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'Die CDU-Grundfeste sind im Markenkern erschüttert'

28. Juni 2017 in Kommentar, 25 Lesermeinungen
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„Meine CDU, meine politische Heimat. Die Partei, für die christliche Werte und der Mensch im Mittelpunkt stehen. Jetzt soll alles anders werden - Ehe von Mann und Frau nicht mehr Markenkern, sondern ‚Gewissensfrage‘.“ Gastkommentar von Claudia Heber


Berlin-Erfurt (kath.net) Am Montag gab Angela Merkel nicht etwa auf einem Parteitag, sondern bei einem Interview einer Frauenzeitschrift überraschend dem Thema "Ehe für alle" eine völlig neue Wendung. Bislang war für sie die Ehe ausschließlich die Verbindung von Mann und Frau. So hat sie es immer wieder gesagt und so steht es auch im Grundsatzprogramm der CDU. Als 2015 das katholische Irland die Ehe öffnete, sahen CDU Mitglieder in Berlin ihre Chance und starteten im Sommer eine Mitgliederbefragung. 40 Prozent haben sich beteiligt, davon waren 35 Prozent für die völlige Öffnung. Gerade mal 12 Prozent der Mitglieder haben sich also aktiv dafür ausgesprochen. Auch wenn niemand weiß, wie die fehlenden 60 Prozent abgestimmt hätten, bleibt es eine derbe Niederlage für die Befürworter. Im Dezember 2015 beschließt der Parteitag in Karlsruhe einstimmig (!) ein Papier, in dem es heißt: "Die Ehe als die auf Dauer angelegte Bindung zwischen Mann und Frau dient dem familiären Zusammenhalt. Auch die eingetragene Partnerschaft hat für uns diese verbindliche Qualität." Für die CDU ist klar, es gibt einen Unterschied und die Ehe ist zwei verschiedengeschlechtlichen Partnern vorbehalten.

Meine CDU, meine politische Heimat. Die Partei, für die christliche Werte und der Mensch im Mittelpunkt stehen. Jetzt soll alles anders werden. Ehe von Mann und Frau ist nicht mehr Markenkern, sondern eine "Gewissensfrage". Aber woher kommt das "Gewissen"? Was leitet uns? Wird hier nicht ein Prinzip zu einer beliebig änderbaren Meinung degradiert?


Natürlich nimmt man wahr, dass in der Bevölkerung das Meinungsbild anders aussieht. In der evangelischen Kirche gibt es Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare. Das Bekenntnis "ich bin schwul", bringt kaum noch jemanden aus der Fassung. Allenfalls noch die eigenen Eltern, denen "leibliche" Enkelkinder versagt bleiben. Es ist mehrheitlich gesellschaftlicher Konsens, dass auch gleichgeschlechtliche Beziehungen als Einstehensgemeinschaft einen gesellschaftlichen Beitrag leisten.

Aber all das ändert nichts an der Tatsache, dass es gute Gründe gibt, die Ehe in der bisherigen Form nicht aufzugeben. Jedes Kind hat Mutter und Vater. Das ist so. Die Ehe ist also mehr als eine Einstehensgemeinschaft zweier Erwachsener. In ihr wird Leben weitergegeben. Daran hat sich in den letzten hundert Jahren nichts geändert. Natürlich gibt es heute mehr kinderlose Paare, mehr Kinder außerhalb von Ehe und mehr Alleinerziehende als in unserer Elterngeneration. Deshalb wird es Zeit, Kinder endlich steuerlich besser zu stellen. Viele sind aber auch ungewollt kinderlos. Diese Paare werden vorgeführt, statt darüber zu reden, dass in Deutschland immer noch mehr staatliches Geld für Abtreibungen als für Kinderwunschbehandlungen ausgegeben wird. Als Argument für die eigenen Interessen sind solche Paare willkommene Beispiele der gelegentlich selbstgerechten Streiter für die Homo-Ehe. Welchen Leidensweg viele durchmachen ist egal. Apropos "Gefühl": Ich habe auch Verständnis dafür, dass sich gleichgeschlechtliche Paare Kinder wünschen. Aber sie können aus sich heraus zusammen keine Familie gründen. Es ist somit legitim, einer solchen Verbindung einen anderen Namen zu geben.

Rechtlich ist die eingetragene Lebenspartnerschaft bis auf die Adoption mit der Ehe gleichgestellt. Kaum einer scheint das zu wissen und so fängt man mit der Behauptung einer angeblichen Diskriminierung auch noch den letzten ein, der sich nicht als böse beschimpfen lassen will. Aber das spielt alles keine Rolle mehr, weil Taktik, Kalkül und Opportunität mehr zählen, als eine eigene Haltung oder demokratische Beschlüsse.

Jetzt ist klar, entgegen dem Koalitionsvertrag wird es am Freitag im Bundestag zu einer Abstimmung kommen. Wie die Kanzlerin stimmen wird, hat sie bislang nicht verraten. Einige andere Abgeordnete haben das getan. Ich hoffe sehr, dass es eine namentliche Abstimmung geben wird. Das ist das Mindeste, was man den 1001 Delegierten und der Basis schuldet, wenn man schon launig vom Sofa aus die Grundfeste, auf die viele Mitglieder bis gestern vertraut haben, im Markenkern erschüttert.

Weiterführende Links:
- Berlins Erzbischof Koch erneuert DBK-Nein zur 'Ehe für alle'

- Deutsche Bischofskonferenz gegen 'Ehe für alle'

- Papst Franziskus: 'Die Gemeinheit, die man mit Indoktrinierung der Gendertheorie begeht' – Ehe ist „ein Abbild Gottes, Mann und Frau in einem Fleisch“.

Pressefoto Claudia Heber



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