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Die Intellektuellen der Religion und das Gesetz ohne Gedächtnis

13. Dezember 2016 in Aktuelles, 55 Lesermeinungen
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Franziskus in Santa Marta: das schwere Übel des Klerikalismus, der das niedrige und arme Volk von Gott entfernt. ‚Der arme Judas, der reuige Verräter, ist von den Hirten nicht aufgenommen worden’. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Festtag der heiligen Luzia. „Luzia“, so der Schott der Erzabtei St. Martin, Beuron, „neben der heiligen Agatha die berühmteste Märtyrin von Sizilien, erlitt wahrscheinlich am 13. Dezember 304 in der Verfolgung des Diokletian das Martyrium. Ihr Leben und Martyrium wurden von der Legende ausgeschmückt, doch ist ihre Geschichtlichkeit durch die Wiederentdeckung ihres Grabes in der Luzia-Katakombe in Syrakus gesichert. Ihre Verehrung hat sich vor allem in Italien (Rom, Ravenna, Venedig) ausgebreitet“. Der 13. Dezember ist dann auch der Tag der Priesterweihe von Jorge Mario Bergoglio SJ im Jahr 1969.

Papst Franziskus ging in seiner Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am Dienstag der 3. Woche im Advent – es konzelebrierten die Kardinäle des Kardinalrates, der bis zum Mittwoch zusammen mit dem Papst tagt – vom Tagesevangelium aus (Mt 21,28-32). Franziskus warnte: das kleine und arme Volk, das an den Herrn glaube, sei Opfer der „Intellektuellen der Religion“, jener Menschen, die vom Klerikalismus verführt würden. Für sie aber gelte das Wort Jesu: „Amen, das sage ich euch: Zöllner und Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr“ (V. 31). In das Reich Gottes würden ihnen die reuigen Sünder vorangehen.

Der Papst zitierte das Evangelium: „Denn Johannes ist gekommen, um euch den Weg der Gerechtigkeit zu zeigen, und ihr habt ihm nicht geglaubt; aber die Zöllner und die Dirnen haben ihm geglaubt. Ihr habt es gesehen, und doch habt ihr nicht bereut und ihm nicht geglaubt“ (V. 32). Jesus wende sich an die Hohenpriester und Ältesten des Volkes. Daher setzte sich Franziskus mit deren Rolle auseinander. Sie „hatten juridische, moralische und religiöse Vollmacht, sie entschieden alles“. Hannas und Kajaphas zum Beispiel „haben Jesus verurteilt“, sie seien die Priester und Oberhäupter gewesen und hätten beschlossen, Lazarus zu töten. Zu ihnen sei dann auch Judas gegangen, um zu verhandeln, und so sei Jesus verkauft worden. Dies sei ein Zustand der Anmaßung und Tyrannei gegenüber dem Volk gewesen. Zu diesem seien sie gekommen, indem sie das Gesetz instrumentalisiert hätten:


„Doch ein Gesetz, das sie viele Male neu gemacht haben: viele Male, bis sie sogar zu fünfhundert Geboten gekommen waren. Alles war geregelt, alles! Ein wissenschaftlich konstruiertes Gesetz, denn diese Leute waren gescheit, sie hatten ein gutes Wissen. Sie schufen all diese Schattierungen, nicht? Doch es war ein Gesetz ohne Gedächtnis. Sie hatten das erste Gebot vergessen, das Gott unserem Vater Abraham gegeben hatte: ‚Gehe in meiner Gegenwart und sei ohne Fehl, sei untadelig’. Sie gingen nicht: sie standen immer in den eigenen Überzeugungen still. Und sie waren nicht untadelig“.

Sie hätten also die Zehn Gebote des Mose vergessen: „Mit einem von ihnen gemachten, intellektualistischen, hoch entwickelten, kasuistischen Gesetz löschen sie das vom Herrn gemachte Gesetz aus“. Ihnen habe das Gedächtnis gefehlt, das das Heute mit der Offenbarung angreife. Wie es bei Jesus der Fall gewesen sei, sei dabei ihr Opfer das niedrige und arme Volk, das auf den Herrn vertraue. Jene seien beiseite geschoben worden, betonte Franziskus, „die Menschen, die die Reue kennen, auch wenn sie das Gesetz nicht erfüllen, und an diesen Ungerechtigkeiten leiden“. Sie fühlten sich verurteilt und missbraucht von denen, die eitel, stolz und hochmütig seien. Einer, der von diesen Leuten „weggeworfen“ worden sei, sei Judas:

„Judas war ein Verräter. Er hat schwer gesündigt, ja? Er hat schwer gesündigt. Doch dann sagt das Evangelium: ‚Als nun Judas, der ihn verraten hatte, sah, dass Jesus zum Tod verurteilt war, reute ihn seine Tat. Er brachte den Hohenpriestern und den Ältesten die dreißig Silberstücke zurück’ (Mt 27,3). Und sie, was haben sie getan? ‚Nun, du warst unser Geschäftspartner. Sei ruhig! Wir haben die Macht, dir alles zu vergeben!’ – Nein! ‚Was geht das uns an? Das ist deine Sache’. Und sie haben ihn alleine gelassen: weggeworfen! Der arme Judas, der reuige Verräter, ist von den Hirten nicht aufgenommen worden. Denn diese hatten vergessen, was es heißt, Hirt zu sein. Sie waren die Intellektuellen der Religion, jene, die die Macht hatten, die die Katechese des Volkes mit einer Moral voranbrachten, die von ihrer Intelligenz und nicht von der Offenbarung Gottes gemacht worden war“.

„Ein niedriges, weggeworfenes und von diesen Leuten geknüppeltes Volk“ – auch heute geschähe derartiges in der Kirche: „Es ist da dieser Geist des Klerikalismus. Die Kleriker fühlen sich überlegen. Sie entfernen sich von den Menschen. Sie haben keine Zeit, die Armen, die Leidenden, die Gefangenen, die Kranken zu hören“:

„Das Übel des Klerikalismus ist etwas sehr Hässliches! Es ist eine Neuausgabe dieser Leute. Und das Opfer ist dasselbe: das arme und niedrige Volk, das den Herrn erwartet. Der Vater hat immer versucht, sich uns anzunähern: er hat seinen Sohn gesandt. Wir warten, wir sind in der freudigen, jubelnden Erwartung. Doch der Sohn hat nicht das Spiel dieser Leute mitgemacht. Der Sohn ist zu den Kranken, zu den Armen, zu den Weggeworfenen, zu den Zöllnern, zu den Sündern und – das ist skandalös! – zu den Dirnen gegangen. Auch heute sagt Jesus uns allen und auch denen, die vom Klerikalismus verführt werden: ‚Zöllner und Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr’“.

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