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| Neuer Literaturnobelpreisträger Kazuo Ishiguro schrieb über Klone6. Oktober 2017 in Aktuelles, 1 Lesermeinung Kazuo Ishiguro schrieb bereits im Jahr 2005 einen nachdenklichen Roman über Klone, Organspende und die Gefahren der Biotechnologie - Mit VIDEOS - Von Petra Lorleberg Stockholm (kath.net/pl) Der in Stockholm ausgerufene neue Literaturnobelpreisträger Kazuo Ishiguro (Foto) schrieb bereits im Jahr 2005 einen nachdenklichen Roman über Klone und die Gefahren der Biotechnologie: Alles, was wir geben mussten. Diese gezüchteten Klone wachsen sozusagen gut betreut in einem britischen Internat auf. Allerdings sind sie einzig dazu in die Welt gebracht worden, um später ihre lebenswichtigen Organe zu spenden. Sie beginnen damit als junge Erwachsene und sterben meist nach drei bis vier Spenden, meist schon vor Erreichen des dreißigsten Lebensjahres. Einen Einblick in das Denken und Fühlen der Klone bekommt der Leser anhand der jugendlichen Hauptpersonen des Romans. Das Buch wurde später auch verfilmt (Siehe Videos unten). Im Roman des Briten japanischer Herkunft spielt eine Lehrerin eine wichtige Rolle, die von den in der Schule entstehenden Kunstwerken die besten mitnimmt, um sie in einer Galerie zu zeigen. Damit will sie die Bevölkerung überzeugen, dass auch Klone Gefühle haben. Die Bevölkerung verdränge nämlich ihr Wissen um die Klone und ziehe es vor, die konkrete Entstehung der Spenderorgane und den Preis für ihre Bereitstellung ein Menschenleben zu verdrängen. Ishiguro beschreibt die Klone unspektakulär und in einer feinen Sprach- und Ausdruckskraft, für die er weithin gerühmt wird. Das Buch skandalisiert nicht, sondern ist literarische Kunst. Eingebettet in die trügerische Idylle britischen Internatslebens zieht der Roman den Leser in die beklemmende Vorstellung, wie es wäre, als Klon zu leben, keine Existenzberechtigung aus sich selbst heraus zu haben und überschnell herannahend Leiden, Schmerz und Tod herankommen zu sehen. 2005 schrieb Martin Ebel im Deutschlandfunk zu diesem Roman: Das perfideste (und häufigste) Unwort in Ishiguros Buch sei Spenden. Dies suggeriere freiwillige Hingabe und verbirgt, dass diese Geschöpfe allein zu dem Zweck da sind, sich - natürlich narkotisiert und unter medizinischer Aufsicht - lebendig verstümmeln zu lassen bis zum Tode - damit andere, die sie in Auftrag gegeben haben, weiterleben können. Kazuo Ishiguro - Alles, was wir geben mussten (Never let me go) - Trailer (deutsch) Kazuo Ishiguro - Never let me go - Romanverfilmung zum Thema Klone und Biotechnologie in voller Länge (englisch) Foto Ishiguro (c) Wikepedia/Mariusz Kubik/CC BY 2.5 Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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