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UN-Menschenrechtsausschuss für "Entkriminalisierung" der Abtreibung

7. November 2017 in Chronik, 16 Lesermeinungen
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Frauen sollten Zugang zu Abtreibungen haben, die sie sich auch finanziell leisten können. Das fordert der Ausschuss in einem Kommentar zum UN-Zivilrechtspakt, der derzeit erarbeitet wird.


Genf (kath.net/LSN/jg)
Der Menschenrechtsausschuss der Vereinten Nationen (CCPR) hat sich für eine "Entkriminalisierung" der Abtreibung ausgesprochen. Die Lebensschutzorganisation Center for Family & Human Rights (C-FAM) wirft dem Ausschuss deshalb vor, damit Ungeborenen das Recht auf Leben abzusprechen und ein Recht auf Abtreibung einführen zu wollen.

Der CCPR arbeitet an einem Kommentar zum Abschnitt 6 des Internationalen Paktes über bürgerliche und politische Rechte, der das Recht auf Leben betrifft. Der auch UN-Zivilpakt genannte völkerrechtliche Vertrag ist von 168 Staaten ratifiziert worden. Der Kommentar des CCPR ist rechtlich nicht bindend. Da der Ausschuss die Umsetzung des UN-Zivilpaktes in den Unterzeichnerländern überwacht, wird ein Kommentar dieses Gremiums Gewicht haben, schreibt Stefano Gennarini von C-FAM.


Für Frauen müsse es tatsächlich möglich sein, eine Abtreibung durchführen zu lassen. Diese müsse auch „leistbar“ sein, heißt es in der aktuellen Fassung des Kommentars. Dies sei notwendig, damit der Zugang zu Abtreibungen für Vergewaltigungsopfer leichter werde, sagte Sarah Cleveland, eines der 18 Mitglieder des CCPR.

Die Unterzeichnerstaaten sollen aber einen gewissen Spielraum haben, sagt Yuval Shany, der innerhalb des Ausschusses für die Erstellung des Kommentars verantwortlich ist. Das Thema Spätabtreibungen werde darin nicht behandelt, kündigte er an. Seine deutsche Kollegin Anja Seibert-Fohr stimmt ihm zu. Die Unterzeichnerstaaten könnten festlegen, wann das Leben beginne, sagt sie.

Lebensschutzorganisationen aus aller Welt haben gegen diese Interpretation des Rechts auf Leben protestiert. Australien, Ägypten, Malta, Polen, Russland und die USA lehnen die Sichtweise des Menschenrechtsausschusses ebenfalls ab.

Der Kommentar des CCPR befindet sich in der Entwurfsphase. Das Thema Euthanasie steht noch auf der Tagesordnung. Die aktuelle Fassung sieht kein generelles Verbot aktiver Maßnahmen zu Beendigung des Lebens vor. Eine endgültige Formulierung steht noch aus.


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Lesermeinungen

 Quirinusdecem 9. November 2017 
 

@Henry_Cavendish

in meinem Post habe ich die Zwillingsentstehung ausdrücklich erwähnt. Es entstehen tatsächlich zwei unterschiedliche Persönlichkeiten. Das Genom ist weitesgehend aber gleich! Was aber nicht entsteht ist z.B. ein Hund. Es entstehen also nach der Befruchtung genau dieser oder bei Mehrlingsentwicklung genau diese Menschen! Doch, so einfach ist das. Und eine Abtreibung ist demnach die Tötung eines determinierten, einzigartigen Menschen in einer Bestimmten Phase seines Lebens, genauso wie die Tötung eines 30 Jährigen eine Tötung dieses einen Menschen in einer bestimmten Phase seines Lebens ist. Wer hier eine Unterscheidung postuliert nimmt eine willkürliche Definition des Menschen vor....


1
 
 Henry_Cavendish 8. November 2017 
 

@Quirinusdecem, @wedlerg: Das stimmt so schlicht nicht

Klar, nach der Meiose steht (zunächst) das "Grundprogramm"; die erste Zelle. Aber dann folgt die Mitose und der Einfluß auch der vielen Effekte, die wir noch nicht wirklich verstehen.
Markantes Gegenbeispiel zu Ihren Aussagen: Zwillinge. Denn aus einer befruchteten Eizelle entstehen zwei verschiedene Menschen, die aber das selbe Erbgut tragen.
Und "Zwilling" zu sein oder zu werden steht nicht in unserem "Bauplan"; da gibt es kein "Zwillingsgen".
Selbst wenn es dieses gäbe, dann zeigt uns die Lebenswirklichkeit, dass auch Zwillinge schon bei Geburt verschiedene Persönlichkeiten aufweisen/ unterscheidbar sind. Also muss zwischen der Meiose und der Geburt etwas passieren, dass sich aus einer Zelle zwei erkennbar verschiedene Menschen entwickeln.


