Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. „In Milde, aber auch in Klarheit möchte ich dieses Thema der Verbrennungen der Leichname ansprechen“
  2. Eine "glorreiche Idee" des Bischofs von Fulda?
  3. Video vom Papst im Unterhemd bringt Vatikan in Verlegenheit
  4. Sensation in Deutschland - Christliche Band O'Bros erreicht Platz 1 der Album-Charts!
  5. Julia Klöckner: ‚Nicht immer sinnvoll, wenn Kirchen glauben, eine weitere NGO zu sein‘
  6. Der Millionen-Exodus von den deutschen Kirchen dürfte weitergehen!
  7. USA: Ex-Kardinal McCarrick ist gestorben – Mutmaßlich vielfacher Missbrauchstäter
  8. 'Ramadan ist die schönste Zeit im Jahr'. Katholischer Religionsunterricht in der Erzdiözese Salzburg
  9. Die Mitverantwortung der Kirchen an ihrem Bedeutungsverlust
  10. CDU-CSU-SPD-Regierung will Töten von ungeborenen Kinder durch die Krankenversicherung finanzieren
  11. Wenn „Menschen nach und nach den Glauben durch eine halbesoterische Weltanschauung ersetzen“
  12. Gesetzesentwurf in Belgien: Sterbehilfe soll für Demenzkranke legalisiert werden
  13. „Von meinem Papst erwarte ich mehr“
  14. Die Krise ist nicht mehr aufzuhalten
  15. Lob und Mahnungen des Papstes für Charismatische Bewegung

Ohne Eucharistie gibt es keine Kirche.

21. Juli 2018 in Deutschland, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Bischof Algermissen beim Kongress „Freude am Glauben“ in Fulda: Ohne Kirche gibt es keine Eucharistie. Kirchliche Gemeinschaft und eucharistische Gemeinschaft gehören untrennbar zusammen.


Fulda (kath.net)
kath.net dokumentiert das Grußwort zum Kongress „Freude am Glauben“ on Bischof Heinz Josef Algermissen vom Freitag im WORTLAUT:

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer an unserem Kongress „Freude am Glauben“!

Von Anfang an haben die Kongresse „Freude am Glauben“ mit ihren Themen sozusagen den Finger in die Wunden problematischer Ent-wicklungen in unserer Kirche gelegt. So auch in diesem Jahr. Tatsäch-lich ist das Selbstbewusstsein katholischer Christinnen und Christen nicht eben hoch entwickelt. Das hat viele Gründe. Sicher ist aber der dramatisch niedrige Grundwasserspiegel des Glaubens und des Glau-benswissens ein wesentlicher.

Man kann nur selbstbewusst den Glauben bekennen, wenn man seine Wahrheit kennt. Andernfalls sind die „Diktatur des Indifferentismus“ (Papst Benedikt XVI.) und die Gleichgültigkeit bestimmende Merkma-le, die destruktiv wirken.

Genau dieser Hintergrund wurde in den letzten Wochen im Kontext des sogenannten „Kommunionstreits“ überdeutlich. Und daraus erge-ben sich für mich folgende grundsätzliche Fragen:
Wissen wir eigentlich noch, dass nach katholischer Lehre das Opfer der Eucharistie Kirche konstituiert?
„Ecclesia De Eucharistia“ überschreibt der hl. Papst Johannes Paul II. seine letzte Enzyklika vom Gründonnerstag 2003, die für mich die Bedeutung eines Testamentes hat.

Ist es den Menschen in den Gemeinden bewusst, dass nach Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils die „Teilnahme am eucharistischen Opfer Quelle und Höhepunkt (fons et culmen) des ganzen christlichen Lebens“ (Dogmatische Konstitution Lumen Gentium Nr. 11) ist? Also das Kostbarste, was wir im Glauben zu feiern haben, was nie zur Dis-position gestellt werden darf, was auch im ökumenischen Dialog nicht verhandelbar ist.


So erlauben Sie mir einige für mich fundamentale Punkte zur Sprache zu bringen:

Das katholische Verständnis sieht in der Feier der Eucharistie und der in ihr dargereichten und empfangenen eucharistischen Gabe eine Wirklichkeit, die nicht nur persönlich „die Seele mit Gnade erfüllt“, sondern – wie gesagt – Kirche konstituiert. Darin schließt es sich an Paulus an, der im Brechen des einen Brotes und im Teilen des einen Kelches den Leib Christi, also die Kirche, dargestellt weiß. Die grundlegende Aussage dazu findet sich im 1. Korintherbrief: „Ist der Kelch des Segens, über den wir den Segen sprechen, nicht Teilhabe am Blut Christi? Ist das Brot, das wir brechen, nicht Teilhabe am Leib Christi? Ein Brot ist es, darum sind wir viele ein Leib; denn wir alle haben teil an dem einen Brot“ (1 Kor 10, 16f).

Diese Sicht des unlösbaren Zusammenhangs zwischen kirchlicher Gemeinschaft und eucharistischer Gemeinschaft ist in der Vätertheologie und in der nachfolgenden Tradition festgehalten. So kann Thomas von Aquin sagen: „Ecclesia subsistit in Eucharistia“, was frei übersetzt so viel heißt wie: „In der Feier der Eucharistie verwirklicht sich Kirche in dichtester Weise.“

Das Zweite Vatikanische Konzil hat dies so ausgedrückt: „Beim Brechen des eucharistischen Brotes erhalten wir wirklich Anteil am Leib des Herrn und werden zur Gemeinschaft mit ihm und untereinander erhoben“ (LG 7).

Das ist die Herzmitte der Eucharistie: Wir empfangen Christus und werden so auf geheimnisvolle Weise zu seinem Leib. Er, Christus, ist das „Haupt“, wir sind sein „Leib“, seine Kirche (vgl. Kol 1, 18). Katho-lisches Denken kann sich Kirche nie ohne den erhöhten Christus vorstellen. Natürlich bleiben Christus und die Kirche geschieden, aber sie sind nicht so zu trennen, als ob die Kirche ohne ihr Haupt bestehen könnte. Die Kirche lebt aus der bleibenden Gegenwart des erhöhten Christus, der sich in der eucharistischen Gabe aus den an ihn Glaubenden ständig neu seine Kirche, eben seinen „Leib“, schafft.

Ohne Eucharistie gibt es keine Kirche. Ohne Kirche gibt es keine Eucharistie. Kirchliche Gemeinschaft und eucharistische Gemeinschaft gehören untrennbar zusammen.

Darin offenbart sich uns das innerste Wesen der Kirche. Kirche ist nicht eine Organisation, die Menschen von sich aus gründen, so wie Gleichgesinnte einen Verein bilden. Kirche ist vielmehr ein von Gott her durch Jesus Christus eröffneter Lebensraum, in dem wir – aus Gnade – durch Glaube und Taufe hineingerufen werden. Niemand kann sich von selbst diese Gemeinschaft einfach erzwingen.

Das erklärt auch und daraus ergibt sich folgerichtig, warum die katho-lische Kirche an der Überzeugung festhält: Die volle Teilnahme an der Eucharistie setzt die sakramentale Gemeinschaft der Kirche voraus. Konkret: Für das Verständnis der katholischen Position in der Frage der Zulassung von nichtkatholischen Christen zum Empfang der Eucharistie ist die Grundüberzeugung der alten Kirche entscheidend, dass Kommuniongemeinschaft und Kirchengemeinschaft wesentlich zusammengehören. Das zu erinnern ist gerade im ökumenischen Dialog sehr wichtig.

Nach katholischem Verständnis ist die Feier der Eucharistie Darstel-lung des Wesens der Kirche. Christus schafft sich in diesem heiligen Zeichen seine Kirche je und je neu. Er sammelt sie in allen Generationen gleichsam „hinter sich“, um alle zum Vater zu führen. Wo Getaufte und an Christus Glaubende, um den Bischof, um den geweihten Priester geschart, Eucharistie feiern, da ist Kirche und wo Kirche ist, da wird Eucharistie gefeiert – „bis Christus kommen wird in Herrlich-keit“.

In der Freude dieser großen Perspektive wünsche ich unserem 18. Kongress „Freude am Glauben“ Gottes Segen und eine spürbare Resonanz.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Forum Deutscher Kath

  1. Papst kann die Lehre nicht ändern
  2. Sonst kann jeder tun, was ihm entspricht
  3. Gibt es einen Gott? Die nicht enden wollende Frage der Theodizee
  4. Forum Deutscher Katholiken: Die Römische Instruktion „hat unsere volle Unterstützung!“
  5. Was sie anprangert, möchte sie selber: Macht!
  6. Der Startschuss muss kein lauter Knall sein
  7. „Eine herbe Enttäuschung“
  8. „In Kirche erleben wir einen seit Jahren gewachsenen Glaubensabfall“
  9. Gott will mit uns leben in allen Dingen
  10. Derzeitige Wirren erinnern an Arianische Wirren des 4. Jahrhunderts






Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Eine wichtige BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  3. Video vom Papst im Unterhemd bringt Vatikan in Verlegenheit
  4. „In Milde, aber auch in Klarheit möchte ich dieses Thema der Verbrennungen der Leichname ansprechen“
  5. In eigener Sache: Newsletter auf X, Telegram & WhatsApp
  6. Isak Ailu Pulk Eira (24) könnte der erste samische Kartäusermönch der Welt werden
  7. Die Krise ist nicht mehr aufzuhalten
  8. Eine "glorreiche Idee" des Bischofs von Fulda?
  9. „Von meinem Papst erwarte ich mehr“
  10. Sensation in Deutschland - Christliche Band O'Bros erreicht Platz 1 der Album-Charts!
  11. CDU-CSU-SPD-Regierung will Töten von ungeborenen Kinder durch die Krankenversicherung finanzieren
  12. Die Mitverantwortung der Kirchen an ihrem Bedeutungsverlust
  13. Überraschung auf dem Petersplatz: ‚Buona Domenica a tutti!‘
  14. 'Ramadan ist die schönste Zeit im Jahr'. Katholischer Religionsunterricht in der Erzdiözese Salzburg
  15. Vienna City Marathon: Sieger Abadi dankt Jungfrau Maria

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz