Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  3. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  4. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  5. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  6. Erzdiözese Wien: Lediglich 7,5 Prozent der Kirchenmitglieder besuchen die Hl. Messe
  7. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  8. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  9. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  10. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  11. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  12. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  13. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  14. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  15. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit

Der Sünder kann heilig werden, der Korrupte wird verworfen

8. Februar 2018 in Aktuelles, 25 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus in Santa Marta: das langsame Abrutschen in die Verdorbenheit und Korruption. Die Schönheit und Freude der Treue verkosten. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) David ist heilig, auch wenn er ein großer Sünder war. Der große und weise Salomo dagegen wird vom Herrn verworfen, weil er korrupt wurde. Auf dieses anscheinende Paradox konzentrierte sich Papst Franziskus in seiner Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am Donnerstag der fünften Woche im Jahreskreis und ging dabei von der ersten Lesung aus dem ersten Buch der Könige aus (1 Kön 11,4-13).

Der biblische Text spricht von Salomos Ungehorsam und Bundesbruch. „Wir haben etwas ein wenig Merkwürdiges gehört“, so der Papst: „das Herz Salomos blieb nicht rein vor dem Herrn, seinem Gott: ‚Er tat, was böse war in den Augen des Herrn, und war ihm nicht so vollkommen ergeben wie sein Vater David’“.

Für Franziskus sind diese Worte deshalb „merkwürdig“, weil wir von Salomo nicht wüssten, dass er groß gesündigt habe. Er sei immer ausgewogen gewesen, während wir von David wüssten, dass er ein schwieriges Lebens gehabt habe, „dass er ein Sünder war“. Und dennoch sei David heilig, und von Salomo werde gesagt, dass sein Herz „abtrünnig“ geworden sei. Er, den der Herr gelobt habe, als er um Weisheit für das Regieren statt um Reichtum gebeten habe.


„Wie ist das zu erklären?“, fragte sich der Papst. „Das ist so, weil David, wenn er weiß, gesündigt zu haben, jedes Mal um Vergebung bittet, während Salomo, von dem die Welt nur Gutes sagte und dem auch die Königin von Saba begegnen wollte, vom Herrn abtrünnig geworden war, um anderen Göttern zu folgen, doch der hatte dies nicht gemerkt“:

„Und hier liegt das Problem der Entkräftung des Herzens. Wenn das Herz beginnt, schwach zu werden, dann ist das nicht wie bei einer Situation der Sünde: du begehst eine Sünde, und das merkst du sofort: ‚Ich habe diese Sünde begangen’, das ist klar. Das Schwachwerden des Herzens dagegen ist ein langsamer Weg, den ich Schritt für Schritt entlang rutsche, Schritt für Schritt, Schritt für Schritt... Und Salomo, der in seiner Glorie, in seinem Ruhm eingeschlafen war, begann diesen Weg“.

Paradoxerweise „ist die Klarheit einer Sünde besser als das Schwachwerden des Herzens“, so Franziskus, „der große Salomo endete als Korrupter: in aller Ruhe korrupt, weil das Herz schwach geworden war“:

„Und ein Mann oder eine Frau schwachen oder geschwächten Herzens ist eine besiegte Frau, ein besiegter Mann. Das ist der Prozess vieler Christen, vieler von uns: ‚Nein, ich begehe keine großen Sünden’. Wie aber steht es um dein Herz? Ist es stark? Ist es dem Herrn treu, oder rutscht es langsam ab?“.

Zum Drama des Schwachwerdens des Herzens könne es im Leben aller kommen. „Was also ist zu tun?“, fragte der Papst: „Wachsamkeit. Mit dem Herzen wachsam sein. Wachsam sein. Alle Tage darauf achten, was in deinem Herzen geschieht“:

„David ist heilig. Er war ein Sünder. Ein Sünder kann heilig werden. Salomo wurde verworfen, weil er korrupt war. Ein Korrupter kann nicht heilig werden. Und zur Verdorbenheit und Korruption gelangt man auf jenem Weg des Schwachwerdens des Herzens. Wachsamkeit. Alle Tage über das Herz wachen. Wie steht es um mein Herz, um meine Beziehung zum Herrn? Und die Schönheit und Freude der Treue verkosten“.

Dem Autor auf Twitter folgen!


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Ad Verbum Tuum 9. Februar 2018 

@Bücherwurm

Ruhig Blut.

1. Ich habe bis dato garantiert nie an einer Übersetzung herumgemäkelt ...
fachlich wäre ich dazu nicht in der Lage und ich kenne das Original nicht - deshalb war es auch als Fragestellung formuliert.
2. Ich wusste gar nicht, dass es von euch übersetzt wird, Ich war davon ausgegangen, dass die Übersetzungen vom Vatikan kommen
3. Darüber hinaus war ich eher von der Hoffnung getrieben, dass die Wortwahl vielleicht nicht optimal ist - weil, wie ich ausführte, die Auslegung m.E. doch etwas verworren scheint ... was jetzt wieder auf den Auslegenden alleine zurückfallen würde.


5
 
 Fatima 1713 9. Februar 2018 
 

Sünde/Verdorbenheit

@Ad Verbum tuum
Ich finde die Unterscheidung, die Papst Franziskus trifft richtig, auch wenn man noch etwas genauer differenzieren könnte. Gerade durch den von Ihnen völlig zurecht betonten leichtfertigen Umgang mit lässlichen Sünden (z. B. Vernachlässigen von Gebet und Beichte) führt schleichend zu einer Verdunkelung von Herz und Verstand. Man wird sozusagen langsam von innen her vergiftet und merkt das unter Umständen gar nicht. Die (schwer) sündhafte Tat kann vor allem von außen leichter erkannt und definiert werden. Dass jeder Sünder seine Tat gleich erkennt und deshalb sofort zu Buße und Reue bereit ist, folgt daraus noch lange nicht.
Menschen, die schon gläubig und grundsätzlich auch treu sind, müssen sich wahrscheinlich eher vor der ersten Art zu sündigen hüten.


2
 
 Federico R. 9. Februar 2018 
 

@Hadrianus Antonius

Besten Dank für die freundlichen Korrekturen und aufklärenden Ergänzungen zum „Fall Kardinal Daniélou“. Sie zeigen sich in Ihren Postings stets gut informiert und sind somit unverzichtbar fürs Forum. Das erweitert so manchen Horizont – auch meinen. Ich war seinerzeit noch ziemlich jung.


4
 
 phillip 9. Februar 2018 
 

"Was tut der Papst gegen solche Korruption in Kirche und Liturgie"

@Montfort. Als Antwort auf diese, Ihre Frage darf ich - nur beispielhaft angesprochen - auf die Vorgänge im Vorfeld der Synode, in der Synode selbst sowie auf amoris laetitia sowie der Umtriebe in manchen Bistümern aus Anlass von AL sowie auf die Geschehnisse betreffend die Malteser sowie auf die Ersetzung lehr- und traditionstreuer kirchlicher Funktionsträger durch klar deklarierte Modernisten, Subjektivisten und Relativisten hinweisen; diese Beispiele sind mE allein hinreichend Anlässe zur berechtigten Annahme, dass der Papst Gründe genug zu haben scheint, nichts gegen Korruption in der Kirche unternehmen zu wollen, zumal die - zum Glück fallen nicht alle geistlichen Würdenträger darauf rein - eindeutig erweisbare Korruption in den genannten Fällen vom Papst selbst ausgehen. Auch damit erweist er sich wahrlich nicht als Reformer, sondern - wie er selbst sagt - als Schismatiker.


4
 
 Federico R. 9. Februar 2018 
 

j@cobus

Unter dem Begriff „Nouvelle Théologie“ ist meines Wissens auch allerhand basisorientierter Unfug getrieben worden. Zu ihrem "Erfolgen" zählt sie jedenfalls das Gespräch mit dem Marxismus/Kommunismus und den nichtchristlichen Religionen, wie es nach dem Konzil Usus wurde. Gut möglich, dass auch Jorge Mario Bergoglio von dieser theologischen Bewegung bis heute geprägt ist. - Nebenei: auch Franziskus ging schon als argentinischer Bischof "an die Ränder" und feierte sogar eigens Gottesdienste für Prostituierte - was ja per se durchaus anerkennenswert ist. Auf den Zuruf einer der betroffenen Damen, sie sei eine Sünderin, antwortete Bergoglio: Ich auch!


2
 
 Hadrianus Antonius 9. Februar 2018 
 

Daniélou(2) die "Épektase"

Wirklich vitriolsäuerlich reagierten die in diesem gewaltigen Skandal (es war meines Wissens der erste Reanimationsfall
mit umgekehrter Kleiderbefreiung):
in seiner Todesanzeige schrieb sein Jesuitenorden, mit ihm auf verkrachtem Fuß stehend:
"Kard. Daniélou starb in der Épectase".
Ein griechisches Wort daß recht spät bei den griechischen Kirchenvätern auftritt (ausführlich bei Lampe)( ;-) @Schlegl@Bentheim) und dort blumig verwortend benützt wird für das "Hochkommen"(der Seele/des Glübigen zu Gott).
Épectase steht seitdem auch im großen französischem Wörterbuch Robert (und expressis verbis mit Daniélou und seiner Todesanzeige).
Wenn man solche Freunde hat, braucht man keine Feinde mehr.


6
 
 Hadrianus Antonius 9. Februar 2018 
 

Daniélou (1) Korrupt

Kard. Daniélou war Franzose, kein Belgier.
Jesuit, modernes Gedankengut, Patristiker, lebhaftes Temperament, hochnäsig, verkracht mit seinem Orden, Erzbischof v. Paris und Kardinal (und sagen, daß er Hl. Ignatius v. Loyola strikt verbot daß seine Jesuiten ein kirchliches Amt annahmen...)
Mit dem "Bordell" ist es etwas unklar:
Kardinal Jean Daniélou SJ war von einem anständigen reicheren und spendablem Ehepaar abends zum Diner eingeladen worden (schon "korrupt")(soviel ich weiß im 5. Stock);
im gleichen Gebaäude im 2. Stock eine ihm bekannte Frau wohnend, die sehr traurig war weil ihr Mann, ein gescheiterter Jurist, gerade wg. Zuhälterei im Gefängnis saß (auch "korrupt") und sie selbst in finanziellen Nöten war, hat Kard. Daniélou zwischen den Mahlzeitgängen dieser Frau einen "pastoralen Besuch" gemacht und erlitt dabei einen Herzinfarkt.
Alles corrotto, in der Tat.


5
 
 Hadrianus Antonius 9. Februar 2018 
 

@bücherwurm

Hochgeehrte @bücherwurm,
Die Bemerkung von @Ad Verbum Tuum ist statthaft: inhaltlich richtig, höflich-korrekt formuliert und von gesundem Menschenverstand durchtränkt.
Es wurde und wird im domus Sta. Marta enorm viel gesagt- und sehr häufig Setut.
Das wird alles protokolliert, sorgfältig übersetzt, weltweit publiziert und -historisch sehr wichtig- archiviert.
Die"Franziskusperlen" wurden rasch zu "Franziskuspillen" (sic kath.net ;-) Verschwand nach 0,5 Jahren) ) und sind all zu häufig echte Shrapnells.
@Ad Verbum Tuum hat das nur wahrgenommen.
Sehen Sie es positiv: er meinte daß dieser objektiv Setut-predigt gerettet weren konnte durch eine Übersetzungsschwäche Ihres Korrespondenten.
Toll, daß Sie Armin Schwibach verteidigen- an seinen Qualitäten habe ich nie gezweifelt.
Hier gilt der sehr alte SSpruch:
Spartam nactus, hanc orna.


8
 
 Hadrianus Antonius 9. Februar 2018 
 

Setut (@kreuz @Kurti)

Die in dieser Predigt v. P. Franziskus gemachte Aussagen stehen in kompletten Gegensatz zu den von P.Franziskus ebenfalls in domus Sta. Marta gemachten Predigtausssagen, das "Alle gerettet werden, alle!".
(Das ist nebenbei diehäreische Lehre der Apokatastasis, aber was soll's).

Noch knackiger dazu eine spätere Aussage, ebenfalls in domus Sta. Marta, wobei die Verworfene nicht in der Hölle landen, wie in der katholischen Lehre vorgesehen, sondern VERNICHTET werden- auch eine "neue Lehre".


8
 
 bücherwurm 9. Februar 2018 

@Ad Verbum Tuum: Ich wäre dann dankbar,

wenn die Übersetzungsqualitäten unseres Mitarbeiters nicht länger in Frage gestellt würden! kath.net-Vatikanist Dr. Schwibach bewegt sich in der italienischen Sprache wie ein Einheimischer und ist als Philosophieprofessor auch des sinnerfassenden Lesens und Verstehens fähig - Sie können für Ihre Verständnisschwierigkeiten bei Papstpredigten gern nach anderen Ursachen Ausschau halten!


6
 
 Fatima 1713 9. Februar 2018 
 

@123 @asino @Mysterium Ineffabile

Danke für die erhellenden Erklärungen!
Zum Thema Begnadigung: im Fall Salomos war sie nicht möglich, weil er in der Sünde verharrte. Grundsätzlich gilt: jeder Sünder, auch der Verdorbene, der Korrupte wird begnadigt, wenn er ehrlich bereut und zur Buße bereit ist.


7
 
 j@cobus 9. Februar 2018 
 

@Frederico R. Kardinal Daniélou

Wieso soll Kardinal Daniélou mit Salomo in Verbindung gebracht werden? Laut kathpedia.com war Kardinal Daniélou als Vertreter der Nouvelle Théologie, die das Ziel hatte, auf die Heilige Schrift direkt zurückzugreifen und die neothomistische Theologie aufzubrechen. Er ear ein Befürworter der Humanae Vitae vom seligen Papst Paul VI.


1
 
 Mysterium Ineffabile 9. Februar 2018 

Merkwürdige Probleme

es ist mir unklar, wieso das Wort "korrupt" so viele Probleme zu schaffen scheint. Seit 5 Jahren sind wir doch daran gewohnt, dass der spanische Muttersprachler, der italienisch redet, diesem Wort einen ganz eigenen und sehr weiten Bedeutungshorizont gibt. Immer, auch in offiziellen Ansprachen, werden "Korruption" und "Verdorbenheit" in einem intendiert. Denn für den Papst ist "Korruption" eben nicht nur ein "sich bestechen lassen", sondern mehr. Zuletzt haben wir das wieder in Chile und Peru gehört, "korrupt" und "verdorben" decken sich, wie dies ja auch aus dem Text hervorgeht.

Hier eines der unzähligen Beispiele, die angeführt werden könnten, aus der "frühen Zeit":
http://w2.vatican.va/content/francesco/de/cotidie/2013/documents/papa-francesco_20131111_meditazioni-76.html


4
 
 Ad Verbum Tuum 9. Februar 2018 

Schlechter Übersetzer?

Man könnte manchmal den Eindruck haben, dass hier schlechte Übersetzungen oder falsche Wortwahl zur Anwendung kommen. Die Verwendung des Wortes korrupt ist so ein Beispiel .. es ist ggfs. zumindest nicht die im deutschen übliche Verwendung.
Ähnlich grenzwertig finde ich rein begrifflich hier diese Verortung von Sünder&Erkennen und Korrupter&Herz.
Auch der Katechismus warnt uns davor leichtfertig mit lässlichen Sünden umzugehen, weil wir uns daran gewöhnen und bald schon gar keine Sünde mehr darin zu erkennen vermögen. D.h. der Verstand lässt sich genauso verblenden.
In der Predigt werden so völlig willkürlich verschiedene Ebenen durcheinander gewürfelt, sie ist für mich verworren.
Vielleicht liegt es auch an der Wortwahl des Übersetzers...


5
 
 asino 9. Februar 2018 

corrotto = verdorben: Übersetzungsfrage

Vielleicht hilft eine anständige Übersetzung beim Verständnis des Papstes. Er predigt in Santa Marta ja italienisch und die primäre Bedeutung von "corrotto" ist "verdorben".


5
 
 Federico R. 8. Februar 2018 
 

Konkret nachgefragt

Würde von Franziskus gerne mal wissen, ob z.B. ein Mann, vielleicht sogar ein verheirateter oder ein zölibatär lebender, der ein Bordell aufsucht, zur Kategorie der Sünder oder der Korrupten (Egoisten) zählt? - Vielleicht erinnert sich noch jemand im Forum an den belgischen Kardinal Jean Daniélou. Er war Vorkämpfer der Nouvelle théologie, ging an die Ränder der Gesellschaft und bemühte sich vor Ort u.a. um die Seelsorge an Prostituierten. Der Jesuit starb im Mai 1974 69jährig an einem Herzschlag - in einem Pariser Bordell. Diese Geschichte war seinerzeit (die „wilden 70er“) ein gefundenes Fressen für die Presse. Offiziell verlautete, der Kardinal habe diese anrüchige Örtlichkeit „in Ausübung seiner seelsorgerlichen Tätigkeit“ aufgesucht. Gut möglich, doch viele haben‘s damals nicht so recht geglaubt. Wenn also nicht – wäre er dann ein heiliger Sünder gewesen oder ein verworfener Korrupter (Egoist)?


5
 
 Fatima 1713 8. Februar 2018 
 

Papst Franziskus

weist m.E. auf einen interessanten und wichtigen Unterschied hin: Die Sünde schleicht sich manchmal wirklich fast unbemerkt ins Herz hinein. Man begeht keine schwer sündhaften Taten, aber man ist nicht wachsam, vernachlässigt das Gebet, wird lau, selbstzufrieden und entfernt sich immer mehr von Gott, bis man schließlich in der Abtrünnigkeit gelandet ist. Dieses sündhafte Verhalten ist oft schwerer erkennbar und definierbar als eine konkrete sündhafte Tat. Für die erste Art zu sündigen würde ich allerdings nicht unbedingt den Begriff korrupt verwenden. Ich glaube auch nicht, dass jeder Sünder der zweiten, konkreteren Art sofort bemerkt oder sich eingesteht, dass er eine Sünde begangen hat und ich gebe @kreuz und @Kurti recht: jeder Sünder, egal ob "korrupt" oder "konkret" kann heilig werden, wenn er bereut.


3
 
 123 8. Februar 2018 
 

(Zitat von: @Kurti) „Jeder kann begnadet werden, egal ob er korrupt ist oder was auch immer.“

In diesem Fall war eine Begnadigung nicht möglich. Siehe:

„Der Herr aber wurde zornig über Salomo, weil sich sein Herz von ihm, dem Gott Israels, abgewandt hatte, der ihm zweimal erschienen war und ihm verboten hatte, fremden Göttern zu dienen. Doch Salomo hielt sich nicht an das, was der Herr von ihm verlangt hatte.“ (1 Kö 11,9).

Das Wort KORRUPT hat laut Duden folgende Bedeutung:

„1.bestechlich, käuflich oder auf andere Weise moralisch verdorben und deshalb nicht vertrauenswürdig

2.aufgrund von Abhängigkeiten, Vetternwirtschaft, Bestechung, Erpressung o. Ä. so beschaffen, dass bestimmte gesellschaftliche Normen oder moralische Grundsätze nicht mehr wirksam sind.“

Das Wort KORRUPT ist also KEINE „eine neue Theologie“ (@Kurti)
Und passt vortrefflich in der Predigt von Papst Franziskus


3
 
 proelio1 8. Februar 2018 
 

Und die Moral von der Geschicht...

der Korrupte ist ein Sünder nicht!


6
 
 Stefan Fleischer 8. Februar 2018 

@ Kurti

Genau. Wahrscheinlich verstehen wir unter korrupt etwas ganz (oder zumindest ziemlich) anderes als unser heiliger Vater. Deshalb übersetze ich diesen Begriff für mich mit egozentrisch oder im schlimmsten Fall mit egoistisch.


5
 
 wedlerg 8. Februar 2018 
 

@Kreuz und Kurti: vollkommene Zustimmung

Wieder ein bitteres Beispiel für völlig verfehlte Analyse eines Bibeltexts. Mir scheint Franziskus einfach mit vielem überfordert zu sein. Er ist irgendwie zu bedauern. Leider ist mit solchen Theologieschoten irgendwie nicht am richtigen Platz. Denn Glauben und Wahrheit hochhalten kann man nicht, wenn man schon beim Basis-Verständnis Fehler macht.


15
 
 Stefan Fleischer 8. Februar 2018 

Die entscheidende Frage:

"Wie steht es um mein Herz, um meine Beziehung zum Herrn?"
Diese Frage scheint mir die entscheidende in dieser Predigt zu sein. Ist es eine Beziehung der Gleichgültigkeit? Oder ist es gar vielleicht eine egoistische Beziehung? Erschöpft sie sich in Aktivismus? Oder suche ich in ihr Events und Highlights? Oder ist es wirklich diese Beziehung der Liebe, welche Gott von uns im ersten und wichtigsten Gebot erwartet? Oder anders ausgedrückt, steht Gott immer und überall im Zentrum meines Lebens oder bin ich mir selber dieses Zentrum? Wenn Gott dieses Zentrum ist, dann kann ich ihm vertrauen bis hinein in Sünde und Schuld. Wenn ich selber im Zentrum stehe, dann wird es schwierig einzugestehen, dass ich seiner Barmherzigkeit bedarf. Dann finde ich tausend Ausreden um nicht umkehren zu müssen und zu bekennen: „Vater, ich habe gesündigt.“ Doch ohne das geht es nicht.


5
 
 Kurti 8. Februar 2018 
 

Jeder kann begnadet werden, egal ob er

korrupt ist oder was auch immer. Nur das verbleiben in der Sünde wird nicht vergeben. Ist unsere Sünde auch blutrod, sie kann bei Reue und gutem Vorsatz immer vergeben werden sogar noch im letzten Augenblick des Leben. Was der Papst immer mit seinen "Korrupten" hat. Ist das eine neue Theologie? Die passt aber nicht.


15
 
 Montfort 8. Februar 2018 

Und was sind "Narrenmessen" und "Homopaar-Segnungen" anderes als KORRUPTION?

Die Götzendienst-Kulte, die Salomon einführte, um seinen zahlreichen Frauen einen "Gefallen" zu erweisen, waren vielleicht harmloser als die sich den "Zeitgeistern" anbiedernden götzendienerischen Kulte heutiger Priester und Bischöfe.

Was tut der Papst gegen solche Korruption in Kirche und Liturgie?


18
 
 kreuz 8. Februar 2018 

ebenso kann ein Sünder korrupt werden

und einer mit schwachem Herzen heilig.
mir geht nicht ein, daß "die Sünde" sozusagen nicht willentlich gesteuert werden könnte, die "Schwachheit" aber nicht. meiner pers. Erfahrung nach ist es eher umgekehrt.


14
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus in Santa Marta

  1. Der Papst und die Engel
  2. Die Gnade des Gebetes, der Nähe, der Gerechtigkeit-Barmherzigkeit
  3. Der Heilige Geist lehrt uns die Sanftmut der Kinder Gottes
  4. Der Hass des Geistes der Weltlichkeit
  5. Der Geist der rigiden Starrheit bringt immer Verstörung
  6. Interreligiöses Gebet für die Befreiung von allen Pandemien
  7. Wie gibt die Welt den Frieden und wie gibt der Herr ihn?
  8. Die Mystik des Bleibens in Jesus
  9. Der Beistand –- der Geist, der im Glauben wachsen lässt
  10. Europa wachse vereint in der Brüderlichkeit







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  5. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  6. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  7. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  8. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  9. Taylor sei mit Euch
  10. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  11. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  12. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  13. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung
  14. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  15. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz