Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  3. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  4. Erzdiözese Wien: Lediglich 7,5 Prozent der Kirchenmitglieder besuchen die Hl. Messe
  5. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  6. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  7. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  8. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  9. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  10. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  11. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  12. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  13. Kardinal Parolin: Es wird keine Kehrtwende in der Kirche geben
  14. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  15. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!

Die Gnade des kohärenten Christseins

16. Februar 2018 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus in Santa Marta: wahres Fasten löst die Fesseln des Unrechts und führt dazu, den anderen zu helfen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Konsequent fasten, nicht um sich dabei sehen zu lassen und die anderen zu verachten oder unter Streit und Zank. In seiner Predigt bei der heiligen Messe im vatikanischen Gästehaus „Domus Sanctae Marthae“ am Freitag nach Aschermittwoch warnte der Papst vor einem Fasten, das nicht kohärent ist, und mahnte dazu, sich zu fragen, wie wir mit den andere umgehen. Die erste Lesung aus dem Buch Jesaja (Jes 58,1-9a) stelle hierbei heraus, worin das Fasten bestehe, das der Herr wolle: „die Fesseln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, Unterdrückte freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen“ (V. 6).

Das Fasten sei eine der Aufgaben der Fastenzeit, so Franziskus: „Wenn du zu keinem völligen Fasten imstande bist, dem Fasten, das dich den Hunger bis auf die Knochen verspüren lässt, dann halte ein demütiges, aber echtes Fasten“, forderte der Papst. Jesaja unterstreiche die vielen Widersprüchlichkeiten bei der Ausübung der Tugend: sich um eine Geschäfte kümmern, um das Geld, währen das Fasten dagegen ein wenig darin bestehe, sich etwas zu entledigen; die Arbeiter antreiben und dabei vielleicht dem Herrn danken, fasten zu können: ‚die Ärmsten, so Franziskus, „sie müssen fasten, weil sie nichts zu essen haben – und du verachtest sie sogar“. Buße tun in Frieden „du kannst nicht einerseits mit Gott sprechen und andererseits mit dem Teufel: das ist inkonsequent“:


„Fastet nicht, wie ihr es heute tut, so dass ihr dort oben euren Lärm hören lässt, das heißt: wir fasten, wir sind katholisch, wir praktizieren. Ich gehöre zu jener Vereinigung, wir fasten immer, wir tun Buße. Aber: fastet ihr konsequent oder tut ihr inkonsequent Buße, wie der Herr sagt, mit Lärm, damit sie alle sehen und sagen: ‚Was ist das doch für ein guter Mensch, was ist das doch für ein guter Mann, was ist das doch für eine gute Frau...’? Das ist ein Trick. Das heißt es, die Tugend zu verfälschen, zu schminken“.

Es sei also schon richtig, dass man sich „schminken“ müsse, doch dies müsse ernst sein, mit dem Lächeln, um nicht sehen zu lassen, das man Buße tue. Faste, „um den anderen zu helfen, aber immer mit einem Lächeln!“. Das Fasten bestehe auch in der Selbsterniedrigung, und diese werde verwirklicht, wenn man an seine Sünden denke und den Herrn um Vergebung bitte: „wenn aber diese Sünde, die ich begangen habe, bekannt werden würde, wenn sie in die Zeitung käme – was für eine Schande!“ – „Ja, schäme dich!“, so der Papst, der dazu aufforderte, die Fesseln des Unrechts zu lösen:

„Ich denke an die vielen Hausangestellten, die ihr Brot mit ihrer Arbeit verdienen: sie werden gedemütigt, verachtet... Nie habe ich es auch nur einziges Mal vergessen, als ich als Kind in das Haus eines Freundes ging. Ich sah, wie die Mutter der Hausangestellten eine Ohrfeige gab. 81 Jahre... das habe ich nicht vergessen. ‚Nein, Pater, ich ohrfeige nie’ – ‚Wie aber behandelst du sie? Wie Personen oder wie Sklaven? Zahlst du ihnen den gerechten Lohn, gibst du ihnen Urlaub, ist sie eine Person oder ein Tier, das dir im Haus hilft?’. Denkt nur an das. In unseren Häusern, in unseren Einrichtungen, da sind derartige Menschen. Wie verhalte ich mich gegenüber der Hausangestellten bei mir zuhause, mit den Hausangestellten, die im Haus sind?“.

Der Papst erwähnte ein weiteres Beispiel aus seiner persönlichen Erfahrung. Als er einmal mit einem Mann gesprochen habe, der seine Hausangestellten ausgebeutet habe, habe ihn Franziskus verstehen lassen, dass es sich dabei um eine schwere Sünde handle, denn „sie sind wie wir Bild Gottes“, während jener Mann behauptet habe, dass sie „geringere Leute“ seien.

Das Fasten, das der Herr wolle, bestehe auch darin, „dem Hungrigen dein Brot zu brechen, obdachlose Arme ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deiner Verwandtschaft nicht zu entziehen“ (V. 7). Heute, so Franziskus, „diskutiert man darüber, ob wir denen, die kommen und darum bitten, ein Dach über dem Kopf geben“.

Abschließend mahnte der Papst dazu, Buße zu tun, ein wenig den Hunger zu verspüren, mehr zu beten und sich zu fragen, wie man sich den anderen gegenüber verhalte:

„Kommt mein Fasten dazu, den anderen zu helfen? Wenn es nicht dazu kommt, dann ist es ‚aus, dann ist es widersprüchlich und bringt dich auf den Weg eines Doppellebens. Ich tue so, als sei ich Christ, richtig... wie die Pharisäer, wie die Sadduzäer. Aber in meinem Innern – da bin ich es nicht. Demütig um die Gnade der Kohärenz bitten. Die Kohärenz. Wenn ich etwas nicht tun kann, dann tue ich es nicht. Aber: es darf nicht in Widersprüchlichkeit getan werden. Nur das tun, was ich tun kann, aber mit christlicher Kohärenz. Der Herr schenke uns diese Gnade“.

Dem Autor auf Twitter folgen!


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus in Santa Marta

  1. Der Papst und die Engel
  2. Die Gnade des Gebetes, der Nähe, der Gerechtigkeit-Barmherzigkeit
  3. Der Heilige Geist lehrt uns die Sanftmut der Kinder Gottes
  4. Der Hass des Geistes der Weltlichkeit
  5. Der Geist der rigiden Starrheit bringt immer Verstörung
  6. Interreligiöses Gebet für die Befreiung von allen Pandemien
  7. Wie gibt die Welt den Frieden und wie gibt der Herr ihn?
  8. Die Mystik des Bleibens in Jesus
  9. Der Beistand –- der Geist, der im Glauben wachsen lässt
  10. Europa wachse vereint in der Brüderlichkeit







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  5. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  6. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  7. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  8. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  9. Taylor sei mit Euch
  10. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  11. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung
  12. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  13. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  14. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  15. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz