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Jesus und das Päckchen

2. März 2018 in Kommentar, 5 Lesermeinungen
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Unser Gott ist ein Gott des Überflusses und er findet Wege uns zu segnen, die uns im Traum nicht einfallen würden - BeneDicta am Freitag von Inka Hammond


Linz (kath.net)
Es war ein paar Tage vor Fasching. Meine neunjährige Tochter hatte sich ein originelles Kostüm ausgedacht und wollte zum Schulfasching als alte Dame gehen. Als i-tüpfelchen bestellte ich ihr im Internet eine Fensterglasbrille. Das Versandhaus garantierte ein rechtzeitiges Ankommen – ein Tag vor dem Schulfasching. Knapp, dachte ich bei mir, aber ich verlasse mich jetzt mal auf die deutsche Pünktlichkeit.

Ein Tag vor dem Fasching wartete meine Tochter ungeduldig auf die Post. Aber leider war kein Paket dabei. Ich dachte, vielleicht wird die Brille mit einem anderen Zubringer geliefert und ermutigte meine Tochter noch ein wenig abzuwarten. Aber es kam kein Päckchen. Meine Mädchen war am Boden zerstört und ich überlegte fieberhaft aus welcher ausgedienten Sonnenbrille ich die Gläser herausbrechen könnte, dass sie wenigstens ein Brillengestell anziehen könnte - aber alle meine Vorschläge reichten natürlich nicht an die ursprüngliche Idee heran. Am späten Nachmittag waren wir bei Freunden und auf dem Nachhauseweg im Auto sagte meine Tochter: ‚Mama, ich wünsche mir, dass die Brille zu Hause im Briefkasten liegt, wenn wir heimkommen.‘ Auf meiner Zunge lag mein Standardsatz, denn ich immer sage, wenn meine Kinder einen Herzenswunsch äußern: ‚Dann erzähle Gott davon!‘ Aber dieses Mal wusste ich, dass es einfach unmöglich war. So spät am Tag kommt bei uns keine Post mehr vorbei. Und so schwieg ich.

Zu Hause angekommen schloss ich die Haustüre auf und bemerkte aus dem Augenwinkel ein kleines Päckchen, das im Zeitungsfach steckte. Ich hielt kurz die Luft an. Das gibt es doch nicht, das kann doch nicht…aber doch! Es war die bestellte Brille, die das Omakostüm zur Vollendung bringen sollte.


Meine Tochter tanzte einen Freudentanz und war mit ihrer ausgefallenen Verkleidung am Fasching der Hingucker. Ende gut, alles gut.

Warum erzähle ich von dieser kleinen Alltagsbegebenheit? Gott hat mein Herz tief berührt, als ich dieses Paket entdeckte. Ich ärgerte mich, dass ich meine Tochter nicht zum Beten ermutigt hatte – denn was für eine wunderbare Bestätigung wäre es für sie gewesen, dass Gott hört! Dass er sich um sie kümmert! Dass er sie sieht und um ihre Herzenswünsche weiß! Ich kann mir nicht erklären, wie diese Brille doch noch rechtzeitig bei uns ankam – außer dass ein Engel sie vorbeigebracht hat. Oder dass Gott es sonst irgendwie möglich gemacht hat. Es war auf alle Fälle nicht logisch nachvollziehbar.

Ich glaube, dass Gott mit dieser Geschichte Ihnen und mir neuen Mut machen möchte, zu ihm zu kommen und ihm von unseren Herzenswünschen, unseren Träumen, unseren Bitten zu erzählen. Zwei Lügen halten mich oft genau davon ab:

Erstens die Lüge, dass Gott sich nicht um Kleinigkeiten und Nichtigkeiten kümmert. Hat er nicht wichtigeres zu tun? Was ist schon mein Wunsch, verglichen mit aller Not, die in dieser Welt herrscht? Aber Gott ist ein Gott der Details. Das sieht man schon in der Schöpfung und man liest es in seinem Wort: ‚Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.‘ (Matthäus 6,30). Gott sieht uns. Er kennt uns. Er weiß um unsere verborgenen Wünsche und Sehnsüchte.

Zweitens die Lüge, dass Gott nicht übernatürlich handelt – zumindest nicht in meinem Leben. Ich kategorisiere oft meine Wünsche schon im Vorfeld meiner Gebete in realistisch und unrealistisch ein. Ich gehe nicht immer zu Gott wie ein kleines Kind und erzähle ihm einfach so von meinen Träumen, sondern ich halte oft zurück, was mir selbst abgehoben und zu vermessen erscheint. Ich liebe es, wenn meine kleine Tochter zu mir kommt und zu mir sagt: ‚Ich wünsche mir zum Geburtstag ein Pferd!‘ So, als wäre es das Natürlichste der Welt, dass ich ihr ohne weiteres ein Pferd kaufen kann. Sie hat den Glauben groß zu bitten. Ich will auch in meinem Glauben wachsen und reifen und lernen groß zu bitten und in Gottes Gegenwart groß zu träumen. Gott kann so viel mehr tun, als wir jemals erbitten oder erdenken können (Epheser 3,20).
Unser Gott ist ein Gott des Überflusses und er findet Wege uns zu segnen, die uns im Traum nicht einfallen würden.

Ich weiß also, dass Gott mich beschenken möchte, dass er mich belohnen möchte – denn er ist der Vater aller Vaterschaft und er liebt es, uns vollkommene Geschenke zu geben (Jakobus 1,17).
Unser Herz ist oft schon so verbittert, so kalt, dass wir es gar nicht für möglich halten, dass Gott uns Gutes tun will. Wir haben fast schon Angst, ihn um etwas zu bitten – wir könnten ja wieder enttäuscht werden.

Darum brauchen wir das Fundament einer engen, intimen Beziehung zu Jesus. Wenn meine Tochter mich um ein Pferd bittet und ich ihr aber keines kaufen kann und ihr stattdessen einen anderen Wunsch für ihren Geburtstag erfülle – wendet sie sich dann von mir ab? Wird sie bitter? Nein, denn zwischen uns herrscht eine so enge Beziehung, ein so inniges Band der Liebe, das durch nichts so schnell erschüttert wird. Aus dieser engen Vertrautheit heraus ist es meiner Tochter möglich, mich um große Dinge zu bitten, weil sie weiß, ihre Wünsche sind bei mir gut aufgehoben. Gleichzeitig bricht für sie die Welt nicht zusammen, wenn sie nicht bekommt, was sie will, weil sie eingebettet ist in meiner Liebe.

Bevor wir zu Jesus gehen und lernen groß zu bitten und groß zu träumen und auch groß zu empfangen, sind wir eingeladen in seiner Liebe anzukommen. Jesus sagt: ‚Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten.‘ (Johannes 15,). Zuerst kommt die Beziehung, dann das Empfangen. Genauso wie ich meinen Kindern nichts Gutes tun würde, wenn ich sie mit allem, was sie wollen, überhäufe, will Jesus nicht, dass wir den Gaben nachjagen, aber nicht dem Geber. Jesus und sein Reich soll oberste Priorität in meinem Leben haben und dann wird mir alles andere zufallen. (Matthäus 6,33).
Das Päckchen im Zeitungsfach mit dem ersehnten Brillengestell hat mich etwas über das Herz des himmlischen Vaters gelehrt. Als ich erst nicht so recht wusste, welches Thema mein Artikel für Benedicta im März haben soll, fragte ich meine neunjährige Tochter, die neben mir auf der Couch saß. Ich sagte ihr, es soll etwas über Jesus sein. Da sagte sie: ‚Dann schreib darüber, dass ein Päckchen rechtzeitig ankommen kann, wenn man Jesus darum bittet.‘ Das habe ich nun getan! Ich hoffe, Ihr Herz ist ermutigt.


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Lesermeinungen

 Stefan Fleischer 3. März 2018 

@ Justme

Nun, Christus der Herr hat uns mehrmals aufgefordert zu bitten. Das Bitten, ja sogar das Betteln gehört zu unserer Gottesbeziehung. Er ist unser Vater. Wir sind seine (kleinen) Kinder. Wo ist ein Vater, der sich nicht an den Bitten seiner Kinder freut. Sie sind für ihn das Zeichen ihres Vertrauens in ihn, auch wenn er längst nicht alle Bitten erfüllen kann. Das sind auch unsere Bitten für Gott. Es gibt nur eines, das wir nicht dürfen; FORDERN, weder dass er unsere Bitten erfüllen muss, noch wie er sie zu erfüllen hat. Oder anders ausgedrückt; wir dürfen nie zu stolz sein, zu bitten, aber auch nie zu stolz, seinen Willen mit uns zu akzeptieren.


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 Justme 3. März 2018 
 

Eine sehr schöne Geschichte, auch ein wunderbares Glaubensbekenntnis. Dennoch erschlich mich beim Lesen auch ein Unbehagen, das ich nicht gut in Worte fassen kann. Ich will dennoch versuchen, mich zu erklären. Heute bei meinem Morgengebet hatte ich entgegen meiner sonstigen Gewohnheit nicht um Gottes Barmherzigkeit gebeten für diese Welt, sondern ganz im Gegenteil, Gott dafür gedankt, weil ich plötzlich erkannte, dass Gott ja Barmherzig ist, wir müssen ihn gar nicht darum erbeten. In der Versenkung und Anbetung Gottes erfahren wir uns selbst und seine Liebe und gehören dabei doch ihm. Er hat uns schon alles gegeben, wir brauchen es nur zu nehmen, es gar nicht erst erbitten. Dass damit nicht Sachen und Dinge gemeint sind, sollte klar sein. Alles ist bereits gegeben, im Glauben können wir das erkennen. Gott um banales zu bitten(ja, natürlich stimmt das nicht für Ihre Tochter), darf man das, wo Gott doch unser Leben retten will? Vielleicht verstehen Sie ja was ich auszudrücken versuche.


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 Stefan Fleischer 2. März 2018 

@ Antonius Bacci

Meine Eltern sprachen oft und überzeugt von Gottes Vorsehung etc. Bei dieser Sicht der Dinge kümmert es dann wenig, ob ein direktes Eingreifen Gottes vorliegt, oder ob Gott z.B. irgendwelche "Störfaktoren" ausgeschaltet hat, oder ob ein Ereignis dem ganz natürlichen Lauf der Dinge entspricht. Ein Grund zur Dankbarkeit Gott gegenüber sind solche Ereignisse dann alleweil. Und die Dankbarkeit ist die beste Möglichkeit, Gott unsere Liebe zu zeigen.


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 OStR Peter Rösch 2. März 2018 
 

Schön gesprochen . . .

. . . hat aber leider nichts mit der Realität zu tun. Matthäus-Behauptungen wie "Klopft an, und Euch wird geöffnet", oder "Bittet, und Euch wird gegeben" sind theologisch-semantisch nicht wirklich verstanden, und vielleicht auch gar nicht verstehbar.


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 Antonius Bacci 2. März 2018 
 

Anrührend, aber...

Mich hat die Geschichte beim Lesen sehr berührt. Im Grunde bewundere ich die Autorin für Ihren Glauben, auch wenn er sehr kindlich anmutet. Das Problem ist aber denkerisch die Evidenz eines göttlichen Eingreifens. Ob Gott das Ankommen des Päckchen ermöglicht hat oder nicht, ist uns völlig entzogen. Wir wissen es nicht und können es nicht beurteilen. Von daher wird man mit vorschnellen Kausalzusammenhängen eigentlich sehr vorsichtig sein müssen. Gott ist uns letztlich verborgen und seine Gedanken sind nicht unsere, er ist Raum und Zeit enthoben und mit menschlichen Worten nur in Form von Bildern "fassbar". Ich gebe zu, dass diese Aussage sehr viel weniger tröstlich ist als die schöne Geschichte oben. Aber wenn man in die Welt um uns schaut, scheint sie realistischer zu sein als ein ständiges direktes göttliches Eingriffen in diese Wirklichkeit zu vermuten. Die moderne naturwissenschaftliche Sicht hat solche eigentlich doch recht schönen Geschichten wie oben schwierig gemacht...


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