Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  3. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  4. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  7. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  10. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  11. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  12. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  13. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  14. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  15. Der Teufel sitzt im Detail

Schutzwall für die Liebe

1. Mai 2018 in Familie, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Über die missverstandene Botschaft der Enzyklika „Humanae vitae“ - Von Christof Gaspari / VISION2000


Wien (kath.net/VISION2000)
„Du findest Humanae vitae wertvoll?“ Ein Lächeln, erstaunt und ein bisschen herablassend, huscht über das Gesicht meines Gesprächspartners. „Wirklich?“ fragt er ungläubig. Für die meisten Zeitgenossen erübrigt sich dann jedes weitere Gespräch. Das Thema ist erledigt. Verhütung gehört zum modernen Lebensstil. Meine Enkel erzählen mir, dass fast alle Girls in ihrem Umfeld die Pille schlucken. Man weiß ja nie, was passieren wird… Warum also das Thema aufwärmen?

Weil die Sexualität des Menschen eben eine Dimension ist, die ihn zutiefst prägt, in alle seine Beziehungen hineinwirkt: zu sich selbst, zu seinen Mitmenschen – und selbstverständlich auch zu Gott. Die meisten bedenken all das nicht. Sie leben so, wie es ihr Umfeld es ihnen nahelegt und vorexerziert. Wie die Antworten diesbezüglich ausfallen, ist bekannt. Man kann es in Aufklärungsbroschüren für die Jugend nachlesen: Sex ist ok – schon in jungen Jahren. Man muss nur sicherstellen, dass die Beteiligten bei dem, was sie tun, freiwillige mitmachen. Und vor allem: Nur ja keine ungewollten Folgen. Verhütung ist zum eigentlich einzigen Gebot in Sachen Sex geworden, das den Kindern schon in der Schule eingetrichtert wird.

Ich komme aus einer Zeit, in der Verhütung kein Thema war, jedenfalls nicht in der Öffentlichkeit. Obwohl ich in einer nicht religiösen Familie groß geworden bin, war mir klar, Sex gehört in die Ehe. Das hinderte nicht daran, sich zu verlieben, Zeichen der gegenseitigen Zuneigung auszutauschen – aber das soziale Umfeld, in dem ich groß wurde, Theater, Fernsehen, Kino, Romane vermittelten mir nicht den Eindruck, ich sei nicht normal, weil ich mit 20 nicht auf sexuelle Erfahrungen zurückblicken konnte.

Sicher hat auch der Umstand, dass voreheliche Beziehungen zu überstürzter Heirat führen konnten – was man ja doch auch erlebte –, zur Zurückhaltung beigetragen.
Wir haben 1968 geheiratet. Die Studentenrevolte mit ihrer liberalen Haltung in Fragen der Sexualität hat auch unsere Sichtweise beeinflusst. Nach der Geburt unserer ersten Tochter war das Verhüten auch bei uns ein Thema, da ein Arzt meiner Frau die Pille verordnet hatte. Auf Grund von Herzproblemen sollte sie nämlich in absehbarer Zeit keine Kinder bekommen.


Wir hatten damit kein Problem, denn die Pille gab es ja mittlerweile und sie wurde von allen Seiten angepriesen: Sie sei sicher und ungefährlich. Die Veröffentlichung von Humanae vitae bekamen wir gar nicht mit. Kirche war ja kein Thema.

Und dennoch war es eine katholische Zeitschrift, die meine Frau wenige Monate später bei einem halbjährigen USA-Aufenthalt in die Hände bekam, die uns erstmals in dieser Frage stutzig werden ließ. In ihr war die Rede von der möglicherweise abtreibenden Wirkung der vielgepriesenen Pille. Damit war diese Form der Verhütung für meine Frau gestorben.
Dass diese Form der Verhütung auch eine Unzahl weiterer schlimmer Nebenwirkungen hat, weiß man nun durch jahrzehntelange Erfahrung: Thrombosen, Schlaganfälle, Herzkrankheiten, Todesfälle, Gebärmutterhals- sowie Brustkrebs, sexuell übertragbare Krankheiten, die man für ausgerottet hielt, nehmen wieder überhand, die Gewässer werden mit weiblichen Hormonen überfrachtet…

Aber zurück zu unserer Erfahrung: Für uns kam somit die Pille nicht in Frage, umso mehr als wir auch aus der amerikanischen Zeitschrift erfuhren, dass es in Österreich einen Arzt gab, Josef Rötzer (Portrait 3/96), der eine natürliche Alternative zur Verhütung anzubieten habe. Heimgekehrt traten wir mit Rötzers Institut für Natürliche Empfängnisregelung (siehe https://iner.org) in Kontakt.

Anfang der siebziger Jahre fand dann ein Ereignis statt, das unser Leben auf neue Schienen setzte: Wir fanden zum Glauben an Jesus Christus. Ein neues Leben begann, über das es viel zu erzählen gäbe. An dieser Stelle sei nur erwähnt, dass nunmehr auch Humanae vitae (HV) in unseren Horizont geriet.
Im kirchlichen Raum war das Thema ja heftig umstritten – auch unter den Priestern, die wir kannten.

Allerdings vertrat die Mehrzahl von ihnen eine papstkritische Haltung, die mir zunächst auch sehr einleuchtend erschien. Wir sollten ja mündige Christen sein, mit einem Erwachsenenglauben, der am Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis zu sein hatte. Wir hatten uns für NER entschieden, lebten diese Methode jedoch mit Verhütungsmentalität.

Die Wende für mich kam, als mir ein befreundeter Priester ein Buch zum Thema HV in die Hand drückte, um mich in meiner Sichtweise zu bestärken: das Zeugnis von 12 Paaren über ihren Umgang mit der Verhütung – zehn Paare für die Pille, zwei Paare für eine natürliche Empfängnisregelung. Das Ergebnis meiner Lektüre: Bekehrung zum HV. Die Art, wie letztere zwei Paare über ihren Umgang miteinander erzählten, war einfach eindrucksvoll, überzeugend. Ja, das war’s.

Aber was war das Besondere, das diese beiden Paare auszeichnete? Es war die Art, wie sie ihre Beziehung beschrieben, der Umgang, den sie miteinander pflegten. Sie hatten sich weitaus mehr als die anderen Paare den Sinn dafür erhalten, dass sich die Körpersprache der Liebe nicht auf den Sexualakt beschränkt. Vielmehr kultivierten sie auch die „kleineren“ Zeichen der Zuneigung in den Phasen des weiblichen Zyklus, in denen sie sexuell enthaltsam lebten, um ihre Vorstellungen von verantworteter Elternschaft zu verwirklichen.

Und was die verantwortete Elternschaft betraf, erteilten sie mir ebenfalls eine Lehre. Sie nahmen ernst, was sie im Ehesakrament getan hatten: Gott in ihren Bund einzubeziehen. Sie lebten auch in ihrem Intimleben, was sie in jedem Vaterunser beteten: „Dein Wille geschehe.“ Gott sollte nicht gezielt und systematisch aus der sexuellen Vereinigung herausgehalten werden, indem diese ihrer lebenspendenden Funktion durch gezielte Unfruchtbarmachung beraubt wurde. Sie handelten im Vertrauen darauf, dass Gott einen Plan auch bezüglich ihrer Nachkommenschaft hatte. Zwar legten sie ihm mit ihrem Verhalten in den fruchtbaren Tagen des Zyklus ihre Vorstellung davon vor, ob sie ein Kind wollten oder nicht, überlassen es aber dem Herrn, esauch anders zu lenken.

Sie lebten damit das, was man als Keuschheit in der Ehe bezeichnen könnte. Ihre Körpersprache der Liebe blieb der Wahrheit verpflichtet. Der Sexualakt behielt seine eigentliche Botschaft: Ich gebe mich dir ganz hin, ich nehme dich an, wie du bist – mit der kostbaren Gabe deiner Fruchtbarkeit. Wie kostbar diese ist, merken heute viele erst, wenn sie nach Jahren systematischer Verhütung keine Kinder mehr bekommen können.

In den vergangenen 50 Jahren, in denen weltweit Verhütung propagiert wurde, konnten wir erleben, dass dies schwerwiegende Folgen für das Verhalten der Menschen hat: Indem man den Sexualakt unfruchtbar machte, beraubte man ihn jener Dimension, die auch den nicht gläubigen Menschen signalisierte, dass es sich da um einen bedeutungsvollen, möglicherweise das weitere Leben entscheidenden Akt handelte. Und damit wurde er banalisiert. Er verlor weitgehend den Charakter, Sprache der Liebe zu sein, höchste Ausdrucksform gegenseitiger Ganzhingabe.

Humanae vitae war der mutige Versuch von Papst Paul VI., die Kostbarkeit, den hohen Wert des Sexualaktes in Erinnerung zu rufen und ihn vor seiner Banalisierung – gerade auch in der Ehe – zu bewahren. Die meisten haben die Botschaft nicht hören wollen. Viele Menschen aber wurden hellhörig und griffen die von Papst Johannes Paul II. weiterentwickelte Lehre dankbar auf – und sind damit sehr gut gefahren.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Rosenzweig 2. Mai 2018 

Schutzwall für die Liebe!-

-
Diese Überschrift sagt eigentlich ALLES zu "Humanae vitae" aus.

Danke werter Herr Christof Gaspari
für Ihren wertvollen Beitrag und zugleich Ihr echt wegweisendes Zeugnis
Ihrer EHE- Beginn 1968 bis Heute!
-
Und werte @Catherine - Sie bringen es wunderbar mit nur EINEM Satz auf den Punkt!
"H.vitea- Das hohe Lied der echten Gattenliebe"!
-
DANKE - und Gott vergelt´s!
Möge doch wieder diese- auch befreiende Botschaft- über Kostbarkeit und hohen Wert der Gottgewollten Sexualität - Einzug halten in den Herzen unserer Jungen Generation sowie auch in unseren EHEN + Familien..!
und auch viele glaubwürdige, helfende VOR!bilder ihnen geschenkt sein mögen..!
-
MARIA - Du Mutter der "Schönen Liebe" (laurt.Litanei)- Dir wollen wir unsere Kinder u. Jugendlichen in ganzer Hingabe weihen u. anvertrauen! -
-
Und so bittend verbunden...


Humanae vitae
predigt das hohe Lied der echten Gattenliebe. Das wurde mir schon klar, als ich noch Studentin war und nicht der Kirche angehörte


2
 
 Catherine 2. Mai 2018 
 

Humanae vitae

predigt das hohe Lied der echten Gattenliebe. Das wurde mir schon klar, als ich noch Studentin war und nicht der Kirche angehörte.


4
 
  1. Mai 2018 
 

Humanae vitae

ist die Unterscheidung von gegenseitiger liebenden Hingabe in Gott von lieblosem satanischen Sex,der so viele Menschen zerstört.Der Autor war selbst und bekam das Geschenk eines suchenden,dann gläubigen,Gott liebenden Ehepartners.Leider aber gibt es viele (beide)katholische Ehepartner,die sich im Laufe der Ehe zu unterschiedlich lauen Katholiken verändern,gar zu solchen,bei denen es schwer fällt noch von katholisch zu reden.In diesen Ehen ist ein Leben mit HV kaum möglich.Die jeweils spontane Triebbefriedigung statt liebender Hingabe,lässt vieles nicht zu und die Verweigerung des öfteren"stressenden"Dialogs darüber lässt die Liebe erkalten.Trotz gegenteiligem Versprechen beim Ehesakrament,wird oft von einem Partner ein zweites Kind vehement abgelehnt, am Anfang der Ehe wird ein Kind weit hinausgezögert.
In Krimis ist es cool,wenn Mutter und 15 j.Tochter sich gemeinsam"die Pille"verschreiben lassen,Mutter für den Ehebruch,Kind für den braunen Freund.Ironie: Welch tolle Mutter.


1
 
 Adamo 1. Mai 2018 
 

Der Heilige Vater Papst Paul VI.

wurde als "Pillenpaul" lächerlich gemacht, weil er in weiser Voraussicht vor den Folgen der Pilleneinahme warnte. Er hatte recht!


8
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Ehe

  1. Moderator über seine Ehe mit einer gläubigen Frau: ‚Das beste Gefühl der Welt’
  2. Neigung vor Gott und Zuneigung zum Menschen
  3. Lebenslänglich für zwei Menschen
  4. Einschränkung der Religionsfreiheit – US-Bischöfe warnen vor neuem Ehe-Gesetz
  5. Football-Star Russell Wilson: Warum wir bis zur Ehe enthaltsam waren
  6. Slowenien: Kirche kritisiert Ehe-Neudefinition durch Höchstgericht
  7. Biblische Empfehlungen für Ehemänner
  8. Wie viele Schweizer Katholiken werden ihre Stimme gegen die Fake Ehe erheben?
  9. Papst: Eherichter müssen Wohl der Familie im Blick haben
  10. Die Liebe Gottes als Vorbild für das Liebesleben







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  5. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  6. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  7. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  8. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  9. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  10. Der Teufel sitzt im Detail
  11. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  12. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  13. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  14. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie ,The Baxters‘ sehen‘
  15. Koch: Mit Glaube an ewiges Leben verdunstet auch Menschenwürde

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz