub) in seinem Brief an die Bischöfe zum Summorum Pontificum geäussert, dass doch wohl niemand glaube, dass jetzt plötzlich die Mehrheit den ausserordentlichen Ritus wieder feiere. Eine etwas tiefere Prägung des neuen "reformierten" durch den jahrhundertelang gewachsenen alten Ritus finde ich jedoch schon notwendig. Man muss doch zugeben, dass es in der Feier des innersten und kostbarsten Geheimnisses der Hl. Kirche einen Bruch und eine Entfremdung gegen hat, die auch die Uneinigkeit anstatt die Einheit gefördert hat.... "An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen!" Auch im neuen Ritus würdig gefeiert kann es viele Berufungen geben. Das beste Beispiel ist das Stift Heiligenkreuz im Wienerwald. Der einzige Ort, (nicht mal Rom) wo ich mich bei der Konzelebration bisher nie ärgern musste!


5
 
 pijus 7. November 2016 
 

Herzogenrath

Wir kommen trotzdem! Vielleicht kann Kardinal Sarah 2018 nach Herzogenrath kommen, wenn es 2017 aus "terminlichen" Gründen nicht geht?


4
 
 Thomas-Karl 7. November 2016 

Andere Unterschiede

Differenzen zwischen alter und neuer Ordnung gibt es ja nicht nur hinsichtlich des Kirchenjahrs, sondern etwa auch in den Regeln zur Einrichtung von Kirchen. Gemäß der neuen Ordnung ist ein alter Hochaltar funktionslos, sobald ein neuer, freistehender Altar errichtet wurde. Wie man aber in Videos des alten Ritus öfter sieht, wird da der sog. Volksaltar ignoriert (sofern man ihn nicht wegräumen kann), und man feiert am (für die Messe nicht mehr vorgesehenen) Hochaltar. Gemäß dem neuen Ritus soll der Tabernakel nicht auf dem Zelebrationsaltar stehen; die Bestimmungen des alten Ritus (wenn man sie streng auslegt) fordern gerade, dass Hauptaltar und Tabernakel verbunden sind (außer in Bischofs- und Stiftskirchen). Oder: die Grundform der Messe. Nach GORM 2002 ist dies die Feier mit Gemeinde, bei der außer dem Priester ein Lektor und ein Kantor mitwirken. Der Ritus servandus 1570 beschreibt die Privatmesse an einem Nebenaltar. Die Beispiele ließen sich leicht vermehren...


2
 
 carolus romanus 7. November 2016 

Wunderbares Modell!

Die zunehmende Polarisierung, die wir in der Kirche erleben, ist wesentlich durch die Einseitigkeit und Intoleranz über viele Jahrzehnte bedingt - dies wird nirgends besser sichtbar als in der Liturgie. Die sogenannten Progressiven haben durch liturgische Entgleisungen und Exzesse die Hl. Messe von Paul VI. deformiert und teilweise ruiniert. Mahner und Kritiker wurden diffamiert und herausgedrängt, ebenso jegliches Latein als verbindende Liturgiesprache. Das Ergebnis ist bekannt: leere Kirchen, sonntägliche Vereinsveranstaltungen anstatt Heiliger Liturgie, Abdrängung der Kritiker ins Traditionalisten-Getto, die dort eigene exclusive Strukturen aufbauen.
Die Gleichzeitigkeit der würdigen ordentlichen und außerordentlichen Form der Hl.Messe in einer Gemeinde ist ein erfolgreicher Weg der Versöhnung und gegenseitigen Stärkung. So hat es Benedikt XVI. klugerweise empfohlen.
Pfarrer Dr. Rodheudt hat dies erfolgreich umgesetzt. Vielen Dank für dieses ermutigende Zeichen.


10
 
 A.Reik 7. November 2016 

@Wielkopolski

Warum dieser aggressive Ton gegen @Veritasvincit? Sie hat doch nur darauf hingewiesen, dass sich die Weihnachtszeit (Sie haben "-zeit" weggelassen) im unreformierten Ritus manchmal überlappt haben (steht so sogar im Schott), was dazu geführt hat, dass Lichtmess das Alleluja verlor (und einen Tractus bekam).
Ich finde v.a. Papst Benedikts Wortwahl wichtig: Der ordentliche Ritus ist der reformierte. Und der außerhalb der Ordnung eben der unreformierte. Messteilnehmer, die NUR die unreformierte Messe besuchen, kann es in diesem Verständnis nicht geben, weil sie dann die Ordnung der Kirche missachteten. Messteilnehmer (in Deutschland nach verfügbarem Datenmaterial: 98%), die NUR den ordentlichen Ritus besuchen - das ist für Papst Benedikt aber das normale und übliche.


2
 
 JP2B16 7. November 2016 
 

Bendeikt handelte sicherlich prophetisch

... wenn er mit seinem Motu proprio Summorum Pontificum dazu ermutigen will, die Hl. Messe auch wieder im tridentinischen Ritus zu feiern. Man darf freudig ahnen, dass in 30 - 40 Jahren die Mehrzahl der dann noch verbliebenen praktizierenden Katholiken "versus Deum" feiern wird - vielleicht wird es sogar gar nicht mehr solange dauern.


13
 
 Bentheim 7. November 2016 
 

@Wielkopolski

">Nach der Komplet des 13. Januars endet die Epiphaniezeit, und es beginnt die Zeit im Kirchenjahr vor Septuagesima."

Die Begriffe wurden in der Praxis nicht überall in gleicher Weise verwendet. Ihre zitierte Rubrik spricht von "Epiphaniezeit", was identisch war mit der "Oktav von Erscheinung d.H.", aber nicht identisch mit der "Weihnachtszeit" war.
Eine "Zeit im Kirchenjahr vor Septuagesima" war kein geläufiger Begriff und liturgisch keine Aussage, sondern galt als Zeit nach Erscheinung. Entsprechend wurden die Sonntage benannt, deren es i.d.R. sechs gab, wenn nicht die Vorfastenzeit aufgrund eines frühen Ostertermins mit dem Sonntag Septuagesima die Zahl der 6 Sonntage nach Erscheinung kürzte (Das meint wohl @veritas vincit: "hatten sich früher die Vorfastenzeit und die Weihnachtszeit manchmal überschnitten, ...).


3
 
 Stefan Fleischer 7. November 2016 

Warum

entbrennt bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit immer wieder dieser Ritenstreit? Manchmal kommt mir der Verdacht, dahinter stecke der Vater aller Besserwisserei, Rechthaberei und jeden Ungehorsams, der Widersacher und Verwirrer von Anbeginn.


6
 
 Padre Giovanni 7. November 2016 
 

Vorfastenzeit versus Weihnachtszeit

Nach Auffassung der alten Liturgie endet der Weihnachtsfestkreis mit Darstellung des Herrn (2.Febr.), die Weihnachtszeit hingegen mit Taufe des Herrn (13.Jan.). Mit der Vorfastenzeit beginnt bereits der Osterfestkreis. Die Vorfastenzeit dient dazu den Weihnachtsfestkreis mit dem Osterfestkreis zu verbinden. Aber es stimmt, dass es hier in manchen Jahren zu Überschneidungen kommt, d.h. der erste Vorfastensonntag ist noch vor dem 2. Februar. Aber es kann und muss ja nicht alles perfekt sein, auch nicht in der alten Liturgie. Die Vorfastenzeit ist aber etwas besonderes, das die alte Messe ziert.
Was aber den Heiligenkalender betrifft: Den könnte man leicht dem neuen Kalender anpassen und dabei neue Heilige und damit auch neue Messformulare einfügen. Das geschah doch immer und entspricht einer organischen Entwicklung.


5
 
 schdrach 7. November 2016 
 

Weihnachtszeit

@Wielkopolski
Dankeschön, endlich sagt das mal jemand. Jedes Jahr ärgere ich mich darüber dass (fast) überall geschrieben, gepredigt und beklagt wird, dass die Weihnachtszeit nicht mehr wie früher bis Lichtmess gehe.
Ich weiß nicht, warum sich das Gerücht auch in konservativen Kreisen so hartknäckig hält.


4
 
 Bentheim 7. November 2016 
 

versus Deum, versus orientem, versus populum,versus ...

Was für eine schreckliche Diskussion über eine Äußerlichkeit! Gott ist überall. Ich bin immer versus Deum, habe gar keine andere Möglichkeit. Der Zelebrant, der versus populum zelebriert, zelebriert zugleich versus Deum. Auch er kann gar nicht anders. Man sollte Gott nicht zum Gegenstand einer Topographie machen und aus reiner Topographie insgeheim keine Theologie entwickeln. Das ist nicht vereinbar.
Wenn jetzt wieder jemand antwortet, viele Menschen kehrten Gott den Rücken, dann sollte er zur Kenntnis nehmen, dass diese Redewendung "den Rücken kehren" metaphorsch und nicht topographisch zu verstehen ist und deshalb hier nichts zum Thema beiträgt.


3
 
 Veritasvincit 7. November 2016 

Festkalender

Störender als die verschiedene Zelebrationsrichtung ist der verschiedene Fest- und Heiligenkalender der ordentlichen und ausserordentlichen Liturgie. Es scheint hier doch bei den Traditionalisten eine grundsätzliche Ablehnung der Gesamtkirche zu geben. Den neuen Kalender kann man sehr wohl auch in der alten Liturgie feiern.

Ich hörte schon den Einwand, im neuen Kalender falle die Vorfastenzeit weg. Doch hatten sich früher die Vorfastenzeit und die Weihnachtszeit manchmal überschnitten, was auch nicht passend war.


2
 
  7. November 2016 
 

man darf nicht verwechseln

daß Eminenz Sarah in London seine Meinung vorgetragen hat es gibt keine Änderung der geltenden Rechtslage wie der Vatikan klar stellte
Also ist es wohl besser sein Eminenz hält keinen Vortrag und eine Privat Meinung wird wieder für eine Offizielle Äusserung des Präfekten der Gottesdienst Kongregation gehalten


1
 
 Chapelet 7. November 2016 
 

@Martin Lohmann

Ich mag durchaus die Messe "versus orientem". Gerade deshalb halt ich es für unfair, sie exklusiv als "versus Deum" zu bezeichnen. Die von Ihnen geforderte "Wertschätzung und Fairness" erwarte ich von allen Seiten. So wenig wie man (abwertend) davon sprechen sollte, dass Priester die Messe "mit dem Rücken zu Volk" oder "vom Volk abgewendet) halten, sollte man diese Form als die allein Gott zugewandte in den Himmel heben.


4
 
 Padre Giovanni 7. November 2016 
 

@Chapelet

Die Ausdrucksformen "versus Deum", "versus Altare", "versus Crucem", "versus orientem" werden einfach als Begriffe für eine Zelebrationsrichtung in Gleichrichtung von Priester und Volk zur Abgrenzung von "versus populum" verwendet, obwohl vom Wortlaut her keiner der erst genannten Begriffe eine Zelebration am Volksaltar oder Hochaltar beschreibt. Wörtlich genommen ist zum Beispiel eine Messe auch immer "versus altare", ob Volksaltar, ob Hochaltar sowie eine Messe immer auch "versus Deum" ist. Und umgekehrt: Die Pfarrkirche in meinem Ort ist nicht geostet, d.h. eigentlich zelebriert der Priester nur am Volksaltar "versus orientem", wenn man die Begriffe wörtlich nimmt.
Bitte verstehen Sie die Begriffe daher nicht falsch. Es sind einfach kurze, prägnante Ausdrucksformen für die gleiche Blickrichtung von Priester und Volk.
Mit den besten Wünschen für Sie.


12
 
 Marcus, der mit dem C 7. November 2016 
 

@Liberaler

Einem Bischof ja, einem Kardinal nein!
Can 357 § 2 CIC 1983: Die Kardinäle, die sich außerhalb der Stadt Rom und außerhalb der eigenen Diözese aufhalten, sind in den Angelegenheiten, die ihre eigene Person betreffen, von der Leitungsgewalt des Diözesanbischofs ihres Aufenthaltsortes exemt.


4
 
 Aegidius2 7. November 2016 

Die De-Ratzingerisierung ist in vollem Gang. Hagan lio!

Es ist gut, wenn nach der Entfernung der Kardinäle Pell, Burke und Ranjith aus der Gottesdienstkongregation der hochverehrte Kardinal Sarah keinen Anlaß für eine vollständige Säuberung liefert. Noch scheint er ja durch seine Herkunft ein wenig Schutz zu genießen. Kardinal Kaspers rassitische Abkanzelung (und deren anschließende gelogene Verleugnung) der afrikanischen Bischöfe ist ja nicht gut angekommen.
Vielleicht kann Kardinal Sarah das schlimmste verhindern, bis ein neuer Wind weht. Nach jedem Winter kommt ein neuer Frühling.
Und: Die Tagung findet ja auch so statt. Summorum Pontificum ist (noch) in Kraft, und wir alle - insbesondere JEDER Priester - hat das Recht auf die Messe in der altehrwürdigen Form nach dem Meßbuch des Hl. Johannes XXIII. Wir müssen nicht Kardinal Sarah belasten - wir müssen selbst aktiv werden! Wie ein berühmter, deutschstämmiger, amerikanischer Priesterblogger es ausdrückt:
"Get off those training wheels and ride that damn bike!"


18
 
 Herbstlicht 7. November 2016 
 

schade!

Wenn ich zwischendurch die hl. Messe im alten Ritus besuche, fällt mir immer wieder auf, wie hoch prozentual der Anteil der jungen Menschen dabei ist.
Und dies, obwohl sie schon morgens um 8 Uhr beginnt.
Ob Kardinal Sarah ganz freiwillig abgesagt hat oder eher aus Klugheit, um nicht noch zusätzlich Öl ins Feuer zu gießen, werden wir nicht erfahren.
Die Absage hat auf jeden Fall eine bestimmte Signalwirkung.


19
 
 Martin Lohmann 7. November 2016 
 

Wer Böses unterstellen will,....

.... der unterstellt es halt - und sagt etwas über sich selbst @chapelet! Ich rate stets zu mehr Gelassenheit, Wertschätzung und Fairness! Ist gar nicht so schwer.


12
 
 Liberaler 7. November 2016 
 

Manuskript

Vielleicht kann der Kardinal ein Vortragsmanuskript schicken, das vorgelesen werden könnte. Eine Anfrage wäre es wert.
Und sind Sie sicher, dass die weiteren Gäste tatsächlich kommen. Wenn ich es richtig im Kopf habe, kann der Ortsbischof den Auftritt auswärtiger Bischöfe in seinem Bistum untersagen... vielleicht kommt da noch mehr...


9
 
 Waldi 7. November 2016 
 

Ich habe das Buch von...

Robert Kardinal Sarah mit Begeisterung gelesen. Diese Absage zwingt mich aber, so leid es mir tut, diese Begeisterung deutlich abzuschwächen. Es scheint so, als habe sich Kardinal Sarah, ohne zugesicherte Rückendeckung, zu weit vorgewagt und sieht sich jetzt gezwungen zurück zu rudern. In seinem Buch „GOTT ODER NICHTS“, hat Kardinal Sarah viele innerkirchliche Probleme angesprochen, die ich als Katholik in den Kirchengemeinden vor Ort bitter bestätigt gefunden habe. Und ich frage mich, wie soll sich die katholische Kirche wirksam für die Einheit der Christen einsetzen können, wenn sie selber innerlich immer mehr in sektenhafte Gruppierungen zerfällt! Wir haben da den „Neuen Weg“, „Alpha Kurse“, „Wir sind Kirche“, „Pfarrerinitiative“, „Kirchenvolksbegehren“ und „charismatische Erneuerungen“ bis zum Abwinken - und alle kochen ihr eigenes Süppchen, dass kaum noch eine Liturgie der anderen gleicht, sondern sich in spontaner Kreativität ändert wie die Mode auf dem Laufsteg!


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 Thomas-Karl 7. November 2016 

Die alte Polemik

Leider wärmt Hw. Rodheudt Altes wieder auf. Dass die Liturgiekonstitution von der Zelebrationsrichtung schweigt, ist bekannt. (Weniger bekannt ist, dass die Vor-Fassungen der Konstitution in den Erklärungen zu den Artikeln davon sehr wohl sprechen. Die Erklärungen wurden in der Konzilsvorlage gestrichen, gingen aber z.T. später in die Instruktion "Inter Oecumenici" ein.) Bekannt sollte auch sein, dass "versus populum" (schon im Missale von 1570 verwendet) ein topographischer, kein theologischer Begriff ist. Ihn gegen "versus Deum" auszuspielen ist Polemik.


2
 
 Padre Giovanni 7. November 2016 
 

Papst Franziskus, Kardinal Sarah, Ecclesia-Dei-Gemeinschaften

1) Papst Franziskus hat nicht viel Verständnis für Riten, ihre Gestik, ihre Ästhetik etc. Das möchte ich aber gar nicht als Vorwurf verstanden wissen. Ihm liegt wohl mehr die Verkündigung am Herzen und er kommt aus einem Kulturkreis, wo Formen eine nicht so große Rolle spielen.
Für die Menschen aber wenigstens in Mitteleuropa haben Gestik, Formen, Ästhetik seine Bedeutung für den Glauben, vor allem weil der Glaube bei uns so verdunstet ist es wichtig ihn durch eine würdige Form der Liturgie zum Ausdruck zu bringen.
2) Kardinal Sarah hat bestimmt lange überlegt, bevor er die Absage erteilt hat. Die Umstrukturierungen in seiner Kongregation erfordern von ihm kluges Verhalten, weil er nicht in allen Dingen auf das Wohlwollen des Pontifex zählen darf.
3) Leider kommen die meist sehr guten Seelsorger der Ecclesia-Gemeinschaften oft nicht über den Horizont ihrer eigenen kleinen Gemeinden hinaus, was sehr schade ist.


12
 
 Chapelet 7. November 2016 
 

"versus Deum"

An dem Punkt, wo er von der Zelebrationsrichtung "versus Deum" spricht, reicht es mir schon mit dem Interview. Mag sein, dass danach noch etwas Vernünftiges kommt, aber wer so pauschal die andere Zelbrationsrichtung indirekt als "nicht Gott zugewandt" beleidigt, hat mein Vertrauen schon verloren, da er anscheinend spalten möchte. Wer darüber sprechen möchte, ohne zu polarisieren, sagt "versus orientem" oder dergleichen.


3
 
 Paddel 7. November 2016 

Stark von Kardinal Sarah

Ich staune über Kardinal Sarah. Er ist gehorsam und demütig, nicht trotzig. Sicher schmerzhaft.


21
 

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