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„Aus der Asche wird neues Leben geboren“

18. September 2018 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Solidaritätstag für verfolgte Christen in Augsburg


Augsburg (kath.net/KIN) Bereits zum zehnten Mal veranstaltete das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ am vergangenen Sonntag in Augsburg einen Gebets- und Solidaritätstag für verfolgte Christen. Die Veranstaltung bestand aus einem ökumenischen Kreuzweg im Augsburger Dom und einer vorangehenden Informationsveranstaltung über die verfolgte Kirche, die im Haus Sankt Ulrich stattfand. Mitwirkende waren Bischofsvikar Prälat Dr. Bertram Meier, der irakische Priester Father Georges Jahola aus Karakosch in der Ninive-Ebene und der Menschenrechtsexperte von „Kirche in Not“, Berthold Pelster.

Zu Beginn des Aktionstages berichtete Pater Georges Jahola aus dem Nordirak bei einem Podiumsgespräch über die Lage der Christen in der Ninive-Ebene. Diese hätten nach dem Einmarsch der Kämpfer des sogenannten „Islamischen Staats“ im August 2014 Schreckliches zu erleiden gehabt. Zahlreiche Christen seien zur Konversion genötigt oder getötet worden. Viele Frauen und Mädchen seien versklavt worden und mussten einen „IS“-Terroristen heiraten. Hunderttausende seien vor dem Terror geflohen. Auch die Schäden an Gebäuden seien immens gewesen. Fast 13.000 Privathäuser von Christen sowie rund 360 kirchliche Gebäude habe der IS ganz oder teilweise zerstört. Die Kosten der Wiederherstellung bezifferte Jahola, der den Wiederaufbau koordiniert, auf 250 Millionen US-Dollar.

Hoffnung auf eine Zukunft in der Heimat Irak

Dieser Wiederaufbau sei es, der den christlichen Familien, die jetzt nach und nach in ihre verlassenen Dörfer zurückkehren, Mut und Hoffnung gebe. „Es gibt eine große Solidarität unter den Christen“, so Jahola. „Viele haben sich bei den Kirchen gemeldet, um als Freiwillige zu helfen.“ Diese Unterstützung sei aber bei Weitem nicht ausreichend, denn „wir Christen erhalten vom irakischen Staat nicht die geringste Hilfe.“ Nur christliche Hilfswerke wie „Kirche in Not“, das einen „Marshall-Plan“ für den Irak ins Leben gerufen hat, würden Geld geben. „Durch die Hilfe von ‚Kirche in Not‘ konnten bereits gut die Hälfte der vertriebenen Christen zurückkehren – und wir hoffen, dass es noch mehr werden“, dankte Jahola den anwesenden Wohltätern der Päpstlichen Stiftung.


Befragt nach den Zukunftsaussichten, sagte der irakische Priester: „Die Zeit des IS ist vorbei, aber seine Ideologie ist noch immer präsent.“ Jahola forderte eine neue Verfassung für den Irak, in der der Minderheitenschutz verankert sein müsse: „Nur das Gesetz kann uns schützen.“ Andernfalls seien die Früchte der geleisteten Wiederaufbauarbeit gefährdet. Als Christ habe er aber immer Hoffnung, weil er wisse: „Aus der Asche wird neues Leben geboren.“

Der Geschäftsführer von „Kirche in Not“ Deutschland, Florian Ripka, überreichte an Jahola eine Figur der Gottesmutter von Altötting. „Dieses Gnadenbild soll einen Platz in einer der wiederaufgebauten Kirchen in der Ninive-Ebene finden und sie die bleibende Verbundenheit der deutschen Wohltäter mit unseren irakischen Brüdern und Schwestern verdeutlichen“, sagte Ripka.

„Vielen Christen droht die Auslöschung“

Beim zweiten Programmpunkt im Tagungshaus Sankt Ulrich verschaffte Berthold Pelster, der Menschenrechtsexperte von „Kirche in Not“, den rund 150 Besuchern einen Überblick auf einige Brennpunkte der Christenverfolgung weltweit. Dies seien nach seiner Erkenntnis neben den Krisenländern des Nahen Ostens vor allem viele afrikanische Staaten, in denen sich ein einstmals friedlicher Islam radikalisiert habe. Als Beispiel führte er Nigeria, das bevölkerungsreichste Land Afrikas, an, wo die islamistische Terror-Sekte „Boko Haram“ seit ihrem Aufkommen im Jahr 2009 bis zu 30 000 Menschen ermordet habe.

Pelster, Autor der Dokumentation „Christen in großer Bedrängnis“, betonte, dass in vielen islamischen Ländern Muslime am meisten unter dem Terror von radikalen Islamisten zu leiden hätten und nannte als Beispiel den Anschlag auf eine Sufi-Moschee in Ägypten, dem im November 2017 mehr als 300 Menschen zum Opfer fielen. Es sei daher wichtig, den Dialog mit gemäßigten Muslimen zu suchen und moderate Strömungen des Islam zu fördern.

Pelster richtete den Blick auch auf China. Dort habe – weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit im Westen – der Staat im Februar 2018 die Religionsgesetze drastisch verschärft. Christen, die sich privat zum Gebet treffen, droht seitdem eine empfindliche Geldstrafe, die mehrere Monatsgehälter betragen kann. Auch dies müsse man, so Pelster, als eine Bedrohung für den christlichen Glauben ansehen und dagegen protestieren. Das Menschenrecht auf Religionsfreiheit müsse noch mehr auf die Agenda der Politik, aber auch ins Blickfeld von Christen in freien Ländern. „Wenn wir nicht alles tun, um verfolgten Christen zu helfen, droht ihnen in vielen Ländern die Auslöschung“, appellierte Pelster an die Zuhörer.

„Ökumene des Leidens und der Solidarität“

Den Abschluss des Solidaritätstages bildete im gut besuchten Augsburger Dom ein ökumenisches Kreuzweggebet. Domdekan Prälat Dr. Bertram Meier, der im Bistum Augsburg als Bischofsvikar für Ökumene und interreligiösen Dialog zuständig ist, betonte in seiner Ansprache die „Ökumene des Leidens und der Solidarität“ mit den Verfolgten und forderte die Anwesenden zum aktiven Handeln auf: „Wissen wir, was die Stunde geschlagen hat? Haben wir Mut, zu Jesus Christus und seiner Botschaft zu stehen? Wo Christen unterdrückt und verfolgt werden, da dürfen ihre Glaubensgeschwister in den Ländern nicht schweigen, wo Freiheit herrscht“, so Meier.

Berthold Pelster/Kirche in Not bei seinem Vortrag zu aktuellen Brennpunkten der Christenverfolgung


Foto (c) Kirche in Not



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