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Jugendsynode: Sydneys Erzbischof zieht gemischte Bilanz

8. November 2018 in Weltkirche, 5 Lesermeinungen
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Ehrliches Interesse an Evangelisierung der Jugend – Schlussdokument deutlich besser als Instrumentum laboris, aber zu lange und teilweise unklar – Kritik an Beschlüssen über Synodalität in letzter Minute


Sydney (kath.net/jg)
Anthony Fisher, der Erzbischof von Sydney (Australien), hat in einem Interview mit Edward Pentin die Ergebnisse der Bischofssynode zum Thema „Jugend, Glaube und Berufungsunterscheidung“ analysiert. (Siehe Link am Ende des Artikels)

Die Synode sei teilweise gut und teilweise schlecht verlaufen, sagte er einleitend. Er habe wirkliche Zuneigung zur Jugend gespürt und den Wunsch, die jungen Menschen zu Christus und zu seiner Kirche zu führen. Es sei für ihn sehr bereichernd gewesen, die sehr unterschiedlichen Anliegen und Fragen von Jugendlichen und ihren Seelsorgern aus den verschiedenen Teilen der Welt zu hören.

Andererseits sei das Schlussdokument viel zu lang und teilweise mehrdeutig formuliert. Fisher fürchtet, dass es deshalb von den Personen, für die es verfasst worden ist – Jugendliche, Jugendseelsorger und Priester, die junge Menschen für die Kirche interessieren wollen – nicht gelesen werde.

Im Vergleich zum Arbeitsdokument, dem Instrumentum laboris, sei das Schlussdokument aber deutlich besser. Viele Synodenväter seien überrascht gewesen, dass die beiden Dokumente gemeinsam zu lesen seien. Das Instrumentum laboris sei von Mitarbeitern der Synode erstellt worden die nicht die Autorität der Bischöfe hätten. Es gehöre zur Natur des Arbeitsdokuments, dass es während der Synode überarbeitet und von Schlussdokument ersetzt werde.


Papst Franziskus habe angedeutet, kein eigenes nachsynodales Schreiben verfassen zu wollen, wie es in der Vergangenheit üblich gewesen sei. Anstelle dessen wolle er das Schlussdokument der Synode in sein Lehramt aufnehmen. Dies gebe dem Synodendokument ein Gewicht, das bis jetzt noch keines gehabt habe.

Angesichts der Art und Weise wie das Schlussdokument zustande gekommen sei, halte er nicht viel davon, wenn es ohne weitere Prüfung die päpstliche Bestätigung erhalte. Es sollte auch klar sein, dass das Instrumentum laboris und der Entwurf des Schlussdokumentes nicht zum Lehramt zu zählen seien, weil sie nicht von den Synodenvätern beschlossen worden seien, betonte Fisher.

Der Erzbischof bedauerte die „Zaghaftigkeit“, mit der das Schlussdokument die Morallehre der Kirche vertrete. Viele Fragen und Anliegen der jungen Menschen seien im Kern moralisch und spirituell. Das Schlussdokument wäre hilfreicher, wenn es bei diesen Themen klarer wäre.

Die Verfasser hätten offenbar den Wunsch gehabt, den Ansichten der gegenwärtigen Jugendkultur entgegen zu kommen, die oft im Gegensatz zur Moral der Kirche stehe.

Bei der Übersetzung des Schlussdokuments habe es Probleme gegeben. Weniger als die Hälfte der Synodenväter habe italienische gesprochen. Die notwendigen Übersetzungen in den anderen offiziellen Sprachen der Synode seien häufig nicht zur Verfügung gestanden. Viele Synodenväter hätten über ihre Abstimmung aufgrund der Simultanübersetzung entscheiden müssen. Diese sei oft sehr schnell erfolgt, sodass kaum Zeit für Notizen in der eigenen Sprache blieb. Der Zeitplan und einige Regeln der Synode hätten ebenfalls dazu beigetragen, dass sich einige Synodenväter manipuliert gefühlt hätten.

Fisher und Pentin widmeten einen beträchtlichen Teil des Interviews der Synodalität, die im Schlussdokument verhältnismäßig stark vertreten ist. Das Thema sei im Instrumentum laboris nicht enthalten gewesen, es sei während den Diskussionen der Synode nicht aufgetaucht, weder im Plenum noch in den Sprachgruppen, sondern im Entwurf für das Schlussdokument plötzlich enthalten gewesen, sagte Fisher.

Er sehe dies als Teil eines größeren Prozesses, um die katholische Kirche zu dezentralisieren. Im Mai 2018 habe die Internationale Theologische Kommission ein Dokument über die Synodalität approbiert. Wenn dieses Dokument von der Bischofssynode zustimmend zitiert und anschließend vom Papst gutgeheißen werde, sei dies ein Weg, ihm lehramtliche Autorität zu verleihen.

Dies sei nicht der Weg, auf dem die katholische Kirche ihre Lehre entwickle, merkte Fisher an. Dieser Prozess dauere normalerweise mehrere Jahre und schließe die Arbeit qualifizierter Theologen und Experten ein, die ein entsprechendes Dokument erarbeiten. Er führe über die Glaubenskongregation bis schließlich der Papst durch seine Zustimmung dem Dokument Gültigkeit verleihe.

Die Synode habe dies in weniger als einer Woche durchziehen wollen. Die Abstimmungen seien eine Sache von Minuten gewesen und hätten die Synodenväter unter großen Zeitdruck gesetzt. Änderungen oder Ergänzungen seien nicht möglich gewesen, sagte Fisher.

Erzbischof Fisher war Mitglied der Informationskommission der Bischofssynode im Oktober 2018.


Link zum Interview von Edward Pentin mit Erzbischof Anthony Fisher (englisch):

Synod Reflections From Down Under: Interview With Archbishop Anthony Fisher


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