0
 
 Quirinusdecem 8. November 2017 
 

@aSchell

..mit der Befruchtung ist determiniert, das es genau dieser Mensch wird, bzw. bei Zwillingsbildung diese Menschen. Eine Veränderung diese Genoms muss auf seine Zielsetzung hin sicherlich ethisch überprüft werden, Stichwort "Designerbabys". Die Abtreibung aber geht einen Schritt weiter und tötet genau diesen Menschen und beseitigt nicht etwa eine Trisomie 21 oder ähnliches. Insoweit ist, biologisch naturwissenschaftlich, die Determination auf genau diesen einen Menschen nach der Befruchtung klar und außerhalb der Diskussion. Die Frage ist ob man diesen Menschen als Menschen definiert oder ob man "willkürliche" Definitionen anwendet.


2
 
  8. November 2017 
 

Beginn des Lebens

@wedlerg: Die Biologie allein kann uns nicht sagen, wann das menschliche Leben beginn. Denn dies ist eine Frage der Adäquatheit von Definitionen, nicht von Richtig oder Falsch. Damit fällt die Festlegung des Beginns des menschlichen Lebens in den Grenzbereich zwischen Philosophie und Biologie. Was die Biologie leistet, ist, Definitionen auf ihre Anwendbarkeit in der Biologie zu prüfen, Kriterien aus ihnen abzuleiten und zu prüfen, ob die Kriterien erfüllt sind oder nicht.
Diese Fragen werden heute nach wie vor in der Wissenschaft diskutiert. So klar, wie Sie es suggerieren, ist die Frage nach dem Beginn des menschlichen Lebens also nicht beantwortet.

Unrichtig ist auch, dass die menschlichen Gene mit der Befruchtung unveränderlich seien. Denken Sie nur an die Möglichkeiten der Genomeditierung (CRISPR/Cas).


2
 
 rosenkranzbeter 7. November 2017 
 

Menschheit, wo gehst du hin?

Angesichts dieser Entwicklung könnte einem Angst und bange werden, obwohl wir Christen keine Angst vor der Zukunft haben müssen.
Herr, erbarme dich! Maria, Mutter aller Menschen, hilf deinen Kindern!


4
 
  7. November 2017 
 

Sex-Götze

Der Sex-Götze steht über allem noch vor dem Goldenen Kalb.
Das ist kein Unverstand, das ist eiskalt geplant.


6
 
  7. November 2017 
 

@wedlerg

Nicht nur das. Für Ideologen gelten auch wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse nur solange, wie sie der Ideologie behilflich sind. Sonst werden sie ignoriert oder gedreht und gewendet, bis es passt.
Aber es sind ja immer die Christen, die so sehr gegen Wissenschaft und Fortschritt sind, nicht wahr?


5
 
 gebsy 7. November 2017 

Lebenslange Folgen

für die Eltern getöteter Kinder werden in diesem Zusammenhang nicht erwähnt?
"UNGEWOLLT SCHWANGER" ist das Unwort unserer Zeit - wie ist das zu verstehen?
Ist die Wurzel millionenfachen Mordens die Unzucht, oder ist von geistbegabten Menschen nur ein dekadentes Verhalten zu erwarten?


8
 
 Einsiedlerin 7. November 2017 
 

Leben

Wissenschaflter suchen doch schon lange nach Leben im Weltall und freuen sich, wenn sie irgendwo unter Gefrorenem primitivstes Leben finden. Aha. Aber beim Menschen weiß man angeblich nicht, wann das Leben beginnt. Die haben wohl nicht in Biologie aufgepasst.
Unverschleiert heißt das ganz brutal: Jeder Staat darf festlegen, ab wann amtlich genehmigt, "leistbar" und "entkriminalisiert" gemordet werden darf. Beten, beten, beten!


14
 
 unbedeutend 7. November 2017 
 

Da denken ein paar Bürokraten,

sie könnten bestimmen, welches Menschenleben schützenswert ist und welches nicht. Ein Ausschuß von UN-Menschen. Mit Menschenrecht hat das nichts zu tun.
Sie folgen dem Mörder von Anfang an (Joh 8,44).


10
 
 j@cobus 7. November 2017 
 

Ansatz des Streits

Wenn die Mitgliedsstaaten willkürlich festlegen, wann das menschliche Leben beginnt bzw. endet, legen sie die Grundlagen für den Streit über den Lebensbeginn bzw das Lebensende.


5
 
 Triceratops 7. November 2017 
 

@wedlerg

Der Vatikan (oder juridisch genauer: der Heilige Stuhl) hat als "nichtstaatliches Völkerrechtssubjekt" bei der UN nur Beobachterstatus, hat also kein Stimmrecht. Daraus folgt zwangsläufig, dass er im Gegensatz zu etwa Polen oder den USA dem Entwurf weder zustimmen noch ihn ablehnen konnte.


8
 
 Quirinusdecem 7. November 2017 
 

Unverstand

..Die Unterzeichnerstaaten könnten festlegen, wann das Leben beginne", sagte die dt. Menschenrechtsvertreterin."
Völliger Nonsens. Das hieße ja, das, je nach politischer Mehrheit, das Leben mal dann beginnt und mal eine anderes Mal. Und das das Leben mal diese umfasst und mal Jene. Ist man sich eigentlich bewußt , das man mit dieser Argumentation den Mord an Juden, Behinderten, Zigeunern etc. nachträglich rechtfertigt, weil der Staat Deutschland diese als Untermenschen und lebensunwert charakterisiert hat. Es ist unglaublich mit welchem Unverstand diese Leute handeln und das auch ganz unabhängig von irgendeiner Religionszugehörigkeit. Das Leben ist grundsätzlich keine totalitäre, demokratische oder sonstwie politische Verfügungsmasse. Es ist bereits da, bevor jede Politik beginnt und niemand hier auf Erden hat das Recht hierüber zu verfügen


19
 
 Philipp Neri 7. November 2017 

Menschenrechtsausschuss?

Was ist das nur für ein Menschenrechtsausschuss, der die Menschenrechte nicht mehr für alle Menschen gelten lassen will?
Abtreibung als Recht?
Man kann nur noch darüber staunen, welch ungebildete Leute bei der UN beschäftigt sind, da sie nicht wissen, wann das menschliche Leben eigentlich beginnt!
Erschreckend!
Das deckt sich mit meiner Anfrage bei Amnesty International, die ich einmal in Bezug auf Abtreibung gefragt hatte, wann ein Menschenleben in ihrem Sinne denn eigentlich schützenswert sei.
Das wollte man mir aber so nicht beantworten, sondern argumentierte, dass sich die Experten ja darüber streiten würden, wann das menschliches Leben eigentlich letztendlich beginne.
Es sieht mittlerweile doch so aus, dass man die wissenschaftlichen Erkenntnisse, dass das menschliche Leben mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle beginnt, bewusst in solchen Institutionen verdrängt und leugnet und damit die Menschenrechte immer mehr aufweicht!


22
 
 Rolando 7. November 2017 
 

Wozu die UNO?

Sie wurde nach dem 2. Weltkrieg gegründet, warum wohl, jetzt ist sie schlimmer wie der Grund warum sie gegründet wurde, todbringend.


20
 
 wedlerg 7. November 2017 
 

Was sagt der Vatikan?

Australien, Ägypten, Malta, Polen, Russland und die USA lehnen den Entwurf also ab. Wo ist der Vertreter des Hl. Stuhls?

"Die Unterzeichnerstaaten könnten festlegen, wann das Leben beginne", sagte die dt. Menschenrechtsvertreterin. Lebt diese Frau in der Steinzeit (vermutlich tue ich der Steinzeit unrecht)? Seit die moderne Biologie vor einigen hundert Jahren die Entstehung des menschlichen Lebens analysiert hat, gibt es keine Zweifel, wann das menschliche Leben beginnt. Mit der Genetik wissen wir auch, dass bereits mit der Befruchtung die menschlichen Gene - und damit der Bauplan des Menschen - unveränderlich sind.

Offenbar gelten für Ideologen gesunder Menschenverstand ebenso wenig, wie Respekt und Achtung vor dem menschlichen Leben und Gottes Schöpfung.


25
 

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